DE4122239A1 - Elektrische schaltvorrichtung an haltegriffen fuer den behindertenbereich - Google Patents

Description

Bereiche für behinderte, hilfsbedürftige und ältere Menschen, werden heute weitgehend mit sog. Sicherheitsgriffen als Bewegungshilfen aus­ gestattet, die meistens als V2A-, Alu-, oder Kunststoffrohrkonstruk­ tionen ausgeführt sind. Daneben werden, ebenfalls in erreichbarer Position, Schaltvorrichtungen für den Notruf, die elektrische WC-Spü­ lung etc. angebracht. Folglicher Wunsch der Benutzer: Die Schalt­ vorrichtungen sollten am Haltegriff angebracht werden; insbesondere bei den Sicherheitsgriffen neben den WC′s.

Alle bisherigen Vorschläge diesem Wunsch gerecht zu werden, fanden bei den Anwendern kein positives Echo, weil das Problem alle gefor­ derten Eigenschaften gleichzeitig zu erfüllen, mit diesen Vorrich­ tungen nicht gelöst werden konnte.

Geforderte Eigenschaften

Die Position der Betätigungselemente muß am Haltegriff individuell und kabellos verstellbar sein und darf die Funktion des Griffes als Bewegungshilfe nicht einschränken. Die Vorrichtung muß gleichermaßen links- und rechtsseitig verwendbar, ohne großen Aufwand robust und wasserfest - in Schutzart IP 65 - ausführbar, und in ihrer Funktion sicher, zuverlässig und wartungsfrei sein.

Nachteile verschiedener Systeme

Elektronische Systeme sind bei den Anwendern schon deshalb nicht ge­ fragt, weil sie abgesehen von den Kosten, im Hinblick auf mögliche De­ fekte, eine zusätzliche Schwachstelle bilden. Außerdem werden sie we­ gen bestimmter systembezogener Nachteile abgelehnt, wie z. B.:
Sog. Sensortasten, weil sie spannungsführend sind. Fernsteue­ rungen die eine mobile Stromversorgung benötigen, weil Akkus oder Batterien im Notfall leer sein können. Lichtschranken u. Näherungs­ sensoren, weil erfahrungsgemäß bei dieser Anwendung, Fehlbedienungen und -schaltungen sehr häufig sind.
Mechanische Tastvorrichtungen werden sowieso abgelehnt, weil sie in bezug auf Komfort, die geforderte Schutzart und Wartungsfreiheit problematisch sind.

Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, an den Haltegriffen eine elektrische Schaltvorrichtung anzubringen, deren Betätigungselemente "kabellos" verstellbar, komfortabel be­ dienbar und wartungsfrei in bezug auf die geforderte Schutzart sind.

Dieses Problem wird mit den Maßnahmen des Anspruchs 1 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit wenigen Bauteilen, alle geforderten Eigenschaften, ohne die Nachteile erreicht werden, wie sie unter den Überschriften "Gefor­ derte Eigenschaften" und "Nachteile verschiedener Systeme" beschrieben sind.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind unter den Ansprüchen 2 bis 8 angegeben.

Eine Weiterbildung nach Anspruch 2 ermöglicht es, mittels exzentrisch befestigter Magnete, in einer drehbaren Halterung, welche als Ver­ schlußknopf ausgeführt sein kann, die Empfindlichkeit der Tasten zwi­ schen einem sonsorartigen Ansprechen bis hin zu einem harten Schalt­ punkt zu verstellen.

Die Ausführung nach Anspruch 3 erspart eine Aufhängung der Tasten, weil diese von der Blattfeder selbst gehalten werden.

In der Ausgestaltung nach Anspruch 4 werden die Kontaktmagnete "gleichzeitig" zum Spannen der Tasten benutzt, wobei sich der oder die Gegenmagnete sowohl im Bedienelement, als auch im Kontaktraum befinden können.

Eine Weiterbildung nach Anspruch 5 als separate, teleskopisch verstellbare Ausführung, ist von Vorteil wenn die Position oft verstellt werden muß, wie z. B. in Krankenzimmern.

Eine Weiterbildung nach Anspruch 6 bietet sich an, wenn die elektr. Elemente außerhalb des Bügels liegen sollen.

Eine Weiterbildung nach Anspruch 7 ermöglicht es, eine mechanische WC-Spülung mitzubedienen.

Eine Weiterbildung nach Anspruch 8 ist vorteilhaft bei Ausführungen nach Anspruch 8, wenn das Bedienteil teleskopisch ausgeführt sein soll, weil sich die innenliegende mech. Verbindung zwischen Taster und Arbeitsmagnet automatisch jeder Verstellposition anpaßt.

Eine Ausgestaltung nach Anspruch 9 ist dann vorteilhaft, wenn ein Klappgriff mit einer Gegendruckvorrichtung, z. B. Gasdruckdämpfer, ausgestattet werden soll, aber auch wenn ein besonderer Schutz gegen Beschädigungen gefordert ist. Die Vorrichtung Aufputz instal­ liert wird, oder weitere Ausstattungen hinzukommen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Fig. 1 bis 9 erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Sicherheitsklappbügel in Gasdruckdämpferausführung, mit einem auf dem Bügel verschiebbaren Bedienelement.

Fig. 2 den Funktionsaufbau der Taster nach Fig. 1.

Fig. 3 die Einstellfunktion der Schaltpunkte des Tasters n. Fig. 2.

Fig. 4 einen Sicherheitsklappbügel mit Doppeltaster auf einer Teleskophalterung.

Fig. 5 einen Funktionsaufbau magnetisch gespannter Tasten.

Fig. 6 einen Sicherheitsklappbügel mit Wand-Schaltkontakt und mechanischer Betätigung für die WC-Spülung.

Fig. 7 die Reedschaltfunktion einer Ausführung nach Fig. 6.

Fig. 8 eine Ausführung nach Fig. 6 mit Teleskopverstellung und flexibler Taster-Magnetverbindung.

In der Fig. 1 ist der Sicherheitsklappbügel 1, mit der Halterung 10, Schutzabdeckung 8 für den Gasdruckdämpfer und der elektr. Ver­ bindung, sowie ein Doppeltaster-Bedienelement dargestellt. Das Bedienelement bestehend aus Schellenhalterung 2, Rohrtasten 3 und Verschlußkappen 4. Die Arbeitsrichtung der Tasten 3, zeigen die Pfeile 13 u. 23, die Pfeile 12 die Verstellrichtung des Bedienelements.

Fig. 2 zeigt neben den Fig. 1 beschriebenen Teilen, den im Verschluß­ knopf 4 gehaltenen Magneten 5, den in das Griffrohr eingeschobenen Kontakthalter 16 mit den Reedkontakten 6.

Wird auf die Taste 3 gedrückt - Pfeil 13 - nähert sich der Magnet 5 dem Reedkontakt 6, woraufhin dieser schaltet. Weiter zeigt die Ab­ bildung die Blattfeder 7, womit die Tasten 3 gehalten u. gespannt werden, sowie die Spannschraube 21 der Schellenhalterung 2, womit die Position des Bedienteils leicht verändert werden kann. Zur Verstellung des Reedkontakts 6 wird der Kontakthalter 16, mittels Justierstab einfach verschoben, bzw. zur Grobeinstellung der Schalt­ punkte gedreht. Gleichermaßen erfolgt die in Fig. 3 dargestellte Feineinstellung der Schaltpunkte, wobei der Magnet 5 in der Verschluß­ kappe 4 exzentrisch befestigt ist, so daß bei Verdrehung - Pfeil 14 - der Verschlußkappe 4, der Abstand zwischen Magnet 5 und Reedkontakt 6 verändert wird. Damit lassen sich Schaltkraft, bzw. die Ansprech­ empfindlichkeit präzise einstellen.

Fig. 4 zeigt eine mittels Teleskophalterung 9 verstellbare Schalt­ vorrichtung, wobei sich die Kontakte ebenfalls im Rohr befinden und das Bedienteil aufgesetzt ist.

In Fig. 5 ist die Anordnung der Magnete für Tasten mit Magnetspannung dargestellt, wobei der an Tastenträger 2 befestigte Magnet 15 die Arbeitsmagnete 5, auf Grund der gleichpoligen Anordnung abstößt und damit die Tasten spannt. Ähnlich können die Tasten auch anziehend, oder mittels mehrere Magnete gespannt sein.

Die Fig. 6 bis 8 zeigen Ausführungen mit Taster für den Notruf und mech. Hebelbedienung für die WC-Spülung. Das an der Feder-Dreh-Halte­ rung 22 befestigte Rohr 9, mit Auslegerhebel 19 dient hier zugleich als mech. Bedienelement für die WC-Spülung 31 - Pfeile 33 -, und als elektr. Bedienelement für den Notruf. Dabei bewegt der Tastknopf 24, den vom Magneten 15 gespannten Arbeitsmagneten 5 gegen den Kontakt 6, welcher sowohl vor, als auch hinter der Wandhalterung liegen kann. Weiter zeigt Fig. 6 einen als Rohrhülse ausgeführten Taster 29 und einen Umlenkhebel für versetzte Montage.

In Fig. 8 ist das Bedienrohr 9 zur Verstellung in Pfeilrichtung 12 teleskopisch ausgeführt. Dabei erfolgt die Einstellung der Ver­ bindung zwischen Taste 24 und Arbeitsmagnet 5 automatisch. Wird der Tastknopf 24 in Richtung Pfeil 13 bewegt, rastet der Schubhebel 43 in die Profilstange 45 ein und schiebt diese nach hinten. Bei nicht gedrücktem Tastknopf 24 ist das Teleskop frei verstellbar.

Claims (9)

1. Elektrische Schaltvorrichtungen an Haltegriffen für den Behindertenbereich, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung als gesplittetes, bedarfsweise verstellbares Reedsystem ausgeführt wird, wobei sich die Kontakte gekapselt im Griff oder dahinter, die Magnete in einem aufgesetzten Betätigungs­ element befinden.

2. Elektrische Schaltvorrichtungen an Haltegriffen für den Behindertenbereich nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Betätigungswippen rohrförmig ausgeführt werden, wobei sich die Magnete exzentrisch befestigt, in einer dreh­ baren Halterung, vorzugsweise Verschlußkappe befinden.

3. Elektrische Schaltvorrichtungen an Haltegriffen für den Behindertenbereich nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Betätigungswippen mittels einer Blattfeder gespannt und gehalten werden.

4. Elektrische Schaltvorrichtungen an Haltegriffen für den Behindertenbereich nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Betätigungsmagnete gleichzeitig dazu be­ nutzt werden, die Wippen zu spannen.

5. Elektrische Schaltvorrichtungen an Haltegriffen für den Behindertenbereich nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Vorrichtung als separates Rohrsystem, vor zugsweise das Trägerrohr teleskopisch, ausgeführt ist.

6. Elektrische Schaltvorrichtung an Haltegriffen für den Behindertenbereich nach Anspruch 1 und 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß ein Magnet im Trägerrohr mittels eines Tastknopfes bewegt wird und der Kontakt sich an oder hinter der Halteplatte des Bügels befindet.

7. Elektrische Schaltvorrichtungen an Haltegriffen für den Behindertenbereich nach Anspruch 1, 5 und 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Trägerrohr zur mechanischen Betä­ tigung der WC-Spülung schwenkbar ausgeführt ist.

8. Elektrische Schaltvorrichtungen an Haltegriffen für den Behindertenbereich nach Anspruch 1 und 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Trägerrohr teleskopisch verstell­ bar ist und die Taster-Magnetverbindung erst einrastet, wenn der Tastknopf gedrückt wird.

9. Elektrische Schaltvorrichtungen an Haltegriffen für den Behindertenbereich nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß bei Klappgriffen mit Gegendruckvorrichtung, der üblicherweise im oberen Rohrende eingebaute Gasdruckdämpfer an der Wandplatte befestigt und diese zum Schutz, sowie zur Aufnahme der elektrischen Verbindungen und Komponenten, mit einer Abdeckung überbaut ist.