DE4122777A1 - Verfahren zum widerstandsschweissen von leitungsdraehten an ein anschlusselement - Google Patents
Verfahren zum widerstandsschweissen von leitungsdraehten an ein anschlusselementInfo
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- B23K11/16—Resistance welding; Severing by resistance heating taking account of the properties of the material to be welded
- B23K11/20—Resistance welding; Severing by resistance heating taking account of the properties of the material to be welded of different metals
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Widerstandsschweißen
von Leitungsdrähten an ein Anschlußelement nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Normalerweise werden Leitungsdrähte mit einem
Anschlußelement bzw. einer Kontakthülse mittels Krimpen oder
Löten verbunden. Das Löten ist von beiden Verfahren das
aufwendigere. Es benutzt Lötzinn und Flußmittel, wodurch nicht
nur zusätzliche Kosten entstehen, sondern auch umwelt
gefährdende Dämpfe freigesetzt werden. Die Verarbeitungszeit
beträgt ca. 1 Sekunde. Eine Qualitätsüberwachung des Prozesses
ist nicht ohne weiteres möglich. Auch ist das Verfahren nicht
problemlos zu automatisieren. Dahingehend ist das Krimpen
wesentlich einfacher durchzuführen. Allerdings sind die Aus
zugskräfte der Drähte aus der Kontakthülse wesentlich geringer,
d. h. beim Ziehen an der Leitung können die Drähte aus der
Krimpverbindung herausrutschen.
In neuerer Zeit wird vermehrt von Verfahren Gebrauch gemacht,
welche einen hohen Automatisierungsgrad aufweisen. Besonders
günstig hat sich dabei das Widerstandsschweißen herausgestellt.
Bei bekannten Verfahren dieser Art nach der DE-OS 38 38 825
werden Anschlußdrähte miteinander und/oder an ein Flachteil
mittels zwei bewegbarer Elektroden angeschweißt. Dabei ist eine
Elektrode als Formelektrode ausgebildet und wird vor dem
Schweißvorgang mittels eines dünnwandigen Kontaktplättchens
verschweißt. Dazu wird das Kontaktplättchen mit geringem
Kontaktdruck gegen die Stirnfläche der Formelektrode gepreßt
und angeheftet. Schließlich wird durch Auflegen des Flachteils
sowie der Anschlußdrähte auf die Elektrode der Schweißvorgang
vorgenommen.
Zwar weist diese Schweißverbindung eine hohe Festigkeit auf,
jedoch ist zu beachten, daß die Lötverbindung wesentlich
größere Flächen miteinander verbindet, während eine
Schweißverbindung nur punkt- oder höchstens linienhafte
Verbindungen schafft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Widerstandsschweißen von Leitungsdrähten anzugeben, das eine
dauerhafte Schweißverbindung zwischen Leitungsdrähten und An
schlußelementen herstellt, wobei die Vorteile des Lötens und
Schweißens in einfachster Weise miteinander verbunden werden
sollen.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
der, daß kein zusätzliches Lot oder ein Flußmittel erforderlich
ist. Eingesetzt wird dieses Verfahren zum Verbinden von
Leitungsdrähten mit Kontakthülsen, wie sie beispielsweise in
Steckeranordnungen eingesetzt werden. Diese Aufgabe wird bei
einem Verfahren der eingangs erwähnten Art nach der Erfindung
durch die im Kennzeichen aufgeführten Merkmale gelöst.
Weiterbildungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen
enthalten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert; dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des Verbindungsteils mit
elektrischer Leitung,
Fig. 2 die Elektrodenanordnung und
Fig. 3 ein Schliffbild von Kupferadern, welche in eine
Messinghülse eingebettet sind.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung ist die elektrische
Leitung 1 in eine Hülse 2 eingelegt, wobei diese Hülse oder ein
Anschlußelement einen Steckteil aufweist, welcher zur
Verbindung mit einem Steckerstift vorgesehen ist und einen
Teil, der zum Einschweißen der elektrischen Leitung 1
vorgesehen ist. Der zum Schweißen vorgesehene Teil liegt
zwischen den Elektroden 3 und 4, und erstreckt sich über einen
Bereich, in dem die Kontakthülse 2 als Halbschale ausgebildet
ist. In Fig. 2 ist dargestellt, wie diese Halbschale der Hülse
2 in den Amboß 3 der Preßschweißvorrichtung eingelegt ist. Die
Preßschweißvorrichtung weist eine Gegenelektrode 4 auf, welche
die eingelegten Drähte der Leitung 1 gegen die Hülse 2 preßt.
Dabei ist wichtig, daß die Leitung und die Hülse gegeneinander
fixiert sind, bevor die Elektrode 4 gegen den Amboß 3 bewegt
wird. Durch einen kurzen Stromimpuls wird nun hauptsächlich das
Material der Hülse 2 aufgeschmolzen. Dabei ist die Hülse im
Bereich der Elektroden so dickwandig auszubilden, daß genügend
Material zur Verfügung steht, um die Lücken zwischen den
Leitungsdrähten 1 der Litze zu füllen. Die Stromstärke und die
Zeit müssen so eingestellt werden, daß beispielsweise bei
Messing eine Temperatur von 800°C erreicht wird. Da der
Schmelzpunkt von Kupfer 1100° beträgt, bleiben dabei die
Einzeldrähte 1 als solche erhalten. Dieses zeigt das
Schliffbild Fig. 3.
Die Qualität der Verbindung entspricht infolge der innigen
Verschmelzung von Hülse und Einzeldrähten einer Lötung, und
zwar bezüglich des Übergangswiderstandes und der Auszugskräfte.
Die Auszugskräfte sind diejenigen Kräfte, die man aufwenden
muß, um die Drähte aus der Hülse herauszuziehen. Das Verfahren
ist außerdem sehr gut zu automatisieren. Die Schweißzeit
beträgt etwa 30 bis 200 ms je nach Dicke der Drähte und der zu
verschweißenden Materialien. Auch die Stromstärke ist ent
sprechend der Materialien zu wählen. Bei niedrigschmelzenden
Materialien wie beispielsweise Aluminium besteht die Hülse
beispielsweise aus einer niedrigschmelzenden Aluminium
legierung.
Ein wesentlicher Unterschied zur herkömmlichen Wider
standsschweißtechnik ist darin zu sehen, daß bei der Schmelz
verbindung keine punkt- oder linienförmige Verbindung sondern
eine allseitige Umhüllung der Leiter mit dem Material der Hülse
erfolgt. Das Verfahren hat außerdem den Vorteil, daß es sich
leicht automatisieren läßt. Es muß allerdings darauf geachtet
werden, daß Stromdichte und Dauer des Stromes nur so hoch
gewählt werden, daß die Messinghülse gerade anfängt zu
schmelzen. Da der vordere Teil der Hülse mit dem Steckerteil
und der hintere Teil der Hülse gegeneinander fixiert sind,
spielt das Schmelzen keine Rolle, da beim Verbleib der Hülse in
der Preßvorrichtung auch die gegenseitige Fixierung ständig
gewahrt bleibt.
Bei einem 1 mm Steckverbinder, der mit Adern von
0,5 mm2 Querschnitt mikroverschweißt wurde, waren die
Auszugskräfte im Mittel 163 N. Bei einer entsprechend gelöteten
Probe betrug der Mittelwert 168 N, während die gekrimpten
Proben einen mittleren Wert der Auszugskraft von 116 N
aufwiesen. Bei den Übergangswiderständen ergaben sich
Mittelwerte von 0,23 mΩ für die gelötete Probe, 0,29 mΩ für die
geschweißte und 0,8 mΩ für die gekrimpte Probe. Nach dem
Salzsprühtest waren bei der gelöteten Probe 0,32 mΩ und bei der
geschweißten Probe 0,22 mΩ gemessen worden. Anhand der
Ergebnisse der Vergleichsmessung wird deutlich, daß die
geschweißten 1 mm-Steckverbindungen gegenüber den gekrimpten
Verbindungen einen wesentlich geringeren Übergangswiderstand
und höhere Auszugskräfte aufweisen. Im Vergleich zu den
gelöteten Proben fallen die Werte nur etwa 10% schlechter aus.
Die Werte für die Auszugskräfte bei geschweißten Proben liegen
deutlich über den in der Norm DIN 46 249 geforderten
Auszugskräften. Wie auf dem Schliffbild nach Fig. 3 zu
erkennen ist, hat sich in dem Bereich, in dem die Elektroden
Druck ausgeübt haben, eine gute Verbindung ausgebildet. Diese
entsteht durch das Fließen des Hülsenmaterials um die
Einzeldrähte, die dadurch vollständig eingebettet werden.
Die verfahrenstechnischen Vorteile des Mikroschweißens sind:
- 1. Sehr kurze Prozeßzeit (ca. 1 bis 3 Sekunden) mit einer eigentlichen Schweißzeit von 0,03 bis 0,2 Sekunden. Vorzugsweise ist die Schweißzeit mit der Verbindung von Kupfer und Messing 120 ms.
- 2. Es werden keine Hilfsmittel wie Lot oder Flußmittel benötigt, wodurch die Verbindung kostengünstig und umweltfreundlich erfolgt.
- 3. Das Verfahren kann automatisiert werden, wobei eine Prozeß- und Qualitätsüberwachung möglich ist.
Claims (9)
1. Verfahren zum Widerstandsschweißen von Leitungsdrähten an
ein Anschlußelement, bei welchem die zu verbindenden Teile
in annähernder Endlage und in einer rinnenförmigen Ausspa
rung des Ambosses eines Preßschweißgerätes gegeneinander
fixiert und mittels Druck von einer Gegenelektrode und
Stromdurchgang zusammengefügt werden, dadurch gekennzeich
net, daß Druck und Stromdichte beim Schweißen so gewählt
werden, daß das Material des Anschlußelements (2) sich an
der Grenzfläche zu den elektrischen Leitungsdrähten (1)
verflüssigt und dadurch die Leitungsdrähte von dem niedrig
schmelzenden Material des Anschlußelementes (2) umgeben
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Schweißzeit von 30 bis 200 ms gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schweißzeit von 80 bis 150 ms gewählt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Anschlußelement (2) eine Kontakthülse aus
Messing verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kontakthülse (2) im Bereich der Schweiß
elektroden eine größere Wandstärke aufweist.
6. Verfahren nach einem Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schmelztemperatur des Materials der Kon
takthülse (2) niedriger liegt als die Schmelztemperatur der
elektrischen Leitungsdrähte.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß Stromdichte, Einschaltdauer sowie der von den
Elektroden ausgeübte Druck so eingestellt werden, daß das
Hülsenmaterial teilweise aufschmilzt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet; daß das Hülsenmaterial infolge der Wärmeabfuhr
durch die Elektroden an der Kontaktfläche zwischen Elek
trode und der Kontakthülse (2) nicht aufschmilzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die obere Elektrode (4) infolge der halboffe
nen Form der Hülse (2) nur im Kontakt mit den Leitungsdräh
ten ist, wobei sich der Amboß (3) allein im Kontakt mit der
Hülse (2) befindet.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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ID=6435802
Family Applications (1)
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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