DE4121460C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wärmespeichersystem, umfassend
eine Wärmequelle, einen Wärmespeicher, welcher einen das
Wärmetransportmedium kondensiert in Form eines Flüssigkeitsbades
speichernden Ruths-Speicher aufweist, und eine
Dampfkraftmaschine als Wärmesenke, zwischen denen eine
Wärmeübertragung mittels eines Wärmetransportmediums
erfolgt.
Derartige Wärmespeichersysteme sind aus der DE-OS
24 58 961 bekannt.
Bei derartigen Wärmespeichersystemen treten jedoch dann
Probleme auf, wenn die Wärmesenke eine mit überkritischem
Dampf des Wärmetransportmediums zu betreibende Dampfkraft
maschine ist, denn in diesem Fall ist mit den bislang be
kannten Dampfspeichern die Wärmespeicherung nicht möglich
oder ineffektiv.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Wärme
speichersystem der gattungsgemäßen Art derart zu ver
bessern, daß eine mit überkritischem Dampf des Wärmetrans
portmediums zu betreibende Dampfkraftmaschine bei kosten
günstigem und einfachem Aufbau des Wärmespeichersystems
betreibbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Wärmespeichersystem der ein
gangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Dampfkraftmaschine mit überkritischem Dampf des Wärme
transportmediums betrieben ist, daß die Speichertemperatur
des Ruhts-Speichers unter der kritischen Temperatur des
Wärmeübertragungsmediums liegt, daß der Wärmespeicher
einen mit dem Ruths-Speicher verbundenen Über
hitzungsspeicher, dessen Speichertemperatur über der kri
tischen Temperatur des Wärmetransportmediums liegt, daß
das Wärmespeichersystem beim Entladen so betreibbar ist,
daß im Ruths-Speicher aus dem Flüssigkeitsbad des Wärme
transportmediums Dampf mit einer der Speichertemperatur im
Ruths-Speicher entsprechenden Temperatur entsteht,
der Dampf anschließend den Überhitzungsspeicher durch
strömt sich in diesem auf eine Temperatur über der kri
tischen Temperatur erhitzt und dann in die Dampf
kraftmaschine einströmt.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu
sehen, daß in einfacher Weise durch die Kombination eines
Überhitzungsspeichers mit einem Ruths-Speicher ein kombi
nierter Wärmespeicher geschaffen wurde, mit welchem über
kritischer Dampf für eine mit diesem zu betreibende Dampf
kraftmaschine effektiv und kostengünstig zur Verfügung ge
stellt werden kann.
Der erfindungsgemäß verwendete Ruths-Speicher kann bei der
vorgeschlagenen Lösung prinzipiell ein einfacher Ruths-Speicher
sein, das heißt ein Speicher, welcher das Wärme
transportmedium in kondensierter Form speichert. Noch vor
teilhafter ist es, insbesondere um die
Speicherkapazität des Ruths-Speichers zu erhöhen, wenn
dieser Ruths-Speicher in dem Flüssigkeitsbad desselben
angeordnetes Latentwärmespeichermaterial aufweist.
In gleicher Weise kann bei dem erfindungsgemäßen Prinzip
der Überhitzungsspeicher in unterschiedlichster Art und
Weise ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft ist es
jedoch auch hier, wenn der Überhitzungsspeicher ein
Latentwärmespeicher ist, das heißt ein Latentwärme
speichermaterial aufweist.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung können als Wärmequelle
die unterschiedlichsten Möglichkeiten in Frage kommen.
Beispielsweise ist es denkbar, als Wärmequelle die heiße
Abluft bei der Stahlherstellung zu verwenden. Besonders
geeignet ist jedoch ein erfindungsgemäßes Wärmespeicher
system dann, wenn die Wärmequelle durch Solarenergie ge
speist wird, da damit eine einfache kostengünstige und
effektive Speicherung von Solarenergie gewährleistet ist.
Insbesondere im Zusammenhang mit der Nutzung von Solar
energie hat es sich darüber hinaus als besonders zweckmäßig
erwiesen, wenn die Wärmequelle ein Receiver von Solar
konzentratoren ist, da bei einer derartigen Anordnung die
Solarenergie effektiv in Wärmeenergie umgesetzt werden
kann.
Im Vorstehenden wurde es bereits als vorteilhaft be
schrieben, daß der Ruths-Speicher in dessen Flüssig
keitsbad angeordnetes Latentwärmespeichermaterial auf
weist. Bei einer derartigen vorteilhaften Lösung der
Erfindung ist es weiterhin besonders günstig, wenn der
Ruths-Speicher so betreibbar ist, daß das Flüssigkeitsbad
des Wärmetransportmediums beim Entladen stets das Latent
wärmespeichermaterial im wesentlichen mit Wärmekontakt
umgibt. Dies ist deshalb besonders vorteilhaft, da in
diesem Fall sichergestellt ist, daß das Latentwärme
speichermaterial beim Entladen stets möglichst effektiv
seine Wärme an das Flüssigkeitsbad abgibt und damit die
Wärme dazu dient, aus dem Flüssigkeitsbad des konden
sierten Wärmetransportmediums den Dampf herzustellen. Wäre
dagegen diese Bedingung nicht stets erfüllt, so würde
zeitweise ein Teil des Latentwärmespeichermaterials,
obwohl dieses noch Wärme gespeichert hat und abgeben kann,
nicht mehr von dem Flüssigkeitsbad umgeben, so daß dadurch
die in diesem Teil des Latentwärmespeichermaterials ge
speicherte Wärme nicht mehr zur Verdampfung des konden
sierten Wärmetransportmediums beitragen könnte und besten
falls noch eine zusätzliche Erhitzung des Dampfes bewirken
könnte, die aber weit weniger effektiv wäre.
Im Rahmen des vorstehend erläuterten erfindungsgemäßen
Prinzips gibt es nun unterschiedliche Möglichkeiten, das
erfindungsgemäße Wärmespeichersystem weiter auszuführen.
So sieht eine vorteilhafte Alternative vor, daß das Wärme
speichersystem einen den Ruths-Speicher und den Über
hitzungsspeicher sowie die Wärmesenke umfassenden Entlade
kreislauf aufweist, welcher dampfförmiges Wärmetransport
medium von dem Ruths-Speicher in den Überhitzungsspeicher
und anschließend zu der Wärmesenke führt und in der Wärme
senke kondensiertes Wärmetransportmedium in flüssiger Form
zu dem Ruths-Speicher zurückführt und in das Flüssigkeits
bad desselben einleitet.
Durch das Vorsehen eines derartigen Entladekreislaufes
wird die Möglichkeit geschaffen, mit einer geringen Menge
von kondensiertem Wärmetransportmedium auszukommen, da die
Menge des kondensierten Wärmetransportmediums, die in dem
Flüssigkeitsbad vorhanden ist, mehrfach durch den Entlade
kreislauf geleitet werden kann, um die gesamte in dem
Latentwärmespeichermaterial des Ruths-Speichers gespei
cherte Wärme zu der Wärmesenke zu transportieren und
gleichzeitig auch die gesamte in dem Latentwärmespei
chermaterial des Überhitzungsspeichers gespeicherte Wärme
ebenfalls auszunutzen.
Um einen Rückfluß, insbesondere des kondensierten Wärme
transportmediums, zu dem Ruths-Speicher zu gewährleisten,
ist vorteilhafterweise in dem Entladekreislauf eine Ent
ladepumpe vorgesehen.
Darüber hinaus ist es, ebenfalls um mit einer geringen
Menge von kondensiertem Wärmetransportmedium auszukommen,
von Vorteil, wenn das Wärmespeichersystem einen die Wärme
quelle und den Überhitzungsspeicher sowie den Ruths-Spei
cher umfassenden Beladekreislauf aufweist, welcher flüs
siges Wärmetransportmedium aus dem Flüssigkeitsbad des
Ruths-Speichers zu der Wärmequelle führt und von der
Wärmequelle verdampftes Wärmetransportmedium durch den
Überhitzungsspeicher hindurch in den Ruths-Speicher
zurückführt und in dem Flüssigkeitsbad des letzteren zur
Kondensation bringt.
Dadurch werden durch mehrfache Zirkulation der in dem
Flüssigkeitsbad vorhandenen Menge von kondensiertem Wärme
transportmedium der Überhitzungsspeicher, insbesondere mit
dem Latentwärmespeichermaterial, und der Ruths-Speicher
mit seinem Latentwärmespeichermaterial vollständig aufge
laden.
Ebenfalls um in diesem Beladekreislauf eine Zirkulation
des kondensierten Wärmetransportmediums aufrechtzuer
halten, ist vorteilhafterweise in dem Beladekreislauf eine
Ladepumpe vorgesehen.
Ein alternatives Ausführungsbeispiel zu dem einen Ent
lade- und Beladekreislauf aufweisenden Wärmespeichersystem
sieht vor, daß dem Ruths-Speicher ein Zusatzspeicher für
flüssiges und auf der Speichertemperatur des Ruths-Spei
chers gehaltenes Wärmetransportmedium zugeordnet ist und
daß beim Entladen des Ruths-Speichers eine Zufuhr von
flüssigem Wärmetransportmedium aus dem Zusatzspeicher in
das Flüssigkeitsbad erfolgt, so daß dieses beim Entladen
stets das Latentwärmespeichermaterial im wesentlichen mit
Wärmekontakt umgibt, und daß das verdampfte Wärmetrans
portmedium durch den Überhitzungsspeicher zur Nacher
hitzung strömt, bevor es in die Dampfkraftmaschine
eintritt.
Der Vorteil dieser Lösung ist darin zu sehen, daß es nicht
mehr notwendig ist, einen Entlade- und Beladekreislauf
vorzusehen, sondern daß ein vollständiges Aufladen des
Latentwärmespeichermaterials in dem Ruths-Speicher und
auch beispielsweise in dem Überhitzungsspeicher dadurch
erreichbar ist, daß man mit einer größeren Menge von kon
densiertem Wärmetransportmedium arbeitet, die man aber
beim Laden des Ruths-Speichers nicht vollständig in diesem
abspeichert, sondern in dem dem Ruths-Speicher zuge
ordneten Zusatzspeicher und beim Entladen wiederum von dem
Zusatzspeicher in den Ruths-Speicher einströmen läßt, um
die gesamte in dem Latentwärmespeichermaterial abgespei
cherte Wärme beim Entladevorgang auszunützen. Darüber
hinaus besteht damit auch die Möglichkeit die gesamte in
dem Latentwärmespeichermaterial des Überhitzungsspeichers
gespeicherte Wärme vollständig in der Dampfkraftmaschine
zu nützen.
Besonders vorteilhaft hierbei ist es, wenn zwischen dem
Zusatzspeicher und dem Ruths-Speicher eine Zusatzpumpe
vorgesehen ist, um dem Flüssigkeitsbad flüssiges Wärme
transportmedium aus dem Zusatzspeicher zuzuführen. Mit
dieser Pumpe ist in einfacher Weise eine Aufrechterhaltung
des Flüssigkeitsbades in dem Umfang, daß dieses das
Latentwärmespeichermaterial im wesentlichen mit Wärme
kontakt umgibt, möglich. Vorzugsweise ist hierbei auch ein
Sensor in dem Ruths-Speicher vorgesehen und die Pumpe über
eine Steuerung angesteuert, so daß die Pumpe stets das
Flüssigkeitsbad in dem vorstehend genannten Umfang auf
recht erhält.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Zusatzspei
cher beim Beladen des Ruths-Speichers mit flüssigem Wärme
transportmedium bei oder nahe der Speichertemperatur des
Ruths-Speichers befüllbar ist, wobei insbesondere das Aus
führungsbeispiel so ausgestaltet ist, daß flüssiges, kon
densiertes
Wärmetransportmedium von dem Ruths-Speicher in den Zusatz
speicher einleitbar ist, das heißt, daß das dampfförmige,
von dem Überhitzungsspeicher kommende Wärmetransportmedium
zunächst in den Ruths-Speicher eingeleitet wird, dort
seine Wärme an das Flüssigkeitsbad und insbesondere auch
das Latentwärmespeichermaterial in dem Flüssigkeitsbad
abgibt, dabei kondensiert und erst in kondensierter Form
in den Zusatzspeicher eingeleitet und gespeichert wird.
Da bei diesem Ausführungsbeispiel keine Zirkulation des
kondensierten Wärmetransportmediums beim Beladen und Ent
laden erfolgt, ist es vorteilhaft, wenn der Wärmequelle
beim Beladen kondensiertes Wärmetransportmedium aus einem
Kondensatbehälter zuführbar ist und wenn über eine Belade
leitung von der Wärmequelle verdampftes Wärmetransport
medium durch den Überhitzungsspeicher hindurch in den
Ruths-Speicher zur Kondensation einleitbar ist. Damit
dient in vorteilhafterweise der Kondensatbehälter dazu,
eine ausreichende Menge von Wärmetransportmedium zur voll
ständigen Beladung des Überhitzungsspeichers und des
Ruths-Speichers zur Verfügung zu stellen.
Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn zwischen der Wärme
senke und der Wärmequelle eine Kondensatzuleitung vorge
sehen ist, in welcher kondensiertes Wärmetransportmedium
von der Wärmesenke zur Wärmequelle transportierbar ist,
wobei insbesondere in vorteilhafter Weise in der Konden
satzuleitung der Kondensatbehälter für das kondensierte
Wärmetransportmedium vorgesehen ist.
Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der erfin
dungsgemäßen Lösung sieht als Alternative zu dem dem
Ruths-Speicher zugeordneten Zusatzspeicher vor, daß der
Ruths-Speicher ein zusätzliches Speichervolumen für flüs
siges Wärmetransportmedium aufweist, in welches das flüs
sige Wärmetransportmedium dann eintritt, wenn beim Beladen
das Latentwärmespeichermaterial von dem Flüssigkeitsbad im
wesentlichen mit Wärmekontakt umgeben ist, und daß beim
Entladen maximal so viel des flüssigen Wärmetransport
mediums im Ruths-Speicher verdampfbar ist, daß das zusätz
liche Speichervolumen entleert ist, jedoch das Flüssig
keitsbad stets das Latentwärmespeichermaterial noch im
wesentlichen mit Wärmekontakt umgibt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lösung wird ebenfalls auf einen Belade- und einen Entlade
kreislauf verzichtet, die zum vollständigen Beladen des
Überhitzungsspeichers und des Ruths-Speichers erforder
liche Menge von Wärmetransportmedium wird jedoch nicht in
dem Zusatzspeicher abgespeichert, sondern in dem im
Ruths-Speicher vorgesehenen zusätzlichen Speichervolumen.
Dabei ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß der Wärme
quelle kondensiertes Wärmetransportmedium aus einem Kon
densatbehälter zuführbar ist und daß von der Wärmequelle
verdampftes Wärmetransportmedium mittels einer Belade
leitung durch den Überhitzungsspeicher hindurch in das
Flüssigkeitsbad des Ruths-Speichers einleitbar ist.
Darüber hinaus ist es zweckmäßig, wenn eine Entladeleitung
vorgesehen ist, mit welcher dampfförmiges Wärmetransport
medium aus dem zusätzlichen Speichervolumen des
Ruths-Speichers der Wärmesenke zuführbar ist.
Um das nach der Wärmesenke kondensierte Wärmetransport
medium zwischenzuspeichern ist vorteilhafterweise vorge
sehen, daß zwischen der Wärmesenke und der Wärmequelle
eine Kondensatzuleitung vorgesehen ist, mit welcher kon
densiertes Wärmetransportmedium der Wärmequelle zuführbar
ist.
Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn
in der Kondensatzuleitung der Kondensatbehälter vorgesehen
ist.
Um darüber hinaus einen Fluß des kondensierten Wärmetrans
portmediums in die Wärmequelle aufrechtzuerhalten, ist
vorteilhafterweise in der Kondensatzuleitung eine Lade
pumpe vorgesehen.
Bei allen bisherigen Ausführungsbeispielen sollte auch die
Möglichkeit geschaffen werden, unter Umgehung des kombi
nierten Wärmespeichers direkt dampfförmiges Wärmetrans
portmedium in die Wärmesenke, das heißt die Dampfkraft
maschine einzuleiten. Aus diesem Grund ist vorteilhafter
weise eine Verbindungsleitung zwischen der Beladeleitung
und der Entladeleitung vorgesehen.
Als Wärmetransportmedium kommt vorzugsweise Wasser zum
Einsatz, da dieses die ökologisch günstigsten Möglich
keiten zum Aufbau eines erfindungsgemäßen Wärmespeicher
systems, insbesondere in Verbindung mit der Ausnutzung von
Solarenergie liefert.
Alternativ ist insbesondere Toluol als Wärmetransport
medium grundsätzlich möglich, das als Arbeitsmedium bei
solarbetriebenen Turbinen im Interesse höherer Tempera
turen und Wirkungsgrade eingesetzt wird.
Weitere Merkmale und Vorteile sind Gegenstand der nachfol
genden Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung
einiger Ausführungsbeispiele. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten Aus
führungsbeispiels des erfindungsgemäßen Wärme
speichersystems;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines zweiten Aus
führungsbeispiels des erfindungsgemäßen Wärme
speichersystems und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines dritten Aus
führungsbeispiels des erfindungsgemäßen Wärme
speichersystems.
Ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Wärmespeichersystems, dargestellt in Fig. 1, umfaßt einen
Überhitzungsspeicher 10, welcher einen Speicherbehälter 12
aufweist. Dieser Speicherbehälter 12 schließt seinerseits
ein Speichervolumen 14 ein, in welchem ein Latentwärme
speichermaterial 16 angeordnet ist.
Der Überhitzungsspeicher 10 mit dem Latentwärmespeicher
material ist so dimensioniert, daß dessen Speichertem
peratur Tsü über der kritischen Temperatur Tk eines Wärme
transportmediums liegt, mit welchem das erfindungsgemäße
Wärmespeichersystem arbeitet. Das heißt, daß durch die
Umwandlungstemperatur des
Latentwärmespeichermaterials 16 die Temperatur Tsü in der
genannten Weise festgelegt ist.
Ferner umfaßt das erfindungsgemäße Wärmespeichersystem
einen Ruths-Speicher 18, umfassend einen Speicherbehälter
20, der seinerseits ein Speichervolumen 22 einschließt. In
diesem Speichervolumen 22 wird das Wärmetransportmedium
des erfindungsgemäßen Wärmesystems in kondensierter Form,
das heißt in Form eines Flüssigkeitsbades 24 mindestens
teilweise, gespeichert, wobei in diesem Flüssigkeitsbad 24
Latentwärmespeichermaterial 26 angeordnet ist und dieses
Latentwärmespeichermaterial 26 ständig von dem Flüssig
keitsbad 24 im wesentlichen mit Wärmekontakt umgeben ist.
Die Speichertemperatur Tsr des Ruths-Speichers ist dabei
so gewählt, daß sie unterhalb der kritischen Temperatur Tk
des Wärmeübertragungsmediums liegt und dabei vorzugsweise
geringfügig unterhalb der kritischen Temperatur Tk.
Die Kombination aus dem Überhitzungsspeicher 10 und dem
Ruths-Speicher 18 ist zum Beladen in einem Beladekreislauf
30 angeordnet, welcher eine Wärmequelle 32, eine von der
Wärmequelle zum Überhitzungsspeicher 10 führende erste Be
ladeleitung 34, eine vom Überhitzungsspeicher 10 zum
Ruths-Speicher 18 führende zweite Beladeleitung 36 und
eine vom Ruths-Speicher 18 zur Wärmequelle 32 zurück
führende Beladerückleitung 38, in welcher eine Ladepumpe
40 angeordnet ist, umfaßt. Vorzugsweise münden dabei die
zweite Beladeleitung 36 und die Beladerückleitung 38 in
einen unteren Bereich des Speicherbehälters 20 des
Ruths-Speichers 18.
Der Überhitzungsspeicher 10 und der Ruths-Speicher 18 sind
ferner noch in einen Entladekreislauf 42 eingebunden.
Dieser Entladekreislauf 42 umfaßt eine erste Entlade
leitung 44, welche von einem sich über dem Flüssigkeitsbad
24 erhebenden Dampfdom 46 des Speicherbehälters 20 weg zu
dem Überhitzungsspeicher 10 führt, eine zweite Entlade
leitung 48, welche von dem Überhitzungsspeicher 10 zu
einer überkritischen Dampf des Wärmetransportmediums be
nötigenden Wärmesenke 50 führt, wobei die Wärmesenke 50
vorzugsweise eine Dampfturbine ist, und eine Entladerück
leitung 52, welche von der Wärmesenke 50 zu dem
Ruths-Speicher 18 führt und dabei vorzugsweise in die Belade
rückleitung 38 zwischen dem Ruths-Speicher 18 und der
Ladepumpe 40 einmündet.
Zwischen den Entladeleitungen 48 und 52 durchläuft der
Entladekreislauf 42 die charakteristischen Komponenten der
Wärmesenke 50, im Falle einer Dampfturbinenanlage als
Wärmesenke 50 üblicherweise eine Dampfturbine 51, einen
Regenerator 54, einen Kühler 56, einen Kondensatbehälter
58, eine Entladepumpe oder einen Kompressor 60 und
nochmals den Regenerator 54.
Das erste Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Wärme
speichersystems arbeitet nun folgendermaßen:
Zum Beladen des Überhitzungsspeichers 10 und des Ruths-Speichers
18 über den Beladekreislauf 30 wird in der
Wärmequelle 32, die vorzugsweise als Receiver eines Solar
konzentrators 62 ausgebildet ist, Wärmetransportmedium
verdampft und über die erste
Beladeleitung dem Überhitzungsspeicher 10 durchgeführt.
Ein in der ersten Beladeleitung noch zusätzlich vorge
sehenes Ladeventil 64 ist hierbei geöffnet.
Das Wärmetransportmedium wird dabei in der Wärmequelle auf
eine Temperatur T erhitzt, welche vorzugsweise über der
Temperatur Tsü liegt, jedoch mindestens gleich derselben
ist. Dadurch wird beim Hindurchströmen des dampfförmigen
Wärmetransportmediums durch den Überhitzungsspeicher 10
das Latentwärmespeichermaterial 16 auf die Speichertempe
ratur Tsü oder eine Temperatur über dieser aufgeheizt.
Nach durchströmen des Überhitzungsspeichers 10 wird das
dampfförmige Wärmeübertragungsmedium durch die zweite Be
ladeleitung 36 in den Ruths-Speicher 18 eingeleitet. Ein
Absperrventil 66 in der zweiten Beladeleitung 36 ist dabei
ebenfalls geöffnet.
Das dampfförmig in den Ruths-Speicher 18, insbesondere in
das Flüssigkeitsbad 24 desselben, eintretende Wärmeüber
tragungsmedium gibt nun seine Wärme an dieses Flüssig
keitsbad 24 ab und dieses wiederum an das Latentwärmespei
chermaterial 26, wobei das dampfförmige Wärmetransport
medium kondensiert.
Gleichzeitig strömt flüssiges Wärmetransportmedium aus dem
Flüssigkeitsbad 24 über die Beladerückleitung 38, geför
dert von der Ladepumpe 40 in derselben, in die Wärmequelle
32 ein, um dort wiederum verdampft zu werden.
Durch den Beladekreislauf 30 wird die Möglichkeit ge
schaffen, das Latentwärmespeichermedium 26 in dem
Ruths-Speicher 18 vollständig aufzuheizen, insbesondere in dem
Fall, in dem die Speichertemperatur Tsr des Ruths-Spei
chers unterhalb der kritischen Temperatur des Wärmetrans
portmediums jedoch nahe bei derselben liegt. In diesem
Fall besteht die Möglichkeit, das in dem Flüssigkeitsbad
24 gespeicherte kondensierte Wärmetransportmedium mehrfach
durch den Beladekreislauf 30 hindurchströmen zu lassen, um
das Latentwärmespeichermaterial 26 in dem Ruths-Speicher
18 vollständig aufzuladen.
Beim Beladen des Überhitzungsspeichers 10 und des
Ruths-Speichers 18 sind vorzugsweise ein Absperrventil 68 in der
ersten Entladeleitung 44 und ein Entladeventil 70 in der
zweiten Entladeleitung 48 geschlossen.
Beim Entladen des Ruths-Speichers 18 und des Überhitzungs
speichers 10 werden dagegen das Ladeventil 64 und das Ab
sperrventil 66 geschlossen und das Absperrventil 68 und
das Entladeventil 70 geöffnet.
In diesem Fall verdampft zunächst durch Druckabsenkung
flüssiges Wärmetransportmedium des Flüssigkeitsbades 24
und tritt in Dampfform in den Dampfdom 46 ein, von welchem
es über die erste Entladeleitung 44 in den Überhitzungs
speicher 10 eingeleitet wird.
Das dampfförmig von dem Ruths-Speicher 18 kommende Wärme
transportmedium hat dabei die Temperatur Tsr, die unter
halb der kritischen Temperatur Tk des
Wärmetransportmediums liegt. Da jedoch die Wärmesenke
überkritischen Dampf benötigt, wird dieser von dem
Ruths-Speicher 18 kommende Dampf mit der Temperatur Tsr in dem
Überhitzungsspeicher auf die Temperatur Tsü, die über der
kritischen Temperatur liegt, beim Durchströmen desselben
aufgeheizt und dann von der zweiten Entladeleitung 48 in
die Wärmesenke 50 geführt, in welcher das Wärmetransport
medium dann als überkritischer Dampf zur Verfügung steht.
Bei der überkritischen Dampf benötigenden Dampfturbine 51
in der Wärmesenke 50 erfolgt im allgemeinen nur teilweise
eine Kondensation des Wärmetransportmediums. Die restliche
Kondensation erfolgt im allgemeinen bei der Vorkühlung des
Wärmetransportmediums im Regenerator 54 und im Kühler 56,
so daß schließlich im Kondensatbehälter 58 nur
kondensiertes Wärmetransportmedium vorliegt. Dieses durch
strömt nun nochmals den Regenerator 54 und die Entlade
rückleitung 52 und wird dabei von der Entladepumpe 60 in
Richtung des Ruths-Speichers 18 gefördert, wobei das kon
densierte Wärmetransportmedium dabei über die Beladerück
leitung 38 in den Ruths-Speicher 18 einströmt, da in
diesem Fall die Ladepumpe 40 nicht arbeitet. Das wieder in
den Ruths-Speicher 18, das heißt dessen Flüssigkeitsbad
24, eingeleitete kondensierte Wärmetransportmedium kann
dabei wiederum von dem Latentwärmespeichermaterial 26
Wärme aufnehmen, so daß das Flüssigkeitsbad 24 weiterhin
in der Lage ist, Wärmeübertragungsmedium in Dampfform über
die erste Entladeleitung 44 abzugeben.
Durch diesen Entladekreislauf 42 ist dabei ebenfalls
sichergestellt, daß ein Mehrfaches des Volumens des
Flüssigkeitsbades 24 den Entladekreislauf durchströmen
kann, um somit die gesamte Wärmekapazität des Latentwärme
speichermaterials 26 im Ruths-Speicher 18 und des Latent
wärmespeichermaterials 16 im Überhitzungsspeicher 10 aus
zunutzen.
Um bei dem erfindungsgemäßen Wärmespeichersystem noch zu
sätzlich einen Direktbetrieb, das heißt eine direkte Ver
bindung zwischen der Wärmequelle 32 und der Wärmesenke 50,
zuzulassen, ist eine Verbindungsleitung 80 zwischen der
ersten Beladeleitung 34 und der zweiten Entladeleitung 48
vorgesehen, welche durch ein Ventil 82 absperrbar ist.
Dabei mündet die Verbindungsleitung zwischen der Wärme
quelle 32 und dem Ladeventil 64 in die erste Beladeleitung
34 und zwischen der Dampfturbine 51 und dem Entladeventil
70 in die zweite Entladeleitung 48.
Bei geöffnetem Ventil 82 und geschlossenem Ladeventil 64
sowie geschlossenem Entladeventil 70 ist ein direkter
Betrieb der Dampfturbine 51 mit dampfförmigem Wärmetrans
portmedium aus der Wärmequelle 32 möglich.
Vorzugsweise findet als Wärmetransportmedium Wasser Ver
wendung, was insbesondere bei einem Receiver als Wärme
quelle 32 und einer eine Dampfturbine umfassenden Wärme
senke 50 vorteilhaft ist.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel eines erfindungsge
mäßen Wärmespeichersystems, dargestellt in Fig. 2, sind
der Überhitzungsspeicher 10 und der Ruths-Speicher 18
identisch ausgebildet wie beim ersten Ausführungsbeispiel,
so daß dieselben Teile mit denselben Bezugszeichen ver
sehen sind und diesbezüglich auf die Ausführungen zum
ersten Ausführungsbeispiel verwiesen wird.
Darüber hinaus sind die Wärmequelle 32 und die Dampfturbine
51 identisch wie beim ersten Ausführungsbeispiel ausge
bildet, so daß auf die Ausführungen hierzu verwiesen wird.
Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel sind jedoch
kein Beladekreislauf und kein Entladekreislauf vorgesehen.
Bei dem zweiten, in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbei
spiel führt eine erste Beladeleitung 90 von der Wärme
quelle 32 zu dem Überhitzungsspeicher 10, wobei in dieser
ersten Beladeleitung 90 noch ein Ladeventil 92 angeordnet
ist. Außerdem führt von dem Überhitzungsspeicher 10 eine
zweite Beladeleitung 94 zu dem Ruths-Speicher 18 und
mündet in einem unteren Bereich des Speicherbehälters 20,
wobei in dieser zweiten Beladeleitung 94 ein Absperrventil
96 vorgesehen ist.
Ferner ist dem Ruths-Speicher 18 noch ein Zusatzspeicher
98 zugeordnet, welcher über eine Zuleitung 100 und eine
Rückleitung 102 mit dem Ruths-Speicher 18 in Verbindung
steht. Vorzugsweise ist die Zuleitung 100 dabei so
angeordnet, daß dann, wenn das Flüssigkeitsbad 24 einen
maximalen Flüssigkeitsspiegel 104 im Speicherbehälter 20
überschreitet, kondensiertes Wärmetransportmedium über die
Zuleitung 100 in den Zusatzspeicher 98 strömt. Die Rück
leitung 102 ist so ausgebildet, daß sie in der Lage ist,
kondensiertes Wärmetransportmedium aus dem Zusatzspeicher
18, vorzugsweise mittels einer Zusatzpumpe 106, in das
Flüssigkeitsbad 24 des Speicherbehälters 20 einzuleiten.
Der Speicherbehälter 20 des Ruths-Speichers 18 weist
ferner einen Dampfdom 46 aus, von welchem eine erste Ent
ladeleitung 108 mit einem Absperrventil 110 in den Über
hitzungsspeicher 10 führt. Ferner führt von dem Über
hitzungsspeicher 10 eine zweite Entladeleitung 112 mit
einem Entladeventil 114 zu der Wärmesenke 50′ und in
dieser zur Dampfturbine 51.
In der Wärmesenke 50′ führt von der Dampfturbine 51 eine
Rückleitung 116 zu einem Kühler 118 und durch diesen hin
durch zu einem Kondensatbehälter 20. Von diesem Kondensat
behälter 120 führt dann eine Kondensatzuleitung 122 mit
einer in dieser angeordneten Ladepumpe 124 von der Wärme
senke 50′ weg zu der Wärmequelle 32.
Das zweite Ausführungsbeispiel funktioniert nun folgender
maßen:
Von der Wärmequelle 32 wird Wärmetransportmedium verdampft
und dieser Dampf über die erste Beladeleitung 90 bei
geöffnetem Ladeventil 92 dem Überhitzungsspeicher 10
zugeführt, wobei der Dampf eine Temperatur T aufweist, die
genau wie beim ersten Ausführungsbeispiel mindestens
gleich der Temperatur Tsü ist oder vorzugsweise darüber
liegt. Nach Aufladen des Latentwärmespeichermaterials 16
im Überhitzungsspeicher 10 durchströmt der Dampf die
zweite Beladeleitung 94 bei geöffnetem Absperrventil 96
und tritt in den Ruths-Speicher 18, das heißt in das Flüs
sigkeitsbad 24 desselben, ein. Durch Kontakt mit dem Flüs
sigkeitsbad 24 gibt der Dampf seine Wärme an dieses ab und
das Flüssigkeitsbad 24 heizt seinerseits wiederum das
Latentwärmespeichermaterial 26 auf. Dabei kondensiert der
Dampf vorzugsweise zu Flüssigkeit.
Da durch die Kondensation des Dampfes der Flüssigkeits
spiegel 104 steigen würde und das hierfür vorgesehene
Speichervolumen 22 überschreiten würde, wird durch die
Zuleitung 100 überschüssiges flüssiges Wärmetransport
medium in den Zusatzspeicher 98 geleitet und dort gespei
chert. Der Zusatzspeicher 98 ist dabei so dimensioniert,
daß eine derartige Menge von flüssigem Wärmetransport
medium gespeichert werden kann, die erforderlich ist, um
das Latentwärmespeichermaterial 26 im Ruths-Speicher 18
vollständig zu laden.
Bei geladenem Überhitzungsspeicher 10 und geladenem
Ruths-Speicher 18 werden zum Entladen das Ladeventil 92 und das
Absperrventil 96 geschlossen und das Absperrventil 110
sowie das Entladeventil 114 geöffnet. Durch Druckernie
drigung verdampft aus dem Flüssigkeitsbad 24 Wärmetrans
portmedium, tritt in den Dampfdom 46 ein und wird von der
Entladeleitung 108 in den
Überhitzungsspeicher 10 eingeleitet. Dieser vom Ruths-Speicher
18 kommende Dampf hat dabei die Temperatur Tsr
und wird im Überhitzungsspeicher auf die Temperatur Tsü
aufgeheizt, so daß der Dampf nach Verlassen des Über
hitzungsspeichers 10 durch die zweite Entladeleitung 112
mit der Temperatur Tsü in die Wärmesenke 50 eintritt.
Der von der zweiten Entladeleitung 112 in die Wärmesenke
50′, das heißt vorzugsweise die Dampfturbine 51, einge
leitete überkritische Dampf verrichtet nun in der Wärme
senke 50′ Arbeit, gibt dabei einen Teil seiner Wärme ab,
tritt jedoch teilweise noch als Dampf aus der Dampfturbine
51 aus und in die Rückleitung 116 ein. In dem Kühler 118
wird dieser Dampf dann vollständig kondensiert und gelangt
in den Kondensatbehälter 120, in welchem das kondensierte
Wärmetransportmedium zwischengespeichert wird und zwar so
lange, bis wieder ein Beladen des Überhitzungsspeichers 10
und des Ruths-Speichers 18 erfolgt. Hierzu wird die Lade
pumpe 124 eingeschaltet und fördert dann über die Konden
satleitung 122 kondensiertes Wärmetransportmedium aus dem
Kondensatbehälter in die Wärmequelle 32, in welcher ein
Verdampfen des Wärmetransportmediums erfolgt, wobei der
Dampf die vorstehend genannte Temperatur T aufweist.
Ein Entladen des Überhitzungsspeichers 10 und des Ruths-Spei
chers 18 ist so lange möglich, solange kondensiertes
Wärmetransportmedium von dem Zusatzspeicher 98 mittels der
Pumpe 106 über die Rückleitung 102 in den Speicherbehälter
20 gefördert werden kann, um sicherzustellen, daß das
Flüssigkeitsbad 24 stets das
Latentwärmespeichermaterial 26 in dem Speicherbehälter 20
mit Wärmekontakt umgibt und somit das gesamte Latentwärme
speichermaterial 26 in der Lage ist, die gespeicherte
Wärme an das Flüssigkeitsbad 24 abzugeben, aus welchem
dann seinerseits dampfförmiges Wärmetransportmedium ent
steht, das über die Entladeleitung 108 zum Überhitzungs
speicher 10 geführt wird.
Erfindungsgemäß wird das Entladen dann beendet, wenn der
Flüssigkeitsspiegel 104 so weit abzusinken droht, daß das
Latentwärmespeichermaterial 26 nicht mehr im wesentlichen
vollständig von dem Flüssigkeitsbad 24 umgeben ist, da
dann keine ausreichend gute Übertragung der Wärme aus dem
Latentwärmespeichermaterial 26 auf das Wärmetransport
medium sichergestellt wäre.
Bei einem dritten Ausführungsbeispiel, dargestellt in Fig.
3, sind diejenigen Teile, die mit denen des zweiten und
des ersten Ausführungsbeispiels identisch sind, mit den
selben Bezugszeichen versehen, so daß bezüglich der Be
schreibung dieser Teile ebenfalls auf die Ausführungen zum
ersten und zweiten Ausführungsbeispiel verwiesen wird.
Im Gegensatz zum zweiten Ausführungsbeispiel ist der
Ruths-Speicher 128 anders ausgebildet und es ist kein
Zusatzspeicher erforderlich.
Der Ruths-Speicher 128 umfaßt einen Speicherbehälter 130,
welcher ein Grundvolumen 132 und ein zusätzliches
Speichervolumen 134 einschließt. In dem Grundvolumen 132
ist ebenfalls das Latentwärmespeichermaterial 26 ange
ordnet, während in dem zusätzlichen Speichervolumen 134
kein Latentwärmespeichermaterial 26 vorgesehen ist.
Das Flüssigkeitsbad 136 in dem Speicherbehälter 130 umfaßt
erfindungsgemäß mindestens das Grundvolumen 132 und kann
sich je nach Beladezustand des Ruths-Speichers 128 in das
zusätzliche Speichervolumen 134 hineinerstrecken, welches
vorzugsweise über dem Grundvolumen 132 liegt.
Beim Beladen des Wärmespeichersystems gemäß dem dritten
Ausführungsbeispiel wird im Prinzip wie in Fig. 2 vorge
gangen, wobei bei dem dritten Ausführungsbeispiel die
durch die Kondensation des dampfförmigen Wärmetransport
mediums im Flüssigkeitsbad 136 entstehende zusätzliche
Flüssigkeit im Flüssigkeitsbad 136 bleibt, das sich dazu
jedoch in das zusätzliche Speichervolumen 134 hineiner
strecken kann, wobei das zusätzliche Speichervolumen 134
so ausgebildet ist, daß es eine ausreichende Menge flüs
sigen Wärmetransportmediums speichern kann, die erforder
lich ist, um sowohl das Latentwärmespeichermaterial 16 im
Überhitzungsspeicher 10 als auch das Latentwärmespei
chermaterial 26 im Ruths-Speicher 128 voll aufzuladen.
Ein Entladen des dritten Ausführungsbeispiels des erfin
dungsgemäßen Wärmespeichersystems erfolgt dergestalt, daß
aus dem Flüssigkeitsbad 136 Wärmetransportmedium verdampft
und über die erste Entladeleitung 108 in den Überhitzungs
speicher 10 eingeleitet wird, wobei in gleicher Weise wie
beim zweiten Ausführungsbeispiel verfahren wird.
Dieses Verdampfen von Wärmetransportmedium aus dem Flüs
sigkeitsbad 136 ist so lange möglich, bis der Flüssig
keitsspiegel 104 in dem zusätzlichen Speichervolumen 134
bis zum Grundvolumen 132 abgesunken ist, das heißt das
Flüssigkeitsbad 136 nur lediglich noch das Grundvolumen
132, in welchem das Latentwärmespeichermaterial 26 ange
ordnet ist, ausfüllt.
In erfindungsgemäßer Weise ist eine weitere Entladung des
Ruths-Speichers 128 nicht vorgesehen, um sicherzustellen,
daß während des ganzen Entladevorgangs das Latentwärme
speichermaterial 26 die gespeicherte Wärme an das Flüssig
keitsbad 136 abgeben kann, aus welchem die Verdampfung des
Wärmetransportmediums erfolgt.
Im übrigen arbeitet das dritte Ausführungsbeispiel iden
tisch wie das zweite Ausführungsbeispiel, so daß hinsicht
lich der Funktion der übrigen Komponenten auf die Ausfüh
rungen zum zweiten Ausführungsbeispiel Bezug genommen
wird.
Vorzugsweise ist auch beim zweiten und dritten Ausfüh
rungsbeispiel das Wärmetransportmedium Wasser.
Als Latentwärmespeichermaterialien 16 und 26 müssen in
Anpassung an das jeweilige Wärmetransportmedium und die
gewünschten Speicher- und Nutzertemperaturen übliche be
kannte Latentwärmespeichermaterialien ausgewählt werden.
Beispiele derartiger Latentwärmespeichermaterialien sind
NaNO3, Na2N2O2, NaOH, ZnCl2, AlCl3, FeCi3, LiNO3,
Bi, Cd.
Claims (24)
1. Wärmespeichersystem, umfassend eine Wärmequelle,
einen Wärmespeicher, welcher einen das Wärmetransportmedium
kondensiert in Form eines Flüssigkeitsbades
speichernden Ruths-Speicher aufweist und eine
Dampfkraftmaschine als Wärmesenke, zwischen denen
eine Wärmeübertragung mittels eines Wärmetransportmediums
erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dampfkraftmaschine (51) mit überkritischem Dampf des Wärmetransportmediums betrieben ist,
daß die Speichertemperatur (Tsr) des Ruths-Speichers (18, 128) unter der kritischen Temperatur (Tk) des Wärmeübertragungsmediums liegt,
daß der Wärmespeicher einen mit dem Ruths-Speicher (18, 128) verbundenen Überhitzungsspeicher (10) aufweist, dessen Speichertemperatur (Tsü) über der kritischen Temperatur (Tk) des Wärmetransportmediums liegt,
daß beim Entladen des Wärmespeichersystems im Ruths-Speicher (18, 128) aus dem Flüssigkeitsbad (24, 136) des Wärmetransportmediums Dampf mit einer der Speichertemperatur (Tsr) im Ruths-Speicher (18, 128) entsprechenden Temperatur entsteht,
der Dampf anschließend den Überhitzungsspeicher (10) durchströmt, sich in diesem auf eine Temperatur über der kritischen Temperatur erhitzt und dann in die Dampfkraftmaschine (51) einströmt.
daß die Dampfkraftmaschine (51) mit überkritischem Dampf des Wärmetransportmediums betrieben ist,
daß die Speichertemperatur (Tsr) des Ruths-Speichers (18, 128) unter der kritischen Temperatur (Tk) des Wärmeübertragungsmediums liegt,
daß der Wärmespeicher einen mit dem Ruths-Speicher (18, 128) verbundenen Überhitzungsspeicher (10) aufweist, dessen Speichertemperatur (Tsü) über der kritischen Temperatur (Tk) des Wärmetransportmediums liegt,
daß beim Entladen des Wärmespeichersystems im Ruths-Speicher (18, 128) aus dem Flüssigkeitsbad (24, 136) des Wärmetransportmediums Dampf mit einer der Speichertemperatur (Tsr) im Ruths-Speicher (18, 128) entsprechenden Temperatur entsteht,
der Dampf anschließend den Überhitzungsspeicher (10) durchströmt, sich in diesem auf eine Temperatur über der kritischen Temperatur erhitzt und dann in die Dampfkraftmaschine (51) einströmt.
2. Wärmespeichersystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ruths-Speicher (18, 128) in dem
Flüssigkeitsbad (24, 136) angeordnetes Latentwärme
speichermaterial (26) aufweist.
3. Wärmespeichersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Überhitzungsspeicher (10) ein
Latentwärmespeicher ist.
4. Wärmespeichersystem nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequelle
(32) durch Solarenergie gespeist wird.
5. Wärmespeichersystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wärmequelle (32) ein Receiver von
Solarkonzentratoren (62) ist.
6. Wärmespeichersystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ruths-Speicher
(18, 128) das Flüssigkeitsbad (24, 136) des Wärmetransportmediums
beim Entladen stets das Latentwärmespeichermaterial
(26) im wesentlichen mit Wärmekontakt
umgibt.
7. Wärmespeichersystem nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmespei
chersystem einen den Ruths-Speicher (18) und den
Überhitzungsspeicher (10) sowie die Wärmesenke (50,
50′) umfassenden Entladekreislauf (42) aufweist,
welcher dampfförmiges Wärmetransportmedium von dem
Ruths-Speicher (18) in den Überhitzungsspeicher (10)
und anschließend zu der Wärmesenke (50, 50′) führt und
von der Wärmesenke (50, 50′) kondensiertes Wärmetrans
portmedium in flüssiger Form zu dem Ruths-Speicher
(18) zurückführt und in das Flüssigkeitsbad (26) des
selben einleitet.
8. Wärmespeichersystem nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß in dem Entladekreislauf (42) eine Ent
ladepumpe (60) vorgesehen ist.
9. Wärmespeichersystem nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmespei
chersystem einen die Wärmequelle (32) und den Über
hitzungsspeicher (10) sowie den Ruths-Speicher (18)
umfassenden Beladekreislauf (30) aufweist, welcher
flüssiges Wärmetransportmedium aus dem Flüssigkeitsbad
(24) des Ruths-Speichers (18) zu der Wärmequelle (32)
führt und von der Wärmequelle (32) verdampftes Wärme
transportmedium durch den Überhitzungsspeicher (10)
hindurch in den Ruths-Speicher (18) zurückführt und in
dem Flüssigkeitsbad (24) des letzteren zur Konden
sation bringt.
10. Wärmespeichersystem nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß in dem Beladekreislauf (30) eine Lade
pumpe (40) vorgesehen ist.
11. Wärmespeichersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Ruths-Speicher (18)
ein Zusatzspeicher (98) für flüssiges und auf der
Speichertemperatur (Tsr) gehaltenes Wärmetransport
medium zugeordnet ist, daß beim Entladen
des Ruths-Speichers (18) eine Zufuhr von flüssigem
Wärmetransportmedium aus dem Zusatzspeicher (98) in
das Flüssigkeitsbad (24) erfolgt, so daß dieses beim
Entladen stets das Latentwärmespeichermaterial (26) im
wesentlichen mit Wärmekontakt umgibt, und daß das ver
dampfte Wärmetransportmedium durch den Überhitzungs
speicher (10) zur Nacherhitzung strömt, bevor es in
die Dampfkraftmaschine (51) eintritt.
12. Wärmespeichersystem nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem Zusatzspeicher (98) und dem
Ruths-Speicher (18) eine Zusatzpumpe (106) vorgesehen
ist, um dem Flüssigkeitsbad (24) flüssiges Wärmetrans
portmedium aus dem Zusatzspeicher (98) zuzuführen.
13. Wärmespeichersystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zusatzspeicher beim Beladen
des Ruths-Speichers (18) mit flüssigem Wärmetransport
medium bei der Speichertemperatur (Tsr) befüllbar ist.
14. Wärmespeichersystem nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß flüssiges, kondensiertes Wärmetransport
medium von dem Ruths-Speicher (18) in den Zusatzspei
cher (98) einleitbar ist.
15. Wärmespeichersystem nach einem der Ansprüche 11 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmequelle (32)
beim Beladen kondensiertes Wärmetransportmedium aus
einem Kondensatbehälter (120) zuführbar ist und daß
über eine Beladeleitung (90, 94) von der Wärmequelle
(32) verdampftes Wärmetransportmedium durch den
Überhitzungsspeicher (10) hindurch in den Ruths-Spei
cher (18) zur Kondensation einleitbar ist.
16. Wärmespeichersystem nach einem der Ansprüche 11 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Wärme
senke (50′) und der Wärmequelle (32) eine Kondensatzu
leitung (122) vorgesehen ist, in welcher kondensiertes
Wärmetransportmedium zur Wärmequelle (32) transpor
tierbar ist.
17. Wärmespeichersystem nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Kondensatzuleitung (122) in der
Wärmesenke (50′) der Kondensatbehälter (120) für das
kondensierte Wärmetransportmedium vorgesehen ist.
18. Wärmespeichersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ruths-Speicher (128)
ein zusätzliches Speichervolumen (134) für flüssiges
Wärmetransportmedium aufweist, in welches das flüssige
Transportmedium dann eintritt, wenn beim Beladen das
Latentwärmespeichermaterial (26) von dem Flüssigkeits
bad (136) im wesentlichen mit Wärmekontakt umgeben
ist, und daß beim Entladen maximal so viel des flüs
sigen Wärmetransportmediums im Ruths-Speicher (128)
verdampfbar ist, daß das zusätzliche Speichervolumen
(134) entleert ist, jedoch das Flüssigkeitsbad (136)
stets das Latentwärmespeichermaterial (26)
mit Wärmekontakt umgibt.
19. Wärmespeichersystem nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wärmequelle (32) kondensiertes
Wärmetransportmedium aus einem Kondensatbehälter (120)
zuführbar ist und daß von der Wärmequelle (32) ver
dampftes Wärmetransportmedium mittels einer Belade
leitung (90, 94) durch den Überhitzungsspeicher (10)
hindurch in das Flüssigkeitsbad (136) des Ruths-Spei
chers (128) einleitbar ist.
20. Wärmespeichersystem nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Entladeleitung (108, 112)
vorgesehen ist, mit welcher dampfförmiges Wärmetrans
portmedium aus dem zusätzlichen Speichervolumen (134)
des Ruths-Speichers (128) der Wärmesenke (50′) zuführ
bar ist.
21. Wärmespeichersystem nach einem der Ansprüche 18 bis
20, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Wärme
senke (50′) und der Wärmequelle (32) eine Kondensatzu
leitung (122) vorgesehen ist, mit welcher konden
siertes Wärmetransportmedium der Wärmequelle (32) zu
führbar ist.
22. Wärmespeichersystem nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Kondensatzuleitung (122) in der
Wärmesenke (50′) der Kondensatbehälter (120) vorge
sehen ist.
23. Wärmespeichersystem nach Anspruch 21 oder 22, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Kondensatzuleitung (122)
eine Ladepumpe (124) vorgesehen ist.
24. Wärmespeichersystem nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Be
ladeleitung und der Entladeleitung eine Verbindungs
leitung (180) vorgesehen ist.
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