DE4124708A1 - Einrichtung zum pruefen von entsprechend dem anwendungsfall miteinander verbundenen elektronischen komponenten einer baugruppe - Google Patents
Einrichtung zum pruefen von entsprechend dem anwendungsfall miteinander verbundenen elektronischen komponenten einer baugruppeInfo
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Description
Einrichtung zum Prüfen von entsprechend dem Anwendungsfall
miteinander verbundenen elektronischen Komponenten einer
Baugruppe.
Das Prüfen von Baugruppen, die aus miteinander verbundenen
elektronischen Komponenten bestehen, stellt eine wachsende
Herausforderung dar. Beispiele solcher Baugruppen sind Leiter
platten, auf denen elektronische Komponenten angeordnet sind,
die über Leitungen verbunden sind. Bei solchen Leiterplatten
steigt die Komplexität, weiterhin werden neue Fertigungstech
nologien entwickelt, wie z. B. SMD (Surface Mounted Devices).
Die elektronischen Komponenten können digitale oder analoge
Komponenten sein, sowie Bauteile aus der Sensor- und Leistungs
elektronik.
Einrichtungen zur Prüfung von solchen Baugruppen sind bekannt.
Im wesentlichen werden zwei Prüfverfahren unterschieden. Beim
In-Circuit-Test werden ausgewählte Punkte der Leiterplatte
durch einen Nadeladapter kontaktiert. Auf diese Weise ist es
möglich, die Werte diskreter Bauelemente, wie Widerstände, Tran
sistoren usw., zu bestimmen. Durch die Einführung z. B. der SMD-
Technologie bei beiderseitiger Bestückung von Leiterplatten
wird aber dieser In-Circuit-Test zunehmend schwieriger.
Eine andere Möglichkeit des Prüfens besteht darin, die Leiter
platte mit Hilfe eines Testautomaten zu prüfen. Der Testauto
mat ist eine aufwendige Einzelanfertigung, mit deren Hilfe
die reale Einbettung einer Leiterplatte oder einer Baugruppe
nachgebildet werden soll. Die auf dem Meßturm ablaufenden
Prüfungen sind aufwendig und zeitintensiv. Außerdem stellt die
Prüfung unter extremen dynamischen Bedingungen ein weiteres
Problem dar.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
eine weitere Einrichtung anzugeben, mit der Baugruppen aus
elektronischen Komponenten, z. B. Leiterplatten, geprüft werden
können, wobei die Prüfung bereits in der Entwicklung, aber
auch im Einsatz des Produktes ohne großen Aufwand möglich
ist. Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentan
spruches 1 gelöst.
Vorteilhaft ist, daß die Prüfeinrichtung für rein digitale,
aber auch allgemeine Leiterplatten und Baugruppen verwendet
werden kann. Auf der Baugruppe können somit digitale, analoge,
sensorische Komponenten angeordnet sein und miteinander ver
bunden sein. Dabei wird zur Prüfung ein Mikroprozessor oder
Mikrokontroller verwendet, der als Komponente auf der Leiter
platte bzw. auf der Baugruppe angeordnet ist und dort im Be
trieb die Funktion des aus Baugruppe und Eigentestadapter
bestehenden Systems steuert.
Bei dem Eigentestprinzip handelt es sich somit um einen Selbst
test der Baugruppe. Die Erzeugung der Testvektoren oder der
Testmuster kann auf der Baugruppe und die Auswertung der
Testantwort kann ebenfalls auf der Baugruppe unter Verwendung
des Mikroprozessors erfolgen. Jedoch ist es auch möglich,
den Eigentestadapter für diese Zwecke zu verwenden. Dazu ist es
sinnvoll, wenn das Prüfprogramm in dem zu testenden System
gespeichert ist.
Die Prüfung erfolgt so, daß gesteuert von dem Mikroprozessor
die auf der Baugruppe bereits vorhandenen Komponenten verbin
dende elektrischen Leitungen zu internen Meßschleifen zusammen
geschaltet werden. Um auch die Baugruppe vom Eingang bzw. Aus
gang her prüfen zu können, können externe Meßschleifen über
einen Eigentestadapter gebildet werden. Der Eigentestadapter
ist z. B. über einen Kabelbaum mit den Ein- und Ausgängen ver
bunden. Auf dem Eigentestadapter können elektronische Kompo
nenten angeordnet werden, die den Anwendungsfall der Baugruppe
simulieren, und daher den Eingängen der Baugruppe Signale zu
führen, die denen des Einsatzfalles der Baugruppe entsprechen.
Das Verfahren nach dem Eigentestprinzip hat den weiteren Vor
teil, daß die Überprüfung der Baugruppe sowohl bei der
Fertigung als auch beim Einsatz möglich ist. Erforder
lich ist nur, daß das Prüfprogramm auf dem System gespeichert
ist und zu bestimmten Zeitpunkten auch gestartet wird. Ein
sinnvoller Zeitpunkt wäre z. B. dann gegeben, wenn die Versor
gungsspannung für die Baugruppe eingeschaltet wird.
Die auf dem Eigentestadapter angeordneten Schaltungen, die die
externen Meßschleifen bilden, sind an den jeweiligen Einsatz
fall angepaßt. Sie können aus reinen elektrischen Verbin
dungsleitungen bestehen, es ist aber auch möglich, kompli
ziertere Schaltungen einzusetzen, um den realen Einsatzfall
zu simulieren.
Anhand eines Ausführungsbeispieles, das in den Figuren darge
stellt ist, wird die Erfindung weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt dabei ein System aus einer Leiterplatte plus
Eigentestadapter und
Fig. 2 und Fig. 3 zeigen als Beispiel wie eine Meßschleife
auf dem Eigentestadapter realisiert sein kann.
In Fig. 1 ist eine Prüfeinrichtung oder System TA prinzipiell
dargestellt. Die Prüfeinrichtung TA soll dazu dienen, um eine
Baugruppe LP, z. B. eine Leiterplatte LP, auf Fehlerfreiheit zu
überprüfen. Die Baugruppe LP kann aus Komponenten K bestehen,
die beispielhaft in Fig. 1 dargestellt sind. Zum Beispiel kann
die Komponente K1 ein PROM, die Komponente K2 ein Mikroprozes
sor, die Komponente K3 einen Sensorschaltkreis, die Komponente
K5 eine Ein- und Ausgabeschaltung, die Komponente K6 ein Ana
log/Digital Wandler, die Komponente K7 ein ASIC-Baustein sein.
Die elektronischen Komponenten K1 bis K7 sind über elektrische
Leitungen miteinander verbunden, die in Fig. 1 allerdings nur
teilweise dargestellt sind. Diese Verbindungen ergeben sich aus
dem Anwendungsfall der Baugruppe.
Die Prüfeinrichtung TA weist weiterhin einen Eigentestadapter
AD auf, über den Ausgänge der Baugruppe mit Eingängen der Bau
gruppe verbunden werden können. Auf dem Eigentestadapter AD
sind Schaltkreise angeordnet, die bei der Verbindung der Aus
gänge mit den Eingängen der Baugruppe den realen Einsatzfall
nachbilden.
Zur Prüfung der Baugruppe LP wird der Mikroprozessor K2 ver
wendet, der als Komponente sowieso auf der Baugruppe vorge
sehen ist. Im Mikroprozessor K2 wird ein Prüfprogramm zum Ab
lauf gebracht, das folgende Schritte veranlaßt:
Zunächst werden interne Meßschleifen MI gebildet, wozu die vor
handenen elektrischen Verbindungen der Komponenten K verwen
det werden. Diese Meßschleifen MI sind derart gebildet, daß
die Prüfung der einzelnen Komponenten K möglich ist. Weiterhin
wird der Eigentestadapter AD über einen Kabelbaum BB mit den
Ein- und Ausgängen der Baugruppe LP verbunden. Über den Eigen
testadapter AD werden nun externe Meßschleifen ME erzeugt. Die
externen Meßschleifen ME verbinden über Simulationsschaltkreise
EM Ausgänge der Baugruppe LP mit Eingängen der Baugruppe LP.
Nachdem die internen Meßschleifen MI und die externen Meß
schleifen ME gebildet worden sind, erzeugt der Mikroprozessor
K2 Testmuster oder Testvektoren bestehend aus einzelnen Test
signalen. Diese Testmuster werden vom Mikroprozessor K2 den
Eingängen der internen Meßschleifen zugeleitet und gelangen
von dort über die internen Meßschleifen MI und externen Meß
schleifen ME liegenden Komponenten zum Ausgang der Meßschleife
und damit wieder zum Mikrorozessor. Damit kann der Mikropro
zessor K2 die an den Ausgängen der Meßschleifen auftretenden
Testantwortsignalen auf Fehlerfreiheit überprüfen, z. B. indem
er sie mit Sollsignalen vergleicht. Es ist jedoch auch möglich,
die Testantworten extern überprüfen zu lassen, z. B. mit Hilfe
eines Terminals TM.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist z. B. eine externe
Meßschleife ME gebildet worden vom Mikroprozessor K2 über
den Eingabe/Ausgabeschaltkreis K5, den Eigentestadapter AD
zurück über den analogen Schaltkreis K6 zum Sensorschaltkreis
K4 und von dort wieder zum Mikroprozessor K2. Entsprechend der
Prüfung der einzelnen Komponenten werden selbstverständlich
auch weitere interne bzw. externe Meßschleifen erzeugt.
Der Eigentestadapter AD hat die bereits angegebene Aufgabe,
er soll Signale, die an den Ausgängen der Baugruppe LP auf
treten, Eingängen der Baugruppe zuführen und zwar derart, daß
die an den Eingängen der Baugruppe zugeführten Signale denen
entsprechen, die im realen Anwendungsfall auftreten würden.
Der Eigentestadapter AD bildet somit den realen Einsatzfall
beim Prüfen ab. Von dem Eigentestadapter AD können selbstver
ständlich auch die Testantwortesignale abgegeben werden, um
einer externen Prüfeinrichtung TM zum Vergleich Istwert mit
Sollwert zugeleitet zu werden.
Die auf dem Eigentestadapter AD angeordneten Schaltkreise EM
zur Simulation der realen Außenwelt können in der Regel aus
passiven Bauelementen bestehen. Wenn die Baugruppe kompli
ziertere Funktionen ausführen soll, muß der entsprechende
Schaltkreis EM entsprechend komplizierter sein. Ein Beispiel
eines ersten solchen Schaltkreises EM zeigt Fig. 2. Er besteht
aus passiven Komponenten, im Beispiel Fig. 2 aus Widerständen,
R2, R3, R4. In Fig. 2 ist die Baugruppe LP zweimal gezeigt,
einmal als Ausgang AD und einmal als Eingang EG. Der Ausgang AG
der Baugruppe enthält z. B. einen Pull up-Widerstand R1, der
Eingang einen Pull down-Widerstand R5. Zwischen Ausgang AD und
Eingang EG ist ein Widerstandsnetzwerk geschaltet, das dafür
sorgt, daß ein dem Eingang zugeführtes Signal, das aus Signalen
am Ausgang abgeleitet wird, die Werte hat, die dem Anwendungs
fall entsprechen. Die Schaltung nach Fig. 2 kann z. B. dazu
verwendet werden, um einen digitalen Ausgang mit einem digi
talen Eingang zu verbinden. Sie kann auch verwendet werden, um
einen einfachen analogen Ausgang mit einem analogen Eingang zu
verbinden.
Es ist auch möglich, daß Eingänge direkt über eine elek
trische Leitung mit Ausgängen der Leiterplatte verbunden
sind. Oder es könnte ein Ausgang der Baugruppe LP mit mehre
ren Eingängen der Baugruppe verbunden sein. Derartig einfache
Schaltkreise ermöglichen schon einen ausreichenden Test der
Komponenten auf der Baugruppe.
Fig. 3 zeigt einen weiteren Schaltkreis EM. Er besteht aus
Übertrager UT1, passiven Phasenschieber PHP, aktiven Phasen
schieber PHA, Träger TR, zweiten Übertrager UT2 und Frequenz
teiler FT. Mit diesem Schaltkreis können am Ausgang AG abge
gebene Signale bezüglich Phase, Frequenz und Amplitude ver
ändert werden und damit dem Anwendungsfall angepaßt werden.
Die geschilderte Testeinrichtung hat den Vorteil, daß die
Prüfung der Baugruppe unter Verwendung eines auf der Baugruppe
sowieso vorhandenen Mikroprozessors erfolgen kann. Zusätzlich
zum normalen Aufbau der Baugruppe ist hiermit nur noch der
Eigentestadapter nötig, der zur Simulation der Außenwelt die
nen soll. Das zur Prüfung verwendete Prüfprogramm befindet sich
auf der zu testenden Baugruppe, also auf einen Speicher des
Mikroprozessors, z. B. einem ROM oder PROM. Die Auslösung des
Prüfprogramms kann zu bestimmten Zeitpunkten erfolgen, z. B.,
wenn die Versorgungsspannung eingeschaltet wird. Dann läuft die
Prüfung der Baugruppe automatisch ab, wobei sowohl die Erzeu
gung des Prüfvektors als auch der Prüftestanwort auf der
Baugruppe selbst durch den Mikroprozessor erfolgen kann. Damit
wäre sichergestellt, daß die Prüfung der Baugruppe auch in der
Einsatzumgebung erfolgen kann, also unter den klimatischen
Bedingungen, der die Baugruppe ausgesetzt ist. Mit diesen
Eigentestverfahren können dabei alle Fehler auf der Baugruppe
entdeckt werden, die über Meßschleifen erfaßbar sind.
Claims (6)
1. Einrichtung zum Prüfen von entsprechend dem Anwendungs
fall miteinander verbundenen elektronischen Komponenten
einer Baugruppe nach dem Eigentestprinzip,
- a) bei der eine als Mikroprozessor vorhandene Komponente der Baugrppe zum Prüfen einsetzbar ist,
- b) bei der ein Eigentestadapter (AD) zur Verbindung von Aus gängen der Baugruppe (LP) mit Eingängen der Baugruppe (LP) über eine externe Meßschleife (ME) vorgesehen ist,
- c) bei der auf dem Mikroprozessor (K2) ein Testprogramm mit
der Folge abläuft, daß
- c1) interne Meßschleifen (ME) aus den vorgegebenen Verbin dungen der Komponenten gebildet werden,
- c2) Testvektoren erzeugt werden, die den Eingängen der Meß schleifen zugeleitet werden,
- c3) Testantworten an den Ausgängen der Meßschleifen abge nommen werden und mit Sollwerten verglichen werden.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der das Einschalten der
Versorgungsspannung das Prüfprogramm des Mikroprozessors
startet.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die externen
Meßschleifen (ME) und die in den externen Meßschleifen
liegenden elektrischen Schaltkreise (EM) derart gewählt
sind, daß sie Signale erzeugen, die denen entsprechen, die
im Anwendungsfall den Baugruppen an Eingängen zugeführt
werden.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem das Testprogramm auf der Baugruppe gespeichert ist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem als Schaltkreis des Eigentestadapter in einer
Meßschleife ein Widerstandsnetzwerk vorgesehen ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem
die Schaltkreise im Eigentestadapter (AD) derart ausgeführt
sind, die ein Signal am Ausgang (AG) der Baugruppe bezüg
lich Amplitude, Phase und Frequenz einstellbar einem Eingang
der Baugruppe zuführen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914124708 DE4124708A1 (de) | 1991-07-25 | 1991-07-25 | Einrichtung zum pruefen von entsprechend dem anwendungsfall miteinander verbundenen elektronischen komponenten einer baugruppe |
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