DE4126950A1 - Verfahren, coder und decoder zur kompatiblen uebertragung und/oder aufzeichnung von progressiven bildsignalen - Google Patents
Verfahren, coder und decoder zur kompatiblen uebertragung und/oder aufzeichnung von progressiven bildsignalenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, einen Coder und einen
Decoder zur kompatiblen Übertragung und/oder Aufzeichnung
von progressiven Bildsignalen.
Zur digitalen Übertragung von Bewegtbildern (Bildtelefon,
MPEG-Coder und Decoder, MPEG: "motion picture experts
group") mit niedrigen Datenraten werden Verfahren angewen
det, bei denen das aktuelle Bild mit Hilfe von Bewegungsvek
toren für begrenzte Bildpunkt-Blöcke aus dem vorangegangenen
Bild rekonstruiert wird. Bei der Rekonstruktion entstehende
Fehler werden durch die Übertragung eines Fehler-Differenz
bildes, welches im allgemeinen nur eine geringe Signallei
stung hat und daher nur eine geringe Datenrate benötigt, kor
rigiert. Für die kompatible Übertragung von Fernsehsignalen
können diese Verfahren aber nicht übernommen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
kompatiblen Übertragung und/oder Aufzeichnung von Bildsigna
len mit einer verbesserten Bildqualität anzugeben. Diese Auf
gabe wird durch das in Anspruch 1 angegebene erfindungsgemä
ße Verfahren gelöst.
Im Prinzip besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß
zur kompatiblen Übertragung und/oder Aufzeichnung von pro
gressiven Bildsignalen diese in Interlace-Bildsignale umge
wandelt und mit digitalen Zusatzinformationen versehen wer
den und von Standard-Decodern ohne Auswertung dieser Zusatz
informationen decodiert werden können, wobei die Zusatzinfor
mationen codierte Bewegungsinformationen und/oder Interpola
tionsbefehle für Bildpunkt-Blöcke enthalten, die mit Hilfe
der Interlace-Bildsignale zu progressiven Bildsignalen deco
diert werden können, bei denen die Bildpunkt-Werte der den
Zeilen der Interlace-Bildsignale entsprechenden Zeilen
gleich den entsprechenden Bildpunkt-Werten der Inter
lace-Bildsignale sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfah
rens ergeben sich aus den zugehörigen abhängigen Ansprüchen.
Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, einen
Coder für das erfindungsgemäße Verfahren anzugeben. Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 10 angegebene erfindungs
gemäße Einrichtung gelöst.
Im Prinzip ist der erfindungsgemäße Coder versehen mit einem
Vertikalfilter 12 für progressive Bildsignale, die anschlie
ßend in einem Interlacer 13 vom progressiven Bildformat in
ein Interlace-Bildformat umgesetzt werden, mit einem nachfol
genden Farbcoder 14, mit einem Vektorbildner 161, der aus
dem Luminanzsignal am Eingang des Vertikalfilters 12 Bewe
gungsvektoren für die Bildpunkt-Blöcke gewinnt, mit einer
nachgeschalteten Rekonstruktions-Schaltung 162, die aus dem
jeweils um ein Vollbild verzögerten, vorher rekonstruierten
Luminanz-Vollbild aus einem Bildspeicher 18 und aus dem Lumi
nanzsignal am Ausgang des Interlacers 13 mit Hilfe der im
Vektorbildner 161 gefundenen Bewegungsvektoren progressive
Bildsignale rekonstruiert, mit einem nachgeschalteten Ver
gleicher 163 zur Ermittlung von Bildpunkt-Blöcken mit zuzu
ordnendem Interpolationsbefehl, mit einem nachgeschalteten
Zusatzinformations-Coder 17 zur Entropie- und Kanalcodierung
der digitalen Zusatzinformationen und mit einer nachfolgen
den Multiplexschaltung 15, die die Ausgangssignale des Farb
coders 14 und des Zusatzinformations-Coders 17 zusammenfaßt
vor der Übertragung bzw. Aufzeichnung.
Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, einen Deco
der für das erfindungsgemäße Verfahren anzugeben. Diese Auf
gabe wird durch die in Anspruch 11 angegebene erfindungsgemä
ße Einrichtung gelöst.
Im Prinzip ist der erfindungsgemäße Decoder versehen mit ei
ner Trennschaltung 20 zur Abtrennung von übertragenen bzw.
aufgezeichneten digitalen Zusatzinformationen von den Inter
lace-Bildsignalen, mit einem nachfolgenden Farbdecoder 21,
mit einem nachgeschalteten Deinterlacer 25 für die Chromi
nanzkomponenten, mit einem Zusatzinformations-Decoder 22 zur
Kanal- und Entropie-Decodierung der abgetrennten Zusatzinfor
mationen, mit einer nachfolgenden Rekonstruktionsschaltung
23 zur Rekonstruktion eines progressiven Luminanz-Bildsi
gnals aus dem Interlace-Bildsignal und den decodierten Bewe
gungsinformationen sowie einem jeweils in Bildspeicher 24
zwischengespeicherten, vorhergehenden Vollbild.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Decoders
ergeben sich aus den zugehörigen abhängigen Ansprüchen.
Durch die Erfindung ist die decoderseitige Rekonstruktion
progressiver Bildsignale aus übertragenen bzw. aufgezeichne
ten Interlace-Bildsignalen möglich. Hierzu werden im Coder
z. B. aus progressiv abgetasteten Kamerabildern für Blöcke
von Bildpunkten Bewegungsvektoren gewonnen, die zum Decoder
in Form von digitalen Zusatzinformationen übertragen werden.
Mit Hilfe dieser Bewegungsvektoren rekonstruiert der Decoder
jeweils aus dem vorherigen progressiven Bild das aktuelle
progressive Bild. Außerdem werden die Hälfte der so rekon
struierten Zeilen durch die übertragenen bzw. aufgezeichne
ten Interlace-Zeilen ersetzt, so daß die eine Hälfte der Zei
len des wiedergegebenen Bildes aus den übertragenen Interla
ce-Zeilen und die andere Hälfte aus rekonstruierten Zeilen
besteht.
Im Gegensatz zum oben beschriebenen Verfahren für die digita
le Übertragung von Bewegtbildern bei niedrigen Datenraten
ist das zusätzliche Übertragen eines Differenzbildes zur Kor
rektur eventueller Fehler aus Kapazitätsgründen normalerwei
se nicht möglich. Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Kor
rektur möglicher Rekonstruktionsfehler wird davon ausgegan
gen, daß Rekonstruktionsfehler nur dort auftreten, wo entwe
der schnelle translatorische Bewegungen auftreten, so daß ein
Bewegungsvektor-Sucher innerhalb seines Suchbereichs keinen
passenden Block findet, oder wo Objekte schnell verformt wer
den und daher mit dem gefundenen, in seiner zeitlichen Auflö
sung begrenzten Vektor nicht korrekt rekonstruiert werden
können. In beiden Fällen ist das Auge durch die schnelle Be
wegung der Objekte gar nicht in der Lage, die volle vertika
le Auflösung des Objektes, welche durch die Wandlung des
Interlace-Bildes in ein progressives Bild erzielt werden
soll, zu verarbeiten.
Vorteilhaft werden deshalb in Blöcken, in denen die fehlen
den Zeilen nicht sinnvoll mit Hilfe von Bewegungsvektoren
rekonstruiert werden können, diese Zeilen aus den übertrage
nen Interlace-Zeilen interpoliert. Der Coder muß daher fest
stellen, in welchen Blöcken Rekonstruktionsfehler auftreten
und für diese Blöcke statt eines Vektors einen Interpolati
onsbefehl in den digitalen Zusatzinformationen übertragen.
Diese Zusatzinformationen werden so übertragen bzw. aufge
zeichnet, daß ein nach herkömmlichen Standards arbeitender
Decoder, z. B. in einem 4:3-Fernsehempfänger, nicht gestört
wird. Dafür ist beispielsweise im Fall von Composite-Bildsi
gnalen eine Ultraschwarz-Modulation der Zusatzinformationen
auf den Farbträger oder eine direkte Modulation des FBAS-Si
gnals im Ultraschwarz-Bereich in den schwarzen Streifen des
Letterbox-Formats geeignet. Damit ist es sowohl möglich, die
Bildsignale als Letterlace-Bildsignal auf herkömmlichen
4:3-Fernsehempfängern zu empfangen als auch in Verbindung mit
dem Letterbox-Format als progressives Bild auf verbesserten
16:9-Fernsehern darzustellen.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfin
dung beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Coders;
Fig. 2 Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Decoders;
Fig. 3 detaillierteres Blockschaltbild zur decoderseiti
gen Bildsignal-Rekonstruktion;
Fig. 4 Bildpunkt-Pegeldiagramm zur Ermittlung von nicht
verwendbaren Bewegungsvektoren.
In Fig. 1 kann eine Kamera 10 progressive RGB-Signale lie
fern, z. B. mit 625 Zeilen (576 aktive) oder 525 Zeilen oder
mit entsprechend verdoppelten Zeilenzahlen. Die RGB-Signale
werden in einer Matrix 11 in das Luminanzsignal Y und die
Chrominanzsignale U und V gewandelt. Anschließend werden die
YUV-Signale in einem Vertikalfilter 12 für die anschließende
Progressiv-Interlace-Umsetzung im Interlacer 13 tiefpaßgefil
tert, um im Interlace-Bild der herkömmlichen Empfänger Alias
zu vermeiden. Die gefilterten YUV-Bildsignale werden in ei
nem anschließenden Farbcoder 14 zu kombinierten Y-C-Bildsi
gnalen umgeformt. Dabei kann es sich sowohl um eine Umfor
mung handeln, bei der die Chrominanz auf einem Träger der
Luminanz überlagert wird (PAL, NTSC, SECAM) als auch um eine
Umformung, bei der Luminanz Y und Chrominanz C im Zeitmulti
plex angeordnet werden (MAC).
Die Bewegungsvektoren für die Bildpunkt-Blöcke werden in ei
nem Vektorbildner 161 aus dem Luminanzsignal gewonnen, wel
ches in der Matrix 11 erzeugt wurde. Dazu wird das Bild in
Bildpunkt-Blöcke festgelegter Größe aufgeteilt. Vorteilhaft
werden z. B. Blöcke der Größe 8 * 8 und 16 * 16 gebildet, doch es
sind auch andere quadratische oder nicht-quadratische Block
größen anwendbar. Ist die Zahl der aktiven Zeilen nicht
durch die Blockhöhe teilbar, so kann z. B. die Rekonstruktion
der nicht von den Blöcken erfaßten Randzeilen durch Wiederho
lung dieser Zeilen von Bild zu Bild erfolgen. Vorteilhaft
hat der Vektorbildner 161 einen Suchbereich von ±8 Bildpunk
ten mit einer zusätzlichen Halbpixel-Suche. Weil die Vekto
ren aus dem Eingangssignal des Vertikalfilters 12 gebildet
werden, wird eine höhere vertikale Auflösung der Vektoren
ermöglicht. Die Vektoren können aber auch aus dem Ausgangssi
gnal des Vertikalfilters 12 gebildet werden.
In einer Rekonstruktions-Schaltung 162 werden aus dem je
weils um ein Vollbild verzögerten, vorher rekonstruierten
Luminanz-Vollbild aus einem Bildspeicher 18 und dem Luminanz
signal am Ausgang des Interlacers 13 mit Hilfe der im Vektor
bildner 161 gefundenen Bewegungsvektoren progressive Bilder
rekonstruiert.
In einem nachgeschalteten Vergleicher 163 wird jeweils das
so rekonstruierte progressive Bild und das originale progres
sive Bild (vor der Interlace-Unterabtastung) miteinander ver
glichen. Werden in Blöcken des rekonstruierten Bildes deutli
che Fehler entdeckt, wird die Vektorinformation des zugehöri
gen Blockes durch einen Interpolationsbefehl ersetzt.
Die digitalen Vektor- und Interpolations-Informationen, im
Folgenden Vektorinformationen genannt, werden in einem Zu
satzinformations-Coder 17 entropiecodiert (entfernen von Red
undanz) und kanalcodiert (hinzufügen eines Fehlerschutzes).
Das vom Farbcoder 14 gelieferte Signal und die vom Zusatzin
formations-Coder gelieferten digitalen Zusatzinformationen
werden in einer nachfolgenden Multiplexschaltung 15 zusammen
gefaßt und anschließend übertragen bzw. aufgezeichnet. In
Matrix 11 und in Multiplexschaltung 15 werden die Signale
A/D- bzw. D/A-gewandelt.
Im Vergleicher 163 kann statt des tiefpaßgefilterten progres
siven Bildsignals auch das ungefilterte progressive Bildsi
gnal am Eingang von Vertikalfilter 12 verwendet werden. Dann
wird in Rekonstruktions-Schaltung 162 statt des Luminanzsi
gnals am Ausgang des Interlacers 13 ebenfalls das über einen
zusätzlichen Interlacer (nicht dargestellt) geleitete ungefil
terte progressive Bildsignal am Eingang von Vertikalfilter
12 verwendet.
Im Decoder in Fig. 2 werden zunächst in Trennschaltung 20
die übertragenen bzw. aufgezeichneten digitalen Zusatzinfor
mationen von den Interlace-Bildsignalen getrennt. Die Bildsi
gnale werden anschließend in einem Farbdecoder 21 wieder in
YUV-Signale aufgespalten. Farbdecoder 21 hat die entspre
chend inverse Funktion zu Farbcoder 14.
Die digitalen Zusatzinformationen werden in Zusatzinformati
ons-Decoder 22 kanal- und entropie-decodiert, so daß bei genü
gendem Fehlerschutz die decodierten Zusatzinformationen den
im Coder gebildeten Zusatzinformationen entsprechen. In ei
ner Rekonstruktionsschaltung 23 wird das progressive Bildsi
gnal aus dem übertragenen Interlace-Signal und den übertrage
nen Vektorinformationen sowie dem in Bildspeicher 24 zwi
schengespeicherten, vorhergehenden Vollbild rekonstruiert.
Die Funktionen der decoderseitigen Rekonstruktionsschaltung
23 und des Bildspeichers 24 entsprechen den Funktionen der
coderseitigen Rekonstruktionsschaltung 162 und des Bildspei
chers 18.
Die Interlace-Progressiv-Wandlung der Farbkomponenten U und
V erfolgt in einem Deinterlacer 25. Die Progressiv-Rekon
struktion der Farbkomponenten kann ebenso wie die der Lumi
nanz durch die übertragenen Vektorinformationen erfolgen (an
gedeutet durch die Strichelung), doch aufgrund der relativ
geringen Empfindlichkeit des Auges für Farbänderungen ist es
auch möglich, die Farbsignale nur durch eine vertikale Inter
polation in ein progressives Raster zu überführen.
In einer inversen Matrix 26 können anschließend wieder
RGB-Signale aus den YUV-Signalen gewonnen und auf einem Display
27 wiedergegeben werden. In Trennschaltung 20 und in Matrix
26 können die Signale A/D- bzw. D/A-gewandelt werden.
Anhand Fig. 3 wird die Progressiv-Bildrekonstruktion im
Coder und im Decoder näher erläutert. Zur Rekonstruktion muß
das jeweils vorher rekonstruierte Bild zur Verfügung stehen,
so daß ein (gestrichelt gezeichneter) Vollbildspeicher 33
vorhanden ist, der den Bildspeichern 18 bzw. 24 entspricht.
In dem den Rekonstruktionsschaltungen 162 bzw. 23 entspre
chenden, gestrichelt eingerahmten Teil der Schaltung in Fig.
3 werden Bilder jeweils aus dem vorherigen Bild aus Vollbild
speicher 33 und den übertragenen Vektorinformationen 36 re
konstruiert, indem in einer vektorgesteuerten Interpolations
schaltung 32 jeder Block des neuen Bildes gewonnen wird aus
einem dem vorangegangenen Bild entstammenden Block, dessen
Lage durch den zu dem entsprechenden Block gehörenden Vektor
angegeben wird. In einem Deinterlacer 31 wird außerdem das
Interlace-Bildsignal 35 durch Interpolation bzw. Filterung
in ein progressives Bild überführt. Dabei wird vorteilhaft
ein Filter verwendet, das die Interlace-Zeilen nicht verän
dert, z. B. ein Halfband-Filter. Das endgültige rekonstruier
te Signal wird mittels eines Umschalters 34 aus den Ausgangs
signalen des Deinterlacers 31 und der vektorgesteuerten In
terpolationsschaltung 32 zusammengesetzt, und zwar nach fol
genden Regeln: Wenn die aktuelle darzustellende Zeile gleich
einer übertragenen Interlace-Zeile ist, wird die Bildinforma
tion dem Deinterlacer 31 entnommen. Muß dagegen eine Zeile
dargestellt werden, die im aktuellen Bild nicht im Interla
ce-Signal übertragen wurde, wird das Signal der vektorgesteu
erten Interpolationsschaltung 32 entnommen. Von dieser Regel
wird nur abgewichen, wenn zu einem Bildpunkt-Block kein Vek
tor, sondern ein Interpolationsbefehl übertragen wurde, denn
dann muß auch im zweiten Fall das Signal dem Deinterlacer 31
entnommen werden.
Die übertragenen Vektoren müssen dabei nicht nur auf Bewegun
gen innerhalb der Bildpunkt-Rastergenauigkeit beschränkt
sein. Auch Bewegungen mit einer feineren Raster-Auflösung,
z. B. Halb-Pixel-Genauigkeit, sind möglich. Beim Auftreten
solcher Vektorinformationen kann das Ausgangssignal entspre
chend aus den Zeilen des verzögerten Bildes interpoliert wer
den.
Für die Übertragung der digitalen Zusatzinformationen kann
ebenfalls die horizontale und/oder die vertikale Austastlücke
und/oder ein zusätzlicher Spektralbereich verwendet wer
den.
Wenn das beschriebene Verfahren zur Einführung eines zum bis
herigen Fernsehsystem mit Bildseitenverhältnis 4 : 3 kompati
blen Fernsehsystems mit Bildseitenverhältnis 16 : 9 unter Ver
wendung des obengenannten Letterbox-Formats eingesetzt wird,
muß Kamera 10 Bilder im Format 16 : 9 erzeugen. Außerdem lie
fert die Kamera entweder nur 3/4 der ursprünglichen Zeilen
zahl (z. B. 432 aktive Zeilen) oder das Kamerasignal wird in
einem zusätzlichen Transcoder zwischen Matrix 11 und Verti
kalfilter 12 durch Abtastratenwandlung in ein Bild mit ent
sprechend verringerter aktiver Zeilenzahl konvertiert. Der
Vektorbildner 161 gewinnt dann aus Bildern mit dieser verrin
gerten Zeilenzahl Vektorinformationen. Das Bild mit dem Bild
seitenverhältnis 16 : 9 wird in Multiplexschaltung 15 in das
ursprüngliche Bild im Format 4 : 3 eingebettet. Da die aktive
Zeilenzahl auf 3/4 reduziert ist, wird oberhalb und unter
halb des 16 : 9-Bildes ein schwarzer Streifen frei. Dieses Let
terbox-Verfahren wird bereits heute zur Übertragung von Kino
filmen verwendet. In den schwarzen Streifen können die digi
talen Zusatzinformationen aus Zusatzinformations-Coder 17
übertragen werden.
Um im Decoder das Bild im neuen Format richtig darstellen zu
können, ist entweder das Display 27 für die Darstellung der
um 3/4 geringeren Zeilenzahl angepaßt oder es wird mittels
eines zusätzlichen Transcoders die ursprüngliche aktive Zei
lenzahl im Coder wiederhergestellt. Dieser Transcoder kann
vor oder nach Matrix 26 angeordnet werden.
Vorteilhaft kann die Erfindung auch für andere Bildseitenver
hältnisse angewendet werden, weil die Zusatzinformationen
auch bei anderen Zeilenzahl-Reduktionsfaktoren in Form von
Vektorinformationen übertragen werden können.
Im Vertikalfilter 12 wird das progressive Bildsignal tiefpaß
gefiltert, damit es im kompatiblen Interlace-Bild, wie es
auf bisherigen Fernsehempfängern gezeigt wird, nicht zu Ali
as-Effekten kommt. Daher hat das rekonstruierte Bild auf dem
Display 27 nicht die volle vertikale Auflösung, die am Aus
gang von Matrix 11 zur Verfügung steht. Mit stärker werden
der Verbreitung der Erfindung kann dann diese vertikale Tief
paßfilterung verringert werden, um später, wenn fast nur
noch Fernsehempfänger nach dem neuen Standard vorhanden
sind, ganz weggelassen zu werden. Dann kann das Display 27
die gleiche vertikale Auflösung wie am Ausgang von Matrix 11
liefern.
Vorteilhaft können die übertragenen bzw. aufgezeichneten Vek
torinformationen bei einer decoderseitigen Konvertierung der
Bildwiedergabefrequenz, beispielsweise von 50 nach 100 Hz,
oder der Zeilenzahl, beispielsweise von 625 nach 1250 Zei
len, verwendet werden.
Außerdem können die übertragenen bzw. aufgezeichneten Zusatz
informationen auch digital codierte Audiodaten enthalten.
In Fig. 4 wird verdeutlicht, wie nicht geeignete Vektoren
ermittelt werden können. Es sind die Helligkeitswerte Lum
von Bildpunkten über der Zeilennummer Z aufgetragen. Progres
siv-Zeilen P und Interlace-Zeilen I im 432-Zeilen Bild wech
seln einander ab. Der Bildpunkt 41 aus der I-Zeile Nummer n
hat die Helligkeit Lum(n), der Bildpunkt 42 aus P-Zeile n+1
die Helligkeit Lum(n+1) und der Bildpunkt 43 aus I-Zeile n+2
die Helligkeit Lum(n+2). Die Lagen 44, 45 und 46 stellen die
in der Rekonstruktionsschaltung 162 möglicherweise ermittel
te Lage eines mit Hilfe der Vektoren gebildeten Bildpunkts
40 für die P-Zeile n+1 dar. Oberhalb von Bildpunkt 43 und
unterhalb von Bildpunkt 41 ist ein zusätzlicher Helligkeits-Tole
ranzbereich T und ein Bereich R angegeben. Je nach Lage
von Bildpunkt 42 und Bildpunkt 40 werden folgende Fälle un
terschieden (Bp = Bildpunkt):
Bp 42 außerhalb R, Bp 40 beliebig: | |
OK | |
Bp 42 innerhalb R, Bp 40 außerhalb R: | F |
Bp 42 innerhalb R, Bp 40 innerhalb R: | OK |
F bedeutet, daß der Bildpunkt 40 als fehlerhaft markiert
wird. OK bedeutet, daß Bildpunkt 40 als korrekt markiert
wird. Wenn die beiden horizontal benachbarten Bildpunkte von
Bildpunkt 40 als korrekt markiert sind, kann ein als fehler
haft markierter Bildpunkt 40 nachträglich als korrekt mar
kiert werden.
Der ermittelte Vektor für einen Bildpunkt-Block wird durch
einen Interpolationsbefehl ersetzt, wenn die Anzahl der als
fehlerhaft markierten Bildpunkte in einem 16 * 16-Bildpunkt
block größer als neun ist und die Anzahl der als fehlerhaft
markierten Bildpunkte in einem zum aktuellen Block zentrier
ten 20 * 20-Bildpunktblock größer als neunzehn ist.
Für die Übertragung bzw. Aufzeichnung der Vektorinformatio
nen wird ein fehlerkorrigierender Code verwendet, der im Zu
satzinformations-Coder 17 gebildet wird. Es kann z. B. ein
Hamming-Code mit elf Informations-Bits und vier Prüf-Bits
verwendet werden. Damit kann ein Fehler in jedem Datenblock
korrigiert werden. Mit einem zusätzlichen Paritäts-Prüf-Bit
können insgesamt zwei Fehler pro Datenblock detektiert wer
den.
Jeder Vektor wird mit zwei Komponenten (x und y) zwischen
-15 und +15 beschrieben bei einer maximalen Verschiebung um
±7.5 Bildpunkte. Für jede Komponente sind 31 verschiedene
Werte verfügbar, die im Zweier-Komplement übertragen werden.
Das Codewort "-16" stellt einen Interpolationsbefehl dar.
Jede Komponente eines Vektors wird mit 5 Bit übertragen. Das
Code-Wort im Hamming-Code hat folgenden Aufbau:
X1 X2 X3 X4 X5 Y1 Y2 Y3 Y4 Y5 P
C1 C2 C3 C4
C1 C2 C3 C4
X1 bis X5 sind die 5 Bits der X-Komponente, Y1 bis Y5 die
der Y-Komponente, das P-Bit wird zunächst auf "0" gesetzt
und C1 bis C4 sind Prüf-Bits. Die Prüf-Bits werden mit der
Generatormatrix G berechnet:
Anschließend wird die Parität des gesamten 15-Bit-Codeworts
berechnet und an die Stelle des P-Bits geschrieben.
Bei der Decodierung wird zuerst das P-Bit in einen Speicher
geschrieben und anschließend im Codewort auf "0" gesetzt.
Durch Multiplikation des Codeworts mit der Prüf-Matrix H
wird das Syndrom gefunden.
Das Codewort wird korrigiert durch eine Modulo-2-Addition
eines Fehler-Worts zum Codewort. Die Relation zwischen dem
Syndrom und dem Fehler-Wort zeigt die folgende Tabelle:
Syndrom | |
Fehler-Wort | |
0000 | |
000000000000000 | |
0001 | 000000000000001 |
0010 | 000000000000010 |
0011 | 100000000000000 |
0100 | 000000000000100 |
0101 | 010000000000000 |
0110 | 001000000000000 |
0111 | 000100000000000 |
1000 | 000000000001000 |
1001 | 000010000000000 |
1010 | 000001000000000 |
1011 | 000000100000000 |
1100 | 000000010000000 |
1101 | 000000001000000 |
1110 | 000000000100000 |
1111 | 000000000010000 |
Anschließend wird die Parität des Codewortes berechnet. Die
Parität ist richtig, falls sie gleich dem gespeicherten Bit
11 ist. Wenn die Parität einen anderen Wert hat, sind minde
stens zwei Fehler aufgetreten. Der decodierte Vektor kann in
diesem Fall ignoriert und durch einen Interpolationsbefehl
ersetzt werden.
Die Modulation der digitalen Zusatzinformationen auf das
FBAS-Signal kann ähnlich wie bei Videotext erfolgen. Aller
dings ist die Amplitude des digitalen Signals bei der Über
tragung unterschiedlich. Während Videotext für logisch "0"
einen Pegel von 0 mV und für logisch "1" einen Pegel von
490 mV verwendet, wird bei der Erfindung beispielsweise
-200 mV für logisch "0" und 0 mV für logisch "1" verwendet.
Diese Pegel werden unter dem Gesichtspunkt einer möglichst
geringen Sichtbarkeit der modulierten digitalen Zusatzinfor
mationen in kompatiblen Decodern ausgewählt.
Andere Parameter, wie z. B. die Taktfrequenz fBit = 444 * H =
6.923 MBit/s oder die 24 Bit für die Synchronisation in jeder
Zeile, können gleich sein. Daher können die Schaltungen zur
Videotext-Modulation und/oder -Demodulation vorteilhaft auch
zur Modulation und/oder Demodulation der digitalen Zusatzin
formationen in erfindungsgemäßen Codern und/oder Decodern
verwendet werden.
Jede Zeile enthält 360 Bits. Davon sind 336 Bits zur Codie
rung der digitalen Zusatzinformationen verwendbar, weil 24
Bits für die Synchronisation benötigt werden. Daher können
in jeder Zeile die Daten von 22 Vektoren übertragen werden.
Die 6 übrigen Bits können auf "0" gesetzt werden und Halb
bild-alternierend vor bzw. nach den Vektorinformationen über
tragen bzw. aufgezeichnet werden.
Bei einer Zahl von 432 aktiven Zeilen, 720 Bildpunkten pro
Zeile und einer Blockgröße von 16 * 16-Bildpunkten müssen 1215
Vektoren pro Vollbild übertragen werden. Enthält jede ent
sprechende Zeile 22 Vektoren, so werden 56 Zeilen pro Voll
bild benötigt. Weil für jedes übertragene Interlace-Halbbild
die Vektoren für ein progressives Bild benötigt werden, blei
ben von den 72 Zeilen pro Halbbild in den Streifen des Lette
rbox-Formats 16 Zeilen übrig (268.8 kBit/s), die für einen
weitergehenden Fehlerschutz und/oder für die Übertragung
bzw. Aufzeichnung von zusätzlichen Daten, z. B. digitalen Au
diodaten, benutzt werden können.
Für andere Zeilenzahlen oder Bildseitenverhältnisse werden
die genannten Zahlen entsprechend angepaßt.
Claims (11)
1. Verfahren zur kompatiblen Übertragung und/oder Aufzeich
nung von progressiven Bildsignalen, die in Interlace-Bild
signale umgewandelt und mit digitalen Zusatzinforma
tionen versehen werden und von Standard-Decodern ohne
Auswertung dieser Zusatzinformationen decodiert werden
können, wobei die Zusatzinformationen codierte Bewe
gungsinformationen und/oder Interpolationsbefehle für
Bildpunkt-Blöcke enthalten, die mit Hilfe der Interla
ce-Bildsignale zu progressiven Bildsignalen decodiert
werden können, bei denen die Bildpunkt-Werte der den
Zeilen der Interlace-Bildsignale entsprechenden Zeilen
gleich den entsprechenden Bildpunkt-Werten der Interla
ce-Bildsignale sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegungsinformationen Vektoren sind, insbesondere
für die Luminanz.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß bei der Codierung aus Interlace-Bildsignalen
mit Hilfe der ermittelten Bewegungsinformationen pro
gressive Bildsignale gebildet und mit den ursprüngli
chen progressiven Bildsignalen verglichen werden und im
Fall von fehlerhaft rekonstruierten Bildpunkt-Blöcken
die zugehörige Bewegungsinformation durch einen Interpo
lationsbefehl ersetzt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die digitalen Zusatzin
formationen in der vertikalen und/oder horizontalen Aus
tastlücke angeordnet werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß im Fall von Bildsignalen
im Letterbox-Format die digitalen Zusatzinformationen
in den Streifen des Letterbox-Formats angeordnet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusatzinformationen im Ultraschwarz-Bereich liegen.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Chrominanzkomponen
ten der progressiven Bildsignale bei der Decodierung
mit Hilfe der digitalen Zusatzinformationen ermittelt
werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die digitalen Zusatzin
formationen digital codierte Audiodaten enthalten.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsinformatio
nen zu einer decoderseitigen Konvertierung der Bildwie
dergabefrequenz und/oder der Zeilenzahl verwendet wer
den.
10. Coder für ein Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 9, versehen mit einem Vertikalfilter
(12) für progressive Bildsignale, die anschließend in
einem Interlacer (13) vom progressiven Bildformat in
ein Interlace-Bildformat umgesetzt werden, mit einem
nachfolgenden Farbcoder (14), mit einem Vektorbildner
(161), der aus dem Luminanzsignal am Eingang des Verti
kalfilters (12) Bewegungsvektoren für die Bildpunkt-Blöcke
gewinnt, mit einer nachgeschalteten Rekonstrukti
ons-Schaltung (162), die aus dem jeweils um ein Voll
bild verzögerten, vorher rekonstruierten Luminanz-Voll
bild aus einem Bildspeicher (18) und aus dem Luminanzsi
gnal am Ausgang des Interlacers (13) mit Hilfe der im
Vektorbildner (161) gefundenen Bewegungsvektoren pro
gressive Bildsignale rekonstruiert, mit einem nachge
schalteten Vergleicher (163) zur Ermittlung von Bild
punkt-Blöcken mit zuzuordnendem Interpolationsbefehl,
mit einem nachgeschalteten Zusatzinformations-Coder
(17) zur Entropie- und Kanalcodierung der digitalen Zu
satzinformationen und mit einer nachfolgenden Multiplex
schaltung (15), die die Ausgangssignale des Farbcoders
(14) und des Zusatzinformations-Coders (17) zusammen
faßt vor der Übertragung bzw. Aufzeichnung.
11. Decoder für ein Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 9, versehen mit einer Trennschaltung
(20) zur Abtrennung von übertragenen bzw. aufgezeichne
ten digitalen Zusatzinformationen von den Interlace-Bild
signalen, mit einem nachfolgenden Farbdecoder (21),
mit einem nachgeschalteten Deinterlacer (25) für die
Chrominanzkomponenten, mit einem Zusatzinformations-De
coder (22) zur Kanal- und Entropie-Decodierung der abge
trennten Zusatzinformationen, mit einer nachfolgenden
Rekonstruktionsschaltung (23) zur Rekonstruktion eines
progressiven Luminanz-Bildsignals aus dem Interlace-Bild
signal und den decodierten Bewegungsinformationen
sowie einem jeweils in Bildspeicher (24) zwischengespei
cherten, vorhergehenden Vollbild.
Priority Applications (5)
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DE4126950A DE4126950A1 (de) | 1991-08-16 | 1991-08-16 | Verfahren, coder und decoder zur kompatiblen uebertragung und/oder aufzeichnung von progressiven bildsignalen |
EP92917069A EP0598786B1 (de) | 1991-08-16 | 1992-08-07 | Verfahren, coder und decoder zur kompatiblen übertragung und/oder aufzeichnung von progressiven bildsignalen |
DE59208998T DE59208998D1 (de) | 1991-08-16 | 1992-08-07 | Verfahren, coder und decoder zur kompatiblen übertragung und/oder aufzeichnung von progressiven bildsignalen |
PCT/EP1992/001809 WO1993004560A1 (de) | 1991-08-16 | 1992-08-07 | Verfahren, coder und decoder zur kompatiblen übertragung und/oder aufzeichnung von progressiven bildsignalen |
ES92917069T ES2110510T3 (es) | 1991-08-16 | 1992-08-07 | Procedimiento, codificador y decodificador para transmision y/o registro compatibles de señales de video progresivas. |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4126950A DE4126950A1 (de) | 1991-08-16 | 1991-08-16 | Verfahren, coder und decoder zur kompatiblen uebertragung und/oder aufzeichnung von progressiven bildsignalen |
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DE4126950A1 true DE4126950A1 (de) | 1993-02-18 |
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ID=6438329
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DE4126950A Withdrawn DE4126950A1 (de) | 1991-08-16 | 1991-08-16 | Verfahren, coder und decoder zur kompatiblen uebertragung und/oder aufzeichnung von progressiven bildsignalen |
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Country | Link |
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