DE4120413A1 - Fadenspeicher- und -liefervorrichtung - Google Patents
Fadenspeicher- und -liefervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fadenspeicher- und
-liefervorrichtung der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bei einer aus DE-A1-37 34 284 bekannten Fadenspeicher- und
-liefervorrichtung weist die Einfädelvorrichtung
Richtungs-Blasdüsen und Luft-Leitflächen auf. Tritt ein
Fadenbruch ein, wird bei, z. B. in vorbestimmter
Position, stillgesetztem Antrieb das freie Fadenende des
gebrochenen Fadens oder eines Reservefadens durch
Aktivieren aller Richtungs-Blasdüsen vom Zulauf in die
Fadenspeicher- und -liefervorrichtung, durch das
Aufwickelorgan und dann entlang einer Umleitung
gegenüber dem normalen Fadenweg entlang der
Speichertrommel in die Fuhröffnung gebracht. Dabei wird
bei einem Teilstörfall mit Fadenbruch zwischen dem
Zulauf und der Speichertrommel ignoriert, daß
gegebenenfalls auf der Speichertrommel noch ein
ordnungsgemäßer Fadenvorrat vorliegt, von dem der Faden
ordnungsgemäß bis in die Führöffnung verläuft. Beim
Einfädelvorgang wird eine unnötige und zeitaufwendige
Mehrarbeit geleistet. Das durchgehende Einfädeln ist
nämlich nur nötig, wenn bei einem Totalstörfall mit
Fadenbruch auch der Fadenvorrat auf der Speichertrommel
aufgezehrt ist.
Bei einer aus der EP 02 69 140 bekannten Fadenspeicher- und
-liefervorrichtung werden ausschließlich
Teilstörfälle aufgrund eines Fadenbruches zwischen der
Spule und der Speichertrommel bei noch zumindest
teilweise ordnungsgemäßem Fadenvorrat auf der
Speichertrommel automatisch behoben. Eine Hilfsdüse
bringt das Fadenende des gebrochenen oder eines
Reservefadens in den Zulauf der Fadenspeicher- und
-liefervorrichtung und bis zum Auslaß des
Aufwickelorgans. Eine Schneidvorrichtung trennt einen
Anfangsteil des Fadenvorrats auf der Speichertrommel ab,
um dort ein freies Fadenende zu schaffen. Saugluftdüsen
ziehen beide Fadenenden ein, ehe eine Spleißvorrichtung
die Fadenenden verbindet. Dieses Prinzip setzt eine
rasch auf den Fadenbruch ansprechende
Betriebssteuervorrichtung voraus. Die
Einfädelvorrichtung ist nicht in der Lage, einen
Totalstörfall mit geleerter Speichertrommel zu beheben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Fadenspeicher- und -liefervorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der unnötige Mehrarbeit
bei der Störfallbehebung vermeidbar und ein Teilstörfall
mit Fadenbruch rascher behebbar ist, als ein
Totalstörfall. Nach einem weiteren Aspekt soll eine
bezüglich der Störfallbehebung intelligente
Fadenspeicher- und -liefervorrichtung geschaffen werden,
die in der Lage ist, den jeweiligen Störfall zu
klassifizieren und störfallspezifisch mit minimalem
Zeitaufwand und, gegebenenfalls automatisch, zu
beheben.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 enthaltenen
Merkmale gelöst.
Tritt nur ein Teilstörfall ein, bei dem auf der
Speichertrommel noch ein brauchbarer Fadenvorrat
vorhanden ist, dann wird das neue Fadenende nur aus dem
Auslaß des Aufwickelorgans herausgeblasen, damit es
gleich mit dem auf der Speichertrommel vorhandenen
freien Ende verknotet werden kann, gegebenenfalls durch
eine automatische Knüpfvorrichtung. Die anderen,
vorhandenen Richtungs-Blasdüsen werden nicht aktiviert,
so daß der auf der Speichertrommel vorhandene
Fadenvorrat nicht zerstört, verwirrt oder beseitigt wird
und auch keine Beeinträchtigung des Fadens im weiteren
Fadenweg stromab der Speichertrommel eintritt. Die
Behebung des Teilstörfalls läßt sich in kurzer Zeit und
ohne Vergeudung des vorhandenen Fadenvorrats
durchführen. Ist hingegen ein Totalstörfall eingetreten,
bei dem auch der Fadenvorrat auf der Speichertrommel
aufgezehrt ist, wird das neue Fadenende vom Zulauf der
Fadenspeicher und -liefervorrichtung bis zur
Führöffnung gebracht. Damit entfällt bei einem
Teilstörfall die problematische Beseitigung des noch
gespeicherten Fadenmaterials.
Besonders zweckmäßig ist die Ausführungsform gemäß
Anspruch 2. Bereits in Betrieb gewesene Fadenspeicher- und
-liefervorrichtungen mit einer
Drucklufteinfädelvorrichtung lassen sich ohne
gravierende bauliche Modifikationen einfach umrüsten.
Eine alternative Ausführungsform mit zwei
Aktiviervorrichtungs-Teilen geht aus Anspruch 3 hervor.
Zur Behebung eines Totalstörfalls werden beide
Aktiviervorrichtungs-Teile benutzt; zur Behebung eines
Teilstörfalls mit noch ordnungsgemäßem Fadenvorrat auf
der Speichertrommel wird hingegen nur der eine
Aktiviervorrichtungs-Teil benutzt.
Eine baulich einfache Ausführungsform geht aus Anspruch
4 hervor. Bei einem Störfall mit Betriebsstop der
Fadenspeicher- und -liefervorrichtung entscheidet eine
Bedienungsperson, ob ein Totalstörfall oder ein
Teilstörfall vorliegt. Diese Person stellt den
Umschalter in die jeweilige Stellung, damit die
Einfädelvorrichtung aktiviert und der Störfall behoben
wird.
Eine automatische und zeitsparende Ausführungsform geht
ferner aus Anspruch 5 hervor. Die
Betriebssteuervorrichtung entscheidet entweder anhand
ihr zugänglicher Signale oder beispielsweise durch
Fernsteuerung oder durch die Betätigung einer
Bedienungsperson, welche Richtungs-Blasdüsen aktiviert
werden, um einen Teilstörfall oder einen Totalstörfall
zu beheben.
Eine besonders vorteilhafte automatische Ausführungsform
geht aus Anspruch 6 hervor. Bei dieser Ausbildung wird
dem akuten Bestreben nach weitgehender Automatisierung
des Betriebs von Fadenspeicher- und -liefervorrichtungen
Rechnung getragen. Die
Störfall-Klassifizierungsvorrichtung nutzt beim Betrieb
der Vorrichtung und auch nach deren Stillsetzung noch
vorhandene Signale, um den Störfall zu klassifizieren
und zu unterscheiden, ob das Fadenende nur bis zur
Speichertrommel oder gleich bis zur Führöffnung gebracht
werden muß. Die Störfallbehebung erfolgt
störfallspezifisch mit minimalem Zeitaufwand und
automatisch.
Besonders vorteilhaft ist dabei die Ausführungsform
gemäß Anspruch 7, weil die
Störfall-Klassifizierungsvorrichtung ohnedies vorhandene
oder gezielt beim Störfall erzeugte Signale benutzt, die
z. B. anzeigen, ob die Speichertrommel geleert oder noch
gefüllt ist.
Das gilt auch für die alternative Ausführungsform gemäß
Anspruch 8. Das Aufwickelorgan braucht nämlich nur bei
einem Totalstörfall in die Einfädelstellung gestellt zu
werden. Es wird in beiden Fällen ein intelligentes
System geschaffen, das zwischen den Störfällen zu
unterscheiden vermag und die Störfälle zeitsparend auf
die einfachste Weise behebt.
Baulich einfach ist schließlich die Ausführungsform
gemäß Anspruch 9, wobei die Kapazität des
Mikroprozessors der Betriebssteuervorrichtung oder der
Betriebssteuervorrichtung selbst für diesen zusätzlichen
Zweck genutzt wird. Die Behebung eines Störfalls,
unabhängig davon ob es sich um einen Teilstörfall oder
um einen Totalstörfall handelt, benötigt nur eine kurze
Stillstandszeit der Fadenspeicher- und
-liefervorrichtung und des nachgeordneten Verbrauchers.
Bei einem Teilstörfall braucht das Fadenmaterial auf der
Speichertrommel nicht entsorgt zu werden.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des
Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt einer ersten
Ausführungsform einer Fadenspeicher- und
-liefervorrichtung,
Fig. 2 einen Längsschnitt einer modifizierten
Ausführungsform, und
Fig. 3 einen Längsschnitt einer modifizierten
Ausführungsform.
Eine Fadenspeicher- und -liefervorrichtung 1 gemäß Fig.
1, die beispielsweise zum Liefern eines Schußfadens zu
einer nicht-dargestellten Greifer- oder
Projektil-Webmaschine dient, besitzt einen Grundkörper
4, der einen Antriebsmotor für eine Hohlwelle 6 lagert.
Am zulaufseitigen Ende (Zulauf Z) des Grundkörpers 4 ist
eine Abdeckung 7 festgelegt. Auf der Hohlwelle 6 ist ein
konzentrischer Ring 10 angeordnet. Ein kanalförmiges
Aufwickelorgan 9 führt vom Inneren der Hohlwelle 6 zu
einem Auslaß 11. Im Grundkörper sind Permanentmagneten
13 auf Permanentmagneten 15 ausgerichtet, die in einer
zur Hohlwelle 6 koaxial im Speichertrommel 14 angebracht
sind, die auf der Hohlwelle 6 drehbar (Lager 46)
gelagert und durch die Permanentmagneten 13, 15 gegen
ein Mitdrehen blockiert ist. Die Umfangsfläche der
Speichertrommel 14 stellt eine Speicherfläche 17 für
einen Fadenvorrat V dar, der aus nebeneinander liegenden
und vom Aufwickelorgan 9 aufgebrachten Windungen eines
Fadens Y besteht. Ein Arm 20 des Grundkörpers 4
erstreckt sich längsseits und beabstandet zur
Speichertrommel 14. Er haltert eine zentrische
Führöffnung 22 und dient zum Unterbringen
nicht-gezeigter Fadensensoren, die zur Betriebssteuerung
und Betriebsüberwachung dienen und Signale für eine
nicht-gezeigte Steuervorrichtung erzeugen. Die
Führöffnung 22 kann eine geschlossene oder geschlitzte
Fadenöse oder auch der Einlaß einer nicht-dargestellten
Hauptdüse der Webmaschine sein. Die Führöffnung 22 kann
auch an einer eigenen Halterung angeordnet sein.
Eine Einfädelvorrichtung E ist als
Drucklufttransportsystem ausgebildet und dient zum
Einfädeln des Fadens Y nach einem Fadenbruch oder auch
zum erstmaligen Einfädeln. Zur Druckluftversorgung ist
eine Druckquelle 25, z. B. ein Gebläse oder ein
Druckluftspeicher, vorgesehen, die über eine
Aktivierungsvorrichtung A und Versorgungsleitungen 26,
27, 28, und gegebenenfalls 76, in denen beispielsweise
Mengen oder Druckregelventile 30 angeordnet sind, mit
mehreren stationären Richtungsblasdüsen 32, 33, 37, 73
entlang des Fadenwegs verbindbar ist. Im Bereich des
Zulaufs Z ist die erste Richtungsblasdüse 32 angeordnet,
die in die Hohlwelle 6 zielt, um den Faden Y durch die
Hohlwelle und das Aufwickelorgan 9 bis zum Auslaß 11 zu
bringen. Die nächste Richtungsblasdüse 33 ist im Bereich
der Umlaufbahn des Auslasses 11 angeordnet und in etwa
axial auf ein stationär am Arm 20 angeordnetes,
innenseitig längs oder schräg geschlitztes Rohr 52
ausgerichtet. Das Rohr 52 durchsetzt eine am Arm 20
angeordnete Fadenbremse F, die mit Bremselementen 48 an
der Speichertrommel 14 anliegt. Beim Auslaß des Rohrs 52
kann eine weitere Richtungsblasdüse 37 angeordnet sein,
die in etwa radial nach innen ausgerichtet ist.
Schließlich kann in der Führöffnung 22 eine weitere
Richtungsblasdüse 73 angeordnet sein, die in Fig. 1 nach
rechts gerichtet ist. Zumindest die Düse 73 ist in
vielen Fällen entbehrlich.
Aus dem Grundkörper 4 ist mittels eines Schaltmagneten
ein Sperrstift 61 in eine Ausnehmung 62 des Rings 10
einschiebbar, um den Auslaß 11 im Bereich der
Richtungsblasdüse 27 zu positionieren, wenn der Faden Y
bis zur Führöffnung 22 transportiert werden muß
(Einfädelstellung). Der nicht-gezeigte Antriebsmotor
wird durch die Betriebssteuervorrichtung zu diesem Zweck
im Kriechgang vorwärts- oder rückwärtsgedreht, bis der
ausgefahrene Sperrstift 61 einrastet. Es ist auch
möglich, diese Positionierung durch die
Steuervorrichtung im Antriebsmotor elektronisch zu
steuern.
Die Aktivierungsvorrichtung A umfaßt bei der gezeigten
Ausführungsform ein mittels eines Elektromagneten 19
gegen Federkraft zwischen einer Sperrstellung und einer
Durchgangsstellung hin- und herschaltbares Ventil 8 und
eine Schaltvorrichtung 18, die aus einer Nullstellung H,
Absperrstellung des Ventils 8, in eine
Totalstörfall-Stellung I und in eine
Teilstörfallstellung II schaltbar ist. Ferner gehören
zur Aktivierungsvorrichtung A Inhibitions-Ventile 16,
21 in den Versorgungsleitungen 28, 27. In der Stellung I
sind die Ventile 8, 16, 21 auf Durchgang geschaltet. In
der Stellung II ist nur das Ventil 8 auf Durchgang, sind
die Ventile 16, 21 hingegen auf Sperren geschaltet. Die
Aktiviervorrichtung A ist in Fig. 1 manuell betätigbar
dargestellt. Es ist möglich, die Aktiviervorrichtung A
ferngesteuert zu betätigen. Ferner könnte sie auch von
der nicht-gezeigten Betriebssteuervorrichtung betätigt
werden.
Im Normalbetrieb läuft der Faden Y vom Zulauf Z durch
das Aufwickelorgan 9, in den Vorrat V und vom Vorrat
durch die Fadenbremse F und die Führöffnung 22 zum
Verbraucher. Die erwähnten Fadensensoren überwachen
beispielsweise die Größe des Vorrats V und übermitteln
der Betriebssteuervorrichtung Signale, mittels derer in
Abhängigkeit vom Fadenverbrauch und der damit
verbundenen Größenänderung des Vorrats der Antrieb ein- bzw.
abgeschaltet oder in seiner Geschwindigkeit
gesteuert wird.
Tritt ein Fadenbruch auf, der durch nicht-dargestellte
Fadensensoren gemeldet wird, dann wird die
Fadenspeicher- und -liefervorrichtung 1 sowie der
nachgeordnete Verbraucher stillgesetzt und der Störfall
gemeldet. Eine Bedienungsperson überprüft dann, ob der
Fadenvorrat V noch auf der Speicherfläche 17 vorhanden
ist oder nicht. Für den Fall, daß der Vorrat V noch
vorhanden ist, handelt es sich um einen Teilstörfall. Zu
dessen Behebung wird die Aktivierungsvorrichtung A in
die Stellung I geschaltet. Mittels der Richtungsblasdüse
32 wird das Fadenende des gebrochenen Fadens oder eines
Reservefadens bis über den Auslaß 11 geblasen und dann
mit dem Fadenende des Vorrats V verknüpft, wofür
gegebenenfalls eine automatische Spleißvorrichtung
vorgesehen ist. Dann wird die Aktivierungsvorrichtung A
wieder in die Neutralstellung H geschaltet und der
Betrieb wieder aufgenommen. Der Teilstörfall kann
unabhängig davon behoben werden, ob das Aufwickelorgan 9
durch den eingerasteten Sperrzapfen 61 in der
Einfädelstellung positioniert wurde oder nicht.
Handelt es sich um einen Totalstörfall mit geleerter
Speicherfläche 17, dann entscheidet die
Bedienungsperson, die Aktiviervorrichtung A in die
Stellung II zu schalten, so daß alle vorgesehenen
Richtungsblasdüsen aktiviert werden und das Fadenende
vom Zulauf Z bis in die Führöffnung 22 blasen, und zwar
unter Zuhilfenahme des Rohrs 52, um das Hindernis der
Fadenbremse F zu umgehen. Dabei ist der Sperrstift 61
eingerastet. Nach Behebung des Totalstörfalls wird der
Sperrstift 61 ausgerastet und der Betrieb wieder
aufgenommen.
Bei der Ausführungsform der Fadenspeicher- und
-liefervorrichtung 1′ gemäß Fig. 2 arbeitet die
Einfädelvorrichtung E automatisch. Der konstruktive
Aufbau der Vorrichtung 1′ entspricht im wesentlichen dem
von Fig. 1.
Die Aktiviervorrichtung A weist stromab des
Magnetventils 8 ein Schaltventil 56 auf, das durch einen
Magneten umschaltbar ist und in der einen Stellung nur
die Versorgungsleitung 26 mit der Druckquelle 25
verbindet, in der anderen Schaltstellung hingegen die
Versorgungsleitung 26 und die Versorgungsleitungen 27,
28 mit der Druckquelle 25 verbindet. Im Arm 20 sind zwei
Fadensensoren 50, 51 beliebiger Bauart angeordnet (es
könnte auch nur ein Fadensensor für diesen Zweck benutzt
werden), die die Größe des Vorrats V auf der
Speicherfläche 17 abtasten und Signale an die mit 52
bezeichnete, thermisch gegenüber dem Antriebsmotor
insolierte, Betriebssteuervorrichtung übermitteln, um
anzuzeigen, ob der Vorrat eine bestimmte maximale oder
minimale Größe hat. Mittels dieser Signale steuert die
Betriebssteuervorrichtung 52 im Normalbetrieb den
nicht-gezeigten Antriebsmotor. In der
Betriebesteuervorrichtung 52 ist ein Mikroprozessor 53
enthalten, der betriebsspezifische Parameter und
Fadensensorsignale verarbeitet. Ferner ist eine
Störfall-Klassifiziervorrichtung 54 in die
Betriebssteuervorrichtung 52 oder den Mikroprozessor 53
integriert, der einen Schaltkreis 55 zum Ansteuern des
Schaltmagneten des Schaltventils 56 angehört.
Bei einem Störfall aufgrund eines Fadenbruchs stellt die
Klassifiziervorrichtung 54 fest, ob es sich um einen
Teilstörfall oder um einen Totalstörfall handelt, und
zwar z. B. anhand der Signale der Fadensensoren 50
und/oder 51. Dies kann z. B. dadurch erfolgen, daß die
Signale der Fadensensoren 50, 51, die das Vorliegen des
Vorrats V repräsentieren, zur Feststellung eines
Teilstörfalls benutzt werden, während fehlende Signale
der Fadensensoren 50, 51 oder Signale eines eigenen, im
Betrieb genutzten oder nur für einen Störfall
vorgesehenen Fadensensors zum Feststellen eines
Totalstörfalls mit geleerter Speicherfläche 17 verwendet
werden. In Abhängigkeit vom festgestellten Störfall wird
das Schaltventil 56 betätigt oder nicht, so daß bei
einem Totalstörfall alle Versorgungsleitungen 26, 27, 28
zum Aktivieren aller Richtungsblasdüsen mit der
Druckquelle 25 verbunden werden, sobald das Ventil 8
betätigt ist, während bei einem Teilstörfall das
Schaltventil 56 nicht betätigt und nur die
Versorgungsleitung 26 angeschlossen wird. Bei einem
Totalstörfall wird ferner der Antriebsmotor im
Kriechgang noch so weit bewegt, bis der Sperrstift 61
einrastet. Sobald dann das Fadenende vom Zulauf Z bis
zur Führöffnung 22 gelangt ist, wird der Betrieb wieder
aufgenommen bzw. zuvor der Sperrstift 61 zurückgezogen.
Gleichzeitig wird auch die Aktiviervorrichtung A durch
Schalten des Ventils 8 abgeschaltet.
Alternativ könnte auch die Einfädelstellung des
Aufwickelorgans 9 als Entscheidungskriterium für die
Klassifiziervorrichtung 53 benutzt werden, weil nur bei
einem Totalstörfall die Einfädelstellung aufgesucht
wird, während bei einem Teilstörfall das Fadenende in
jeder Drehlage des Aufwickelorgans eingeblasen werden
kann. Als Entscheidungshilfe könnte auch ein anderer im
Betrieb benutzter Fadensensor oder ein eigener
Störfall-Melder verwendet werden.
Die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung 1′′ gemäß Fig.
3 unterscheidet sich von den beiden vorhergezeigten
Ausführungsformen durch eine Meßvorrichtung M, mit der
die Länge des jeweils abgezogenen Fadens festgelegt
wird, z. B. für die Schußfadenlieferung zu einer
nicht-gezeigten Düsenwebmaschine. Ferner sind anstelle
der Richtungsblasdüsen stationäre Ringdüsen 33′, 35 und
37′ vorgesehen, um das aus dem Auslaß 11 austretende
Fadenende mittels Luftvorhängen 39, 40, 38 zur
Führöffnung 22 unabhängig davon zu bringen, in welcher
Drehlage das Aufwickelorgan 9 stillgesetzt ist.
Die Meßvorrichtung M ist ringförmig ausgebildet und im
Arm 20 gelagert. Die Führöffnung 22 ist an einer eigenen
Halterung 75 angeordnet. In der Meßvorrichtung M sind
über den Umfang verteilt Stopelemente 24 beweglich
gelagert, von denen jeweils ein Stopelement 24 durch
einen nicht-gezeigten Schaltmagneten aus einer
zurückgezogenen und einen Durchgangsspalt L
freilassenden Lage radial durch den Durchgangsspalt L
bis zum Speicherkörper 14 bewegbar ist, um in bekannter
Weise den Abzug des Fadens zu blockieren, wenn die
gewünschte Abzugslänge erreicht ist. Der detaillierte
Aufbau der Meßvorrichtung M und ihre Funktion sind aus
der EP-A 2-1 01 110 zu entnehmen, auf die hiermit
verwiesen wird. Eine trichterförmige Leitfläche 42 vor
der Ringdüse 35 dient zum Führen des Luftvorhangs 39.
Die Aktiviervorrichtung A für die Einfädelvorrichtung E
weist einen manuell mittels eines Hebels 18′ bedienbaren
Drehschieber 16′ auf, der drei Schaltstellungen hat. In
der ersten Schaltstellung ist die Druckquelle 25 von
sämtlichen Versorgungsleitungen 26, 27, 28 und der
zusätzlichen Versorgungsleitung 29 zur Ringdüse 35
abgetrennt. In der zweiten Schaltstellung ist nur die
Versorgungsleitung 26 an die Druckquelle 25
angeschlossen. In der dritten Schaltstellung sind
sämtliche Versorgungsleitungen an die Druckquelle 25
angeschlossen.
Bei einem Störfall wird je nachdem, ob es sich um einen
Totalstörfall oder einen Teilstörfall handelt, der
Drehschieber 16′ durch eine Bedienungsperson
entsprechend verstellt, damit der Störfall behoben wird.
Anstelle der manuell bedienbaren Aktiviervorrichtung
könnten auch die Aktiviervorrichtungen gemäß den Fig. 1
und 2 vorgesehen werden, um einen teilautomatischen oder
vollautomatischen Betrieb zu ermöglichen.
Claims (9)
1. Fadenspeicher- und -liefervorrichtung (1, 1′, 1′′) für
eine Textilmaschine, insbesondere eine Webmaschine, mit
einem Grundkörper (4), in dem ein Aufwickelorgan (9) für
den Faden (Y) zur Drehung antreibbar gelagert ist, mit
einer Speicherfläche (17) für einen Fadenvorrat (V) aus
tangential aufgewickelten Windungen, aus dem der Faden
(Y) Überkopf durch eine Führöffnung (22) abziehbar ist,
mit einer Einfädelvorrichtung (E), die ein
Druckluft-Transportsystem mit zwischen dem Zulauf (Z)
der Fadenspeicher- und -liefervorrichtung und der
Führöffnung (22) angeordneten Richtungs-Blasdüsen (32,
33, 33′, 35, 37, 37′, 73) aufweist, und mit einer
Aktiviervorrichtung (A) zum Aktivieren der
Richtungs-Blasdüse, dadurch gekennzeichnet, daß die
zumindest eine zwischen dem Zulauf (Z) in die
Fadenspeicher- und -liefervorrichtung (1, 1′, 1′′) und
einem Auslaß (11) des Aufwickelorgans (9) angeordnete
Richtungs-Blasdüse unabhängig von wenigstens einer
zwischen dem Auslaß (11) und der Führöffnung (22)
vorgesehenen Richtungs-Blasdüse (33, 33′, 35, 37, 37′,
73) aktivierbar ist.
2. Fadenspeicher- und -liefervorrichtung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktiviervorrichtung
(A) umschaltbar ist zwischen einer Teilstörfall-Stellung
(II), in der ausschließlich die zumindest eine
Richtungs-Blasdüse (32) zwischen dem Zulauf (Z) und dem
Auslaß (11) des Aufwickelorgans (9) aktivierbar ist, und
einer Totalstörfall-Stellung (I), in der mehr
Richtungs-Blasdüsen (32, 33, 33′, 35, 37, 37′, 73) als
die eine Richtungs-Blasdüse (32), vorzugsweise alle,
aktivierbar sind.
3. Fadenspeicher- und -liefervorrichtung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Aktiviervorrichtungs-Teile vorgesehen sind, deren einer
mit der zumindest einen Richtungs-Blasdüse (32) zwischen
dem Zulauf (Z) und dem Auslaß (11) des Aufwickelorgans
(9) und deren anderer mit den Richtungs-Blasdüsen (33,
33′, 35, 37, 37′, 73) zwischen dem Auslaß (11) und der
Führöffnung (22) verbunden ist, und daß der eine
Aktiviervorrichtungs-Teil entweder allein oder gemeinsam
mit dem anderen Aktiviervorrichtungs-Teil in eine die
jeweils zugehörigen Richtungs-Blasdüsen aktivierende
Stellung schaltbar ist.
4. Fadenspeicher- und -liefervorrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
manuell betätigbarer Umschalter (18, 18′) für die
Aktiviervorrichtung (A) bzw. die
Aktiviervorrichtungs-Teile vorgesehen ist.
5. Fadenspeicher- und -liefervorrichtung nach den
Ansprüchen 2 bis 4, wobei eine Betriebssteuervorrichtung
(52) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aktiviervorrichtung (A) bzw. die
Aktiviervorrichtungs-Teile mittels der
Betriebssteuervorrichtung (52) schaltbar sind.
6. Fadenspeicher- und -liefervorrichtung nach wenigstens
einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die
Betriebssteuervorrichtung (52) mit wenigstens einem
Fadensensor (50, 51) in signalübertragender Verbindung
steht, dadurch gekennzeichnet, daß eine einen
Teilstörfall oder einen Totalstörfall repräsentierende
Signale des Fadensensors (50, 51) verarbeitende
Störfall-Klassifiziervorrichtung (54) vorgesehen ist,
daß die Aktiviervorrichtung (A) mit der
Störfall-Klassifiziervorrichtung (54) in
Schaltverbindung steht, und daß die Aktiviervorrichtung
(A) mittels der Störfall-Klassifiziervorrichtung (54)
automatisch zwischen der Teilstörfallstellung und der
Totalstörfallstellung umschaltbar ist.
7. Fadenspeicher- und -liefervorrichtung nach Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, daß die für die
Störfall-Klassifiziervorrichtung (54) relevanten Signale
die Signale wenigstens eines Fadensensors, vorzugsweise
eines Fadenvorratsgrößensensors (50, 51) sind, die
entweder einen Teilstörfall mit auf der Speicherfläche
(17) vorliegendem Fadenvorrat (V) oder einen
Totalstörfall mit geleerter Speicherfläche (17)
repräsentieren.
8. Fadenspeicher- und -liefervorrichtung nach Anspruch
6, wobei mit der Betriebssteuervorrichtung (52) das
Aufwickelorgan (9) in eine vorbestimmte Einfädelstellung
stellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Totalstörfall für die Störfall-Klassifiziervorrichtung
(54) durch die Verstellung des Aufwickelorgans (9) in
die Einfädelstellung repräsentierbar ist.
9. Fadenspeicher- und -liefervorrichtung nach Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Störfall-Klassifiziervorrichtung (54) in die,
vorzugsweise einen Mikroprozessor (53) enthaltende,
Betriebs-Steuervorrichtung (52) eingegliedert ist.
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