DE4123215A1 - 1-(3'-(rhodanido)-2'-(methyl)-propionyl)-pyrrolidin-2-carbonsaeure und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
1-(3'-(rhodanido)-2'-(methyl)-propionyl)-pyrrolidin-2-carbonsaeure und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Zwischenprodukt, insbesondere
zur Herstellung von 1-[3′-(Mercapto)-2′-(methyl)-
propionyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure, vor allem in der Form
1-[3′-(Mercapto)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-(2S)-
carbonsäure, eines international unter dem Namen Captopril
bekannten Wirkstoffes mit blutdrucksenkender Wirkung, das
beispielsweise aus der DE-OS 27 03 828 bekannt ist, und ein
Verfahren zur Herstellung des erstgenannten Zwischenproduktes.
Die 1-[3′-(Mercapto)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
(2S)-carbonsäure {Captopril} hat die Formel
Sie weist 2 chirale Zentren auf und kann deshalb in Form
ihrer verschiedenen optisch aktiven Isomeren und von Gemischen
derselben vorliegen.
Es sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung der 1-
[3′-(Mercapto)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
(2S)-carbonsäure der Formel V bekannt. Einem beträchtlichen
Teil dieser Verfahren ist gemeinsam, daß die Mercaptogruppe
in geschützter oder maskierter Form aufweisende
2-(Methyl)-1-(oxo)-propyl-L-prolin-Derivate hergestellt
werden und das gewünschte Produkt durch Abspalten
der Schutzgruppe beziehungsweise durch Umwandlung der maskierten
Mercaptogruppe erhalten wird. In diesen Verfahren
muß auch die Abtrennung des gewünschten (2S,2S)-Isomers
gelöst werden.
Gemäß der US-PS 41 05 776 beziehungsweise einem Fachartikel
(Biochemistry 16 (25) [1977], 5 484), welcher
eine der Verfahrensvarianten dieser Patentschrift ausführlicher
beschreibt, wird aus L-Prolin der L-Prolin-tert.-
butylester hergestellt, dieser wird in Gegenwart von
N,N′-Di-(cyclohexyl)-carbodiimid mit 3-(Acetylthio)-2-
(methyl)-propionsäure acyliert, das acylierte Produkt
wird über das Dicyclohexylaminsalz in die Isomeren gespalten,
das 1-[3′-(Acetylthio)-(2′S)-(methyl)-1-(oxo)-
propyl]-L-prolin wird abgetrennt und die Schutzgruppe
durch Hydrolyse abgespalten. Die auf L-Prolin bezogene
Gesamtausbeute beträgt etwa 10%.
Gemäß der US-PS 43 32 725 wird L-Prolin mit einem
3-(Halogen)-2-(methyl)-propionylchlorid acyliert und das
gewünschte 1-[3′-(Halogen)-(2′S)-(methyl)-1′-(oxo)-propyl]-
L-prolin-Isomer unmittelbar isoliert. Letzteres wird
zu einem Bunte-Salz umgesetzt und aus diesem durch saure
Hydrolyse das Captopril gewonnen. Die auf Prolin bezogene
Gesamtausbeute liegt bei etwa 30%.
Aus der AT-PS 3 87 381 ist bekannt, das 1-[3′-(Halogen)-
(2′S)-(methyl)-1′-(oxo)-propyl]-L-prolin mit Thioharnstoff
umzusetzen und die erhaltene Isothiuronium-Verbindung
zu Captopril zu hydrolysieren. Die auf L-Prolin
bezogene Gesamtausbeute beträgt 34 bis 35%.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zwischenprodukt,
über welches blutdrucksenkende Wirkstoffe, insbesondere
1-[3′-(Mercapto)-2′-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
2-carbonsäure, vor allem in der Form 1-[3′-(Mercapto)-
(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-(2S)-carbonsäure,
durch ein einfach durchführbares Verfahren, das beispielsweise
eine auf L-Prolin bezogene Ausbeute von mehr als 50%
an 1-[3′-(Mercapto)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
(2S)-carbonsäure ermöglicht, sowie ein Verfahren zur Herstellung
des erstgenannten Zwischenproduktes zu schaffen.
Das Obige wurde überraschenderweise durch die Erfindung
erreicht.
Gegenstand der Erfindung ist 1-[3′-(Rhodanido)-2′-(methyl)-
propionyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure beziehungsweise
anders ausgedrückt 1-[2′-(Methyl)-1′-(oxo)-3′-(rhodanido)-
propyl)-prolin der Formel
Diese Verbindung kann als Zwischenprodukt, insbesondere
zur Herstellung von 1-[3′-(Mercapto)-2′-(methyl)-propionyl]-
pyrrolidin-2-carbonsäure, vor allem in der Form 1-[3′-(Mercapto)-
(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-(2S)-carbonsäure,
in einem einfach durchführbaren chemisch eigenartigen Verfahren
mit hohen Ausbeuten, beispielsweise von mehr als 50%
an 1-[3′-(Mercapto)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
(2S)-carbonsäure, bezogen auf L-Prolin, dienen.
Diese Weiterverarbeitung kann in der Weise erfolgen,
daß die erfindungsgemäße 1-[3′-(Rhodanido)-2′-(methyl)-propionyl]-
pyrrolidin-2-carbonsäure, beispielsweise der Form 1-
[3′-(Rhodanido)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-(2S)-
carbonsäure beziehungsweise anders ausgedrückt 1-[(2′S)-
(Methyl)-1′-(oxo)-3′-(rhodanido)-propyl]-L-prolin, der Formel
I in einem inerten Lösungsmittel bei Temperaturen von
50 bis 120°C und unter Drücken von 10³ bis 10⁷ Pa, insbesondere
10⁵ bis 10⁷ Pa, katalytisch hydriert wird.
Unter inerten Lösungsmitteln sind Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemische, welche die beim Hydrieren entstehende
1-[3′-(Mercapto)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
(2S)-carbonsäure der Formel V beziehungsweise, je nach
dem Fall, ihr Isomer und zweckmäßigerweise auch die erfindungsgemäße
Ausgangsverbindung 1-[3′-(Rhodanido)-2′-(methyl)-
propionyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure, beispielsweise
der Form 1-[3′-(Rhodanido)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
(2S)-carbonsäure, der Formel I lösen und im Laufe
der katalytischen Hydrierung keine Reduktion erleiden, zu
verstehen.
Als inerte Lösungsmittel können zweckmäßig organische
Lösungsmittel, vorzugsweise Ester, zum Beispiel Äthylacetat
und/oder Butylacetat und/oder Halogenkohlenwasserstoffe,
zum Beispiel Dichlormethan, Dichloräthan und/oder
Chloroform eingesetzt werden. Das organische Lösungsmittel
kann auch Wasser enthalten, und zwar sowohl gelöst in homogener
Phase, als auch, wenn das organische Lösungsmittel
mit Wasser nicht mischbar ist, in heterogener Phase.
Zum Hydrieren wird als Katalysator vorzugsweise Palladium
auf Aktivkohle verwendet. Der Katalysator wird zweckmäßig
in Mengen von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die erfindungsgemäße
Ausgangsverbindung 1-[3′-(Rhodanido)-2′-(methyl)-
propionyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure, beispielsweise
der Form 1-[3′-(Rhodanido)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
(2S)-carbonsäure, der Formel I, eingesetzt.
Das katalytische Hydrieren wird vorzugsweise bei Temperaturen
von 70 bis 90°C durchgeführt. Es ist auch bevorzugt,
das katalytische Hydrieren bei Drücken von 5×10⁵
bis 6×10⁵ Pa vorzunehmen.
Die gebildete 1-[3′-(Mercapto)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-
pyrrolidin-(2S)-carbonsäure der Formel V beziehungsweise, je
nach dem Fall ihr Isomer kann durch in der präparativen organischen
Chemie übliche Verfahrensweisen abgetrennt werden.
Zweckmäßig wird nach dem Ende der katalytischen Hydrierung
der Katalysator abfiltriert. Die das Produkt enthaltende
Lösung wird eingedampft oder eingeengt, und die 1-[3′-(Mercapto)-
(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-(2S)-carbonsäure
wird kristallisiert. Falls auch Wasser zugegen ist, kann
es von der mit Wasser nicht mischbaren Lösung abgetrennt werden.
Geringe Restwassermengen können mittels eines wasserfreien
Trockenmittels, zum Beispiel mittels Magnesiumsulfat,
entfernt werden.
Der benutzte Katalysator wird zweckmäßig aktiviert
und in einem folgenden Hydrierungsschritt erneut verwendet.
Diese Weiterverarbeitung des erfindungsgemäßen Zwischenproduktes
1-[3′-(Rhodanido)-2′-(methyl)-propionyl]-
pyrrolidin-2-carbonsäure der Formel I erstreckt sich
gleichermaßen sowohl auf die optisch aktiven Isomeren als
auch auf deren in beliebigem Verhältnis vorliegende Gemische.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur
Herstellung der erfindungsgemäßen 1-[3′-(Rhodanido)-2′-
(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß Prolin mit einem aktiven acylierenden
Derivat der 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure
oder anders ausgedrückt Rhodanido-isobuttersäure der Formel
acyliert wird.
Als aktives acylierendes Derivat der 2-(Methyl)-3-
(rhodanido)-propionsäure der Formel II kann vorteilhaft ein
aktiver Ester oder gemischtes Anhydrid, wie Chlorkohlensäureester
oder mit einem Alkyl- oder Aryl- beziehungsweise
Aralkylsulfochlorid hergestelltes gemischtes Anhydrid,
eingesetzt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird als aktives acylierendes Derivat
der 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure der Formel II
ein gemischtes Anhydrid der allgemeinen Formel
worin
R für einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatom(en) oder für einen Benzylrest steht,
verwendet. Bevorzugte Bedeutungen von R sind Methyl-, Äthyl-, Isobutyl- und Benzylreste.
R für einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatom(en) oder für einen Benzylrest steht,
verwendet. Bevorzugte Bedeutungen von R sind Methyl-, Äthyl-, Isobutyl- und Benzylreste.
Das Acylieren des Prolins wird zweckmäßig in einem
Lösungsmittel, das gegenüber den Reaktionskomponenten
inert ist und das Prolin zumindest in geringem Maße löst,
vorgenommen. Vorteilhaft für diesen Zweck sind Alkanole,
zum Beispiel Äthanol, ferner aliphatische Halogenkohlenwasserstoffe,
zum Beispiel Dichlormethan, Dichloräthan
oder Chloroform, weiterhin Ketone, zum Beispiel Aceton,
sowie Äther, wie Tetrahydrofuran, und Ester, wie Äthylacetat,
sowie Gemische derselben.
Das aktive acylierende Derivat der 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-
propionsäure der Formel II wird im allgemeinen in
einem 10 bis 20gew.-%igen Überschuß eingesetzt.
Das Acylieren des Prolins wird im allgemeinen bei
Temperaturen von 0 bis -40°C, vorzugsweise -5 bis -10°C,
durchgeführt.
Bei der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Prolin vorzugsweise
in Gegenwart eines säurebindenden Mittels mit
dem gemischten Anhydrid der allgemeinen Formel IV umgesetzt.
Als säurebindende Mittel werden vorteilhaft organische
Basen, insbesondere Pyridin, Methylpyridin und/oder
Dimethylpyridin, verwendet.
Das gemischte Anhydrid der allgemeinen Formel IV kann
durch in einem inerten organischen Lösungsmittel in Gegenwart
eines säurebindenden Mittels vorgenommene Umsetzung
der 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure der Formel II mit
einem Chlorameisensäureester der allgemeinen Formel
worin
R dieselben Bedeutungen wie oben hat,
hergestellt worden sein. Als inerte Lösungsmittel können vorteilhaft die bereits oben genannten dienen. Als säurebindende Mittel können vorteilhaft organische Basen, insbesondere Pyridin, Methylpyridin und/oder Dimethylpyridin, verwendet worden sein. Die Umsetzung der 2-(Methyl)-3-(rhodanido)- propionsäure der Formel II mit dem Chlorameisensäureester der allgemeinen Formel III kann im allgemeinen bei Temperaturen von 0 bis -40°C, vorzugsweise -5 bis -10°C, durchgeführt worden sein. Als Chlorameisensäureester der allgemeinen Formel III können bevorzugt Chlorameisensäureestermethylester, äthylester, -isobutylester und -benzylester eingesetzt worden sein.
R dieselben Bedeutungen wie oben hat,
hergestellt worden sein. Als inerte Lösungsmittel können vorteilhaft die bereits oben genannten dienen. Als säurebindende Mittel können vorteilhaft organische Basen, insbesondere Pyridin, Methylpyridin und/oder Dimethylpyridin, verwendet worden sein. Die Umsetzung der 2-(Methyl)-3-(rhodanido)- propionsäure der Formel II mit dem Chlorameisensäureester der allgemeinen Formel III kann im allgemeinen bei Temperaturen von 0 bis -40°C, vorzugsweise -5 bis -10°C, durchgeführt worden sein. Als Chlorameisensäureester der allgemeinen Formel III können bevorzugt Chlorameisensäureestermethylester, äthylester, -isobutylester und -benzylester eingesetzt worden sein.
Besonders bevorzugt ist es im erfindungsgemäßen Verfahren,
das Acylieren des Prolins in dem bei der beschriebenen
Herstellung des gemischten Anhydrids der allgemeinen
Formel IV anfallenden Reaktionsgemisch vorzunehmen. Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird daher für das Acylieren des Prolins
als gemischtes Anhydrid der allgemeinen Formel IV ein Reaktionsgemisch
der Umsetzung von 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-
propionsäure der Formel II mit einem Chlorameisensäureester
der allgemeinen Formel
worin
R dieselben Bedeutungen wie oben hat,
eingesetzt.
R dieselben Bedeutungen wie oben hat,
eingesetzt.
Die durch das Acylieren des Prolins erhaltene Verbindung
1-[3′-(Rhodanido)-2′-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
2-carbonsäure der Formel I kann durch übliche Verfahrensweisen
der präparativen organischen Chemie abgetrennt
werden. Dazu wird zweckmäßig das Reaktionsgemisch der Acylierung
angesäuert und das Produkt 1-[3′-(Rhodanido)-2-
(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure der Formel I
abgetrennt oder mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel
extrahiert und dann kristallisiert.
Vorzugsweise wird das Prolin in Form des L-Prolins
eingesetzt.
Wenn die 1-[3′-(Rhodanido)-2′-(methyl)-propionyl]-
pyrrolidin-2-carbonsäure der Formel I zur Herstellung
von 1-[3′-(Mercapto)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
(2S)-carbonsäure {Captopril} der Formel V weiterzuverarbeiten
ist, ist es zweckmäßig, von dem entsprechenden
Enantiomer der 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure der
Formel II, das heißt von der (2S)-(Methyl)-3-(rhodanido)-
propionsäure, welche durch Spalten des Racemats erhalten
werden kann, und vom L-Prolin auszugehen. In diesem Fall
wird durch das erfindungsgemäße Verfahren unmittelbar
1-[3′-(Rhodanido)-(2′S)-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
(2S)-carbonsäure oder anders ausgedrückt 1-[(2S)-Methyl-
1-oxo-3-rhodanido-propyl]-L-prolin erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach und wirtschaftlich.
Sowohl die 2-(Methyl-3-(rhodanido)-propionsäure der
Formel II als auch ihre aktiven acylierenden Derivate,
zum Beispiel die gemischten Anhydride der allgemeinen Formel
IV, sind neue Verbindungen.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangssubstanz
eingesetzte 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure der Formel
II ist durch Umsetzen von Isobuttersäure-Derivaten der
allgemeinen Formel
worin
X für ein Halogenatom oder einen Alkyl- oder Phenylsulfonyloxyrest der allgemeinen Formel
X für ein Halogenatom oder einen Alkyl- oder Phenylsulfonyloxyrest der allgemeinen Formel
in welchletzterer
R₁ einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) oder einen, gegebenenfalls durch einen Methylrest substituierten, Phenylrest bedeutet,
steht,
mit einem Rhodanid der allgemeinen Formel
R₁ einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) oder einen, gegebenenfalls durch einen Methylrest substituierten, Phenylrest bedeutet,
steht,
mit einem Rhodanid der allgemeinen Formel
A-S=C=N (VIII),
worin
A für ein Alkali- oder Erdalkalimetallatom oder einen Rest der allgemeinen Formel
A für ein Alkali- oder Erdalkalimetallatom oder einen Rest der allgemeinen Formel
in welchletzterer
R₂, R₃, R₄ und R₅ unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) oder Benzylreste bedeuten,
steht,
und gegebenenfalls Isomerentrennung der erhaltenen 2-(Methyl)- 3-(rhodanido)-propionsäure erhältlich. Bei Verwendung von racemischer 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure der Formel II entsteht ein Gemisch aus 2 Diastereomeren. Diese können in an sich bekannter Weise voneinander getrennt werden. Diese gegebenenfalls durchgeführte Isomerentrennung der 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure kann bevorzugt mit (αS)-Methylbenzomethanamin erfolgen.
R₂, R₃, R₄ und R₅ unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) oder Benzylreste bedeuten,
steht,
und gegebenenfalls Isomerentrennung der erhaltenen 2-(Methyl)- 3-(rhodanido)-propionsäure erhältlich. Bei Verwendung von racemischer 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure der Formel II entsteht ein Gemisch aus 2 Diastereomeren. Diese können in an sich bekannter Weise voneinander getrennt werden. Diese gegebenenfalls durchgeführte Isomerentrennung der 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure kann bevorzugt mit (αS)-Methylbenzomethanamin erfolgen.
Die Chlorameisensäureester der allgemeinen Formel III
sind handelsübliche Produkte beziehungsweise können in an
sich bekannter Weise hergestellt worden sein.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele
näher erläutert.
29,4 g (2S)-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure
werden in 400 ml Dichlormethan gelöst. Die Lösung wird auf -10°C gekühlt
und innerhalb 10 Minuten tropfenweise zuerst mit
17,38 g Pyridin, dann mit 30,05 g Chlorameisensäure-isobutylester
versetzt. Die entstandene Suspension wird 10 Minuten
lang bei einer Temperatur zwischen -5°C und -10°C gehalten,
dann werden innerhalb 5 Minuten 23,06 g L-Prolin und
danach 15,8 g Pyridin zugegeben. Die Suspension wird eine
Stunde lang auf -5°C gehalten, dann läßt man die Temperatur
auf Raumtemperatur ansteigen. Das Reaktionsgemisch wird mit
300 ml Wasser versetzt, auf 0°C gekühlt und der pH-Wert mit
10gew.-%iger Schwefelsäure auf 1 eingestellt.
Die organische Phase wird abgetrennt und die wäßrige
Phase mit 4×400 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen werden mit 400 ml Wasser gewaschen. Die
organische Phase wird über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet
und im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wird mit 50 ml Äther
versetzt. Die Kristallsuspension wird bei 0°C einige Stunden lang stehengelassen.
Dann werden die Kristalle abfiltriert und mit kaltem Benzol gewaschen.
Man erhält 29,13 g (60,1%) der Titelverbindung, die bei 135-136°C
schmilzt.[α]=-266,4° (c=1; Chloroform);
IR-Spektrum (KBr): ν 2153 (NCS), 1727 (CO, Säure) cm-1.
IR-Spektrum (KBr): ν 2153 (NCS), 1727 (CO, Säure) cm-1.
Man arbeitet auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise
mit dem Unterschied, daß man racemische 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-
propionsäure einsetzt.
Ausbeute: 13,7 g (28,2%) der Titelverbindung;
Schmelzpunkt: 101-103°C;[α]=-100° (c=1; Chloroform).
Ausbeute: 13,7 g (28,2%) der Titelverbindung;
Schmelzpunkt: 101-103°C;[α]=-100° (c=1; Chloroform).
Die Lösung von 16,7 g 3-(Brom)-2-(methyl)-propionsäure in
50 ml Toluol wird auf 0°C gekühlt und mit 19,42 g Kaliumrhodanid
sowie 5 ml Wasser versetzt. Der pH-Wert des Reaktionsgemisches
wird durch tropfenweise Zugabe von 10 n
Natronlauge auf 6,5 eingestellt. Die erhaltene hellgelbe
zweiphasige Lösung wird bei 25°C 48 Stunden lang gerührt,
wobei der pH-Wert durch Zusatz weiterer Natronlauge zwischen
6,4 und 6,6 gehalten wird. Dann wird das Reaktionsgemisch auf
0°C gekühlt, sein pH-Wert wird durch Zusatz von 10 n Schwefelsäure
auf 2,7 eingestellt. Das Gemisch wird filtriert, die
organische Phase wird abgetrennt und die wäßrige Phase mit
5×20 ml Toluol extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen
werden mit 10 ml Wasser gewaschen. Die blaßgelbe
Lösung wird über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und
im Vakuum eingedampft.
Man erhält 11,13 g (76,7%) der Titelverbindung, die bei
24-25°C schmilzt. Die gaschromatographische Analyse wies
eine Reinheit von 98-99% aus.
IR-Spektrum (Film): ν NCS 2157 cm-1.
IR-Spektrum (Film): ν NCS 2157 cm-1.
14,52 g racemisch 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure werden
in 20 ml Toluol gelöst und die erhaltene Lösung unter Rühren
innerhalb 5 Minuten tropfenweise mit der Lösung von
8,48 g (αS)-Methyl-benzomethanamin in 16,5 ml Toluol versetzt,
wobei die Temperatur von 26°C auf 46°C ansteigt. Die entstandene
hellgelbe Lösung wird eine Stunde lang auf 50°C gehalten,
dann auf 25°C abgekühlt und mit 1,33 g der Titelverbindung
versetzt. Die entstandene Kristallsuspension wird
eine Stunde lang bei 0°C gerührt und dann filtriert. Die
Kristalle werden mit 3×10 ml kaltem Toluol gewaschen und dann
getrocknet. Man erhält 10,91 g (72%) des im Titel genannten
Salzes, das bei 90,2-91,8°C schmilzt.[α]=-54,8° (c=1; Wasser);
Optische Reinheit: 93%.
Optische Reinheit: 93%.
Wird das Verfahren wiederholt, so beträgt die optische Reinheit
des Produktes 99%, der Schmelzpunkt liegt bei 92-94°C.
26,63 g des gemäß A) zweimal der Isomerentrennung unterzogenen
Produktes werden in 100 ml Wasser gelöst und zu der
Lösung 100 ml Äthylacetat gegeben. Das zweiphasige Gemisch
wird auf 0°C gekühlt und tropfenweise mit 10gew.-%iger Schwefelsäure
versetzt, bis der pH-Wert der wäßrigen Phase 2,5 beträgt.
Die organische Phase wird abgetrennt, die wäßrige
Phase wird mit 4×20 ml Äthylacetat extrahiert, dann werden
die vereinigten organischen Phasen mit 30 ml Wasser gewaschen.
Die organische Phase wird über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingedampft. Man erhält
13,9 g (95,8%) (2S)-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure.[α]=-68° (c=1; Chloroform).
Die nach dem Arbeiten gemäß A) und B) zurückbleibenden,
extrahierten wäßrigen Phasen werden vereinigt, mit 20gew.-%iger
wäßriger Natronlauge alkalisch gemacht, mit 3×200 ml Benzol
extrahiert, die vereinigten organischen Phasen werden über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und dann eingedampft.
Auf diese Weise werden etwa 90% des eingesetzten (αS)-Methyl-
benzomethanamins regeneriert.
Man arbeitet auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise
mit dem Unterschied, daß nach der Zugabe des L-Prolins kein
Pyridin zugegeben wird. Man erhält 30,05 g (62%) der Titelverbindung.
Man arbeitet auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise
mit dem Unterschied, daß man statt L-Prolin D-Prolin einsetzt.
Ausbeute: 29 g (60%) der Titelverbindung, die bei
134-135°C schmilzt.[α]=+265,4° (c=1; Chloroform).
Man arbeitet auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise
mit dem Unterschied, daß statt Chlorameisensäure-isobutylester
23,9 g Chlorameisensäureäthylester Verwendung finden.
Das erhaltene Produkt ist mit dem von Beispiel 1 identisch.
23,23 g (2S)-(Methyl)-3-(rhodanido)-propionsäure
{1-[(2′S)-(Methyl)-1′-(oxo)-3′-(rhodanido)-propyl]-L-prolin}
werden in 240 ml Äthylacetat gelöst und die Lösung mit 2,42 g
10gew.-%iger Palladium-Aktivkohle versetzt. Dann wird die
Lösung bei 80°C und einem Druck von 5×10⁵ Pa unter Rühren
8 Stunden lang hydriert. Der Katalysator wird abfiltriert und
mit Äthylacetat gewaschen. Das Filtrat wird im Vakuum auf 70 ml
eingedampft und dann auf 0°C gekühlt. Die ausgefallenen
Kristalle werden im Stickstoffstrom abfiltriert und mit gekühltem
Äthylacetat gewaschen. Man erhält 19,99 g (92%) der
Titelverbindung, die bei 106-108°C schmilzt.[α]=-133° (c=0,5; Äthanol).
Man arbeitet auf die im Beispiel A beschriebene Weise
mit dem Unterschied, daß man die (2S)-(Methyl)-3-(rhodanido)-
propionsäure in 120 ml Dichlormethan und 120 ml Wasser
hydriert. Nach dem Abfiltrieren des Katalysators wird die
wäßrige Phase abgetrennt, und die organische Phase wird
auf die im Beispiel A beschriebene Weise aufgearbeitet.
Man erhält 20,64 g (95%) der Titelverbindung, die bei 106-108°C
schmilzt.[α]=-133° (c=0,5; Äthanol).
Claims (5)
1. 1-[3′-(Rhodanido)-2′-(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-
2-carbonsäure der Formel
2. Verfahren zur Herstellung der 1-[3′-(Rhodanido)-2′-
(methyl)-propionyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Prolin
mit einem aktiven acylierenden Derivat der 2-(Methyl)-
3-(rhodanido)-propionsäure der Formel
acyliert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als aktives acylierendes Derivat der 2-(Methyl)-
3-(rhodanido)-propionsäure der Formel II ein
gemischtes Anhydrid der allgemeinen Formel
worin
R für einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatom(en) oder für einen Benzylrest steht,
verwendet.
R für einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatom(en) oder für einen Benzylrest steht,
verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man für das Acylieren des Prolins als gemischtes
Anhydrid der allgemeinen Formel IV ein Reaktionsgemisch
der Umsetzung von 2-(Methyl)-3-(rhodanido)-
propionsäure der Formel II mit einem Chlorameisensäureester
der allgemeinen Formel
worin
R dieselben Bedeutungen wie im Anspruch 3 hat,
einsetzt.
R dieselben Bedeutungen wie im Anspruch 3 hat,
einsetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Prolin in Form des L-Prolins
einsetzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HU600090A HU209820B (en) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Process for producing of 1-/2-methyl-1-oxo-3-rhodanidopropyl/-proline |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4123215A1 true DE4123215A1 (de) | 1992-03-26 |
Family
ID=10971102
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914123215 Withdrawn DE4123215A1 (de) | 1990-09-21 | 1991-07-12 | 1-(3'-(rhodanido)-2'-(methyl)-propionyl)-pyrrolidin-2-carbonsaeure und verfahren zu ihrer herstellung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT397798B (de) |
DE (1) | DE4123215A1 (de) |
HU (1) | HU209820B (de) |
-
1990
- 1990-09-21 HU HU600090A patent/HU209820B/hu not_active IP Right Cessation
-
1991
- 1991-01-18 AT AT10791A patent/AT397798B/de not_active IP Right Cessation
- 1991-07-12 DE DE19914123215 patent/DE4123215A1/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT397798B (de) | 1994-06-27 |
HU209820B (en) | 1994-11-28 |
HU906000D0 (en) | 1991-03-28 |
ATA10791A (de) | 1993-11-15 |
HUT62267A (en) | 1993-04-28 |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |