DE4123286A1 - Vorrichtung zur behandlung von kristallinem siliziumdioxid-granulat - Google Patents
Vorrichtung zur behandlung von kristallinem siliziumdioxid-granulatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung
von kristallinem Siliziumdioxid-Granulat zur anschlies
senden Verwendung als Granulat für die Produktion von
hochwertigem Quarzglas, insbesondere für Anwendungen der
optischen und der Halbleiterindustrie sowie zur Oberflä
chenreinigung, bei der das Granulat in einer starken
Säure von seinen Verunreinigungen befreit wird.
Für die Oberflächenbehandlung und zum Herauslösen von
Einschlüssen hat sich schon seit längerem eine Behand
lung mit Flußsäure bewährt. Hierbei werden verdünnter
Flußsäure zur Erhöhung der Protonenkonzentration oft
auch andere mineralische Säuren zugesetzt. Mit derarti
gen Säuregemischen werden dann die Granulatkörner be
handelt, wobei die Säuren die unerwünschten Einschlüsse
auflösen und zu anderen Stoffen, insbesondere Kiesel
säure umwandeln. Diese werden in der Säure gelöst und
mit ihr forttransportiert. Höhere Temperaturen während
der Behandlung führen dabei zu einer Beschleunigung der
Reaktionen.
Bei dem Entfernen von Einschlüssen in Granulat kann die
se Methode insbesondere dann angewendet werden, wenn die
Einschlüsse in einer Ebene oder zumindest annähernd in
einer Ebene liegen und diese Ebene eine Öffnung zur
Kornoberfläche hat. Ein Verfahren, das eine derartige
Behandlungsmethode vorschlägt, wird in dem norwegischen
Patent 1 44 520 beschrieben.
Bei dem dort beschriebenen Verfahren wird jedoch keine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorgeschla
gen. Es muß daher davon ausgegangen werden, daß die Be
handlung in einfachen Behältern stattfindet. Dies hat
den großen Nachteil, daß während des relativ zeitrauben
den Füllvorgangs bereits mit einem Teil des eingebrach
ten Granulats nicht völlig kontrollierte Reaktionen
(Reaktionswärmeüberschuß) stattfinden, und die Säure
deshalb nicht mehr für die gesamte Charge die gleichen
Bedingungen liefert, so daß eine ungleichmäßige Behand
lung die Folge ist.
Weiter ist eine Gegenstrom-Spül-Vorrichtung, wie sie
dem Anmelder bereits bekannt ist, bei der ein Strom von
frischer Säure gegen die Fortbewegungsrichtung des Gra
nulats gerichtet ist, mit einem großen Nachteil behaf
tet, da immer die am weitesten verbrauchte, mit Abbau
produkten beladene Säure zuerst auf neues Granulat
trifft, und dort aufgrund ihrer Verbrauchtheit nur un
vollkommen ihren Zweck erfüllen kann, gleichzeitig aber
der später auch auf dieses Granulat treffenden frische
ren Säure erschwert, sofort mit den Einschlüssen in Kon
takt zu treten. Die alte Säure, die wenig Nutzen brach
te, muß erst verdrängt werden. Dadurch müssen Einwirk
zeiten und Prozeßvorgänge erheblich verlängert werden,
was kostenträchtig ist. Auch verschlechtern sich dadurch
das Verhältnis der entfernten Einschlüsse zu dem aufge
lösten Siliziumdioxid-Granulat erheblich.
Aufgabe des vorliegenden Verfahrens ist es nun, eine
Vorrichtung zu schaffen, die einer in einem gattungsge
mäßen Verfahren eingesetzten Säure optimale Bedingungen
bietet und die vorhandenen Nachteile der bisherigen Vor
richtung weitestgehend behebt.
Zur Lösung der Aufgabe werden die im kennzeichnenden
Teil des Hauptanspruches aufgeführten Merkmale vorge
schlagen.
Die Schrägstellung des Rohres begünstigt dabei einen
Transport und eine Vermischung von Granulat und Säure.
Die Eingabe von Säure und Granulat am gleichen Ort er
möglicht es zusätzlich, daß frische Säure auf die vorher
noch nicht benetzten Oberflächen des Granulats auftrifft
und in noch freie Kapillarkanäle zu den verunreinigenden
Einschlüssen eindringt. Die Fließgeschwindigkeiten von
Granulat und Säure können dabei unterschiedlich gewählt
werden. Es ist denkbar, das das Granulat unter der Säure
schneller rutscht, oder die Säure schneller über das
langsam rutschende Material fließt. Eine Relativge
schwindigkeit wäre zur besseren Verwirbelung u. U. vor
teilhaft.
Die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale kenn
zeichnen dabei vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrich
tung.
Weitere Merkmale und Vorteile der Vorrichtung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung in der anhand
einer Zeichnung die Vorrichtung näher beschrieben wird.
Dabei zeigt die in der einzigen Figur enthaltene Prin
zipskizze die Vorrichtung mit ihrem zentralen Bestand
teil, dem schräggestellten Rohr 3, in das kristallines
Siliziumdioxidgranulat mittels der Zufuhreinrichtung 1
und Säuremischung mittels der Zufuhreinrichtung 2 je
weils am oberen Ende des Rohres eingegeben wird, so daß
immer frische Säure mit unbehandelten frischem Silizium
dioxid in Kontakt kommt.
Das Gemisch aus Säure und kristallinem Siliziumdioxid
fließt bzw. rutscht langsam das schräggestellte Rohr 3
hinunter, wobei der Transport des Gemisches im Rohr
durch Rüttler, Schnecken, Drehen des Rohres, etc. unter
stützt werden kann.
Damit wird gleichzeitig eine gute Durchmischung des
Säure-Siliziumdioxidgemisches unterstützt. Die bei der
Lösung des Siliziumdioxides entstehende Reaktionswärme
wird vorteilhafterweise durch Kühlschlangen ab- und ei
nem Wärmetauscher zugeführt, der damit die frische Säu
remischung vor Eintritt in das Rohr 3 vorwärmen kann.
Unterstützt durch den hier beispielsweise vorgesehen
Rüttler 4 wird das kristalline Siliziumdioxid nach der
Reaktion vorteilhafterweise in einem Auffangbehälter 16
am untere Ende des Rohres aufgefangen, während die ver
brauchte Säuremischung über ein Steigrohr 10 in einen
Sammelbehälter 11 fließt. Das Steigrohr 10 ist dabei so
ausgelegt, daß die Zufuhreinrichtung 1 des kristallinen
Siliziumdioxides immer oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
liegt.
Das mit einem Rest an Säuremischung versetzte kristalli
ne Siliziumdioxid vom Auffangbehälter 16 setzt sich in
eine Kammer zwischen den Schiebern 5 und 8 ab, die einen
zwischen ihnen befindlichen Raum abdichten. Die seitli
che Kammerwand enthält feine Löcher, durch die von der
einen Seite von einer Wasserzufuhreinrichtung 6 Wasser
zur Spülung des Granulats hineingedrückt wird, welches
auf der anderen Seite von einer Wasserabführeinrichtung
7 über ein Ventil ebenfalls in den Sammelbehälter 11 für
verbrauchte Säure fließt. Nach der Spülung des kristal
linen Siliziumdioxides wird das Ventil an der Seite 7
geschlossen und der Schieber 8 geöffnet und durch die
Wasserzufuhreinrichtung 6 das kristalline Siliziumdioxid
in einen Produktbehälter 9 gespült.
Die in einem oder mehreren Sammelbehältern 11 gesammel
ten noch heißen Wasser-Säuregemische werden einer oder
mehreren Destillationsapparaturen 12 zugeführt und dort
in Säuremischung und wässrige Kieselsäurelösung ge
trennt. Die Kieselsäure kann eingedampft und weiter ver
arbeitet werden, während die gereinigte Säuremischung
über einen Behälter 13 einem Säuremischbehälter 14 zuge
führt wird, wo die richtige Zusammensetzung neu zu ver
wendender Säure durch Zugabe der einzelnen Komponenten
aus verschiedenen Mischhähnen 15 hergestellt wird. Die
Erwärmung der Säuremischung kann über Wärmeaustauscher
durch Verwendung sowohl des bei der Destillation der
verbrauchten Säure als auch des bei der Kühlung des Re
aktionsrohres anfallenden Kühlwassers erfolgen.
Bisher erfolgt die Behandlung von Siliziumdioxid mit
Flußsäure gewöhnlich in Kesseln, in denen das Granulat
in die Säure gegeben wird. Bei deren Benutzung treten
jedoch ungleichmäßige Ergebnisse infolge mangelnder Ho
mogenität der Säure auf, die zu Qualitätsschwankungen
innerhalb einer Charge führen. Es ist daher vorteilhaft,
Quarz und frische Säure gleichzeitig zuzusetzen. Durch
die hier aufgezeigte Vorrichtung lassen sich dabei alle
Prozeßparameter einzeln einstellen und kurzzeitig nach
regulieren. Dies ist in der bisherigen Kesseltechnologie
nicht möglich.
Die Rückgewinnung der Abwärme und der verbrauchten Säure
ist sowohl aus ökonomischer wie aus ökologischer Sicht
wünschenswert, und bei diesem Verfahren möglich. Als
Beiprodukt fällt noch kristalline Kieselsäure an, wenn
man der verbrauchten Säure in Destillationageräten ihre
Abbauprodukte entzieht.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Behandlung von kristallinem Sili
ziumdioxid-Granulat zur anschließenden Verwendung als
Granulat für die Produktion von hochwertigem Quarzglas,
insbesondere für Anwendungen in der optischen und der
Halbleiterindustrie sowie zur Oberflächenreinigung, bei
der das Granulat in einer starken Säure von seinen Ver
unreinigungen befreit wird,
gekennzeichnet durch
ein schräg gestelltes Rohr (3), in dessen oberen Be
reich eine Zufuhreinrichtung für Granulat (1) und Säure
(2) vorgesehen ist, so daß eine Mischung aus Granulat
und unverbrauchter Säure langsam im Rohr (3) heruntergleitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
an das Rohr (3) angesetzte, das Granulat mit der Säure
vermischende und in eine Herabgleitbewegung versetzende
Rüttler (4).
3. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprü
che, gekennzeichnet durch in dem Rohr vorgesehene, das
Granulat mit der Säure vermischende und das Granulat
transportierende Schnecken.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprü
che, gekennzeichnet durch eine das Rohr (3) um seine
Längsachse verdrehende Einrichtung.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Wärmetauscher mit einem wär
meaufnehmenden Element am Reaktionsrohr und einem wär
meabgebenden Element an der Zufuhreinrichtung (2) für
frische Säure, so daß die neu hinzugeführte Säure mit
der Reaktionswärme vorgewärmt werden.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Auffangbehälter (16) für
Granulat am unteren Ende des schräggestellten Rohres
(3), der mit einem Steigrohr (10) für verbrauchte Säure
versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung (5, 6, 7 und 8)
zum Spülen des Granulats, die aus einer Kammer besteht,
die mit wenigstens einer Verschlußeinrichtung (5, 8)
zum dichten Abschluß gegen den Auffangbehälter (16)
versehen ist, und eine Wasserzufuhr- (6) und Abfuhrein
richtung (7) besitzt.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Destillationsvorrichtung (12,
13) für die verbrauchte Säure.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914123286 DE4123286C2 (de) | 1991-07-13 | 1991-07-13 | Vorrichtung zur Behandlung von kristallinem Siliziumdioxid-Granulat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914123286 DE4123286C2 (de) | 1991-07-13 | 1991-07-13 | Vorrichtung zur Behandlung von kristallinem Siliziumdioxid-Granulat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4123286A1 true DE4123286A1 (de) | 1991-11-21 |
DE4123286C2 DE4123286C2 (de) | 1994-03-31 |
Family
ID=6436098
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914123286 Expired - Fee Related DE4123286C2 (de) | 1991-07-13 | 1991-07-13 | Vorrichtung zur Behandlung von kristallinem Siliziumdioxid-Granulat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4123286C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4042671A (en) * | 1975-07-10 | 1977-08-16 | Bowdish Frank W | Process for leaching sand or other particulate material |
DE3545610A1 (de) * | 1985-12-21 | 1987-06-25 | Bayer Ag | Verfahren zur reinigung von sio(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) |
-
1991
- 1991-07-13 DE DE19914123286 patent/DE4123286C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4042671A (en) * | 1975-07-10 | 1977-08-16 | Bowdish Frank W | Process for leaching sand or other particulate material |
DE3545610A1 (de) * | 1985-12-21 | 1987-06-25 | Bayer Ag | Verfahren zur reinigung von sio(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4123286C2 (de) | 1994-03-31 |
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