DE4124053A1 - Verfahren zum herstellen einer haftverbindung zwischen wenigstens einem bauteil und einem metallischen substrat - Google Patents
Verfahren zum herstellen einer haftverbindung zwischen wenigstens einem bauteil und einem metallischen substratInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
einer Haftverbindung zwischen wenigstens einem Bauteil, insbe
sondere elektronischem Bauteil wie Halbleiter-Chip oder der
gleichen, und einem metallischen Substrat, wobei Bauteile und
metallisches Substrat als Partner durch Kleben miteinander
verbunden werden.
Auf vielen Gebieten der Technik ist es erforderlich, zwischen
einzelnen Bauteilen eine Haftverbindung herzustellen. Dies
muß im Rahmen des Fertigungsvorganges geschehen, wobei bei
spielsweise auf einem metallischen Substrat ein Halbleiter-
Chip positionsgenau befestigt werden soll.
Derartige Haftverbindungen können in prinzipiell einfacher Re
alisierung durch Kleben erreicht werden. Hierzu sind in der
Praxis beispielsweise Epoxy-Kleber bekannt, die mit UV-Licht
und/oder durch Wärme aushärtbare Komponenten enthalten. Solche
Kleber können in einfacher Weise durch Siebdrucken auf metal
lische Substrate aufgetragen werden.
Ein Anwendungsfall für die vorstehend genannte Verfahrenstech
nologie ist die Montage von Tintendruckköpfen. Speziell hier
muß einerseits eine Leiterplatte und andererseits ein soge
nanntes Spritzmodul positionsgenau mit einer Aluminiumplatte
verklebt werden. Die Leiterplatte realisiert dabei die
Schnittstelle zum Rechner für die Generierung der Steuersi
gnale zwecks Aktivierung des Spritzmoduls. Das Spritzmodul
wird durch Bonddrähte elektrisch mit der Leiterplatte ver
bunden. Die gesamte Baueinheit ist mechanisch mit einem
Tintenvorratsgehäuse verbunden, was bisher ebenfalls durch
Kleben erfolgt. Dabei ist eine wichtige Nebenbedingung, daß
die hergestellte Klebeverbindung tintenbeständig ist und daß
keine Tinte mit der Aluminiumplatte in Berührung kommt.
Bisher werden für obiges Problem Klebetechnologien mit Epoxy-
Klebern angewandt. Beim bekannten Verfahren werden nach dem
Aufbringen des Klebers auf die Aluminiumplatte die Leiterplat
te und das Spritzmodul positioniert und anschließend die Ver
klebung aktiviert, was durch Bestrahlen mit UV-Licht und an
schließendes Aushärten im Temperofen erfolgt.
Das angegebene Verfahren hat sich in der Praxis bewährt. Unbe
friedigend ist allerdings, daß die beschriebene Montage von
Tintendruckköpfen vergleichsweise langwierig ist. Es wird da
her angestrebt, den Fertigungsvorgang zu beschleunigen. Dabei
ergeben sich aber folgende Schwachstellen:
- - Das Fixieren von Leiterplatte und Spritzmodul mit UV-Licht geht seriell in die Taktzeit ein.
- - Die Aushärtezeit im Temperofen benötigt bei herkömmlichen Klebern ca. 30 min, wodurch große Ofenkapazitäten erforder lich sind.
- - Die Aushärtezeit unterbricht den Fertigungsfluß und verhin dert dadurch sogenannte "just in time"-Prozeßkontrollen.
- - Beim Siebdrucken des lichtempfindlichen Klebers kann die Siebdruckfähigkeit schwanken.
- - Die bekannten Kleber können aufgrund von Qualitätsunter schieden in ihrer Topfzeit und im Handling problematisch sein.
Eine Weiterentwicklung geht daher im allgemeinen dahin, daß
für den jeweiligen Anwendungsfall ein optimaler Kleber gefun
den wird, der die Spezifikation erfüllt und in seiner Hand
habung optimiert ist. Für hohe Stückzahlen ist das beschrie
bene Fertigungsverfahren aber aus prinzipiellen Gründen nicht
hinreichend automatisierungsfreundlich.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Verfahren zum
Herstellen einer Haftverbindung zu schaffen, das automatisie
rungsfreundlich ist und sich in optimaler Weise in einen inte
grierten Fertigungsprozeß einbinden läßt.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Verwendung einer
durch Wärme reagierenden Klebefolie zwischen den Klebepartnern
gelöst. Eine derartige Folie wird als Heißklebefolie bezeich
net und ist in der Klebetechnik bekannt. In spezifischer Weise
wird die Aufgabe in der Anwendung der Heißklebefolie bei der
Montage von Tintendruckköpfen gelöst, wobei die Klebepartner
eine Aluminiumplatte als metallisches Substrat und als Bautei
le eine Leiterplatte einerseits und ein Spritzmodul anderer
seits sind.
Durch die Erfindung ergeben sich vergleichsweise kurze Pro
zeßzeiten im Rahmen einer integrierten Fertigung, da die Kle
bepartner schnell auf die Klebetemperatur gebracht werden kön
nen. Ein Nachtempern der Klebeverbindung ist nicht notwendig.
Die Endfestigkeit wird unmittelbar nach dem Abkühlen erreicht.
Zum Erwärmen der Klebepartner zwecks Herstellen der Klebever
bindung wird im Rahmen der Erfindung das metallische Substrat
erwärmt. Vorzugsweise kann das metallische Substrat berüh
rungsfrei, insbesondere durch Hochfrequenzinduktion erwärmt
werden. Eine solche Erwärmung erfolgt vorteilhafterweise gere
gelt, d. h. mit exakter Einstellung auf eine für die spezifi
sche Klebefolie geeignete Temperatur.
Im Rahmen der Erfindung lassen sich Heißklebefolien verwenden,
deren Polymerisation durch Einwirkung von Hochfrequenzenergie
beschleunigt werden. Derartige Heißklebefolien bestehen bei
spielsweise aus einem Gemisch von Phenolharz und Nitril-Kau
tschuk und können als dünne Folien, insbesondere mit einer
Stärke unter 30 µm realisiert werden. Solche Folien lassen
sich in einfacher Weise, beispielsweise durch Kaschieren auf
das metallische Substrat aufbringen, welches für die Klebung
nur noch fettfrei gemacht werden muß. Bei dieser Anordnung er
gibt sich aufgrund der dünnen Folie ein besonders guter Wärme
übergang vom Bauteil auf das Metallsubstrat.
Insgesamt bringt der Einsatz von Heißklebefolien im Vergleich
mit bekannten Epoxy-Klebern den Vorteil einer erheblich bes
seren Handhabbarkeit mit sich. Insbesondere die Montage von
Tintendruckköpfen wird dadurch automatisierungsfreundlicher.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Die beiden Figuren zeigen in der Auf
sicht und im Schnitt längs der Linie II-II eine automatisie
rungsgerechte Produktgestaltung eines Tintendruckkopfes, bei
dem die Montage von Leiterplatte und Spritzmodul durch Kleben
erfolgt. Beide Figuren werden zusammen beschrieben.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Aluminiumplatte mit 1 bezeich
net. Auf die Aluminiumplatte werden mittels einer Heißklebefo
lie 2 eine Leiterplatte 3 und ein Spritzmodul 4 aufgeklebt.
Die Leiterplatte ist Schnittstelle zwischen einem Rechner zur
Ansteuerung des Tintendruckkopfes und weist sogenannte Kon
taktierpads auf. Für die automatisierte Herstellung von Bond
verbindungen ist daher eine exakte Lage der Leiterplatte 3 mit
den Kontaktierpads erforderlich, was durch die Klebung er
reicht ist. In diesem Zustand können Bondverbindungen 5 zwi
schen Leiterplatte 3 und Spritzmodul 4 hergestellt, getestet
und vergossen werden. Es ergibt sich somit unmittelbar eine
komplette Funktionsbaugruppe zur weiteren Montage des Tinten
druckkopfes.
Die fertigmontierte Funktionsbaugruppe gemäß Fig. 1 wird
durch Heißnieten auf dem nicht-dargestellten Tintengehäuse
befestigt. Ein O-Ring dichtet die Tinte zum Gehäuse und zur
Aluminiumplatte 1 hin ab. Ein zusätzliches Verkleben der Alu
miniumplatte 1 mit dem Tintengehäuse kann dann entfallen.
Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß sich die Funk
tionsbaugruppe innerhalb einer Induktorschleife 10 befindet.
Durch Hochfrequenzinduktion über die Induktorschleife 10 läßt
sich die Aluminiumplatte 1 geregelt erwärmen, wobei zur Tem
peraturmessung an der Aluminiumplatte 1 ein geeigneter (nicht
dargestellter) Sensor angebracht ist.
Das beschriebene Verfahren unter Verwendung der Heißklebefolie
ist in hohem Maße automatisierungsfreundlich: Durch das
schnelle Aufheizen mittels Hochfrequenz und anschließendes Ab
kühlen der Klebepartner ergeben sich kurze Taktzeiten im Be
reich von 5 bis 10 sec. Ein Nachtempern der Klebeverbindung
ist nicht mehr notwendig: Die Endfestigkeit wird sofort nach
dem Abkühlen erreicht.
Besonders vorteilhaft ist, daß nach dem Herstellen der Klebe
verbindung die Funktionsbaugruppe vor der eigentlichen Endmon
tage mit dem Tintengehäuse getestet werden können. Fehlerhafte
Teile werden somit rechtzeitig ausgesondert bzw. repariert.
Durch eine "just in time"-Qualitätskontrolle wird die Montage
defekter Funktionsgruppen zum Aufbau des Tintendruckkopfes un
terbunden.
Die mit dem neuen Herstellverfahren geschaffene Funktionsgrup
pe hat eine geringe Bauhöhe und eine günstige Grundfläche.
Dadurch ist ein einfaches, platzsparendes Puffern in "diamaga
zin"-ähnlichen Behältern möglich.
Bei den mit dem neuen Verfahren hergestellten Tintendruck
köpfen besteht eine gute Wärmeableitung vom Spritzmodul auf
die Aluminiumplatte durch die definiert dünne Klebefolie. Ein
weiterer Vorteil ergibt sich durch eine Verlagerung der
Zentrierbohrungen, die sich bisher auf dem Tintenbehälter be
fanden, auf die Aluminiumplatte: Die Funktionsbaugruppe muß
nicht mehr exakt zum Gehäuse positioniert werden, da letzteres
nur noch die Funktion der Tintenbereitstellung hat.
Geeignete Heißklebefolien für obigen Anwendungszweck sind auf
der Basis von Phenolharz und Nitril-Kautschuk aufgebaut. Sie
sind in Stärken unter 30 µm, beispielsweise mit 25 µm, erhält
lich und gewährleisten einen guten Wärmeübergang. Vorteilhaft
ist bei diesen Folien, daß speziell durch Hochfrequenzenergie
die Polymerisation des organischen Materials beschleunigt
werden kann.
Von der beschriebenen Montage von Tintendruckköpfen abgesehen,
kann das angegebene Verfahren, bei dem also die bisherigen
Epoxy-Kleber durch dünne definierte Heißklebefolien ersetzt
sind, auch bei anderen in der Praxis auftretenden Problemen
zur Herstellung von Haftverbindungen eingesetzt werden. In
allen Fällen ergibt sich die verbesserte Handhabbarkeit und
damit die Möglichkeit zur automatisierten Fertigung.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen einer Haftverbindung zwischen we
nigstens einem Bauteil, insbesondere elektronischem Bauteil
wie Halbleiter-Chip oder dergleichen, und einem metallischen
Substrat, insbesondere zur Montage von Tintendruckköpfen, wo
bei Bauteile und metallisches Substrat als Partner durch Kle
ben miteinander verbunden werden, gekennzeich
net durch die Verwendung einer durch Wärme reagie
renden Klebefolie (Heißklebefolie) zwischen den Klebepartnern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet
in der Anwendung bei der Montage von Tintendruckköpfen, wobei
die Klebepartner eine Aluminiumplatte als metallisches Sub
strat und als Bauteile eine Leiterplatte einerseits und ein
Spritzmodul andererseits sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Herstellen der Klebe
verbindung das metallische Substrat erwärmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das metallische Substrat berührungs
frei, insbesondere durch Induktion erwärmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erwärmung des metalli
schen Substrates geregelt erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine solche
Heißklebefolie verwendet wird, deren Polymerisation durch Ein
wirkung von Hochfrequenzenergie beschleunigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Heißklebefolie aus einem Gemisch
von Phenolharz und Nitril-Kautschuk verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Heißklebefolie eine definiert dünne
Folie verwendet wird, insbesondere mit einer Stärke unter
30 µm.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß vor dem Auf
bringen der Heißklebefolie auf die Klebepartner das metalli
sche Substrat fettfrei gemacht wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Heißklebe
folie im Rahmen einer integrierten Fertigung vorab mit dem me
tallischen Substrat verbunden wird, beispielsweise durch Ka
schieren von Aluminiumstreifen.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Form der Klebefolie durch nachträg
liches Ausstanzen erhalten wird.
Priority Applications (3)
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DE4124053A DE4124053A1 (de) | 1991-07-19 | 1991-07-19 | Verfahren zum herstellen einer haftverbindung zwischen wenigstens einem bauteil und einem metallischen substrat |
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DE4124053A Withdrawn DE4124053A1 (de) | 1991-07-19 | 1991-07-19 | Verfahren zum herstellen einer haftverbindung zwischen wenigstens einem bauteil und einem metallischen substrat |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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