DE2419382C3

DE2419382C3 - Verfahren zum Heraustrennen von Teilen aus kaltgewalztem Bandstahl

Info

Publication number: DE2419382C3
Application number: DE19742419382
Authority: DE
Inventors: Guenter Dr.-Ing. Beck; Ernst Moenkemoeller; Egon Dipl.-Ing. Passoter
Original assignee: Fried Krupp Huettenwerke AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1974-04-23
Filing date: 1974-04-23
Publication date: 1980-09-25
Also published as: DE2419382B2; DE2419382A1

Description

Kaltgewalzter Bandstahl dient zur Herstellung von verschiedenartigsten Werkstücken. Als Beispiele seien Büromaschinenteile genannt

Es gehört zum Stand der Technik, diese Teile durch Feinschneiden oder Stanzen aus dem kaltgewalzten Bandstahl herauszutrennen. Aufgnrrl der gewünschten hohen Festigkeit des kaltgewalzten Materials ergibt sich ein schneller Verschleiß der Wer^vjeugteile, die für den Heraustrennvorgang dienen.

Ein weiteres Problem bei der Herstellung von Werkstücken aus kaltgewalztem Band ist darin zu sehen, daß es wünschenswert ist, zumindest an bestimmten Stellen der Fertigteile, z. B. in einem hochbeanspruchten Abschnitt, eine besonders hohe Festigkeit zu haben. Zur Erreichung dieses Zieles können die herausgetrennten Teile in bestimmten Bereichen wärmebehandelt werden. Diese Behandlung der Einzelteile ist sehr aufwendig.

Ausgehend von der vorgenannten Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren anzugeben, das den Heraustrennvorgang der Teile aus dem kaltgewalzten Band erleichtert.

Diese Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Festigkeit des kaltgewalzten Bandes mittels eines steuerbaren Energiestrahls entlang der vorgesehenen Trennlinie durch Aufheizen unterhalb Aci erniedrigt und danach ein Stanz- oder Feinschneidwerkzeug zum Heraustrennen der Teile gesteuert wird. Als Energiestrahl kann ein an sich bekannter Elektronenstrahl verwendet werden. Zur Steuerung der Trennvorrichtung können optoelektronische oder magnetinduktivR Mittel dienen, wie sie zum Stand der Technik gehören.

Das erfindungsgemäße Verfahren bietet besondere

ίο Vorteile, wenn die Festigkeit des kaltgewalzten Bandes im ferritischperlitischen, austenitischen oder bainitischen Gefügezustand an der vorgegebenen Trennlinie durch ein Aufheizen unterhalb Aci erniedrigt wird. Wegen der so auf eine geringere Festigkeit gebrachten Schnittlinie wird die Standzeit der Trennwerkzeuge erheblich verlängert Die Schnittlinie kann hinreichend schmal gewählt werden, so daß durch die vorangegangene Wärmebehandlung keine Beeinträchtigung der Festigkeit des Teiles gegeben ist.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Festigkeit mindestens von Teilbereichen durch Austenitisieren mittels des steuerbaren Energiestrahls und nachfolgendes kontrolliertes Abkühlen innerhalb der Trennlinie vor dem Heraustrennen der Teile erhöht werden, so daß eine nachfolgende Härtung dieser Bereiche oder Teilbereiche entfallen kann, was zu einer weiteren Verfahrensvereinfachung führt

Eine klar definierte Abkühlungsgeschwindigkeit kann zwar durch Selbstabschreckung des Materials erreicht werden, jedoch hat es sich als zweckmäßig erwiesen, unmittelbar im Anschluß an die Aufheizung von außen einwirkende, geeignete Abkühlmittel aufzubringen.

Das Härten örtlich begrenzter Oberflächenschichten durch Wärmebehandlung mittels eines steuerbaren Energiestrahls ist an sich bekannt (Betriebstechnische Fachberichte, 1969, s. 79).

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Wie in der Figur schematisch angedeutet ist, sollen aus einem Kaltband 1 längs der Trennlinie 4 eine Vielzahl von Einzelteilen 2 herausgetrennt werden. Entlang dieser Linie 4 wird der Energiestrahl geführt, um ihre Festigkeit zu verringern und den Trennvorgang zu erleichtern.

Bei diesen Einzelteilen 2 war es wünschenswert, in einem hochbeanspruchten Teilbereich 3 eine erhöhte Festigkeit, z. B. mit einer Vickershärte HV = 400 kg/ mm², zu haben. Zu diesem Zweck wurden diese Teilbereiche 3 am durchlaufenden Band 1 mittels eines Elektronenstrahls austenitisiert und anschließend kontrolliert abgekühlt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche; 24 i9 382

1. Verfahren zum Heraustrennen von Teilen aus kaltgewalztem Bandstahl, der im Durchlauf an vorgegebenen Stellen unterhalb des Schmelzpunktes wärmebehandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Festigkeit des kaltgewalzten Bandes mittels eines steuerbaren Energiestrahls entlang der vorgesehenen Trennlinie durch Aufheizen unterhalb Aci erniedrigt und danach ein Stanzoder Feinschneidwerkzeug zum Heraustrennen der Teile gesteuert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Trennlinie vor dem Heraustrennen der Teile die Festigkeit mindestens von Teilbereichen durch Austenitisieren mittels des steuerbaren Energiestrahles und nachfolgendes kontrolliertes Abkühlen erhöht wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennlinie abgetastet und danach ein Stanz- oder Feinschneidwerkzeug gesteuert wird.