DE4122740C2 - Sicherungseinrichtung für ein Schaltfeld - Google Patents
Sicherungseinrichtung für ein SchaltfeldInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hinter der Tür eines elektrischen
Schaltfeldes, insbesondere für Mittelspannung, angeordnete He
belmechanik aufweisende Sicherungseinrichtung, dessen mit einem
Schalter bestückter Einschub bei geschlossener und verriegelter
Tür mindestens von einer Einfahr- in eine Trennstellung und um
gekehrt verfahrbar gemacht ist und der Einschub in der Trenn
stellung mit seiner Front hinter der Tür steht, wobei die Tür
aus der Offenstellung in die Verriegelungsstellung durch Absen
ken verbringbar ist.
Eine Forderung der Betreiber von derartigen Schaltfeldern be
steht darin, eine zusätzliche Absicherung der Schaltfeldtür vor
zusehen. Diese soll darin bestehen, das öffnen der Tür nur dann
zu ermöglichen, wenn das Schaltgerät des Einschubes sich in ei
ner Trennstellung befindet und somit ein ausreichender Abstand
des Einschubes zu spannungsführenden Teilen hergestellt ist.
Eine Sicherungseinrichtung der eingangs genannten Art ist aus
der EP 0 226 532 A2 bekannt geworden. Bei dieser Anordnung ist
eine Hebelmechanik vorgesehen, die zur Sicherung gegen öffnen
dient und mit deren Hilfe bei verriegelter Tür die Stellung des
Einschubes abfragbar gemacht ist, wobei eine Sicherung gegen
öffnen dann aktiviert wird, wenn der Einschub sich in Einfahr
stellung oder auf dem Weg dorthin befindet. Die Hebelmechanik
besitzt einen am Einschub drehbar gelagerten Riegelhebel mit ei
ner Steuerkurve, mit der ein mit dem Verstellantrieb verbundenes
Führungsorgan zusammenwirkt. An der Tür der Schaltzelle ist ein
mit einer Nase des Riegelhebels zusammenwirkender Schloßbügel
angebracht. Die Steuerkurve ist ein gekrümmtes oder abgeknicktes
Langloch, in das ein Führungsstift eingreifen kann, der mit ei
nem in der Arbeitsrichtung des Verstellantriebes bewegbaren Teil
verbunden ist.
Aus dem DE 90 00 374 U1 ist eine Hebelmechanik bekannt geworden,
die innerhalb des Schaltfeldes angeordnet ist und mehrere Über
tragungshebel aufweist, von denen ein Hebel in eine Öffnung an
der Tür zur Verriegelung der Tür eingreift.
Alle Verriegelungen sind gerätespezifisch aufgebaut, wobei
sowohl die Bauform des Schaltgerätes als auch die Ausführung der
Tür, wie z. B. die Lage der Türanschlagseite sowie der Schließ-
und Verriegelungsmechanismus, berücksichtigt werden müssen. Dies
führt, wie aus dem Stand der Technik ersichtlich ist, zu viel
fältigen technischen, nicht auf alle jeweiligen Schaltfelder
übertragbaren Lösungen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Türsicherungseinrichtung zu
schaffen, die für nahezu alle vorhandenen Schaltfelder mit Ein
schub, wobei auch unterschiedliche Einschubformen vorgesehen
sein sollen, verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit Hilfe
der Hebelmechanik, die in ihrer Gesamtheit an der Tür angebracht
ist, bei verriegelter Tür die Stellung der zur Tür gerichteten
Einschubfront dadurch abfragbar gemacht ist, daß ein auslenkba
rer Nachführhebel der Hebelmechanik der Einschubfront bei ge
schlossener Tür durch Eigengewicht bzw. Federkraft folgt, wobei
eine Sicherung gegen Öffnen nur dann entsprechend freigebbar
ist, wenn der Einschub sich in der Trennstellung befindet und
dabei ein vom Nachführhebel gesteuerter Schieber der Hebelmecha
nik einen am Einschub befindlichen Sperrbügel hintergreift.
Dabei ist lediglich vorausgesetzt, daß alle Schaltgeräte (Ein
schübe), die zur Inbetriebnahme innerhalb eines geschlossenen
Schaltfeldes in eine bestimmte Position gefahren werden müssen,
mit ihrer Front in Trennstellung hinter der Tür stehen. Die He
belmechanik fragt dann lediglich die Stellung dieser Einschub
front ab, um die Öffnungssicherung freizugeben oder zu aktivie
ren.
Die neue Sicherungseinrichtung ist nachrüstbar und an Bauformen
des Einschubes bzw. der Tür nicht gebunden.
Das Abfragen der Einschubfront kann einfach mittels eines Nach
führhebels vorgenommen werden, der durch Eigengewicht oder Fe
derkraft ausgelenkt wird. Jener steuert dann einen Schieber der
Öffnungssicherung, der mit einem Sperrbügel am Einschub zusam
menarbeitet, so daß die Tür in der Sicherungsstellung am Ein
schub mechanisch festsetzbar ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Er
findung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Das Vorhandensein von Nachführhebeln an sich ist beispielsweise
aus der DE 90 00 374 U1 bekannt geworden. Ebenso ist aus der EP
0 226 532 A2 ein Sperrbügel zu entnehmen, der aus dem Einschub
herausgezogen werden kann.
Die Ausgestaltung einer Tür als Hubtür ist aus der DE 35 36 764
C2 bekannt geworden. Es ist auch bekannt, daß die Arretierung
gemeinsam mit der Hebelbewegung der Tür aufgehoben werden kann.
Die Erfindung soll anhand eines schematisch dargestellten Aus
führungsbeispieles näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 die Hebelmechanik der Sicherungseinrichtung in
Vorderansicht,
Fig. 2 die Hebelmechanik nach Fig. 1 in Seitenansicht,
Fig. 3 die Seitenansicht (teilweise) eines Schaltfeldes
bei geschlossener, jedoch unverriegelter Hubtür,
Fig. 4 die Ansicht gemäß Fig. 3 mit verriegelter Hubtür
und
Fig. 5 die Ansicht gemäß Fig. 3, jedoch mit in die Ein
schaltstellung verfahrenem Einschub und aktivier
ter Öffnungssicherung.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die gesamte aktive, an der
Innenseite der Tür zu befestigende Hebelmechanik der Si
cherungseinrichtung. Sie umfaßt ein Rahmenteil 2 sowie
einen Winkelträger 2a; diese Teile sind fest mit der Tür
1 verbunden. Ein Nachführhebel 3 ist an seinem unteren
hinteren Ende an dem Winkelträger 2a gelagert. Die Lage
rung (siehe Punkt 3a) ist so vorgenommen, daß zwischen
dem Schwerpunkt des Nachführhebels und dieser Lagerstel
le ein Drehmoment entsteht, das den Nachführhebel aus
seiner senkrechten Lage von der Tür 1 wegkippen lädt.
Das freie, der Lagestelle gegenüberliegende Ende des
Nachführhebels trägt eine Rolle 3b. Weiterhin besitzt
der Nachführhebel 3 an dieser Stelle einen zur Tür 1 ge
richteten Mitnehmer 3c. Ein von einem Winkelblech gebil
deter Schieber 4 ist an einer Wange des U-förmigen Win
kelträgers 2a verschieblich festgemacht. Letzterer be
sitzt ein Langloch 4a, das von einem Gleitbolzen 5 des
Winkelträgers 2a durchsetzt ist. Ein umgebogener Steg 4b
des Winkelträgers 4 übergreift den Mitnehmer 3c und be
sitzt einen verstellbaren Arretierungsbolzen 4c, der bei
nicht aktivierter Öffnungssicherung den Mitnehmer 3c
durchdringt und den Nachführhebel 3 arretiert. An sei
nem, dem Steg 4b gegenüberliegenden Ende ist der Schie
ber einseitig ausgenommen und es ist ein Riegel 4d ge
bildet.
Soviel zu der Hebelmechanik an der Türinnenseite.
Hinter der Tür 1 befindet sich der verfahrbare Einschub
6 mit der Einschubfront 6a, die etwa parallel zur Tür 1
angeordnet ist. Die Einschubfront ist in der Regel iden
tisch mit der Schalterfront. Der Einschub gleitet auf
Fahrrollen 7 entlang eines Untergestelles 8 und kann in
Pfeilrichtung verschoben werden. Am Einschub 6 ist ein
Sperrbügel 9 angebracht, der sich am Einschub um dessen
Einfahrweg frei hinein- bzw. herausbewegen läßt; er
dient gewöhnlich als Bedienungshandgriff.
Die Sicherungseinrichtung funktioniert wie folgt:
In Fig. 3 ist die Tür 1 angelehnt, jedoch unverriegelt
(nicht abgesenkt); Schieber 4 und Sperrbügel sind außer
Eingriff. Zum Verriegeln der Tür 1 wird diese abgesenkt
(Fig. 4), dabei läuft der Schieber 4 auf den Sperrbügel
9 auf und wird angehoben. Gleichzeitig wird der Arretie
rungsbolzen 4c angehoben und entfernt sich aus der ent
sprechenden Bohrung des Mitnehmers 3c des Nachführhe
bels. Letzterer ist somit für eine Abkippbewegung frei
gegeben. Er kann jedoch nicht abkippen, da er mit seiner
Rolle 3b an der Einschubfront 6a anliegt.
Wird nun der Einschub 6 in seine Einschaltstellung ver
fahren (Fig. 5), kann der Nachführhebel 3 der Front 6a
folgen und zu dieser abkippen. Dabei verläßt der Mitneh
mer 3c vollständig den ihn übergreifenden Steg 4b des
Schiebers 4. Wird in dieser Stellung die Tür entriegelt,
also angehoben, so folgt dieser der Nachführhebel 3 (ge
strichelte Darstellung). Dabei gleitet dessen Mitnehmer
3c am Steg 4b des Schiebers vorbei, ohne ihn mitnehmen
zu können. Der Schieber verharrt in dieser Stellung we
gen seiner Langlochlagerung und gleichzeitig verharrt
dessen Riegel 4d hinter dem Sperrbügel 9. Die Tür ist
nunmehr gegen Öffnen (Wegschwenken) gesichert.
Die Sicherung kann erst wieder aufgehoben werden, wenn
der Einschub 6 in seine Trennstellung verfahren wird;
dabei wird der Nachführhebel 3 in seine Stellung gemäß
Fig. 4 verbracht. In diese Position kann er bei einem
Anheben der Tür 1 den Schieber 4 mitnehmen, und der Rie
gel 4d sich vom Sperrbügel 9 entfernen.
Claims (8)
1. Eine hinter der Tür eines elektrischen Schaltfeldes, ins
besondere für Mittelspannung, angeordnete Hebelmechanik aufwei
sende Sicherungseinrichtung, dessen mit einem Schalter bestück
ter Einschub bei geschlossener und verriegelter Tür mindestens
von einer Einfahr- in eine Trennstellung und umgekehrt verfahr
bar gemacht ist und der Einschub in der Trennstellung mit seiner
Front hinter der Tür steht, wobei die Tür aus der Offenstellung
in die Verriegelungsstellung durch Absenken verbringbar ist, da
durch gekennzeichnet, daß mit Hilfe der Hebelmechanik, die in
ihrer Gesamtheit an der Tür angebracht ist, bei verriegelter Tür
(1) die Stellung der zur Tür gerichteten Einschubfront (6a) da
durch abfragbar gemacht ist, daß ein auslenkbarer Nachführhebel
(3) der Hebelmechanik der Einschubfront (6a) bei geschlossener
Tür (1) durch Eigengewicht bzw. Federkraft folgt, wobei eine Si
cherung gegen Öffnen nur dann entsprechend freigebbar ist, wenn
der Einschub (6) sich in der Trennstellung befindet und dabei
ein vom Nachführhebel (3) gesteuerter Schieber (4) der Hebelme
chanik einen am Einschub (6) befindlichen Sperrbügel (9) hinter
greift.
2. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der auslenkbare Nachführhebel (3) in der Lage ist,
im nicht ausgelenkten Zustand die Öffnungssicherung aufzuheben.
3. Sicherungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der am Einschub (6) angeordnete
Sperrbügel (9) sich in Fahrtrichtung am Einschub (6) um die Weg
distanz zwischen Trenn- und Einfahrstellung ohne Mitnahmewirkung
frei bewegbar ist.
4. Sicherungseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (4) an der Türin
nenseite längs der Tür frei beweglich ist, daß der an der Türin
nenseite gelagerte Nachführhebel (3) einen Mitnehmer (3c) auf
weist, der bei nicht ausgelenktem Nachführhebel (3) beim Anheben
(Entriegeln) der Tür den Schieber (4) mitnimmt und somit die
Öffnungssicherung aufhebt, wogegen der ausgelenkte Nachführhebel
(3) den Schieber nicht beeinflußt.
5. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mitnehmer (3c) einen Steg (4b) des Schiebers
(4) untergreift und im unverriegelten Türzustand ein Arretie
rungsbolzen (4c) des Schiebers (4) den Mitnehmer (3c) durch
greift, wobei diese Arretierung bei abgesenkter Tür (1) aufgeho
ben ist.
6. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schieber (4) ein Langloch (4a) aufweist,
in dem ein fest mit der Tür verbundener Gleitbolzen (5) ein
greift.
7. Sicherungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Nachführhebel (3) außermittig
derart an einem Rahmenteil (2) der Tür (1) gelagert ist, daß er
durch Schwerkraft in Richtung Einschubfront (6a) abkippbar ist.
8. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Nachführhebel (3) an seinem der Lagestelle ge
genüberliegenden Ende eine Rolle (3b) trägt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914122740 DE4122740C2 (de) | 1991-07-10 | 1991-07-10 | Sicherungseinrichtung für ein Schaltfeld |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914122740 DE4122740C2 (de) | 1991-07-10 | 1991-07-10 | Sicherungseinrichtung für ein Schaltfeld |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4122740A1 DE4122740A1 (de) | 1993-01-14 |
DE4122740C2 true DE4122740C2 (de) | 1995-02-23 |
Family
ID=6435781
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914122740 Expired - Fee Related DE4122740C2 (de) | 1991-07-10 | 1991-07-10 | Sicherungseinrichtung für ein Schaltfeld |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4122740C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110070997A (zh) * | 2018-01-23 | 2019-07-30 | 伊顿电力设备有限公司 | 开关柜及其柜子 |
Families Citing this family (2)
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EP2595261B1 (de) * | 2011-11-21 | 2015-02-11 | ABB Technology AG | Verriegelungsvorrichtung für ein Schaltgetriebe |
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---|---|---|---|---|
DE3536764A1 (de) * | 1985-10-16 | 1987-04-16 | Bbc Brown Boveri & Cie | Schaltfeld fuer eine elektrische mittelspannungsschalt- und -verteileranlage |
DE8536282U1 (de) * | 1985-12-20 | 1987-04-16 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Elektrische Schaltzelle mit einem Verstellantrieb für ein verfahrbar angeordnetes Schaltgerät |
DE9000374U1 (de) * | 1990-01-16 | 1991-05-08 | Sachsenwerk AG, 8400 Regensburg | Gekapselte, trennerlose Schaltanlage |
-
1991
- 1991-07-10 DE DE19914122740 patent/DE4122740C2/de not_active Expired - Fee Related
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