DE4120689C1 - Electron-beam hardening cutting area of flat tool - by overlap mounting blades, while leaving area to be hardened uncovered etc. - Google Patents
Electron-beam hardening cutting area of flat tool - by overlap mounting blades, while leaving area to be hardened uncovered etc.Info
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Description
Das Verfahren wird zum Härten einer Oberflächenschicht im
Schneidenbereich von flachen Werkzeugen aus härtbaren Stählen
angewendet. Derartige Werkzeuge sind vorzugsweise Messerklin
gen von Erntemaschinen, Stechbeitel und technische Messer,
wobei die erzeugte Härteschicht die unmittelbare Schneide
ist. An diese Schneidwerkzeuge werden hohe Anforderungen be
züglich ihrer Verschleißbeständigkeit gestellt. Der Werkzeug
grundkörper ist vergleichsweise zur Schneide auf geringere
Härte eingestellt, was sich vorteilhaft auf die Bruchfestig
keit des Werkzeugs auswirkt.
Das Härten von Teilen aus Stahl mit dem Elektronenstrahl ist
bekannt (VDI-Z.110 (1968) Nr. 8, S. 316-320). Es wird ähnlich wie beim Härten mit anderen Energie
strahlen, z. B. Laserstrahlen, die zu härtende Oberflächen
schicht durch Übertragung einer hinreichend hohen Leistungs
dichte auf Austenitisierungstemperatur erwärmt. Durch Auf
rechterhalten der Energiezufuhr dringt die Austenitisie
rungsgrenze von der Oberfläche ausgehend in die Werkstück
tiefe vor. Wird die Energiezufuhr beendet, so erfolgt durch
Selbstabschreckung, d. h. ohne ein zusätzliches Abschreck
medium, allein durch Wärmeableitung in tiefer liegende Werk
stückbereiche die Härtung der austenitischen Oberflächen
schicht. Der für das Verfahren typische schnelle Anstieg auf
Austenitisierungstemperatur führt zu einer hohen Austeniti
sierungskeimdichte und damit zu einem besonders feinkörnigen
martensitischen Gefüge. Die vom Werkstückinneren zur Ober
fläche fortschreitende Abschreckung bildet günstige Bedin
gungen zur Ausbildung von Druckeigenspannungen in der Härte
schicht. Beide Besonderheiten des Verfahrens wirken sich vor
teilhaft auf die Verschleißeigenschaften aus. Die Selbstab
schreckung erfordert eine hinreichende Wärmekapazität der an
die Austenitisierungsschicht angrenzenden Werkstückbereiche.
Deshalb ist die Dicke der erzeugbaren Härteschicht auf ca.
170% der Werkstückstärke begrenzt. Die auf einige Millise
kunden bis etwa 1 Sekunde beschränkte Haltezeit auf Austeni
tisierungstemperatur erfordert eine gute Feinverteilung des
Ausgangsgefüges. Vergüteter Ausgangswerkstoff ist deshalb
günstig.
Es sind eine Reihe von Verfahren zur partiellen Oberflächen
härtung besonders beanspruchter Werkstückbereiche mit Elek
tronenstrahlen bekannt, die sich im wesentlichen durch die
Art und Weise der Energieübertragung und damit die örtlich
zeitliche Steuerung der Strahleinwirkung auf dem Werkstück
unterscheiden. So ist es z. B. bekannt, eine gehärtete Ober
flächenschicht durch punktweise Energieübertragung zu erzeu
gen. Nachteilig sind dabei unvermeidliche Anlaßzonen zwischen
benachbarten, aber zeitlich nicht unmittelbar nacheinander
erwärmten Oberflächenorten. Dieser Nachteil wird vermieden,
wenn der Elektronenstrahl in einem Punktraster hinreichend
schnell repitierend zur Einwirkung gebracht wird. Beiden Ver
fahren ist mit gewissen Unterschieden gemeinsam, daß sie auf
den Einsatz relativ kleiner Strahlleistungen begrenzt sind.
Eine weitere bekannte Verfahrensausführung besteht darin, daß
der Elektronenstrahl nicht auf die Werkstückoberfläche, son
dern auf eine Ebene davor oder dahinter, also bezüglich der
Werkstückoberfläche defokussiert, zur Einwirkung gebracht
wird. Auf diese Weise erhöht sich der Einwirkquerschnitt des
Elektronenstrahls. Dadurch kann zwar die quantitative Lei
stungsfähigkeit des Verfahrens erhöht werden, dies erfolgt
aber zu Lasten des Verfahrensvorteils präziser Energieüber
tragung, wie sie mit dem fokussierten Elektronenstrahl er
reicht wird.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird der Elektronen
strahl hochfrequent periodisch in einem Zeilenraster abge
lenkt auf dem Werkstück zur Einwirkung gebracht. Das Werk
stück kann dabei relativ zum Raster bewegt werden, so daß
auch das Strahlablenkfeld übersteigende Oberflächen mit ho
mogenen Eigenschaften gehärtet werden können. Durch geeig
nete Wahl der Abstände zwischen den Rasterlinien kann dabei
die wirksame Energiestromdichte an der Werkstückoberfläche
so gesteuert werden, daß eine in verschiedener Hinsicht be
sonders günstige oberflächenisotherme Energieübertragung
erfolgt.
Zur Anwendung dieses Rasterverfahrens für das Härten des
Schneidenbereiches von flachen Werkzeugen würde das Raster
feld parallel zu den Schneiden über das Werkstück geführt.
Im Interesse einer hohen Verfahrensproduktivität sollte das
Rasterfeld in Bewegungsrichtung relativ lang ausgeführt
sein, um bei hoher Fortschreitgeschwindigkeit die erforder
liche Energieübertragungsdauer sicherzustellen. Der Lei
stungssteigerung durch diese Maßnahmen sind jedoch Grenzen
gesetzt, da durch den erforderlichen Vor- bzw. Nachlauf des
Rasters an den Enden der Werkzeugschneiden bzw. adäquate
Maßnahmen relativ unproduktive Lösungen entstehen, die durch
den Werkstückwechsel im Energieübertragungsbereich noch zu
sätzlich belastet werden. Außerdem ergeben sich in der Praxis
nur schwer beherrschbare Führungsprobleme zwischen Strahlra
ster und Schneide, da die Energieübertragung ganz definiert
zum Verlauf der Schneide erfolgen muß, um unzureichende Er
wärmung der Schneidkanten ebenso wie eine Überhitzung dersel
ben auszuschließen.
Diese bekannten Verfahren der Elektronenstrahlhärtung sind
nicht geeignet, mit geringem Aufwand wirtschaftlich hohe
Stückzahlen von derartigen billigen Werkzeugen herzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Oberflächenhärtung des Schneidenbereiches von Flachwerkzeu
gen mit Elektronenstrahlen zu schaffen, das unter Wahrung
der qualitativen Verfahrensvorteile eine hohe Verfahrens
wirtschaftlichkeit ermöglicht. Insbesondere sind die verfah
rensbedingten Grenzen für den Einsatz hoher Strahlleistungen
zu überwinden und der Einfluß verfahrensbedingter Nebenzei
ten weitestgehend zu eliminieren.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Energieübertragung in
einem vom Elektronenstrahl periodisch hochfrequent durchlau
fenen Linienrasterfeld einer Elektronenstrahl-Härteanlage auf
die partiell zu härtenden Werkzeuge vor dem Anschliff der
Schneide nach den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
In den Unteransprüchen sind weitere Ausbildungen des Verfah
rens beansprucht.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet eine dichte Anord
nung der Werkzeuge und damit einen besonders günstigen Nut
zungsgrad der verfügbaren Expositionsfläche der Elektronen
strahl-Härteanlage. Ein die Verfahrensproduktivität mindern
des und erfahrungsgemäß störanfälliges Einzelhandling der
Werkzeuge im evakuierten Rezipienten der Elektronenstrahl-
Härteanlage entfällt. Die Prozeßführung ist gegenüber dem üb
lichen Einzelhandling der Werkzeuge stark vereinfacht. Das
Verfahren gestattet unter Wahrung der Verfahrensvorteile den
Einsatz hoher Strahlleistungen. Die Erfindung schafft damit
die entscheidenden Voraussetzungen für den wirtschaftlichen
Einsatz der Elektronenstrahlhärtung für eine Vielzahl billi
ger Massenteile.
Die hohe Produktivität des Verfahrens ist auch dadurch be
gründet, daß die zu Gruppen sich überlappend zusammengefaßten
Werkzeuge chargenweise oder im Durchlauf durch den evakuier
ten Rezipienten der Elektronenstrahl-Härteanlage geführt wer
den. Dabei werden diese Gruppen in Aufnahmevorrichtungen ent
weder auf Schienen durch den Rezipienten geführt oder sie
sind auf einem Kreuztisch oder auf dem Umfang einer drehbaren
Trommel angebracht. Der Kreuztisch bzw. die Trommel sind ent
weder Bestandteil des Rezipienten oder werden ebenfalls in
den Rezipienten ein- und ausgeschleust.
An einem Beispiel wird die Erfindung näher erläutert. Die
zugehörige Zeichnung zeigt einen Ausschnitt von reihenweise
zu einer Gruppe zusammengefaßten Messerklingen eines Schneid
werkes für Erntemaschinen in einer Schiene zum Durchlauf
durch den Energieübertragungsbereich des Elektronenstrahles.
Fig. 1 eine Messerklinge in Draufsicht,
Fig. 2 eine Anordnung von Messerklingen auf einer Schiene
in Draufsicht,
Fig. 3 die Anordnung der Fig. 2 in Seitenansicht im
Schnitt.
Die Messerklinge 1 (Fig. 1) ist im Schneidenbereich 2 über
einen Bruchteil der Klingenstärke mit dem Elektronenstrahl
zu härten. Die Schneidkante selbst wird von der Rückseite
der Messerklinge 1 erst nach Ausführung der Elektronen
strahlhärtung angeschliffen. Der Schneidenbereich der Mes
serklinge 1 besitzt damit zum Zeitpunkt der Elektronenstrahl
härtung eine konstante Materialstärke.
In Fig. 2 und 3 ist eine Vielzahl identischer Messerklingen
1 in einer schienenförmigen Aufnahmevorrichtung 3 in regel
mäßiger Anordnung sich gegenseitig soweit überlappend aufge
nommen, daß im wesentlichen nur der zu härtende Schneiden
bereich 2 unbedeckt bleibt. Die letzte Messerklinge 1′ der
Anordnung ist durch eine Abdeckung 4 der Aufnahmevorrich
tung 3 in gleicher Weise bedeckt. Die Aufnahmevorrichtung 3
wird in Richtung des Pfeiles mit konstanter Geschwindigkeit
relativ zum Energieübertragungsfeld 5 (unterbrochen gezeich
net) des Elektronenstrahles 6 bewegt. Das Energieübertra
gungsfeld 5 wird durch ein Linienraster gebildet. Der Elek
tronenstrahl 6 wird entlang der Scanlinien 7 nach einer
hochfrequenten zeitlinearen periodischen Ablenkfunktion ge
führt. Der im Energieübertragungsfeld 5 ortsabhängige Ab
stand der Scanlinien 7 entspricht den Bedingungen einer ober
flächenisothermen Energieübertragung. In einem der perio
disch wiederholten Ablenkzyklen wird jede der Scanlinien 7
einmal vollständig durchlaufen. Die Breite des Energieüber
tragungsfeldes 5 übersteigt geringfügig die Breite der Mes
serklinge 1. Das Produkt aus der Apertur des Elektronen
strahls mit dem maximalen Abstand zwischen der Fokussie
rungsebene und den am weitesten entfernt liegenden zu härten
den Oberflächenbereichen ist sehr klein gegenüber der Ausdeh
nung des Energieübertragungsfeldes 5 in Richtung der Relativ
bewegung zwischen dem Energieübertragungsfeld 5 und der An
ordnung der Messerklingen 1. Damit ist hinreichend gesichert,
daß alle zu härtenden Oberflächenbereiche der Messerklingen
den gleichen Temperaturzyklus durchlaufen.
Die Führung der Aufnahmevorrichtung 3 durch das Energieüber
tragungsfeld 5 sowie die Schleusung bzw. Anordnung der Auf
nahmevorrichtungen 3 erfolgt nach bekannten Prinzipien und
ist der Geometrie der zu härtenden Werkzeuge und der Elek
tronenstrahl-Härteanlage angepaßt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Elektronenstrahlhärten des Schneidenberei
ches von flachen Werkzeugen durch Energieübertragung in
einem vom Elektronenstrahl periodisch hochfrequent durch
laufenen linienrasterförmigen Energieübertragungsfeld im
Rezipienten einer Elektronenstrahl-Härteanlage, dadurch
gekennzeichnet, daß die partiell zu härtenden Werkzeuge
vor dem Anschliff der Schneide sich überlappend, jedoch
den zu härtenden Schneidenbereich nicht überdeckend, re
gelmäßig linear angeordnet mit konstanter Geschwindigkeit
relativ durch das Energieübertragungsfeld des Elektronen
strahles geführt werden, daß das Energieübertragungsfeld
über die volle Breite der Werkzeuge oder einen Teil der
selben ausgedehnt wird und daß die Werkzeuge in Richtung
der der Elektronenstrahleinwirkung ausgesetzten Fronten
der Schneiden durch das Energieübertragungsfeld des Elek
tronenstrahles geführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektronenstrahlleistung, das Linienraster und die
Bewegungsrichtung so aufeinander abgestimmt werden, daß
die Oberfläche der Bauteile im Energieübertragungsfeld
eine Isotherme nahe der Schmelztemperatur des Werkstoffs
bildet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektronenstrahl in eine Ebene fokussiert wird,
die innerhalb der Gesamtheit der der Elektronenstrahlein
wirkung ausgesetzten Werkzeugoberflächen liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß pro Millimeter Materialstärke im Härtebereich der
Werkzeuge werkstoffabhängig eine Energiedichte von
190 ±20 Ws/cm2 übertragen wird, wobei die Energieüber
tragungsdauer auf einem gegebenen Oberflächenort so ge
wählt wird, daß im Härtebereich eine matte, thermisch an
geäzte, aber noch keine angeschmolzene Oberfläche ent
steht.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausdehnung des Linienrasters des Elektronenstrah
les in Bewegungsrichtung der Werkzeuge so groß gewählt
wird, daß das aus Apertur des Elektronenstrahles und der
Abstandsdifferenz zwischen der Fokussierungsebene und der
dazu am weitesten entfernten zu härtenden Werkzeugober
fläche gebildete Produkt vernachlässigbar klein ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und mindestens einem der An
sprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge
reihenweise in Gruppen zusammengefaßt auf einer schienen
förmigen Einrichtung durch das Energieübertragungsfeld des
Elektronenstrahles im Rezipienten geführt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und mindestens einem der An
sprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge
reihenweise in mehreren Gruppen auf einem Kreuztisch befe
stigt werden und zeilenweise nacheinander durch das Ener
gieübertragungsfeld des Elektronenstrahles im Rezipienten
geführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und mindestens einem der An
sprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge
reihenweise in mehreren Gruppen, zeilenweise auf dem Um
fang einer drehbaren Trommel befestigt werden und die
Gruppen nacheinander durch das Energieübertragungsfeld
des Elektronenstrahles im Rezipienten geführt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
gruppenweise zusammengefaßten Werkzeuge über ein Schleu
sensystem durch den Rezipienten geführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914120689 DE4120689C1 (en) | 1991-06-22 | 1991-06-22 | Electron-beam hardening cutting area of flat tool - by overlap mounting blades, while leaving area to be hardened uncovered etc. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914120689 DE4120689C1 (en) | 1991-06-22 | 1991-06-22 | Electron-beam hardening cutting area of flat tool - by overlap mounting blades, while leaving area to be hardened uncovered etc. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4120689C1 true DE4120689C1 (en) | 1992-04-23 |
Family
ID=6434549
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914120689 Expired - Fee Related DE4120689C1 (en) | 1991-06-22 | 1991-06-22 | Electron-beam hardening cutting area of flat tool - by overlap mounting blades, while leaving area to be hardened uncovered etc. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4120689C1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1991
- 1991-06-22 DE DE19914120689 patent/DE4120689C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
VDI-Z.(1968) Nr. 8, S. 316-320 * |
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DE19931948B4 (de) * | 1999-07-09 | 2004-11-11 | Zwilling J. A. Henckels Ag | Verfahren zur Herstellung einer Klinge eines Schneidwerkzeuges und damit hergestelltes Erzeugnis |
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