DE4128860C2 - Regelanordnung für Abwickeleinrichtungen für Bahnen - Google Patents
Regelanordnung für Abwickeleinrichtungen für BahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Regelanordnung für
Abwickeleinrichtungen für Bahnen, beispielsweise an
Rollenrotationsdruckmaschinen.
An Abwickeleinrichtungen für Bahnen kommen Regelanordnungen zur
Anwendung, die eine gewünschte Bahnspannung in der von der
Wickelrolle abgezogenen Bahn realisieren. Hierzu fungiert eine
von der Bahn teilweise umschlungene Pendelwalze als Meßwertgeber
für die Bahnspannung. Je nach der Bewegung der Pendelwalze regelt
ein Regelkreis das Bremsmoment einer am Umfang oder Zentrum der
Wickelrolle angreifenden Bremse. Dabei werden Störungen durch den
sich ändernden Durchmesser der Wickelrolle, Rollenschlag u. a.
ausgeregelt. Bei extremen Störgrößen, z. B. bei einem Notstopp,
sind einfache Regelungen überfordert. Gemäß der CH-PS 5 96 604,
die eine Regelanordnung für eine Abwickeleinrichtung für Bahnen
zeigt, wird deshalb im Falle des Notstopps eine
Störgrößenaufschaltung vorgenommen. Hierzu wird zunächst von
einer Schaltung der momentane Durchmesser der Wickelrolle als
Digitalwert geliefert. Letzterer wird von einem Digital-Analog-
Wandler in einen Analogwert umgewandelt. Dieser analoge
Durchmesserwert wird in einer analogen Multiplizierschaltung mit
sich multipliziert. Das Ergebnis wird in einer weiteren analogen
Multiplizierschaltung nochmals mit dem Durchmesserwert
multipliziert, wobei ein der 3. Potenz des Durchmessers
proportionales Signal gewonnen wird. Dieses Signal wird in einer
weiteren Multiplizierschaltung mit einem der Bahngeschwindigkeit
proportionalen Signal multipliziert, ehe es bei einem Notstopp
die pneumatische Beaufschlagung der Rollenbremse steuert.
Diese Einrichtung ist infolge des großen Schaltungsaufwandes
teuer. Dafür ist maßgeblich ursächlich, daß der Durchmesser der
Wickelrolle laufend ermittelt und der Regeleinrichtung zugeführt
werden muß. Nachteilig ist weiterhin, daß die Regelanordnung
nicht an die variablen Prozeßbedingungen Rollendichte und -breite
sowie Reibwert der Bremse der Abwickelrolle anpaßbar ist, wodurch
die Regelgüte beeinträchtigt wird.
Es wurde auch schon vorgeschlagen (DE-OS 41 03 477), das
Signal der Pendelwalze in einem Vergleichsglied mit einem
Sollwert zu vergleichen, das dabei erhaltene Differenzsignal in
einem Integrator zu integrieren und anschließend mit dem Signal
der Pendelwalze multipliziert einem PD-Regler zuzuführen.
Letzterer steuert die Bremse einer Abwickeleinrichtung. Diese
Regelung braucht nicht an die Kreisverstärkung beeinflussende
Parameter, wie Durchmesser und Breite der Abwickelrolle, Dichte
der Bahn oder Reibwert der Bremse der Wickelrolle angepaßt zu
werden und weist dennoch eine gute Regeldynamik und -güte auf.
Die Regelanordnung ist aber nicht in der Lage, extreme Störgrößen
bei einem Notstopp auszuregeln. In diesem Fall bringt die
Rollenbremse nicht das erforderliche Bremsmoment auf. Die Folge
ist ein Bahnspannungsabfall mit der Gefahr eines Bahnrisses und
Maschinenstillstandes der die Bahn verarbeitenden Maschine.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Regelanordnung für
Abwickeleinrichtungen für Bahnen mit einem PD-Regler, der
ausgangsseitig mit einer Bremseinrichtung der Wickelrolle in
Verbindung steht, sowie mit einem Meßwertgeber für die Lage der
Pendelwalze, der sowohl auf ein Multiplizierglied als auch auf
den Istwerteingang eines Vergleichsgliedes geschaltet ist, das
mit seinem Sollwerteingang mit einem Sollwertgeber und mit seinem
Ausgang unter Zwischenschaltung eines Integrators mit dem
weiteren Eingang des Multipliziergliedes verbunden ist, zu
schaffen, die ohne das Erfordernis von Anpaßmaßnahmen an
variable, die Kreisverstärkung beeinflussende Parameter auch
extreme Störgrößen des Notstopps zuverlässig ausregelt. Die
Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs gelöst. Das im Integrator gebildete
Signal enthält die notwendigen Informationen für eine ständige
Verstärkungsadaption an die sich ändernden Streckendaten
Durchmesser und Breite der Wickelrolle, Dichte der Bahn und
Reibwert der Bremse der Wickelrolle. Es ist somit ohne
Anpaßmaßnahmen an diese Parameter auch zur Gewinnung des Signals
zur Störgrößenkompensation beim Notstopp geeignet. Entsprechend
erübrigen sich kostspielige Meßvorrichtungen für diese Parameter,
abgesehen davon, daß z. B. eine Reibwertänderung schwierig
erfaßbar ist.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden. Die Zeichnung zeigt eine
Abwickeleinrichtung mit der erfindungsgemäßen Regelanordnung im
Blockschaltbild.
Die nicht im Detail dargestellte Abwickeleinrichtung enthält eine
Wickelrolle 1, von der die Bahn 2 abgezogen wird. Letztere
passiert anschließend eine Pendelwalze 3, die mit einem
Meßwertgeber 4 für deren Lage gekoppelt ist. Der Meßwertgeber 4
ist sowohl auf ein Multiplizierglied 5 als auch auf den
Istwerteingang eines Vergleichsgliedes 6 geschaltet. Am
Sollwerteingang des Vergleichsgliedes 6 liegt ein Sollwertgeber 7
an, und der Ausgang ist auf den Eingang eines Integrators 8
geschaltet, dessen Ausgang mit dem weiteren Eingang des
Multipliziergliedes 5 verbunden ist. Der Ausgang des
Multipliziergliedes 5 ist unter Zwischenschaltung eines
Addiergliedes 9 auf einen PD-Regler 10 geführt, der
ausgangsseitig mit einer Bremse 11 der Wickelrolle 1 in
Verbindung steht. Der Ausgang des Integrators 8 ist außerdem über
die Reihenschaltung eines Schalters 12, eines Tiefpasses mit
Sample and Hold 13, eines Funktionsbildners 14 und noch eines
Schalters 15 mit dem weiteren Eingang des Addiergliedes 9
verbunden.
Beim Abwickeln der Bahn 2 von der Wickelrolle 1 wird die
Bahnspannung mittels der Regelanordnung konstant gehalten. Die
gewünschte Sollage der Pendelwalze 3 wird am Sollwertgeber 7
eingestellt. Auf die Kreisverstärkung beeinflussende
Parameteränderungen, wie z. B. die Abnahme des Durchmessers und
damit die Abnahme des Massenträgheitsmomentes der Wickelrolle 1,
reagiert die Pendelwalze 3 mit einer Auslenkung aus der Sollage.
Das der Lage der Pendelwalze 3 entsprechende Signal wird vom
Meßwertgeber 4 erzeugt und dem Multiplizierglied 5 zugeführt. Das
Signal wird weiterhin im Vergleichsglied 6 mit dem Sollwert
verglichen. Das dabei erhaltene Differenzsignal wird im
Integrator 8 integriert. Das integrierte Signal wird dem
Multiplizierglied 5 zugeführt und mit dem Signal für die Lage der
Pendelwalze 3 multipliziert. Das Ausgangssignal des
Multipliziergliedes 5 passiert bei geöffnetem Schalter 15 ohne
Beeinflussung das Addierglied 9 und gelangt auf den Eingang des
PD-Reglers 10. Dieser steuert hierauf mit einem durch Änderung
seiner Verstärkung entsprechend geregelten Ausgangssignal die
Bremse 11 an, die daraufhin mit dem zugehörigen Bremsmoment an
der Wickelrolle 1 die Bahnspannung konstant hält.
Bei einem Notstopp werden der Schalter 12 geöffnet und der
Schalter 15 geschlossen. Das Signal hierfür kann beispielsweise
beim Überwachen der Halteschleife des Antriebes der die Bahn 2
verarbeitenden Maschine gewonnen werden. Das bis zum Öffnen des
Schalters 12 am Tiefpaß mit Sample and Hold 13 anliegende
Ausgangssignal des Integrators 8 wird in ersterem geglättet, so
daß schnelle Signaländerungen keinen nachteiligen Einfluß auf die
Regelgüte nehmen können. Und der Einfluß unrealistischer
Signalwerte infolge des Notstopps wird durch das rechtzeitige
Öffnen des Schalters 12 ausgeschlossen. Die sich an den Tiefpaß
anschließende Sample-and-Hold-Schaltung speichert den geglätteten
Signalwert und garantiert, daß dieser auch bei geöffnetem
Schalter 12 am Funktionsbildner 14 anliegt. Letzterer verformt
das Signal näherungsweise nach der Funktion Konstante mal 3.
Potenz des Signalwertes, wobei die genauen, den Funktionsbildner
14 verlassenden Signalwerte experimentell für den jeweiligen
Abrollungstyp festgelegt werden müssen. Das Ausgangssignal des
Funktionsbildners 14 passiert den Schalter 15 und wird
anschließend im Addierglied 9 zum Signal des Multipliziergliedes
5 hinzuaddiert. Das so gewonnene Signal wird dem PD-Regler 10
zugeführt, der mit einer entsprechenden Verstärkungsänderung das
Bremsmoment der Bremse 11 der Wickelrolle 1 variiert und so die
extreme Störgröße ausregelt.
Der Schalter 12 wird auch während eines Hoch- bzw.
Herunterfahrens der Bahngeschwindigkeit geöffnet, um dabei auftretende
Auslenkungen der Pendelwalze, die nicht auf Parameter-,
wie z. B. Durchmesseränderungen zurückzuführen sind, zu
eliminieren. Der Schalter 15 bleibt bei solchen
Übergangsvorgängen geöffnet, er wird erst beim Eintreten eines
Notstopps geschlossen.
Der Funktionsbildner kann dem Stand der Technik entnommen und
beispielsweise in Form einer Komparatorschaltung erstellt werden.
Auch ist die Erfindung in einem Rechner realisierbar, was
besonders vorteilhaft ist, wenn die Abwickeleinrichtung an sich
bereits mit einem solchen ausgestattet ist. Im
Ausführungsbeispiel greift die Bremse an der Spindel der
Wickelrolle an. Die Erfindung ist ebenso anwendbar, wenn die
Bremskraft am Umfang der Wickelrolle wirkt. Auch kann die
Bremsfunktion z. B. in einem im Vierquadrantenbetrieb arbeitenden
Antrieb der Wickelrolle integriert sein.
Claims (1)
- Regelanordnung für Wickeleinrichtungen für Bahnen mit einem PD- Regler, der ausgangsseitig mit einer Bremseinrichtung der Wickelrolle in Verbindung steht, sowie mit einem Meßwertgeber für die Lage der Pendelwalze, der sowohl auf ein Multiplizierglied als auch auf den Istwerteingang eines Vergleichsgliedes geschaltet ist, das mit seinem Sollwerteingang mit einem Sollwertgeber und mit seinem Ausgang unter Zwischenschaltung eines Integrators mit dem weiteren Eingang des Multipliziergliedes verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Multipliziergliedes (5) auf ein Addierglied (9) geführt ist, das ausgangsseitig auf den Eingang des PD-Reglers (10) gelegt ist, und weiterhin der Ausgang des Integrators (8) über die Reihenschaltung eines Schalters (12), eines Tiefpasses mit Sample and Hold (13), eines Funktionsbildners (14) und eines weiteren Schalters (15) mit dem weiteren Eingang des Addiergliedes (9) verbunden ist.
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DD295135A5 (de) * | 1990-06-11 | 1991-10-24 | Polygraph Druckmaschinenwerk,De | Regelanordnung fuer abwickeleinrichtungen fuer bahnen |
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1991
- 1991-08-30 DE DE19914128860 patent/DE4128860C2/de not_active Expired - Fee Related
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