DE4125102A1 - Verfahren zur herstellung eines zeichen-, mal- oder aquarellkartons - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines zeichen-, mal- oder aquarellkartons

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DE4125102A1
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HEINR AUGUST SCHOELLER SOEHNE
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Zeichen-, Mal- oder Aquarellkartons.
Aquarellkartons, die natürlich auch als Zeichenkartons benutzt werden können, sind im Handel weit verbreitet. Falls in einen solchen Karton bei der Verwendung Wasser zu tief eindringt, werden solche Papiere oder solche Kartons nicht mehr die erwünschte Planlage behalten. Um insbesondere bei der Anwendung als Aquarellkarton oder Aquarellpapier durch den Wasserauftrag eine unerwünschte Dehnung oder Schrumpfung zu vermeiden, sind solche Papiere stark hydrophobiert, um das Wasser nicht zu tief eindringen zu lassen. Andererseits aber sollen sie im Gegensatz zu der durch die Hydrophopierung tatsächlich eintretenden Folge wäßrig aufgetragene Farbe gut aufnehmen. Dem aber steht die Hydrophobierung entgegen.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, einen Zeichenkarton und insbesondere einen Aquarellkarton zu schaffen, bei dem mindestens die Folgen einer Hydrophobierung vermieden werden können und der auch bei Benutzung als Aquarellkarton die notwendige und gewünschte Planlage beibehält. Darüber hinaus soll es möglich sein, einen solchen Karton bei Bedarf auch preisgünstig und umweltfreundlich herzustellen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Trägerschicht über eine naßfeste Zwischenschicht mindestens einseitig mit einem Zeichenpapier oder Aquarellpapier kaschiert wird. Bei dieser Anordnung sorgt die Trägerschicht für die notwendige Planlage, während die naßfeste Zwischenschicht dafür sorgt, daß aus dem Papier, mit dem die Trägerschicht kaschiert ist, kein Wasser in die Trägerschicht dringt. Nach einer alternativen Lösung ist vorgesehen, daß eine Trägerschicht hydrophobiert und mindestens einseitig mit einem Zeichen-, Mal- oder Aquarellpapier kaschiert wird. Die Hydrophobierung der Trägerschicht hat eine ähnliche Wirkung wie die naßfeste Zwischenschicht. Die Trägerschicht nimmt Wasser nicht oder nur sehr schlecht auf und behält damit ihre Festigkeit und Planlage. Das Papier, mit dem kaschiert wurde, muß nun nicht mehr hydrophobiert sein, sondern kann hydrophil gehalten werden, so daß es wäßrig aufgetragene Farbe außerordentlich gut aufnimmt. Es wurden somit die Aufgaben der Stabilisierung einerseits und der guten Aufnahme wäßrig aufgetragener Farbe andererseits voneinander getrennt und jeweils getrennt gelöst. Die unerwünschten Folgen einer Hydrophobierung sind damit vermieden. Darüber hinaus ist es möglich, die Trägerschicht, aber auch das Kaschiermaterial aus recycliertem Material herzustellen. Hierbei kann vorteilhafterweise z. B. die Trägerschicht aus vorbenutztem und recycliertem Altpapier und das Zeichen-, Mal- oder Aquarellpapier aus nicht vorbenutzten Altpapieren hergestellt werden, wie sie z. B. bei der Papierherstellung anfallen. Beides ist sehr preiswert möglich.
Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen 3 bis 7 beschrieben. Die Ansprüche 8 bis 10 beschreiben einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Karton.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Herstellung eines Zeichen-, Mal- oder Aquarellkartons, der wäßrig aufgetragene Farbe außerordentlich gut aufnimmt und dennoch die gewünschte Planlage beibehält. Außerdem ist neben der Herstellung eines solchen Aquarellkartons aus hochwertigen Materialien auch die Herstellung durch mindestens teilweise und umweltfreundliche Verwertung von Altpapieren für die Herstellung der Trägerschicht möglich. Zur Herstellung des Zeichen-, Mal- oder Aquarellpapiers, mit dem die Trägerschicht kaschiert wird, werden vorzugsweise Altpapiere, z. B. aus Druckereien, verwendet. Die Trägerschicht verleiht dem Zeichenkarton die gewünschte Steifigkeit. Hierzu kann die Trägerschicht z. B. mindestens 51% der Gesamtmasse des Zeichenkartons enthalten.
Der erfindungsgemäße Zeichenkarton wird vorzugsweise mit einem Flächengewicht von 100 bis 300 g/m2 hergestellt. Die Trägerschicht wird dabei vorzugsweise in einer solchen Dicke hergestellt, daß die erzeugten Blätter möglichst plan bleiben. Dies gelingt um so besser, je dicker die Trägerschicht im Verhältnis zur Dicke des Zeichen-, Mal- oder Aquarellpapiers ist. Die beigefügte Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel zeigt, läßt den Aufbau eines erfindungsgemäßen Aquarellkartons erkennen. Nach dieser Zeichnung ist der als Ausführungsbeispiel dargestellte Aquarellkarton 1 zusammengesetzt aus einer Trägerschicht 4, die einseitig eine naßfeste Zwischenschicht 3 aufweist und sodann mit einem Aquarellpapier kaschiert ist. Die naßfeste Zwischenschicht dient hierbei als Verbindungsmittel.
Die Trägerschicht 4 kann aber auch beidseitig mit einem Aquarellblatt verbunden sein. Hierbei es es durchaus möglich, daß auf beiden Seiten jeweils eine unterschiedliche Qualität des verwendeten Aquarellpapiers, oder Zeichen- oder Malpapiers verwendet wird.
Wird die Trägerschicht 4 hydrophobiert, so kann die naßfeste Zwischenschicht 3 entfallen. An ihre Stelle kann dann z. B. ein abbaubarer Kleber treten.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit nicht nur ein Aquarellkarton geschaffen, der außerordentlich gut wäßrig aufgetragene Farben aufnimmt und nicht mehr hydrophobiert werden muß und dennoch seine Planlage behält, sondern es wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch möglich gemacht, in umweltfreundlicher Weise Altpapier in großen Mengen wieder zu verwenden und hieraus eine geeignete Trägerschicht herzustellen, die mit einem z. B. weißen Aquarell-, Zeichen- oder Malpapier auf mindestens einer Seite kaschiert werden kann, wobei auch dieses Aquarell-, Zeichen- oder Malpapier z. B. aus Altpapieren, wie sie z. B. in Druckereien anfallen, hergestellt werden kann. Die Zusammenfügung der Trägerschicht mit dem Aquarellblatt, Zeichenblatt oder Malblatt ergibt unter diesen Bedingungen einen preisgünstigen, umweltfreundlich hergestellten und sehr gut verwertbaren Aquarellkarton. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit ein Verfahren zur Verfügung gestellt, mit dem einerseits ein sehr hochwertiger Aquarellkarton hergestellt werden kann, mit dem es aber andererseits auch möglich ist, für die Herstellung eines solchen hochwertigen Aquarellkartons Altpapier und Recyclingverfahren einzusetzen.

Claims (10)

1. Verfahren zur Herstellung eines Zeichen-, Mal- oder Aquarellkartons, dadurch gekennzeichnet, daß eine Trägerschicht (4) über eine naßfeste Zwischenschicht (3) mindestens einseitig mit einem Zeichenpapier oder Aquarellpapier (2) kaschiert wird.
2. Verfahren zur Herstellung eines Zeichen-, Mal- oder Aquarellkartons, dadurch gekennzeichnet, daß eine Trägerschicht (4) hydrophobiert und mindestens einseitig mit einem Zeichen-, Mal- oder Aquarellpapier (2) kaschiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (4) aus recycliertem Material hergestellt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeichen-, Mal- oder Aquarellpapier (2) aus recycliertem Material hergestellt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse der Trägerschicht (4) mindestens 51% der Gesamtmasse ausmacht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (4) und das Zeichen-, Mal- oder Aquarellblatt (2) mittels eines Klebers (3) miteinander verbunden sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (4) und/oder das Zeichen-, Mal- oder Aquarellblatt (2) aus vorbenutzten und/oder nicht vorbenutzten recyclierten Altpapieren hergestellt wird.
8. Zeichen-, Mal- oder Aquarellkarton, gekennzeichnet durch eine hydrophobierte Trägerschicht (4), die mindestens einseitig mit einem Zeichen-, Mal- oder Aquarellblatt (2) kaschiert ist.
9. Zeichen-, Mal- oder Aquarellkarton, gekennzeichnet durch eine Trägerschicht (4), die mindestens einseitig mit einem Zeichen-, Mal- oder Aquarellblatt (2) verbunden ist, wobei sich mindestens einseitig zwischen Trägerschicht (4) einerseits und Zeichen-, Mal- oder Aquarellblatt (2) andererseits eine naßfeste Zwischenschicht (3) befindet.
10. Zeichen-, Mal- oder Aquarellkarton nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß Trägerschicht (4) und/oder Zeichen-, Mal- oder Aquarellblatt (2) aus vorbenutztem und/oder nicht vorbenutztem recyclierten Altpapieren besteht.
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DE9014969U1 (de) * 1990-08-10 1991-03-21 Teich, Walter, Dr., O-7010 Leipzig Nichtwellendes Aquarellpapier

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