DE19520955C2 - Regelanordnung für Abwickeleinrichtungen für Bahnen - Google Patents
Regelanordnung für Abwickeleinrichtungen für BahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abwickeleinrichtung nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
Abwickeleinrichtungen für Bahnen sind mit Regeleinrichtungen ausgestattet,
die eine konstante, vorgebbare Bahnspannung durch eine die Bahn entspre
chend belastende, vorzugsweise als Pendelwalze gestaltete Tänzerwalze
ermöglichen, wobei eine stabile Mittellage der Pendelwalze zwischen ihren
beiden Endlagen angestrebt wird.
Im einfachen Fall sind die Mittel zur Beeinflussung der Drehzahl der Wickel
rolle als Bremseinrichtung ausgeführt. Auf Grund des Fehlens eines Antrie
bes für die stets gebremste Wickelrolle entstehen Probleme bei der Ausrege
lung dynamischer Störungen in Gestalt starker Abweichungen der Pendel
walze von der stabilen Mittellage.
Ein reines Bremssystem arbeitet wesentlich näher an der Stabilitätsgrenze
als ein auch Momentenwechsel im treibenden Bereich ermöglichendes
Regelsystem. Ein Bremssystem kann erst eine Bahnspannung aufbauen,
wenn die Bahn nach der Pendelwalze gezogen wird.
Auf Grund der genannten Mängel werden hochwertige Abwickeleinrichtun
gen mit einem am Umfang oder dem Zentrum der Wickelrolle angreifenden,
drehzahlgeregelten Vierquadrantenantrieb ausgestattet.
Bei dem bevorzugten Zentrumsantrieb werden hohe Ansprüche an die
Regeleinrichtung gestellt, da die Drehzahl der Wickelrolle über das reziproke
Verhältnis des Rollendurchmessers mit der Bahngeschwindigkeit verknüpft
ist und damit Drehzahlverhältnisse von mehr als 1 : 1000 sicher von der
Regeleinrichtung beherrscht werden müssen. Dabei wird der für den Rollen
durchmesser errechnete Reziprokwert mit dem Wert für die Bahngeschwin
digkeit multipliziert und als Produkt dem Regler als Drehzahlsollwert vorgegeben.
Zur Kompensation eines vorhandenen Restfehlers wird der Drehzahlsollwert
entsprechend der jeweiligen Stellung der Pendelwalze korrigiert. Dabei gibt die
Pendelwalze über einen Meßwertgeber in der gewünschten Mittelstellung den
Wert Null und in ihren Endlagen jeweils positive bzw. negative Stellungswerte ab.
Bei dieser Lösung ist die notwendige Durchmesserberechnung der Wickelrolle
aus dem Verhältnis von Bahngeschwindigkeit und Rollendrehzahl nachteilig, da
zuvor von der zu berechnenden Wickelrolle eine Bahnstrecke abgezogen werden
muß. Während dieser Zeit arbeitet der Antrieb der Wickelrolle mit einem falschen
Sollwert, was eine starke Pendelwalzenbewegung und evtl. unerwünschte
Bahnspannungsänderungen zur Folge hat.
In der DE 41 03 477 C2 wird ein Lösungsprinzip ohne Verwendung eines
Durchmessersignals beschrieben, bei der die Regelung - auch bei Vorhandensein
eines Vierquadrantenantriebes - ausschließlich über das Bremsmoment erfolgt.
Treibende Drehmomente sind aber für das Ausregeln dynamischer Störungen, bei
vorhandener Restreibung und für die Stabilität der Regelung wichtig.
Das gleiche Lösungsprinzip liegt der DE 41 28 860 A1 zugrunde, bei der
ebenfalls nur mit einem Bremsmoment gearbeitet werden kann. Mit einem kleiner
werdenden Durchmesser der Wickelrolle reduziert sich auch der Sollwert für
einen vorhandenen Vierquadrantenantrieb. Der Ausgang eines Integrators verhält
sich nahezu proportional zum Durchmesser der Wickelrolle und zur Höhe der
eingestellten Bahnspannung.
In der EP 0 556 132 A1 ist ein Regelschema für eine in einem Einzugs- oder
Auszugswerk verwendbare Walze beschrieben, daß jedoch für eine Wickelrolle
ungeeignet ist, da es die sich bei einer Wickelrolle bei der Durchmesserabnahme
ständig erhöhende Drehzahl nicht berücksichtigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Regelanordnung für
Abwickeleinrichtungen für Bahnen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu
schaffen, die ohne ein Durchmessersignal der Wickelrolle, unter voller Nutzung
der Vorteile eines Vierquadrantenantriebes dessen Regelung in allen Bereichen
des Antriebes sowohl bei treibendem als auch bremsendem Moment ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 erfüllt.
Die Erfindung ermöglicht den Betrieb einer Vierquadrantenregelung ohne ein zu
berechnendes Durchmessersignal. Beim Anfahren der Maschine mit einer
Wickelrolle unbekannten Durchmessers tritt nur eine kurzzeitige, geringe und
damit für die Bahnspannung bedeutungslose Abweichung der Pendelwalze von
der Mittellage auf. Danach tritt kein Restfehler auf, womit die Pendelwalze auf
Mittellage ausgeregelt ist. Auch kann die Bahnspannung bereits bei stehender
Maschine aufgebaut werden, indem der Antrieb der Wickelrolle langsam
rückwärts dreht und die Pendelwalze unter Aufbau der erforderlichen
Bahnspannung in die Mittellage zieht.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In
den zugehörigen Zeichnungen zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1: eine Abwickeleinrichtung mit einer erfindungsgemäßen Regeleinrich
tung im Blockschaltbild
Fig. 2: eine Variante zu Fig. 1 unter Verwendung eines Meßwertgebers mit
umgekehrter Lagepolarität und der wahlweisen zusätzlichen Schal
tung eines Kondensators vor und eines von einem Geber mit einem
Anfangswert beaufschlagbaren Addiergliedes nach dem Integrator
Fig. 3: eine Funktionsdarstellung des Ausgangssignales des Integrators und
der Lageänderung der Pendelwalze gemäß Fig. 1
Fig. 4: eine Darstellung gemäß Fig. 3 mit einem zusätzlich vor dem Integra
tor angeordneten Kondensator nach Fig. 2
In Fig. 1 ist unter Beschränkung auf das für die Erfindung Wesentliche eine
Abwickeleinrichtung schematisch dargestellt, deren Wickelrolle 1 von einem
Vierquadrantenantrieb 2 zentrumsangetrieben ist.
Die von der Wickelrolle 1 abgewickelte Bahn 3 umschlingt zwischen zwei
stationären Bahnführungswalzen 4; 5 in einer Schlaufe eine mit einer zur
gewünschten Bahnspannung definierbaren Kraft F konstant belastete Pen
delwalze 6, deren Lage von einem Meßwertgeber 7 sowohl an einen Inver
ter 8 als auch über einen Eingangswiderstand 9 an einen Integrator 10
signalisiert wird, wobei das Lagesignal in der Mittellage 11 der Pendelwalze
6 null, bei deren Auslenkung aus der Mittellage 11 nach unten positiv und
nach oben negativ ist.
Jeweils ausgangsseitig stehen der Inverter 8 direkt und der Integrator 10
unter Zwischenschaltung eines mit der Maschinendrehzahl n beaufschlagten
Multipliziergliedes 12 mit einem Addierglied 13 in Verbindung, das einem
mit dem Vierquadrantenantrieb 2 verbundenen Drehzahlregler 14 den
Drehzahlsollwert vorgibt. Außerdem ist der Vierquadrantenantrieb 2 in einer
Rückkopplung über einen Drehzahlistwertgeber 15 mit dem Drehzahlregler
14 verbunden.
Fig. 2 unterscheidet sich einmal prinzipiell gegenüber Fig. 1 durch eine
umgekehrte Lagepolarität des Meßwertgebers 7' und eine daraus resultie
rende geänderte Anordnung des Inverters 8' vor dem Integrator 10 und zum
anderen hinsichtlich einer Optimierung des Lösungsprinzipes durch eine
zusätzliche Parallelschaltung eines Kondensators 16 zu dem Eingangswider
stand 9 des Integrators 10 und die zusätzliche Anordnung eines von einem
Geber 17 mit einem die Mittellage 11 der Pendelwalze 6 bei maximalem
Wickelrollendurchmesser und damit das Lagesignal null zu Beginn des
Abwickelvorganges des Meßwertgebers 7' gewährleistenden Anfangswert
A beaufschlagten Addiergliedes 18 zwischen dem Integrator 10 und dem
Multiplizierglied 12.
Bei Maschinenstillstand ist gemäß Fig. 1 das Ausgangssignal des Multipli
ziergliedes 12 null, so daß der Drehzahlsollwert für den Vierquadrantenan
trieb 2 zunächst nur das Lagesignal des Meßwertgebers 7 berücksichtigt,
wobei aus Gründen der Stabilität der Regelschleife der Einfluß der Tänzer
walze begrenzt ist.
Um bei stillstehender Maschine und aufgehobener Sperre des Drehzahl
reglers 14 eine Bahnspannung aufzubauen, gibt vorerst in der unteren Stel
lung der Pendelwalze 6 der Meßwertgeber 7 ein positives Lagesignal an den
Inverter 8 ab, der ein negativ gewandeltes Signal über das Addierglied 13
als Drehzahlsollwert dem Drehzahlregler 14 vorgibt, was unter Aufbau der
Bahnspannung ein langsames Zurückdrehen der Wickelrolle 1 bis zum Errei
chen der Mittellage der Pendelwalze und damit das Lagesignal null zur Folge
hat.
Mit dem Anfahren der Maschine steht am Multiplizierglied 12 die Maschi
nendrehzahl n als Eingangssignal an, das mit dem Ausgangssignal des
Integrators 10 multipliziert dem Addierglied 13 zugeführt ist.
Das mit einem Anfangswert A in Fig. 2 beaufschlagte, zusätzliche Addier
glied 18 vermeidet eine Bewegung der Pendelwalze zum Beginn des Abwic
kelvorganges bei maximalem Wickelrollendurchmesser.
Die automatische Adaption des Wickelrollendurchmessers erfolgt durch den
Integrator 10, der sein Eingangssignal vom Meßwertgeber 7 erhält. Der
Integrator 10 bewirkt auf Grund eines bestehenden linearen funktionellen
Zusammenhanges zur Lagegveränderung der Pendelwalze 6 aus der Mittel
lage 11 eine Drehzahländerung der Wickelrolle 1. Hat der Integrator 10 sein,
dem Wickelrollendurchmesser entsprechendes, reziprokes Ausgangssignal
erreicht, rufen selbst schnelle Änderungen der Maschinendrehzahl n nur
kleine Lageänderungen der Pendelwalze 6 hervor.
Im kritischen Betriebsfall, dem Anfahren der Maschine mit unbekanntem
Wickelrollendurchmesser, wird die Lageänderung 19 der Pendelwalze 6
nach oben auf Grund des Drehzahlfehlers der Wickelrolle 1 durch das An
steigen der das Ausgangssignal 20 des Integrators 10 verkörpernden
Spannung ausgeregelt, da sich das Produkt aus dem Ausgangssignal 20
und der Maschinendrehzahl n vergrößert und die Wickelrolle 1 verhältnis
mäßig schneller dreht und die Pendelwalze wieder bis in ihre Mittellage 11
absinkt, wo das vom Meßwertgeber 7 abgegebene Lagesignal und damit die
Spannung null ist und das Ausgangssignal 20 des Integrators 10 dem
Kehrwert des Wickelrollendurchmessers entspricht (Bild 3).
Eine weitere Verbesserung der Regeldynamik beim Anfahren der Maschine
wird durch den Kondensator 16 erreicht. Dabei ändert sich mit zunehmen
der Geschwindigkeit einer Lageänderung 19' der Pendelwalze das Aus
gangssignal 20' am Integrator entsprechend schneller. Dieses Regelverhal
ten erhöht außerdem die Stabilität der Regelschleife bei großen Störungen
(Fig. 4).
Eine Verbesserung der Regeldynamik bei Schnell-Stop ist durch ein konstant
gehaltenes Ausgangssignal des Integrators 10 mittels eines blockierten
Eingangssignales realisierbar. Gleiches trifft auf einen Maschinenstillstand
unter Aufrechterhaltung der Bahnspannung zu.
Die beschriebene Analogschaltungstechnik kann ganz oder teilweise mit
einem Rechner realisiert werden.
1
Wickelrolle
2
Vierquadrantenantrieb
3
Bahn
4
Bahnführungswalze
5
Bahnführungswalze
6
Pendelwalze
7
;
7
'Meßwertgeber
8
;
8
'Inverter
9
Eingangswiderstand
10
Integrator
11
Mittellage
12
Multiplizierglied
13
Addierglied
14
Drehzahlregler
15
Drehzahlistwertgeber
16
Kondensator
17
Geber
18
Addierglied
19
;
19
'Lageänderung
20
;
20
'Ausgangssignal
AAnfangswert
FKraft
nMaschinendrehzahl
AAnfangswert
FKraft
nMaschinendrehzahl
Claims (4)
1. Regelanordnung für Abwickeleinrichtungen für Bahnen
- 1. mit einer die von der Wickelrolle abgezogene Bahn mit einer zur Bahnspannung zu definierenden Kraft belastbaren, einen Meßwertgeber lageabhängig beeinflussenden, als Pendelwalze ausgebildeten Tänzerwalze (6),
- 2. mit einem im Zentrum der Wickelrolle angreifenden, die Wickelrollenumfangsgeschwindigkeit beeinflussenden Vierquadrantenantrieb (2), der mit einem Drehzahlregler (14) verbunden ist,
- 3. mit einem ausgangsseitig mit dem Drehzahlregler (14) und eingangsseitig mit einem Multiplizierglied (12) in Verbindung stehenden Addierglied (13),
- 4. mit einem ausgangsseitig mit dem Multiplizierglied (12) verbundenen Integrator (10),
- 1. daß die von einem Lagesignal null in der Mittellage der Pendelwalze (6) positiv oder negativ abweichenden Lagesignale des Meßwertgebers (7; 7') sowohl über einen ersten Leitungsstrang dem Addierglied (13) als auch über einen zweiten Leitungsstrang dem Integrator (10) zugeführt werden,
- 2. daß die Verbindung von Multiplizierglied (12) und Integrator (10) im zweiten Leitungsstrang erfolgt,
- 3. daß die beiden Leitungsstränge die beiden Eingänge für das Addierglied (13) bilden,
- 4. daß abhängig zur Lagepolarität des Meßwertgebers (7; 7') dem Addierglied (13) oder dem Integrator (10) im entsprechenden Leitungsstrang ein Inverter (8) vorgeschaltet ist und
- 5. daß das Multiplizierglied (12) zusätzlich mit der Maschinendrehzahl (n) als Eingangssignal beaufschlagt ist.
2. Regelanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß zwischen
dem Integrator (10) und dem Multiplizierglied (13) ein von einem Geber (17)
mit einem bei maximalem Wickelrollendurchmesser die Mittellage (11) der
Pendelwalze (6) gewährleistenden Anfangswert (A) beaufschlagtes
Addierglied (18) angeordnet ist.
3. Regelanordnung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß zu
einem Eingangswiderstand (9) des Integrators (10) ein Kondensator (16)
parallel geschaltet ist.
4. Regelanordnung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die
zwischen dem Meßwertgeber (7; 7') und dem Drehzahlregler (14)
angeordneten Schaltelemente anstatt in der Analogschaltungstechnik ganz
oder teilweise in einem Rechner realisiert sind.
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MANROLAND AG, 63075 OFFENBACH, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20140101 |