DE4122004A1 - Verfahren zum uebertragen einer sich zeitlich aendernden stellgroesse - Google Patents
Verfahren zum uebertragen einer sich zeitlich aendernden stellgroesseInfo
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Description
Das Verfahren bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruches 1. Ein derartiges Verfahren ist aus "EBU Review-Technical", Nr. 218
(August 1986), der Patentanmeldung P 40 20 932.6 und der DE-PS 33 11 646
bekannt.
Rundfunk-Tonsignale werden den Sendern mit einer Dynamik (Unterschied
zwischen den lautesten und leisesten Signalen) zugeführt, welche auf den Signal-
Rauschabstand des nachfolgenden Übertragungsweges abgestimmt ist. Die hieraus
resultierende Dynamik entspricht jedoch in vielen Fällen nicht den individuellen
Wünschen des Rundfunkhörers. So ist beispielsweise beim Abhören in einem
fahrenden Kraftfahrzeug die übertragene Dynamik wegen des Geräuschpegels im
Fahrzeug erheblich zu groß, wohingegen beispielsweise beim Abhören über
Kopfhörer die übertragenen Dynamik, die in der Regel geringer als die Original
dynamik des aufgenommenen Schallsignals ist, zu gering ausfallt.
Um die Tonsignalwiedergabe entscheidend zu verbessern, ist es wünschenswert,
die Dynamik individuell am Ort der Wiedergabe den Wünschen des Hörers
anpassen zu können. Hierfür ist es bekannt ("EBU Review-Technical", Nr. 218
(August 1986), von dem Programmsignal eine Stellgröße abzuleiten, welche die
Einengung der Originaldynamik auf eine sogenannte "Zieldynamik" repräsentiert.
Unter "Zieldynamik" versteht man die Einengung auf einen bestimmten Wert,
beispielsweise 30 dB, welche kleiner ist als die übertragene Dynamik. Dieses
Stellsignal wird synchron mit dem zugeordneten Programmsignal übertragen und
im Empfänger zur variablen Dynamikwahl ausgewertet. Die freie Wahl der
Dynamik wird dadurch ermöglicht, daß mit Hilfe der übertragenen Stellgröße die
"Zieldynamik" realisiert wird oder weiter eingeengt wird (Kraftfahrzeug) oder bei
inverser Nutzung des Stellsignals die Originaldynamik rekonstruiert wird.
Zur Übertragung des Stellsignals "Variable Dynamik" ist es bekannt (DE-PS
33 11 646 und DE-PS 3311 647), am unteren Frequenzende des S-Signals eines
M/S-codierten stereofonen Tonsignals eine feste und eine variable Tonfrequenz
mit kleinem Pegel unhörbar einzufügen, deren Frequenzabstand die momentane
Stellgröße repräsentiert. Die zur Demodulation der Frequenzdifferenz erforder
lichen schmalbandigen Filter lassen jedoch schnelle Änderungen der Stellgröße
nicht zu; ferner ist der für die Stellsignalübertragung vorgesehene Fre
quenzbereich im S-Signal nicht hinreichend störungsfrei, um mit den verwendeten
kleinen Signalpegeln der Tonfrequenzen eine sichere Übertragung zu gewährlei
sten. Insbesondere beim mobilen Empfang treten in dem betreffenden Fre
quenzbereich Störungen durch Mehrwegeempfang auf.
Das Verfahren nach P 40 20 932.6 bedingt sowohl sendeseitig, als auch em
pfangsseitig einen sehr großen technischen Aufwand, der mit hohen Kosten
verbunden ist. Außerdem würde die begrenzte Übertragungskapazität des RDS-
Systems erheblich verringert. Die zeitliche Zuordnung des RDS-Datenstromes
zum Programmsignal läßt sich nicht mit der geforderten Genauigkeit gewährlei
sten, da es zum Teil auf völlig anderen Übertragungswegen zum Sender gelangt
als das Programmsignal. Der RDS-Informationsinhalt kann auf der Übertragungs
strecke mehrfach neu sortiert, erweitert und verändert werden und durch Feh
lerkorrekturen verzögert werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einem Verfahren der eingangs
erwähnten Art die Übertragung des Stellsignals "Variable Dynamik" ohne stö
rende Beeinflussung des Programmsignals und ohne die Gefahr von Zeitverschie
bungen zwischen Programminhalt und Stellsignal zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Aus der DE-OS 20 45 342 ist es an sich bereits bekannt, ein Steuersignal zur
Umschaltung von UKW-Stereofonieempfangern von einem momentan empfange
nen Sender auf einen anderen, eine Verkehrsfunksendung abstrahlenden Sender
durch Amplitudenmodulation des Stereo-Pilottons zu übertragen. Dieses quasi
statische Steuersignal ist jedoch mit dem Programminhalt des momentan empfan
genen Rundfunkprogrammsignals nicht korreliert, so daß es für die Übertragung
der sich dynamisch ändernden Information "Variable Dynamik" ungeeignet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet die Mängel der eingangs genannten
Verfahren und bietet insbesondere folgende Vorteile:
- 1. Eine Zeitverschiebung zwischen Programmsignal und Stellgröße kann systembedingt nicht auftreten.
- 2. Der Pilotton liegt in einem programmsignalfreien Bereich des Übertra gungsbandes, so daß Störungen des Programmsignals ausgeschlossen sind.
- 3. Der Pegel des Pilottones ist so hoch, daß ein störungsfreier Empfang gewährleistet ist.
- 4. Für die Decodierung des Stereo-Multiplex-Signals wird nur die Phasen lage des Pilottones ausgewertet. Die Stellinformation, die sich aus seiner Amplitude ergibt, kann deshalb ohne die Wiedergewinnung des unter drückten 38 kHz-Hilfsträgers im Empfänger zu stören, und ohne die Aussteuerung des Programmsignals im Sinne einer Hubreduzierung (wie dies bei Verwendung zusätzlicher Hilfsträger der Fall wäre) zu beein trächtigen, übertragen werden.
- 5. Die Frequenz des Pilottones liegt weit oberhalb des Tonfre quenzbereiches. Dadurch läßt sich durch sehr geringen Schaltungsaufwand im Empfänger die Stellgröße wiedergewinnen (z. B. Diodengleichrichter). Ferner sind schnelle Änderungen der Stellgröße im Gegensatz zu einer Übertragung am unteren Frequenzende möglich.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer sendeseitigen Anordnung zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer empfangsseitigen Einrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die anhand von Fig. 1 schematisch veranschaulichte Einrichtung zur sender
seitigen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt ein Hörfunkstudio
1, das ein Rundfunkprogramm produziert. Über eine Programmzuführungsstrecke
8 gelangt das Signal zum Sender 20, wo es sowohl an eine Zeitver
zögerungsschaltung 2, als auch an eine Schaltungsanordnung 3 (z. B. Hüllkurven
detektor) geführt wird, die aus dem Programmsignal das Stellsignal für die
variable Dynamik generiert. Das zeitverzögerte Programmsignal 9 wird einem
Verstärker 4 zugeführt, dessen Verstärkung durch das Stellsignal 12 gesteuert
wird. Das Ausgangssignal 10 dieses Verstärkers, das einen gegenüber dem
ursprünglichen Programmsignal abweichenden Dynamikumfang aufweist, wird
dem Eingang des Stereocoders 6 zugeführt.
Zur Übertragung der Stellgröße wird der im Stereocoder 6 erzeugte Pilotton
herausgeführt 13, und einem weiteren Verstärker 5 zugeführt, dessen Verstärkung
ebenfalls durch das Stellsignal 12 gesteuert wird. Das Ausgangssignal 14 trägt
nun als zusätzliche Information das Stellsignal, es wird im Coder 6 dem codierten
Programmsignal zugefügt, uns zusammen mit ihm als komplettes Stereo-Mul
tiplex-Signal über die Endstufe 7 des Senders zur Ausstrahlung gebracht. Durch
die Generierung des Stellsignals am Ort des Senders 20 ist gewährleistet, daß die
Zeitpunkte für die Ableitung des Stellsignals exakt mit der Phasenlage der Ampli
tudenänderung des Pilottons korrelieren.
In der Praxis ist es unter Umständen nicht unbedingt erforderlich, eine Zeitver
zögerung mittels der Schaltung 2 vorzusehen, da das menschliche Gehör eventuell
auftretende kurze Übersteuerungseffekte bis zu einem gewissen Grad nicht
wahrnimmt. Da durch diese "vorausschauende" Regelung aber jegliche Übersteu
erung vermieden werden kann, lassen sich hierdurch wesentlich größere Dyna
mikänderungen verwirklichen als bei bekannten Kompandersystemen. Außerdem
werden auch kurzzeitige Hubüberschreitungen des Senders vermieden.
Bei der in Fig. 2 schematisch dargestellten empfangsseitigen Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das HF-Signal 20 einer
aus HF-Teil, ZF-Teil und Demodulator bestehenden Empfangsstufe 15 zugeführt,
und in die Multiplex-Ebene 21 demoduliert. Im Stereo-Decoder 16 wird der
Pilotton abgetrennt 25, aber auch das Programmsignal wiedergewonnen 22. In
einer Schaltungsanordnung 19 (Pilotton-Gleichrichter) wird das Stellsignal 26
wiedergewonnen. Das Programmsignal 22 wird über einen Verstärker 17, dessen
Verstärkung sich über das Stellsignal 26 steuern läßt, dem Lautsprecher oder
Kopfhörer 18 zugeführt. Das Maß des Einflusses des Stellsignals 26 auf die
Verstärkung läßt sich dabei durch eine manuelle Eingabe 23 verändern, so daß
das wiedergegebene Programmsignal eine dem individuellen Wunsch des Zu
hörers entsprechende Dynamik aufweist.
Claims (3)
1. Verfahren zum Übertragen einer sich zeitlich ändernden Stellgröße,
welche von einem zugeordneten Rundfunkprogrammsignal abgeleitet, und
zusammen mit dem Programmsignal ausgesendet wird, um empfangsseitig
zur Beeinflussung des Wiedergabepegels des Programmsignals, und damit
zur Wahl einer von der Programmsignaldynamik abweichenden Wieder
gabedynamik verwendet zu werden, gekennzeichnet dadurch, daß die
Stellgröße als Änderung der Amplitude des Stereo-Pilottones übertragen
wird und daß diese Stellgröße mit dem momentan empfangenen Rund
funkprogrammsignal korreliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellgröße
dem zugeordneten Programmsignal um eine feste Zeitspanne voreilt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei niedrigem
Programmsignalpegel die Amplitude des Pilottones erhöht, und entspre
chend bei hohem Signalpegel die Amplitude verringert wird, so daß der
Anteil des für das Programmsignal zur Verfügung stehenden Frequenz
hubes nicht verringert wird, und damit der Störabstand des ungeregelten
Wiedergabesignals nicht verändert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914122004 DE4122004C2 (de) | 1991-07-03 | 1991-07-03 | Verfahren zum Übertragen einer sich zeitlich ändernden Stellgröße |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914122004 DE4122004C2 (de) | 1991-07-03 | 1991-07-03 | Verfahren zum Übertragen einer sich zeitlich ändernden Stellgröße |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4122004A1 true DE4122004A1 (de) | 1993-01-14 |
DE4122004C2 DE4122004C2 (de) | 1994-01-13 |
Family
ID=6435341
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914122004 Expired - Lifetime DE4122004C2 (de) | 1991-07-03 | 1991-07-03 | Verfahren zum Übertragen einer sich zeitlich ändernden Stellgröße |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4122004C2 (de) |
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- 1991-07-03 DE DE19914122004 patent/DE4122004C2/de not_active Expired - Lifetime
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US11206001B2 (en) | 2017-09-27 | 2021-12-21 | Dolby International Ab | Inference and correction of automatic gain compensation |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4122004C2 (de) | 1994-01-13 |
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