DE4128113C2 - Energieabsorbierende Struktur eines Kraftwagens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine energieabsorbierende Struktur eines Kraftwagens gemäß dem Oberbe­ griff des Patentanspruchs 1.

Ein Kraftwagen wird in seinem Karosserieaufbau darauf ausgerichtet, daß bei einem Aufprall des Fahrzeugs wenig Verformungsenergie in den Bereich der Fahrgastzelle eingeleitet wird, damit sich diese möglichst geringfügig verformt und die Insassen vor Verletzungen schützt. Die im Fahrzeug eingebauten Aggregate können diese Aufgabenstellung aber dadurch erschweren, daß sie in der vorgesehenen Einbaulage im Fahrzeugvorbau oder -heck keinen Energieabbau erwirken, sondern durch ihre Stabilität nur eine Weiterleitung der Verformungsenergie in Richtung der Fahrgastzelle hervorrufen.

Die US 2 913 065 beschreibt einen Kraftwagen mit einem Kühler, der horizontal liegend, sich bei einer Stoßbeaufschlagung an einem Motorblock abstützen kann und dabei energieabsorbierend wirkt. Dem Kühler ist ein Lüfter zugeordnet, der in einem in Richtung des Kühlers offenen Behälter aufgenommen ist. Ein Kühler und eine Lüfterabdeckung, die in ihrer Gesamtheit speziell in Hinsicht auf den Abbau bei einem Unfall auftretender Verformungsenergie ausgebildet sind, ist hieraus nicht zu entnehmen.

Aus der FR 2 537 068 A1 ist es bekannt, einen Kühler innerhalb einer energieabsorbierenden Struktur anzuordnen. Der Kühler kann aber aufgrund seiner Ausrichtung nicht gezielt zum Energieabbau beitragen.

Aus der GB 1 585 629 C1 sind verformbare Strukturteile und lösbare Verbindungen allgemein bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Abbau bei einem Unfall auftretender Verformungsenergie im Karosserieaufbau außerhalb einer Fahrgastzelle zu erhöhen.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Ein Wärmetauscher wird üblicherweise in einem Karosserieaufbau aufrecht in Fahrzeughochachsenrichtung aufgestellt. Diesen Wärmetauscher waagrecht festzulegen hat den großen Vorteil, daß ein derart großvolumiges Aggregat nun in Richtung seiner größten Flächen durch seine Verformung zum Energieabbau bei einem Auf­ prall beiträgt. Ein zwischen den Längsträgern des Fahrzeugs waagrecht liegender Wärmetauscher, wie z. B. ein Motorkühler, führt zur Aussteifung des Fahrzeugbodens, so daß die Karosserie bei normaler Fahrbelastung widerstandsfähiger ist. Besonders bei Fahrzeugen mit Mittel- oder Heckmotor bietet sich der waagrecht liegende Wärmetauscher zur Verstärkung des Fahrzeugvorbaus an. Der Karosserieaufbau setzt dadurch einer Belastung einen größeren Widerstand entgegen, wonach der Wärmetauscher durch seine Ver­ formung ebenfalls Energie abbaut, welche sich dann nicht mehr gegen die Fahrgastzelle richten kann.

Der Wärmetauscher kann gezielt in Hinsicht auf diese gewollte Verformung gestaltet werden, und z. B. mit Sicken versehen werden, die eine gezielte Deformation des Wärmetauschers in Längsrichtung des Fahrzeugs erleichtern. Diese gezielte Verformung kann dabei bis zu einer Ausklinkung einzelner Wärmetauscherteile gesteuert werden.

Einem Motorkühler kann auch ein Lüfter zugeordnet sein. Sollte dieser Lüfter aus Sicherheitsgründen mit einer Abdeckung versehen werden, so kann auch diese Abdeckung, die üblicherweise aus Kunststoff oder Leichtmetall hergestellt ist, in einer Art und Weise verformbar ausgebildet werden, daß sie bei starker Bela­ stung durch eine gezielte Verformung Energie abbaut.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.

Es zeigen in vereinfachter Darstellung:

Fig. 1 in Draufsicht einen in einem Kraftwagenvorbau etwa horizontal liegend eingebauten Motorkühler, und

Fig. 2 in Seitenansicht einen Motorkühler in einem Kraftwagenvorbau mit einem Lüfter und einer Lüfterhaube.

Fig. 1 zeigt einen Kraftwagen 1, in dessen Fahrzeugvorbau 2 ein Wärmetauscher 3, der als Motorkühler wirkt, eingebaut ist. Um die Energieabsorption im Fahrzeugvorbau 2 bei einem Aufprall zu erhöhen, wodurch weniger Verformungsenergie bis zu einer Fahr­ gastzelle 4 gelangen kann, liegt der Motorkühler 3 etwa hori­ zontal ausgerichtet mit seiner stoßabgewandten Seite 5 in Richtung der Fahrgastzelle 4 vor einem Querträger 6 und ist seitlich an auf Fahrzeugbodenhöhe verlaufenden Längsträgern 7 festgelegt. Bei den üblichen Fahrbelastungen wirkt sich der Motorkühler 3 versteifend auf den Fahrzeugvorbau 2 aus, während er sich bei einem Aufprall gezielt entlang seiner großen Kühl­ flächen zusammenschiebt und dadurch Verformungsenergie abbaut. Um diese Verformung besser steuern zu können, ist der Motor­ kühler mit in Fahrzeugquerrichtung ausgerichteten Verformungs­ sicken 8 versehen.

In Fig. 2 ist ein Fahrzeugvorbau 2 mit einem horizontal lie­ genden Motorkühler 3 dargestellt, dem ein Lüfter 9 zugeordnet ist, der die erwärmte Luft vom Motorkühler 3 abzieht. Der Lüf­ ter 9 ist mit einer Lüfterabdeckung 10 versehen, die vor Ver­ letzungen durch Eingriff in den rotierenden Lüfter 9 schützen soll. Auch diese Lüfterabdeckung 10 ist bei einer starken Belastung gezielt verformbar und baut dadurch Verformungsener­ gie bei einem Fahrzeugaufprall mit ab. Die Lüfterabdeckung 10 ist mit einer wabenförmigen Struktur ausgebildet, durch die ausreichend Luft bewegt werden kann, und die eine gezielte Verformung zuläßt.

Es wäre auch möglich, einen Wärmetauscher aus einzelnen Teilen zusammenzusetzen, deren Verbindungen sich bei der Verformung des Wärmetauschers lösen könnten, wodurch ebenfalls Energie abgebaut werden würde.

Claims (3)

1. Energieabsorbierende Struktur eines Kraftwagens, mit einem Motor­ kühler, der etwa horizontal liegend in einem stoßbeaufschlagbaren Bereich des Kraftwagens eingebaut ist, und dem ein Lüfter zugeord­ net ist, und der sich an seiner stoßabgewandten Seite an relativ starren Fahrzeugbauteilen bei einer Stoßbeaufschlagung energieabsorbierend abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorkühler (3) Verformungssicken (8) aufweist, und der Lüfter (9) mit einer Lüfterabdeckung (10) versehen ist, welche mit einer wabenförmigen Struktur ausgebildet ist.

2. Energieabsorbierende Struktur eines Kraftwagens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorkühler (3) horizontal zwischen den Längsträgern (7) und einem Querträger (6) im Fahrzeugvorbau (2) angeordnet ist.

3. Energieabsorbierende Struktur eines Kraftwagens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorkühler aus Teilen zusammengesetzt ist, deren Verbindungen bei der Verformung lösbar sind.