DE4129478A1 - Verfahren zur steuerung einer rohrbiegemaschine - Google Patents
Verfahren zur steuerung einer rohrbiegemaschineInfo
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Bending Of Plates, Rods, And Pipes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung
einer Rohrbiegemaschine und insbesondere eine Rohr
biegemaschine zum Druckbiegen eines Rohres, sowie eine
Rohrbiegemaschine.
Beim Biegen von Rohren wird das Rohr mit einer Spann
backe seitlich gegen eine Biegeschablone gedrückt, die
anschließend gedreht wird, wobei die Spannbacke eine
Schwenkbewegung ausführt. Beim Drehen der Biegeschab
lone wird das Rohr um die Biegeschablone herum gebogen.
Bei dünnen Rohrwandungen, kleinen Biegeradien, großen
Rohrdurchmessern sowie bei empfindlichen Rohrmateria
lien wird das Druckbiegen angewandt, wobei der unge
bogene Rohrabschnitt während des Biegevorganges von
einer Nachdrückvorrichtung in Richtung auf die Biege
schablone gedrückt wird. Hierbei erfolgt der Vorschub
der Nachdrückvorrichtung mit einer Geschwindigkeit, die
etwas größer ist als der Drehgeschwindigkeit der Biege
schablone entspricht, so daß das Rohr während des
Biegevorgangs einer geringfügigen Stauchung in Längs
richtung ausgesetzt wird. Eine besondere Bedeutung
kommt hierbei der gegenseitigen Abstimmung zwischen der
Drehbewegung der Biegeschablone und der Vorschubbe
wegung der Nachdrückvorrichtung zu. Wenn die Nachdrück
vorrichtung zu schnell oder zu langsam vorgeschoben
wird, können an dem Rohr Risse, Wellungen oder Bereiche
unterschiedlicher Wandstärke entstehen.
Aus DE 23 04 838 C2 ist eine Rohrbiegevorrichtung be
kannt, bei der die Vorschubbewegung der Nachdrückvor
richtung auf die Drehbewegung der Biegeschablone abge
stimmt wird. Hierzu sind Meßwertgeber vorgesehen, die
aus dem Biegewinkel der Biegeschablone sowie aus dem
Stauchweg der Nachdrückvorrichtung die Umfangsgeschwin
digkeit und die Stauchgeschwindigkeit ermitteln. In
einem Vergleich wird die Differenz beider Geschwindig
keiten gebildet und in Abhängigkeit von dieser Diffe
renz wird ein Servoventil gesteuert, das als Mengen
regelventil ausgebildet ist und die Rücklaufmenge des
hydraulischen Antriebs der Nachdrückvorrichtung ver
ändert. Die Meßgrößen, die ausgewertet werden, sind
also Geschwindigkeiten und das Stellsignal bewirkt eine
Veränderung der Durchflußmenge, nämlich der Rücklauf
menge des Hydrauliköls von dem Antrieb der Nachdrück
vorrichtung. Eine solche Geschwindigkeitsregelung hat
den Nachteil, daß ein einmal entstandener falscher
Stauchdruck über den gesamten Rohrbiegevorgang auf
rechterhalten wird, selbst wenn die beiden Geschwindig
keiten nachfolgend in der richtigen gegenseitigen Rela
tion gehalten werden. Dies bedeutet, daß momentan auf
getretene Fehler durch das Steuersystem nicht korri
giert werden. Die Vorschubgeschwindigkeit der Nach
drückvorrichtung wird durch den Mengenregler verändert.
Eine solche Durchflußmengensteuerung hat jedoch den
Nachteil, daß sie relativ träge und ungenau ist und daß
es vorkommen kann, daß die Durchflußmenge, die von der
Steuereinrichtung vorgegeben ist, vorübergehend nicht
erreicht wird, weil der Widerstand der Nachdrückvor
richtung und des Rohres zu groß sind. In diesem Fall
erfolgt keine nachträgliche Korrektur und kein "Auf
holen".
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuer
verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist, beim
Druckbiegen eine hohe Gleichmäßigkeit des Biegevorgangs
und des Nachdrückens zu erreichen, wobei etwaige Ab
weichungen unverzüglich nachgeholt bzw. ausgeglichen
werden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Bei dem erfindungsgemäßen Steuerungsverfahren für eine
Rohrbiegemaschine werden die Positionssignale der
Biegeschablone und der Nachdrückvorrichtung ermittelt
und zur Erzeugung des Stellsignals verarbeitet, ohne
daß aus den Positionssignalen durch Integration o.dg1.
Geschwindigkeitssignale gebildet werden. Dabei wird
einer der beiden Antriebe als Führungsantrieb und der
andere der Antriebe als Nachführantrieb benutzt. In
folge der Verarbeitung der Positionssignale kann er
reicht werden, daß beim gesamten Biegevorgang jeweils
ein Positionssignal der Biegeschablone einem Positions
signal der Nachdrückvorrichtung entsprechen muß. Die
Positionssignalpaare sind also einander fest zugeord
net. Im Falle einer Abweichung findet unverzüglich eine
Korrektur statt, so daß früher erfolgte Abweichungen
sich nicht in die Zukunft hinein fortsetzen. Das in
Abhängigkeit von den Positionssignalen erzeugte Stell
signal steuert den Lieferdruck des nachgeführten An
triebs. Dies bedeutet, daß der Lieferdruck in Abhängig
keit von dem Stellsignal verändert wird, wobei diese
Abhängigkeit vorzugsweise linear ist. Es ist aber auch
eine andere Regelung, beispielsweise eine PID-Regelung
möglich, um Abweichungen schneller zu kompensieren. Die
Drucksteuerung ist einfach und präzise durchführbar, da
steuerbare Druckregler mit der erforderlichen Genauig
keit verfügbar sind.
Das Positionssignal der Biegeschablone kann beispiels
weise durch einen Drehwinkelgeber ermittelt werden, der
auf die Drehung der Biegeschablone anspricht. Das Posi
tionssignal der Nachdrückvorrichtung wird von einem
Weggeber ermittelt. Bei der Ermittlung des Positions
signals der Biegeschablone ist natürlich der Durchmes
ser der Biegeschablone und der Durchmesser des zu
biegenden Rohres zu berücksichtigen, da für den Posi
tionsvergleich der Biegeradius der Rohrachse im Biege
bereich zugrunde zu legen ist. Daher entsteht das Posi
tionssignal der Biegeschablone, das für die Auswertung
zugrundegelegt wird, erst nach Multiplikation des
Signalgebersignals mit einem Faktor, der dem mittleren
Biegeradius entspricht.
Wenn die Positionssteuerung so vorgenommen würde, daß
beide Positionssignale stets einander gleich sind,
würde die Nachdrückvorrichtung keinen Stauchdruck auf
das Rohr ausüben. Aus diesem Grund erfolgt die Steue
rung in der Weise, daß über den größten Teil der Vor
schublänge bzw. Biegelänge die Vorschubposition, die
die Nachdrückvorrichtung einnehmen muß, etwas größer
ist als die Vorschubposition bzw. Drehposition der
Biegeschablone. Die Steifigkeit des Rohres verhindert,
daß die Nachdrückvorrichtung ihren jeweiligen Sollwert
bezogen auf das von der Drehung der Biegeschablone ab
geleitete Führungssignal tatsächlich erreicht. Die
Differenz zwischen Istwert und Sollwert der Position
der Nachdrückvorrichtung bewirkt die Aufrechterhaltung
des Stauchdruckes, der proportional zur Größe des durch
das Rohr erzwungenen Nachlaufs der Nachdrückvorrichtung
ist. Der Stauchdruck wird also dadurch erzeugt, daß der
Nachdrückvorrichtung ein Positionsvorlauf gegenüber der
Biegeschablone diktiert wird, der jedoch nicht erreicht
wird und der seinerseits die Aufrechterhaltung eines
bestimmten Vordrucks im Antrieb der Nachdrückvorrich
tung bewirkt. Auf diese Weise wird der Vorschubdruck
bzw. Stauchdruck auf einem konstanten Wert gehalten.
Dabei ist es möglich, diesen Wert entsprechend einem
vorgegebenen Programmablauf während des Biegevorganges
zu verändern.
Die Erfindung betrifft ferner eine Rohrbiegemaschine
zum Druckbiegen eines Rohres. Hierbei sind Positions
geber zur Ermittlung der Positionen von Biegeschablone
und Nachdrückvorrichtung an einer Steuereinrichtung
angeschlossen, in der die Differenz der Positionssig
nale gebildet wird und die in Abhängigkeit hiervon
einen steuerbaren Druckregler zur Veränderung des
Lieferdruckes einer der beiden Antriebe steuert. Auch
hierbei ist die Steuerung so getroffen, daß während des
überwiegenden Teils des Biegevorganges die Position der
Nachdrückvorrichtung diejenige der Biegeschablone ge
ringfügig übersteigen muß, so daß dem Druckregler stän
dig eine Druckbeaufschlagung befohlen wird.
Es muß nicht notwendigerweise eine bestimmte Differenz
vorgegeben sein, um die sich die Positionssignale
unterscheiden müssen, sondern es kann auch ein bestimm
ter prozentualer Anteil dieses Unterschieds vorgegeben
sein. Wichtig ist nur, daß die Steuerung so erfolgt,
daß für das Positionssignal der Nachdrückvorrichtung
ein höherer Sollwert vorgegeben ist als für das dieser
Stellung entsprechende Positionssignal der Biegeschab
lone.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Rohrbiege
maschine mit der erfindungsgemäßen Steuerung
der Nachdrückvorrichtung und
Fig. 2 ein Diagramm zwischen dem Vorschubweg der Nach
drückvorrichtung und dem Rotationsweg des
Rohres auf der Biegeschablone entsprechend der
in einem Funktionsspeicher gespeicherten Be
ziehung.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Rohrbiege
maschine weist eine auf einem (nicht dargestellten)
Maschinentisch drehbar montierte Biegeschablone 10 auf.
Die mit vertikaler Drehachse 11 angeordnete Biegeschab
lone 10 hat im wesentlichen die Form eines zylin
drischen Körpers, an dessen Umfangsfläche eine Biege
rille 12 ausgebildet ist, die den Querschnitt des zu
biegenden Rohres 13 etwa zur Hälfte aufnimmt. An der
Biegeschablone 10 ist eine Gegenspannbacke 14 be
festigt, mit der eine Spannbacke 15 zusammenwirkt, um
gemeinsam das Rohr 13 zu umgreifen und für den Biege
vorgang festzuspannen. Die Spannbacke 15 ist an einem
Schwenkarm 16 angebracht, der um eine Achse schwenkbar
ist, welche koaxial zur Drehachse 11 der Biegeschablone
10 angeordnet ist. An diesem Schwenkarm 16 ist die
Spannbacke 15 radial bewegbar, um das Rohr einzuspannen
oder freizugeben.
Der ungebogene Abschnitt 13a des Rohres 13 wird von
einer Nachdrückvorrichtung 17 abgestützt. Die Nach
drückvorrichtung weist einen Schlitten 18 auf, der in
Richtung des Doppelpfeiles 19 quer zu dem Rohrabschnitt
13a verfahrbar ist. Der Schlitten 18 trägt einen Unter
schlitten 20, der in Längsrichtung zu dem ungebogenen
Rohrabschnitt 13a, also in Richtung des Doppelpfeiles
21 verfahrbar ist, sowie einen Antrieb 22 zum Bewegen
des Unterschlittens 20. Der Antrieb 22 ist als Kolben
zylindereinheit ausgebildet, die an dem Schlitten 18
fest angeordnet ist und deren Kolben 23 über die
Kolbenstange 24 an dem Unterschlitten 20 angreift, um
diesen zu verschieben. Der Zylinder des Antriebs 22
weist eine Arbeitskammer 25 und eine Rückhubkammer 26
auf, die durch den Kolben 23 getrennt sind.
An dem Schlitten 18 ist ferner ein Positionsgeber 30
montiert, der mit einer am Unterschlitten 20 ange
brachten Positionsmeßleiste 31 zusammenwirkt. Bei dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Positionsmeß
leiste 31 eine Zahnstange, die bei Längsbewegung des
Unterschlittens 20 ein Ritzel des Positionsgebers 30
antreibt, in welchem Impulse erzeugt werden, deren An
zahl ein Maß für die Position des Unterschlittens 20
ist.
Ein weiterer Positionsgeber 32 ist an der Biegeschab
lone 10 angeordnet. Dieser Positionsgeber 32 weist bei
spielsweisen einen Drehwinkelkodierer auf, der die
Drehposition der Biegeschablone 10 angibt. Die Biege
schablone 10 wird von einem hydraulischen Antrieb 33
gedreht.
An dem Unterschlitten 20 ist in der Nähe der Biege
schablone 10 eine Gleitschiene 34 angebracht, die von
der der Biegeschablone abgewandten Seite her gegen das
Rohr 13 drückt und den ungebogenen Rohrabschnitt 13a
beim Biegevorgang abstützt. Ferner ist an dem Unter
schlitten 20 ein Schubelement 35 angebracht, das an dem
rückwärtigen Teil des ungebogenen Rohrabschnitts 13a
angreift. Das Schubelement 35 kann eine Klemmbacke 36
aufweisen, um den Rohrabschnitt 13a fest einzuspannen.
Es ist so ausgebildet, daß es an dem Rohr gleitfrei
angreift.
Beim Biegevorgang wird das gerade Rohr zwischen Spann
backe 15 und Gegenspannbacke 14 eingespannt. Dann wird
die Biegeschablone 10 nach einem vorgegebenen Programm
gedreht, wobei das Rohr um die Biegeschablone 10 herum
gezogen wird und gleichzeitig der gerade Rohrabschnitt
13a nach vorne bewegt wird. Während des Biegevorganges
wird der Unterschlitten 20 parallel zum Rohrabschnitt
13a durch den hydraulischen Antrieb 22 vorgeschoben.
Dieser Vorschub erfolgt in der Weise, daß das Rohr 13
von dem Schubelement 35 geschoben wird, wobei der Rohr
abschnitt 13a gestaucht wird.
Das Signal des Positionsgebers 32 wird in einer Ver
arbeitungseinheit 40, in der der Biegeradius BR ge
speichert ist, zu dem ersten Positionssignal PS1 ver
arbeitet. Der Biegeradius BR berücksichtigt den Radius
der Biegeschablone 10 sowie den Durchmesser des zu
biegenden Rohres. Der Biegeradius ist derjenige Radius,
um den die Rohrmittelachse gebogen wird und das Posi
tionssignal PS1 gibt denjenigen Weg an, den das Rohr um
die Biegeschablone 10 herum vom Beginn des Biegevor
ganges an durchlaufen hat.
Das zweite Positionssignal PS2 entspricht dem Ausgangs
signal des Positionsgebers 30. Es entspricht demjenigen
Weg, den der Unterschlitten bzw. das Schubelement 35
vom Beginn des Rohrbiegevorganges an durchlaufen hat.
Die beiden Positionssignale PS1 und PS2 werden einer
Steuereinheit 41 zugeführt und dort in einem Komparator
COMP miteinander verglichen. Das Ausgangssignal des
Komparators wird mit dem in einem Funktionsspeicher FS
gespeicherten Signal verglichen und das Differenzsignal
zwischen dem im Funktionsspeicher FS gespeicherten Funk
tionssignal und dem Ausgangssignal des Komparators COMP
wird zusammen mit einem Signal, das einem Parameter
speicher PS entnommen wird, verarbeitet. Der Parameter
speicher PS enthält manuell eingebbare Parameter wie
beispielsweise einen Materialparameter MP des Rohres
13, einen Wandstärkeparameter WSP des Rohres 13, einen
Durchmesserparameter DP des Rohres 13 und einen Biege
radiusparameter BRP. Das so gewonnene Signal wird von
einem Verstärker V verstärkt und als Stellsignal SS
einem Druckregler 42 zugeführt, der den Lieferdruck in
einer von einer Druckquelle 44, z. B. einer Pumpe, zu
der Arbeitskammer 25 des Antriebs 22 führenden Druck
leitung 43 auf einen Wert regelt, der dem Stellsignal
SS proportional ist.
Die Steuerung der Rohrbiegemaschine arbeitet wie folgt:
Der Antrieb 33 der Biegeschablone ist zwangsgesteuert,
d. h. er arbeitet entweder mit konstanter Geschwindig
keit oder nach einem entsprechend dem Drehwinkel der
Biegeschablone ablaufenden Programm mit variierenden
Geschwindigkeiten und ggf. Stillstandszeiten. In Ab
hängigkeit von dem durch den Antrieb 33 hervorgerufenen
Drehwinkel wird von der Verarbeitungsschaltung 40 unter
Berücksichtigung des Biegeradius BR das Positionssignal
PS1 erzeugt, das den Rotationsweg des Rohres 13 um die
Biegeschablone 10 herum angibt. Das Positionssignal PS1
bildet die Führungsgröße für die Steuereinrichtung 41.
Es wird dem Funktionsspeicher FS zugeführt, um daraus
die Funktionswerte abzurufen, die für die einzelnen
Positionswerte gespeichert sind. Der Komparator COMP
vergleicht die Positionssignale PS1 und PS2 miteinander
und liefert an den Funktionsspeicher FS ein Differenz
signal. Dieses Differenzsignal wird mit dem dem Posi
tionssignal PS1 entsprechenden Funktionswert verglichen
und das daraufhin entstehende Differenzsignal wird in
dem Parameterspeicher PS mit den entsprechenden Mate
rialparametern MP, DP, WSP und BRP verarbeitet, um das
Stellsignal SS zu erzeugen. Dieses Stellsignal SS
stellt am Druckregler 42 einen entsprechenden Druck
ein, mit dem dann der Kolben 23 des Antriebs 22 be
aufschlagt wird.
In Fig. 2 ist die Beziehung zwischen den Positions
signalen PS2 und PS1 dargestellt. Die 45°-Linie, bei
denen die Positionssignale PS1 und PS2 einander gleich
sind, ist gestrichelt dargestellt. Die Kurve 45 gibt in
Bezug auf die 45°-Linie den Inhalt des Funktions
speichers FS für die einzelnen Positionssignale PS1 an.
Das Positionssignal PS1 bildet die Führungsgröße und
das Positionssignal PS2 nimmt einen Wert an, der vom
Vorschubwiderstand des Rohres abhängt. Würde die Steue
rung so erfolgen, daß die Werte von PS1 und PS2 einan
der gleich sind, dann würde die Kurve entlang der ge
strichelt dargestellten 45°-Linie verlaufen. In diesem
Fall würde das Schubelement 35 und die Spannbacke 14
- jeweils bezogen auf ihre Anfangsstellung - die
gleichen Wegpositionen einnehmen, jedoch würde das Rohr
nicht mit Druck nachgeschoben, so daß kein Druckbiegen
erfolgen würde. Damit ein Druckbiegen erfolgen kann,
weicht die Kurve 45 von der 45°-Linie ab. In der An
fangsphase des Biegevorganges wird zunächst nur die
Biegeschablone 10 gedreht, während der Antrieb 22 für
die Nachdrückvorrichtung zunächst noch nicht mit Druck
beaufschlagt wird. Daher verläuft bis zu einem Wert S1
des Positionssignals PS1 die Kurve 45 unterhalb der
45°-Linie. Nach dieser Anfangsphase verläuft die Kurve
45 über der 45°-Linie. Im Funktionsspeicher FS wird die
Differenz (PS2 - PS1) mit dem Funktionssignal Δs ver
glichen und die Differenz (PS1+Δs-PS2) als Steuer
signal gebildet. Anders ausgedrückt: Der Sollwert, den
das Positionssignal PS2 an der durch PS1 bestimmten
Stelle einnehmen müßte, wird gleich (PS1+Δs) gemacht.
Die Abweichung des Istsignals PS2 von diesem Sollsignal
wird im Parameterspeicher PS mit den entsprechenden
Parametern multipliziert und anschließend als Stell
signal SS ausgegeben. Wären die Positionssignale PS1
und PS2 einander gleich, dann würde somit ein dem Funk
tionssignal Δs entsprechendes Sollsignal erzeugt wer
den, das bewirkt, daß der Druckregler 42 in der
Arbeitskammer 25 einen entsprechenden Vorschubdruck für
die Nachdrückvorrichtung 17 erzeugt.
Die Kurve 45 von Fig. 2 zeigt, daß in unterschiedlichen
Phasen des Biegevorganges, also in unterschiedlichen
Bereichen des ersten Positionssignals PSl unterschied
liche Funktionssignal Δs erzeugt werden. Diese unter
schiedlichen Bereiche des Positionssignals PS1 sind die
Bereiche 0-S1, S1-S2, S2-S3, S3-S4 und S4-SE. SE ist
die Endposition, bei der der Biegevorgang beendet wird.
Die Werte Δs, also die Soll-Abweichungen des Positions
signals PS2 vom Positionssignal PS1 sind in Abhängig
keit vom Positionssignal PS1 in dem Funktionsspeicher
FS gespeichert, beispielsweise in einem Festspeicher
oder auch als Funktionskurve bzw. als Nockenscheibe.
Generell ist es auch möglich, im Funktionsspeicher
einen konstanten von Δs zu speichern, so daß bei
gleichen Positionsdaten PS1 und PS2 auf den Kolben 23
stets ein konstanter Druck einwirkt, der den unge
bogenen Rohrabschnitt 13a in Richtung auf die Biege
schablone drückt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung einer Rohrbiegemaschine,
die eine drehbare Biegeschablone (10) und eine das
Rohr (13) gegen die Biegeschablone drückende
Spannbacke (14) sowie eine an dem ungebogenen
Rohrabschnitt (13a) angreifende, von einem hydrau
lischen Antrieb (22) vorschiebbare Nachdrückvor
richtung aufweist, bei welchem aus der Drehung der
Biegeschablone (10) eine erste Meßgröße und aus
dem Vorschub der Nachdrückvorrichtung (17) eine
zweite Meßgröße gewonnen wird und aus der Diffe
renz beider Meßgrößen ein Stellsignal zur Steue
rung des Antriebs (33,22) der Biegeschablone (10)
oder der Nachdrückvorrichtung (17) gewonnen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Meßgrößen die Positionssignale (PS1, PS2)
von Biegeschablone (10) und Nachdrückvorrichtung
(17) verarbeitet werden und daß das Stellsignal
(SS) den Lieferdruck des gesteuerten Antriebs (22)
in Abhängigkeit von Positionssignalen (PS1, PS2)
verändert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellsignal (SS) derart erzeugt wird, daß
es auf ein Vorlaufen des Antriebs (22) der Nach
drückvorrichtung (17) gegenüber dem Antrieb (33)
der Biegeschablone (10) gerichtet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß einer der Antriebe (22, 33) zwangsge
steuert ist und das diesem Antrieb entsprechende
Positionssignal (PS1) als Führungsgröße für den
gesteuerten Antrieb (22) benutzt wird und daß die
Verarbeitung der Positionssignale (PS1, PS2) in
Abhängigkeit von dem die Führungsgröße bildenden
Positionssignal (PS1) mit variierenden Parametern
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Soll-Position der Nachdrückvorrichtung
(17) kleiner gehalten wird als die Ist-Position
der Biegeschablone (10), bis das Positionssignal
der Biegeschablone (10) einen vorgegebenen Wert
(s1) erreicht hat, und anschließend auf einen Wert
gesteuert wird, der größer ist als die Ist-Posi
tion (PS1) der Biegeschablone (10).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Verarbeitung der
Positionssignale (PS1, PS2) in Abhängigkeit von
einstellbaren Parametern des Rohres bzw. der
Biegeschablone variierbar ist.
6. Rohrbiegemaschine zum Druckbiegen eines Rohres,
mit einer von einem ersten Antrieb (33) drehbaren
Biegeschablone (10), einer das Rohr (13) gegen die
Biegeschablone (10) drückenden Spannbacke (15),
einer an dem ungebogenen Rohrabschnitt (13a) an
greifenden, von einem hydraulischen zweiten An
trieb (22) angetriebenen Nachdrückvorrichtung
(17), Positionsgebern (32, 30) zur Ermittlung der
Positionen von Biegeschablone (10) und Nachdrück
vorrichtung (17) und einer Steuereinrichtung (41),
die den Antrieb (22) der Nachdrückvorrichtung (17)
oder denjenigen der Biegeschablone (10) in Ab
hängigkeit von Meßgrößen verändert, die aus den
Positionssignalen gewonnen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (41) die Differenz der Posi
tionssignale (PS1, PS2) bildet und in Abhängigkeit
hiervon einen steuerbaren Druckregler (42) zur
Veränderung des Lieferdruckes einer der beiden
Antriebe (33, 22) steuert.
7. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Antrieb (33) der Biegeschablone
(10) zwangsgesteuert ist und das Positionssignal
(PSl) der Biegeschablone (10) eine Führungsgröße
für den Antrieb (22) der Nachdrückvorrichtung (17)
bildet und daß die Steuereinrichtung (41) einen
Funktionsspeicher (FS) enthält, wobei jeweils
unterschiedlichen Bereichen von Positionen der
Biegeschablone (10) unterschiedliche Funktions
werte (Δs) zugeordnet sind, die bei Erreichen
dieser Bereiche abgerufen und zur Erzeugung eines
Stellsignals (SS) für den Druckregler (42) benutzt
werden.
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