DE4121116A1 - Verfahren und vorrichtung zum messen der walzkraft - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum messen der walzkraftInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Messen der Walz
kraft gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dargestellten
Art. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Die Walzkraft ist eine der maßgeblichen Führungsgrößen für das
Kaltwalzen, weil sie die Stichabnahme und damit die Umformung be
stimmt. Die unmittelbare Walzkraftmessung im Kraftschluß des Ge
rüstes, beispielsweise durch Anordnung von Kraftmeßdosen, ist jedoch
nicht möglich, so daß man auf eine mittelbare Messung angewiesen
ist. Hierfür eignen sich unter anderem die hydrauliche Anstellung
von Zahnstangen, die in formschlüssiger Verbindung mit endseitig
auf die Stützachsen zu deren Anstellung aufgesetzten Zahnrädern
stehen. Über induktive Druckaufnehmer läßt sich in diesem Falle die
Walzkraft ermitteln. Die Genauigkeit einer derartigen Messung hängt
stark von der die sich ändernden Kraftflußverteilung beim Einsatz
unterschiedlicher Walzendurchmesser ab. Um derartige Fehler sowie
Störungen durch damit verbundene Veränderungen der Reibungsverhält
nisse, der Verkeilung und des Verstellsystems zu beheben, wurde die
Ständerdehnung als Grundlage der Messung gewählt. Diese läßt sich
durch Dehnungsmeßstreifen einfach erfassen. Ihr haftet jedoch der
Nachteil an, daß betriebliche Außentemperaturschwankungen zu einer
starken Verfälschung der Meßergebnisse führen. So bewirkt eine
Temperaturänderung um 1°C eine Dehnung des Ständers von ca. 12 µ/m.
Weiterhin läßt sich durch zentrisches Aufbohren einer Ar
beitswalze und Einbringen von Spannhülsen, die mit Meßstreifen ver
sehen sind, die Verformung der Arbeitswalze während des Walzens
und, hiervon ausgehend, die Walzkraft in ihrer Verteilung quer zur
Walzrichtung ermitteln. Für die betriebliche Messung ist dieses
Verfahren jedoch ungeeignet, da entsprechend vorbereitete Arbeits
walzen nicht in der notwendigen Anzahl zur Verfügung gestellt
werden können. Nachteilig erwies sich hierbei auch die aufwendige
Meßdatenübertragung.
Der Erfindung liegt, hiervon ausgehend, die Aufgabe zu Grunde, ein
Verfahren und eine dazu geeignete Vorrichtung zu schaffen, mit
deren Hilfe eine zuverlässige und wirtschaftlich vertretbare Dauer
walzkraftmessung bei dem einleitend beschriebenen Walzwerktyp zu
ermöglichen.
Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung durch die im Kenn
zeichnungsteil des Patentanspruchs 1 vorgeschlagenen, verfahrens
mäßigen Merkmale, für deren Ausführung in den Unteransprüchen 2 bis
4 Vorrichtungen vorgeschlagen sind.
Somit führt die Erfindung zu einer indirekten Walzkraftermittlung,
die auf einer Durchbiegung des Querhauptscheitels beruht. Dies hat
den Vorteil, daß sich Temperaturänderungen praktisch so nicht
auswirken. Darüber hinaus wird diese Messung an Außenteilen des
Walzgerüstes vorgenommen, so daß sich Meßeinrichtungen leicht an
bringen lassen. Wie sich rechnerisch für die Verformung des Quer
hauptes nachweisen läßt, beträgt dessen elastische Verformung
während des Walzens je nach Walzkraft und Bandbreite mehrere
Zehntel Millimeter. Derartige Maßabweichungen sind mit her
kömmlichen Mitteln leicht erfaßbar, sofern eine demgegenüber orts
feste Position verbleibt. Als diese eignen sich die beidseitig an
die Querhäupter anschließenden Ständerköpfe, da in diesen auf Grund
ihrer Position keine Spannung mehr aufgebaut wird und somit Ver
formungen unterbleiben.
Die erwähnten Querhauptverwölbungen sind dank ihres Ausmaßes sowohl
der berührungslosen als auch der berührenden Wegmessung zugänglich.
Maßgeblich hierfür ist, daß bei Messungen im Scheitel des Quer
hauptes relativ zu den Ständerköpfen ein nahezu linearer Zusammen
hang zwischen der Verwölbung einerseits und der Walzkraft anderer
seits gegeben ist. Es ist dabei unkritisch, ob die Wegmessung die
Verwölbung genau im Scheitel des Querhauptes oder in dessen Nähe
erfaßt. Es besteht ein parabolischer Verlauf der Querhauptde
formation über die Breite des Querhauptes, wobei der Scheitel der
Parabel mit dem geometrischen Scheitel des Querhauptes zusammen
fällt, indes
besteht die Linearität des Zusammenhanges zwischen Deformation und
Walzkraft auch noch in den angrenzenden Bereichen der vom Scheitel
ausgehenden Parabeläste.
Für die erfindungsgemäße Vorrichtung ist kennzeichnend, daß sie
eine Relativmessung nach dem Vorschlag des Anspruchs 1 ermöglicht.
Zu diesem Zweck findet ein Meßsystem Anwendung, welches im wesent
lichen im Querhauptscheitel einerseits und an wenigstens einen der
Ständerköpfe andererseits angreift, so daß die Relativmessung
zwischen Querhauptscheitel und dem Ständerkopf besteht. Die Signale
des Meßsystems werden von einer Meßwertverarbeitungsschaltung
aufgenommen, die Bestandteil einer Steuer- bzw. Regeleinrichtung
sein kann, wobei eine Einstellung auf Vorgabewerte möglich ist.
Insbesondere sind nach dem Vorschlag der Erfindung die beiden Füße
eines Bügels auf die beiden, an das Querhaupt anschließenden
Ständerköpfe aufgesetzt. Dieser Bügel überbrückt das Querhaupt, wo
bei von seiner dem Scheitel des Querhauptes am nächsten kommenden
Stelle ein das Querhaupt berührender Wegaufnehmer ausgeht, der so
mit die Querhauptverwölbung proportional erfaßt. Das Meßsignal
findet in einer Meßwertverarbeitung, an die der Wegaufnehmer offen
bar angeschlossen ist, seine vorgesehene Verwendung.
Die Biegesteifigkeit ist für den Bügel der vorstehend erörterten
Ausführungsform der Erfindung eine selbstverständliche Voraus
setzung. Insbesondere muß auf die Biegesteifigkeit geachtet werden,
wenn nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung auf nur einen
Ständerkopf ein auf die Mitte eines Querhauptes gerichteter Arm
aufgesetzt ist, der hinreichend biegesteif gestaltet ist, um ohne
Einfluß auf die Messungen zu bleiben. Das freie Ende des Armes
trägt einen Wegaufnehmer, der den Scheitel des Querhauptes berührt,
und dessen Ausgang an die Meßwertverarbeitung angeschlossen ist.
Neben den berührenden Meßverfahren eignen sich weiterhin be
rührungslos arbeitende Meßverfahren nahezu einschränkungslos. Von
besonderem Interesse ist die Anordnung einer Laserstrahlverbindung
zwischen wenigstens einem Ständerkopf und der Querhauptmitte. Bei
der aus zwei Teilen bestehenden Anordnung wird der eine Teil vom
anderen anvisiert, wobei eine Diodenzeilenkamera Verwendung findet,
die Lageabweichungen im wesentlichen senkrecht zu dem Laserstrahl
darstellt, und die gleichfalls an eine Meßwertverarbeitung ange
schlossen ist.
Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die Zeich
nungen Bezug genommen. Darin zeigen:
Fig. 1 den Gerüstkörper oberhalb der Walzebene,
Fig. 2 die Querhauptdeformation in Abhängigkeit von der
Gerüstbreite,
Fig. 3 die Abhängigkeit zwischen Walzkraft und Querhauptver
wölbung und
Fig. 4 die Anordnung des Walzensatzes oberhalb der Walzebene
entsprechend Fig. 1.
Zu dem in Fig. 1 oberhalb der Walzebene 10 dargestellten Gerüst
körper gehört unterhalb der Walzebene 10 ein im wesentlichen in
gleicher Weise ausgebildeter Teil des Gerüstkörpers, von dessen
Darstellung abgesehen wurde. Oberhalb der Walzebene 10 sind die
Arbeitswalze, die Zwischenwalzen und die Stützwalzen eines
Sendzimirgerüstes angeordnet, wie es Fig. 4 darstellt. Von der
Arbeitswalze 11 wird die Kraft entsprechend den Pfeilrichtungen in
die Zwischenwalzen eingeleitet, die ihrerseits die Stützwalzen 12,
13 sowie 12′ und 13′ beaufschlagen. Die Stützwalzen sind zu
mehreren auf einer Achse angeordnet, wobei Stützsättel 14 und 15
bzw. 14′ und 15′ die Walzkraft von Rollenlagern auf das Gerüst
übertragen. Durch Verdrehen der beiden oberen Stützachsen 16 bzw.
16′, auf denen Rollenlager exzentrisch aufgereiht sind, kann die
Walzkraft erhöht bzw. herabgesetzt werden, zu welchem Zweck eine
Zahnstange 17 im Ein
griff mit Zahnrädern 18 bzw. 18′ steht. Diese Walzenanstellung ist
als Exzenteranstellung bekannt.
Als Folge dieser Krafteinleitung kommt es zu Verwölbungen der Quer
häupter, die über die Gerüstbreite die bereits erwähnte parabel
förmige Krümmung aufweisen. Einen derartigen Verlauf zeigt Fig. 2.
Der Scheitel dieses Deformationsverlaufes entspricht dem Querhaupt
scheitel 1, wie in Fig. 1 ersichtlich.
Bei Änderung der Walzkraft erfährt die in Fig. 2 dargestellte
Querhauptdeformation eine Verschiebung nach oben bzw. unten. Die
dabei eintretende Durchbiegung in µm verläuft entsprechend der in
Fig. 4 dargestellten Beziehung zwischen Walzkraft und Durchbie
gung.
Die am Querhauptscheitel auftretenden Verwölbungen werden ent
sprechend Fig. 1 durch eine Wegmessung erfaßt. Für diesen Zweck
ist der Bügel 7 mit seinen Füßen 5 und 6 auf die beiden Ständer
köpfe 2 und 3 aufgesetzt, so daß der Wegaufnehmer 9, der von der
Mitte des Bügels 7 ausgeht, den Querhauptscheitel 1 berührt. Auf
diese Weise werden Erhöhungen des Querscheitels 1 gegenüber den de
formationsfrei verbleibenden Ständerköpfen 2 und 3 empfangen. Die
Signale des Wegaufnehmers 9 sind auf eine Meßwertverarbeitung 4 ge
schaltet, um von dort aus bestimmungsgemäß zur Anzeige, zur
Registrierung, zum Regeln oder zum Steuern verwendet zu werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Messen der Walzkraft bei Stützrollenkaltwalz
werken, mit allseitig geschlossenem Gerüstkörper, bei welchem
beidseitig der Querhäupter Ständerköpfe bestehen, insbesondere
bei Sendzimirgerüsten, wobei die elastische Formänderung während
des Walzens ermittelt und als Maß der Walzkraft verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine beim Walzen auftretende Erhöhung des Querhaupt scheitels des oberen Gerüstkörpers
und/oder eine beim Walzen auftretende Absenkung des Querhauptscheitels des unteren Gerüstkörpers
relativ zur Ständerkopflage gemessen und als Maß der Walzkraft verwendet wird.
daß eine beim Walzen auftretende Erhöhung des Querhaupt scheitels des oberen Gerüstkörpers
und/oder eine beim Walzen auftretende Absenkung des Querhauptscheitels des unteren Gerüstkörpers
relativ zur Ständerkopflage gemessen und als Maß der Walzkraft verwendet wird.
2. Verfahren zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im wesentlichen am Querhauptscheitel (1) einer
seits und an wenigstens einem der Ständerköpfe (2, 3)
andererseits positioniertes Meßsystem vorgesehen ist,
dessen Signale auf eine Meßwertverarbeitung (4) ge
schaltet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf beide Ständerköpfe (2, 3) die Füße (5, 6) eines
Bügels (7) aufgesetzt sind, von dessen dem Querhaupt
scheitel (1) am nächsten kommender Stelle ein das Quer
haupt (8) berührender Wegaufnehmer (9) ausgeht, der an
eine Meßwertverarbeitung (4) angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einen der Ständerköpfe (2, 3) ein biegesteifer
Arm aufgesetzt und in Richtung auf die Mitte des Quer
hauptes (8) ausgerichtet ist, dessen freies Ende einen
den Querhauptscheitel (1) berührenden Wegaufnehmer (9)
aufweist, der an eine Meßwertverarbeitung (4) ange
schlossen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen wenigstens einem Ständerkopf (2, 3) und dem
Querhauptscheitel (1) eine zweiteilige Laserstrahlver
bindung besteht, bei der ein Teil vom anderen anvisiert
ist und eine Diodenzeilenkamera derart trägt, daß Lage
abweichungen etwa senkrecht zum Laserstrahl dargestellt
werden.
Priority Applications (1)
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE4121116A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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