DE4126986A1 - Konservierungsmittel sowie konservierungsverfahren fuer holz - Google Patents
Konservierungsmittel sowie konservierungsverfahren fuer holzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mittel sowie ein Verfahren zum
Konservieren von Holz.
Es sind viele Verfahren und Mittel bekannt, die zum Konser
vieren von Holz vor demjenigen Zeitpunkt dienen, zu welchem
das Holz in Gebrauch genommen wird. Es sind auf dem Markt
auch Konservierungsmittel für Holz verfügbar, mit denen
schon angebrachtes Holz behandelt werden kann, darunter
sowohl Produkte auf Ölbasis als auch solche auf Wasserbasis.
Die Ölbasis-Produkte bestehen im wesentlichen aus Petroleum
ölen, Pentachlorphenol sowie Kreosot. Sowohl im Hinblick
auf die Giftigkeit als auch im Hinblick auf die Umweltver
schmutzung sind diese Produkte unerwünscht. Darüber hinaus
dringen sie nur in begrenztem Ausmaße in das Holz ein, wenn
dieses feucht ist, so daß nach wie vor ein Verwittern und
Faulen des Holzes möglich ist. Mit den erhältlichen Wasser
basisprodukten erhält man oft keinen ausreichenden Oberflä
chenschutz, und auch diese Produkte bestehen aus gefährli
chen Chemikalien.
Zur Lösung der vorgenannten Probleme wird durch die vorlie
gende Erfindung ein Konservierungsmittel für Holz angegeben,
welches als wesentliche Anteile zum einen eine Borat-Ver
bindung (für einen inneren Volumenschutz des Holzes) und
zum anderen eine in Wasser dispergierbare Kupfer-Naphthenat-
Verbindung (für den Oberflächenschutz des Holzes) enthält.
Der Anteil der Borat-Verbindung beträgt 20-80 Gew.%, vorzugs
weise 30-60 Gew.%, der Anteil der in Wasser dispergierbaren
Kupfer-Naphthenat-Verbindung 10-60 Gew.%, vorzugsweise
30-50 Gew.%.
Vorzugsweise enthält das Konservierungsmittel ferner Ton,
ein Absorptionsmaterial oder eine ähnliche Substanz zum
Modifizieren der physikalischen Eigenschaften, welche zu
sammen mit Wasser das Zusammenstellen einer Paste ermögli
chen.
Als wasserdispergierbare Kupfer-Naphthenat-Verbindung, die
für die Erfindung verwendbar sind, kann eine beliebige der
jenigen Kupfer-Naphthenat-Verbindungen verwendet werden,
die von der US-Umweltschutzbehörde (U.S. Environmental Pro
tection Agency) für das Konservieren von Holz registriert
ist. Ferner läßt sich jedes wasserlösliche Borat verwenden.
Es wird jedoch Borax (Na2B4O7-10 H2O) bevorzugt, da
dieses leicht darstellbar ist. Es sollten ausreichende Bo
ratmengen vorliegen, um das zu schützende Holz so zu behan
deln, daß die B2O3-Konzentration im Holz zwischen
0,02-0,2 lbs/ft3 (0,32-3,2 mg/dm3) beträgt. Die Konzentra
tionen des Kupfer-Naphthenats in dem erfindungsgemäßen Kon
servierungsmittel betragen zwischen 0,5 und 2 Gew.% als
metallisches Kupfer bezogen auf das Gewicht der Gesamt
masse. Diese Konzentrationen sind von der US-Umweltschutz
behörde für Oberflächenbehandlungen zugelassen.
Die erfindungsgemäßen Konservierungsmittel lassen sich vor
zugsweise so herstellen, daß man das in Pulverform oder
als Granulat vorliegende Borat mit einer flüssigen Kupfer-
Naphthenat-Verbindung vermischt und dann Ton, Wasser und/
oder andere Komponenten so zumischt wie dies zum Erhalten
einer geeigneten pastösen Masse notwendig ist.
Die erfindungsgemäßen Holzschutzmittel sind in erster Linie
dazu gedacht, an schon angebrachtem Holz verwendet zu wer
den, z. B. an Pfählen, Pfosten, Schwellen, Fußplatten usw.
Aus diesem Grunde wird die Erfindung hier in erster Linie
auch im Zusammenhang mit derartigen Anwendungen beschrieben.
Zu behandelnde Pfähle können z. B. schon viele Jahre einge
graben gewesen sein, und das Behandeln mit einem erfindungs
gemäßen Konservierungsmittel führt dann zu zusätzlichen
Lebensjahren für den Pfahl. Solche Pfähle, die nur mit
schlechteren Konservierungsmitteln vorbehandelt wurden,
können an Ort und Stelle nochmals behandelt werden. Solche
Pfähle, die an einem Ort ausgegraben wurden und an einem
anderen Ort wieder eingegraben werden sollen, üblicherweise
in anderer Tiefe, können mit Vorteil mit einem erfindungs
gemäßen Konservierungsmittel behandelt werden.
Am effektivsten lassen sich erfindungsgemäße Konservierungs
mittel so an Pfählen anbringen, daß man eine Schicht mit
einer Dicke von 1/8 Zoll-1/2 Zoll (3 mm-12 mm) auf den
ausgegrabenen Pfahl aufträgt, und zwar auf Höhe der Erdober
fläche und etwas unterhalb sowie etwas überhalb der Trenn
linie zwischen Erdreich und Luft. Die beschichtete Fläche
des Pfahles wird dann mit einem undurchlässigen Material
umwickelt, z. B. Wachspapier oder Plastikmaterial. Dieses
undurchlässige Material verhindert, daß das Konservierungs
mittel vom Erdreich aufgenommen wird und/oder daß es aus
dem Pfahl herausgelaugt wird, wodurch sich ein nicht mehr
ausreichender Konservierungseffekt ergeben könnte. Man kann
anwendungsfertige Konfektionierungen der erfindungsgemäßen
Konservierungsmittel dadurch herstellen, daß man eine
Schicht aus dem pastösen Konservierungsmittel auf eine
Plastikfolie oder Wachspapier aufträgt.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf Aus
führungsbeispiele näher erläutert.
Es wurde ein Konservierungsmittel mit den nachstehenden
Bestandteilen hergestellt:
Bestandteil | |
Gewichtsprozent | |
wasserdispergierbares Kupfer-Naphthenat entsprechend 5% metallischen Kupfers (Handelsname Cunapsol 5) | |
40,0 | |
Na₂B₄O₇-10 H₂O (Borax) | 40,0 |
Ton (Produkt mit der Handelsbezeichnung Attagel 350) | 10,0 |
Wasser | 10,0 |
Dieses Konservierungsmittel wurde mit einer Dicke von 6 mm
auf ein 55 cm breites Wachspapier aufgetragen. Das beschich
tete Papier wurde dann um die Enden von zehn frisch ge
schnittenen und zehn trockenen Pfählen gewickelt, wie sie
z. B. für Telephonleitungen verwendet werden, so daß sich
jeweils eine 6 mm dicke Schicht der Konservierungspaste
in der Nachbarschaft der Holzoberfläche befand. Diese Pfäh
le waren aus Southern Yellow Pine (Gelbkiefernholz) her
gestellt und wiesen weder Zerfallserscheinungen auf, noch
waren sie zuvor mit einem Konservierungsmittel behandelt
worden. Die Pfähle waren etwa 190 cm lang und hatten einen
Durchmesser zwischen 25 und 30 cm. Das die 6 mm dicke Kon
servierungspastenschicht tragende Papier wurde jeweils so
um einen Pfahl herumgewickelt, daß 15 cm des beschichteten
Papiers und des Pfahles oberhalb der Erdoberfläche lagen,
40 cm unterhalb der Erdoberfläche. Diese Pfähle wurden dann
so in das Erdreich eingegraben, daß jeweils 65 cm unterhalb
der Erdoberfläche und etwa 1,30 m oberhalb der Erdober
fläche lagen. Auf die gleiche Weise wurden zehn unbehandel
te Pfähle und zehn mit einer Pentachlorphenol-Konservierungs
paste auf Ölbasis (Handelsname Pol-Nu) behandelte Pfähle
zum Vergleich eingegraben.
Nach 4 Jahren wurden diese Pfähle eingehend inspiziert und
jeweils zwei der behandelten Pfähle wurden in Viertel ge
sägt, um das Eindringen und die Wirksamkeit der Behandlungs
chemikalien zu überprüfen. Die nicht behandelten Pfähle
waren sämtlich durch Verfaulen und/oder Insektenbefall zer
stört. Alle behandelten Pfähle befanden sich an der Trenn
linie zwischen Luft und Erdreich in gutem Zustand. Mit dem
erfindungsgemäßen Konservierungsmittel behandelte Pfähle
waren bis zum oberen Ende frei von Faulstellen und Insekten
befall. Borax war in den erfindungsgemäß behandelten Pfäh
len überall gegenwärtig, auch wenn diese im frischen, grü
nen Zustand behandelt worden waren. Die oberen Enden der
mit der Pentachlorphenol-Konservierungspaste behandelten
Pfähle zeigten Zerfalls-Erscheinungen und waren von Insekten
befallen. Das Pentachlorphenol war etwa den halben Weg von
der Behandlungsstelle im Pfahl nach oben gewandert.
Es wurde eine Konservierungspaste hergestellt, die folgende
Zusammensetzung aufwies:
Bestandteil | |
Gewichtsprozent | |
wasserdispergierbares Kupfer-Naphthenat entsprechend 6% metallischem Kupfer (Handelsname Copper Hydro Nat) | |
16,67 | |
Natrium-Metaborat-4 H₂O | 50,0 |
Ton (Handelsname Attagel 350) | 8,0 |
Wasser | 25,33 |
Dieses Konservierungsmittel ist eine dicke Paste, die sich
gut zum Konservieren von Holzpfählen eignet.
Claims (17)
1. Pastöses Konservierungsmittel für Holz, dadurch ge
kennzeichnet, daß es als einzigen konservierungswirk
samen Bestandteil eine Mischung aus 10-90 Gew.% eines was
serdispergierbaren Kupfer-Naphthenats und 90-10 Gew.% Bo
rax enthält.
2. Konservierungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 20-80 Gew.% Borax enthält.
3. Konservierungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 30-60 Gew.% Borax enthält.
4. Konservierungsmittel nach einem der Ansprüche 1-3, da
durch gekennzeichnet, daß es 10-60 Gew.% Kupfer-Naph
thenat enthält.
5. Konservierungsmittel nach einem der Ansprüche 1-3, da
durch gekennzeichnet, daß es 30-50 Gew.% Kupfer-Naph
thenat enthält.
6. Konservierungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 20-80 Gew.% Borax enthält.
7. Konservierungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 30-60 Gew.% Borax enthält.
8. Konservierungsmittel nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 20-80 Gew.% Borax enthält.
9. Konservierungsmittel nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 30-60 Gew.% Borax enthält.
10. Konservierungsmittel nach einem der Ansprüche 2-9,
dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 40 Gew.% Borax,
etwa 40 Gew.% Kupfer-Naphthenat, etwa 10 Gew.% Ton und
etwa 10 Gew.% Wasser enthält.
11. Verfahren zum Konservieren von Holz, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf das Holz ein pastöses Konservierungs
mittel aufgetragen wird, welches als einziges konservie
rungswirksamen Bestandteil eine Mischung aus 10-90 Gew.%
eines wasserdispergierbaren Kupfer-Naphthenats und 90-10
Gew.% Borax enthält, und daß die beschichtete Fläche des
Holzes mit einer undurchlässigen Umhüllung umgeben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung 20-80 Gew.% Borax enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung 30-60 Gew.% Borax enthält.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11-13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Mischung 10-60 Gew.% Kupfer-Naph
thenat enthält.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11-13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Mischung 30-50 Gew.% Kupfer-
Naphthenat enthält.
16. Konservierungsmittel nach einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet, daß es auf einem flexiblen un
durchlässigen Substrat angeordnet ist, z. B. Wachspapier
oder Kunststoff-Folie.
17. Konservierungsmittel nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dicke der Konservierungsmittel-
Schicht 2-10 mm, vorzugsweise etwa 6 mm beträgt.
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