DE4123893A1 - Kontaktlinsenwerkstoff - Google Patents
KontaktlinsenwerkstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kontaktlinsenwerkstoff mit anti
bakterieller Wirksamkeit, bei dem ein antibakteriell wirksamer
keramischer Werkstoff, der mindestens ein antibakteriell wirk
sames Metall enthält, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die
aus Ag, Cu und Zn besteht, durch ein Knetverfahren mit einem
Hydrogel-Linsenkörperwerkstoff vermischt oder auf einen Hydro
gel-Linsenkörperwerkstoff aufgetragen bzw. aufgebracht wird.
Es ist bekannt, daß Kontaktlinsen bzw. Haftschalen anstelle von
Brillen verwendet werden können. Es werden harte Kontaktlinsen,
die als Hauptbestandteil Poly(methacrylsäuremethylester) ent
halten, weiche Kontaktlinsen, die als Hauptbestandteil Poly(2-
hydroxyethylmethacrylate) enthalten, oder Kontaktlinsen, die
natürliche Polymere wie z. B. Kollagen, Glas oder keramische
Werkstoffe enthalten, bereitgestellt.
Wenn eine Kontaktlinse an einer Hornhaut (Cornea) angebracht
bzw. auf diese aufgepaßt wird, bleibt zwischen der Linse und
der Hornhaut ein dünner Film aus Tränenflüssigkeit. Ferner
steht die äußere Oberfläche der Kontaktlinse mit der Atmosphäre
in Berührung. Sobald die Linse am Auge angebracht ist, ist es
wahrscheinlich, daß sie durch unerwünschte Substanzen wie z. B.
Bakterien und Staub, die in der Luft enthalten sind, angegrif
fen wird; dies bringt eine Vermehrung von Bakterien entlang den
Oberflächen der Kontaktlinse mit sich, so daß die Gefahr auf
tritt, daß sich eine Verletzung der Augenoberfläche entwickelt.
Ferner ist die Zuführung frischer Luft zu der Hornhaut unter
halb der Kontaktlinse notwendig, um den Stoffwechsel des Horn
hautgewebes zu fördern. Aus diesen Gründen sind verschiedene
Werkstoffe bereitgestellt und auf ihre Eignung als Kontaktlin
senwerkstoffe geprüft worden. Werkstoffe, die die Zuführung von
frischer Luft zu der Hornhaut erlauben, eine Schädigung der
Hornhaut verhindern und unerwünschten Substanzen ausschließen,
sind jedoch bisher nicht entwickelt worden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kontaktlinsen
werkstoff bereitzustellen, der die Vermehrung von Bakterien
verhindert, um das Hornhautgewebe zu schützen.
Als Ergebnis verschiedener Untersuchungen haben die Erfinder
erkannt, daß ein Kontaktlinsenwerkstoff für eine Verhinderung
der Vermehrung von Bakterien zum Schutz des Hornhautgewebes er
halten wird, indem ein antibakteriell wirksamer keramischer
Werkstoff, der mindestens ein antibakteriell wirksames Metall
enthält, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Ag, Cu und
Zn besteht, durch ein Knetverfahren mit einem Hydrogel-Linsen
körperwerkstoff, der üblicherweise für Kontaktlinsen verwendet
wird, vermischt wird oder der antibakteriell wirksame kerami
sche Werkstoff auf Oberflächen des Linsenkörper-Grundwerkstoffs
aufgetragen bzw. aufgebracht wird.
Es ist notwendig, daß der im Rahmen der Erfindung zu verwenden
de keramische Werkstoff in dem Hydrogel-Linsenkörperwerkstoff
gleichmäßig dispergiert bzw. fein verteilt wird und für das Ge
webe unschädlich ist. Demzufolge können im Rahmen der Erfindung
keramische Werkstoffe auf Siliciumdioxidbasis wie z. B. Zeolithe
und Silicate, keramische Werkstoffe auf Calciumcarbonatbasis
und keramische Werkstoffe auf Phosphatbasis wie z. B. Calcium
phosphat und Apatit verwendet werden.
Im Hinblick auf die Affinität des antibakteriell wirksamen Me
talls zum lebenden Körper, die Dispergierbarkeit des antibakte
riell wirksamen Metalls in den Hydrogel-Linsenkörperwerkstoffen
und die Nichtauflösung des antibakteriell wirksamen Metalls in
dem dünnen Film aus Tränenflüssigkeit, der um die Kontaktlinse
herum vorhanden ist, wird es bevorzugt, daß als keramischer
Werkstoff keramische Werkstoffe auf Apatitbasis wie z. B. Hydro
xylapatit und Fluorapatit verwendet werden. Andererseits wird
es bevorzugt, daß die keramischen Werkstoffe auf Siliciumdi
oxidbasis verwendet werden, wenn die Durchsichtigkeit berück
sichtigt wird, die für einwandfreie Sicht erforderlich ist. Als
Verfahren zum Zurückhalten des antibakteriell wirksamen Metalls
wie z. B. Ag, Cu und Zn an dem keramischen Werkstoff, ohne daß
sich das Metall in Wasser oder Flüssigkeit löst, wird vorzugs
weise das Ionenaustauschverfahren angewandt. Wenn das antibak
teriell wirksame Metall durch das Ionenaustauschverfahren an
den keramischen Werkstoff adsorbiert oder gebunden wird, wird
der keramische Werkstoff durch einen etwaigen möglichen Einfluß
des Anions auf das Metallsalz, das für den Ionenaustausch ver
wendet wird, nicht beeinflußt. Wenn antibakteriell wirksame ke
ramische Werkstoffe, die durch das Ionenaustauschverfahren her
gestellt worden sind, mit keramischen Werkstoffen verglichen
werden, bei denen das Metallsalz lediglich adsorbiert ist, ist
die Menge, in der das Metall aus dem durch das Ionenaustausch
verfahren hergestellten antibakteriell wirksamen keramischen
Werkstoff in Wasser oder Flüssigkeit gelöst wird, äußerst ge
ring, weil das Metall aus dem durch das Ionenaustauschverfahren
hergestellten keramischen Werkstoff nicht desorbiert wird.
Die vorstehend erwähnten keramischen Werkstoffe haben die Ei
genschaft des Austausches anorganischer Ionen, weshalb der an
tibakteriell wirksame keramische Werkstoff, der im Rahmen der
Erfindung verwendet wird, leicht durch das Ionenaustauschver
fahren hergestellt werden kann. Das Verfahren zur Herstel
lung des antibakteriell wirksamen keramischen Werkstoffs, der
im Rahmen der Erfindung zu verwenden ist, wird nachstehend nä
her erläutert, wobei als keramischer Werkstoff hauptsächlich
Hydroxylapatite verwendet werden. Feines Pulver aus Hydroxyl
apatit, der durch das übliche Verfahren synthetisiert worden
ist, oder aus natürlichem Hydroxylapatit wird gleichmäßig in
eine Säule eingefüllt, und eine wäßrige Lösung des Metallsalzes
wie z. B. Silbernitrat und Kupferchlorid wird in die Säule ein
gegossen, oder die wäßrige Lösung des Metallsalzes wird einer
Suspension des feinen Hydroxylapatitpulvers zugesetzt und meh
rere Stunden lang stark gerührt. Dann werden die antibakteriell
wirksamen Hydroxylapatite hergestellt, bei denen ein Teil des
Ca++ in dem Kristallgitter der Hydroxylapatite durch das Me
tallion des verwendeten Metallsalzes substituiert bzw. ersetzt
ist. Die Mengen, in denen Ca++ durch das Metallion substitu
iert wird, können wahlweise durch die Einflußgrößen Temperatur
und Zeitdauer und entsprechend der Art und der Mengen eines Me
tallsalzes festgelegt werden. Die antibakteriell wirksamen Hy
droxylapatite, die durch dieses Verfahren erhalten worden sind,
werden danach gründlich mit Wasser gewaschen, um etwaige nicht
adsorbierte Salze oder ersetztes Calcium zu entfernen, und wer
den dann getrocknet, zerkleinert und verwendet. Vorstehend ist
das Verfahren zum Adsorbieren des Metalls an Hydroxylapatite
durch das Ionenaustauschverfahren gezeigt worden; es versteht
sich jedoch für den Fachmann, daß die antibakteriell wirksamen
Hydroxylapatite hergestellt werden können, indem Hydroxylapati
te in einer Lösung des wasserlöslichen Metallsalzes gefällt
werden.
Das Metall, das so in dem keramischen Werkstoff enthalten ist,
der im Rahmen der Erfindung verwendet wird, wird in Wasser oder
in Tränenflüssigkeit faktisch nicht gelöst. Der antibakteriell
wirksame keramische Werkstoff ist hitzebeständig, und die anti
bakterielle Wirksamkeit geht durch ein etwaiges Brennverfahren
nicht verloren. Tatsächlich nimmt die Binde- bzw. Haftfestig
keit des in dem antibakteriell wirksamen keramischen Werkstoff
enthaltenen Metalls zu, wenn der keramische Werkstoff gebrannt
wird. Der antibakteriell wirksame keramische Werkstoff kann in
folgedessen nach dem Brennen und Zerkleinern verwendet werden.
Ferner können antibakteriell wirksame Mittel auf Siliciumdi
oxidbasis, die das Metall enthalten, durch ein ähnliches Ver
fahren erhalten werden, indem keramische Werkstoffe auf Sili
ciumdioxidbasis anstelle von Hydroxylapatiten verwendet werden.
Die substituierenden Mengen des Metalls wie z. B. Ag, Cu und Zn,
die in dem antibakteriell wirksamen keramischen Werkstoff, der
durch dieses Verfahren erhalten worden ist, enthalten sind,
können durch übliche analytische Verfahren leicht gemessen wer
den.
Es wird bevorzugt, daß feine Keramikpulver, vorzugsweise mit
einer Größe von 5 µm oder weniger, verwendet werden, und eine
ausreichende antibakterielle Wirksamkeit wird erhalten, wenn
die Menge des in dem keramischen Werkstoff enthaltenen Metalls
mindestens 0,0001 Masse% beträgt.
Andererseits wird es nicht bevorzugt, daß in dem keramischen
Werkstoff große Mengen Metall enthalten sind, weil in diesem
Fall die Kristallstruktur des keramischen Werkstoffs beeinflußt
bzw. beeinträchtigt wird und die physikalischen Eigenschaften
des keramischen Werkstoffs verändert werden können. Die Mengen
des substituierenden Metalls betragen im allgemeinen 10 Masse%
oder weniger und vorzugsweise 0,0001 bis 5 Masse%.
Der durch dieses Verfahren hergestellte antibakteriell wirksame
keramische Werkstoff wird durch ein Knetverfahren gleichmäßig
mit einem Hydrogel-Linsenkörperwerkstoff, wie er üblicherweise
verwendet wird, z. B. Poly(siloxanylmethacrylat) oder Poly(2-hy
droxyethylmethacrylat), vermischt, und die Kontaktlinse wird
durch spanende Bearbeitung und Polieren fertiggestellt. Die Me
tallsalze in dem antibakteriell wirksamen keramischen Werkstoff
sind an den Oberflächen der Kontaktlinse freiliegend. Der Zu
satz zu großen Mengen des antibakteriell wirksamen keramischen
Werkstoffs zu dem Hydrogel-Linsenkörperwerkstoff wird nicht be
vorzugt, weil die physikalischen Eigenschaften der Kontaktlinse
wie z. B. die Lichtdurchlässigkeit und die Elastizität für die
Berührung mit den Augen in diesem Fall beeinträchtigt werden.
Der Zweck der antibakteriellen Wirksamkeit wird im allgemeinen
durch Zusatz von 0,001 bis 10% des antibakteriell wirksamen
keramischen Werkstoffs zu dem Hydrogel-Linsenkörperwerkstoff
erzielt.
Wenn die Kontaktlinse, die den antibakteriell wirksamen kerami
schen Werkstoff enthält, der durch das vorstehend erwähnte Ver
fahren hergestellt worden ist, an der Hornhaut angebracht wird,
werden die Lichtdurchlässigkeit und die Empfindung beim Tragen
nicht beeinträchtigt, und es wird eine starke antibakterielle
Wirksamkeit bereitgestellt. D. h., der mit dem Kontaktlinsen
werkstoff vermischte antibakteriell wirksame keramische Werk
stoff erzeugt exocyclische Sauerstoffatome oder Hyperoxid-Radi
kale oder die Atmungsfunktion störende Enzyme, die ein Abster
ben von Bakterien und Pilzen verursachen, siehe Band 18,
Nummer 4 (1989), "The Molecular Mechanisms of Copper and Silver
ion disinfection of Bacteria and Viruses", (Sanuni u. a.).
In der Luft sind immer Bakterien und Pilze vorhanden und kommen
infolgedessen immer mit den Augen in Berührung, während in dem
Fall, daß an dem Auge eine Kontaktlinse aus dem erfindungsgemä
ßen Kontaktlinsenwerkstoff angebracht ist, die antibakterielle
Wirksamkeit kontinuierlich gezeigt wird.
Vorstehend ist der Zusatz des antibakteriell wirksamen kera
mischen Werkstoffs zu dem Hydrogel-Linsenkörperwerkstoff durch
ein Knetverfahren erläutert worden, jedoch ist es natürlich
klar, daß der Zweck der Erfindung auch erzielt werden kann, in
dem die Oberflächen des Linsenkörpers mit einem Bindemittel be
schichtet werden, das eine Emulsion auf Acrylbasis und den an
tibakteriell wirksamen keramischen Werkstoff enthält, oder in
dem die Oberflächen des Linsenkörpers durch ein Zerstäubungs-
bzw. Sprühverfahren mit dem antibakteriell wirksamen kerami
schen Werkstoff beschichtet werden. Die Kontaktlinse gemäß der
Erfindung ist leicht erhältlich, indem der antibakteriell wirk
same keramische Werkstoff dem üblicherweise verwendeten Hydro
gel-Linsenkörperwerkstoff zugesetzt wird. Die Mengen des in dem
antibakteriell wirksamen keramischen Werkstoff enthaltenen Me
talls können wahlweise derart verändert werden, daß sie dem
Zweck der Erfindung dienen, und das Metall, das auf dem anti
bakteriell wirksamen keramischen Werkstoff getragen wird, wird
aus dem keramischen Werkstoff nicht in Wasser oder Flüssigkeit
herausgelöst. Infolgedessen kann eine Kontaktlinse, die die bei
einer Kontaktlinse erwünschte antibakterielle Wirksamkeit hat,
hergestellt werden, und außerdem wird der lebende Körper nicht
beeinträchtigt, weil sich das Metall, das in dem antibakteriell
wirksamen keramischen Werkstoff enthalten ist, nicht in der
Tränenflüssigkeit löst.
Antibakteriell wirksamer Hydroxylapatit, der 2 Masse% Ag und 2
Masse% Zn enthielt, wurde bei 1200°C gebrannt und pulveri
siert, um feines Keramikpulver zu erhalten. Das feine Pulver
wurde drei Mischungen aus 2-Hydroxyethylmethacrylat und Ethy
lenglykoldimethacrylat in einem Anteil von 0,01; 0,3 bzw. 1,5
Masse% zugesetzt. Die Polymerisation wurde in einem Wasserbad
mit konstanter Temperatur durchgeführt, wobei die Hydrogel-Lin
senkörperwerkstoffe erhalten wurden. Aus den erhaltenen Hydro
gel-Linsenkörperwerkstoffen wurde eine knopfförmige Gestalt ge
bildet, und die Kontaktlinse mit antibakterieller Wirksamkeit
wurde durch spanendes Bearbeiten und Polieren der knopfförmigen
Gestalt erhalten. Die Ergebnisse, die durch Prüfung der Men
ge des in Wasser gelösten antibakteriell wirksamen Metalls, der
Lichtdurchlässigkeit, der Sauerstoffdurchlässigkeit, der anti
bakteriellen Wirksamkeit und der Reizwirkung der Kontaktlinsen
gemäß der Erfindung erhalten wurden, sind in der nachstehenden
Tabelle angegeben.
Antibakteriell wirksamer Hydroxylapatit, der 2 Masse% Ag und 2
Masse% Cu enthielt, wurde pulverisiert, um feines Keramikpul
ver zu erhalten. Das feine Pulver wurde Monomermischungen aus
Siloxanylmethacrylat, Methylmethacrylat und Ethylenglykoldi
methacrylat in einem Anteil von 0,01; 0,1 bzw. 1,0 Masse% zuge
setzt. Die Polymerisation wurde in dem Wasserbad mit konstanter
Temperatur durchgeführt, wobei die Hydrogel-Linsenkörperwerk
stoffe erhalten wurden. Aus den erhaltenen Hydrogel-Linsenkör
perwerkstoffen wurde die knopfförmige Gestalt gebildet, und
drei Kontaktlinsen mit antibakterieller Wirksamkeit und Sauer
stoffdurchlässigkeit wurden durch spanendes Bearbeiten und Po
lieren der knopfförmigen Gestalt erhalten. Die Menge des gelö
sten Metalls, die Lichtdurchlässigkeit, die Sauerstoffdurchläs
sigkeit, die antibakterielle Wirksamkeit und die Reizwirkung
der erhaltenen Kontaktlinsen sind in der nachstehenden Tabelle
angegeben.
Antibakteriell wirksames Siliciumdioxid, das 2 Masse% Ag und 1
Masse% Zn enthielt, wurde pulverisiert, um feines Pulver zu
bilden. Das feine Pulver wurde Monomermischungen aus 2-Hydro
xyethylmethacrylat, N-Vinylpyrrolidon, Methylmethacrylat und
Ethylenglykoldimethacrylat in einem Anteil von 0,01; 0,1 bzw.
1,0 Masse% zugesetzt. Die Polymerisation wurde in dem Wasserbad
mit konstanter Temperatur durchgeführt, wobei die Hydrogel-Lin
senkörperwerkstoffe erhalten wurden. Aus den Linsenkörperwerk
stoffen wurde die knopfförmige Gestalt gebildet, und drei Kon
taktlinsen mit antibakterieller Wirksamkeit wurden durch spa
nendes Bearbeiten und Polieren der knopfförmigen Gestalt erhal
ten. Die Menge des in Wasser gelösten Metalls, die Lichtdurch
lässigkeit, die Sauerstoffdurchlässigkeit, die antibakterielle
Wirksamkeit und die Reizwirkung der erhaltenen Kontaktlinsen
sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Antibakteriell wirksames Siliciumdioxid, das 2 Masse% Ag und 1
Masse% Cu enthielt, wurde pulverisiert, um feines Pulver zu er
halten. Das feine Pulver wurde Monomermischungen aus Siloxanyl
methacrylat, Trifluormethylmethacrylat, Methylmethacrylat und
Ethylenglykoldimethacrylat in einem Anteil von 0,01; 0,1 bzw.
1,0 Masse% zugesetzt. Die Polymerisation wurde in dem Wasserbad
mit konstanter Temperatur durchgeführt, wobei die Hydrogel-Lin
senkörperwerkstoffe erhalten wurden. Aus den Hydrogel-Linsen
körperwerkstoffen wurde die knopfförmige Gestalt gebildet, und
Kontaktlinsen mit antibakterieller Wirksamkeit und Sauerstoff
durchlässigkeit wurden durch spanendes Bearbeiten und Polieren
der knopfförmigen Gestalt erhalten. Die Menge des in Wasser ge
lösten Metalls, die Lichtdurchlässigkeit, die Sauerstoffdurch
lässigkeit, die antibakterielle Wirksamkeit und die Reizwirkung
der erhaltenen Kontaktlinsen sind in der nachstehenden Tabelle
angegeben.
Scheibenförmiger antibakteriell wirksamer Hydroxylapatit, der 3
Masse% Ag enthielt und 5 h lang bei 1000°C gebrannt worden
war, wurde in einer Hochfrequenz-Zerstäubungsvorrichtung ver
wendet. Die Hochfrequenz-Zerstäubungsvorrichtung wurde 30 min
lang unter folgenden Bedingungen betrieben: Ar-Gas: 0,53 Pa;
Temperatur des Substrats: 40°C; elektrische Leistung: 200 W.
Der antibakteriell wirksame Hydroxylapatit aus der Scheibe wur
de durch die Zerstäubungsvorrichtung auf die Oberflächen ei
nes Hydrogel-Linsenkörperwerkstoff aufgebracht, der als Haupt
bestandteile Poly(siloxanylmethacrylat) und Poly(methylmeth
acrylat) enthielt, und es wurden drei Linsen hergestellt. Die
Menge des in Wasser gelösten Metalls, die Lichtdurchlässigkeit,
die Sauerstoffdurchlässigkeit, die antibakterielle Wirksamkeit
und die Reizwirkung der Hydrogel-Kontaktlinsen sind in der
nachstehenden Tabelle angegeben.
Eine Monomermischung aus 2-Hydroxyethylmethacrylat und Ethylen
glykoldimethacrylat wurde in ein Reagenzglas gegossen und in
dem Wasserbad mit konstanter Temperatur polymerisiert. Aus den
erhaltenen Polymeren wurden Kontaktlinsen hergestellt. In der
nachstehenden Tabelle sind die Lichtdurchlässigkeit, die Sauer
stoffdurchlässigkeit, die antibakterielle Wirksamkeit und die
Reizwirkung der Kontaktlinsen angegeben.
Eine Monomermischung aus Siloxanylmethacrylat, Methylmethacry
lat und Ethylenglykoldimethacrylat wurde in ein Reagenzglas ge
gossen und in dem Wasserbad mit konstanter Temperatur polymeri
siert. Aus den erhaltenen Polymeren wurden Kontaktlinsen herge
stellt. In der nachstehenden Tabelle sind die Lichtdurchlässig
keit, die Sauerstoffdurchlässigkeit, die antibakterielle Wirk
samkeit und die Reizwirkung der erhaltenen Kontaktlinsen ange
geben.
Claims (7)
1. Kontaktlinsenwerkstoff, gekennzeichnet durch einen Hydrogel-
Linsenkörperwerkstoff und einen darin enthaltenen antibakteri
ell wirksamen keramischen Werkstoff, wobei der antibakteriell
wirksame keramische Werkstoff mindestens ein Metall enthält,
das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Silber, Zink und
Kupfer besteht.
2. Kontaktlinsenwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Menge des durch ein Knetverfahren eingemisch
ten antibakteriell wirksamen keramischen Werkstoffs 0,001 bis
10 Masse% beträgt.
3. Kontaktlinsenwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der keramische Werkstoff Hydroxylapatit ist.
4. Kontaktlinsenwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der keramische Werkstoff ein keramischer
Werkstoff auf Siliciumdioxidbasis ist.
5. Kontaktlinsenwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der antibakteriell wirksame keramische Werkstoff
auf die äußeren Oberflächen des Hydrogel-Linsenkörperwerkstoffs
aufgebracht bzw. aufgetragen ist.
6. Kontaktlinsenwerkstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der keramische Werkstoff Hydroxylapatit ist.
7. Kontaktlinsenwerkstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der keramische Werkstoff ein keramischer Werkstoff auf
Siliciumdioxidbasis ist.
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