DE4119154A1 - Vorrichtung zum behandeln von abwasser - Google Patents
Vorrichtung zum behandeln von abwasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln von
Abwasser mit wenigstens einer Schlammfangkammer, in wel
cher im Abwasser enthaltener Schlamm und enthaltene Fest
stoffe aufgefangen werden, und mit einer der Schlammfang
kammer nachgeschalteten Filterkammer, in der in Wasser
aufschwimmende und mit diesem nicht mischbare Leichtflüs
sigkeiten aufgefangen werden, mit einem Zulauf und einem
Ablauf, mit einem Filterkasten, in dem ein aus Kunst
stoff-Füllkörpern gebildetes Filter aufgenommen ist, wo
bei das Filter von unten nach oben durchströmt wird und
zwischen dem Zulauf in die Filterkammer und dem Ablauf
für behandeltes Abwasser aus der Filterkammer angeordnet
ist.
Vorrichtungen zum Entfernen von in Wasser aufschwimmenden
und dispergierten Leichtflüssigkeiten aus Abwässern sind
in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt. So be
schreibt die am 15. Oktober 1988 bekanntgemachte Öster
reichische Patentanmeldung 2186/87 einen Leichtflüssig
keitsabscheider mit einem Gehäuse, in dem eine Filter
schicht aus Kunststoffschnitzeln innerhalb eines Schach
tes angeordnet ist. Das Abwasser durchströmt die Filter
schicht von unten nach oben. Bei dieser bekannten Vor
richtung mündet der Zulauf für das zu behandelnde Abwas
ser innerhalb der Filterschicht im Schacht aus.
Es ist für Leichtflüssigkeitsabscheider verschiedentlich
schon vorgeschlagen worden, die Strömung in diesen beein
flussende Einbauten vorzusehen. So beschreibt das DE-Gbm
85 35 037 oder die am 15. Juli 1985 bekanntgemachte
Österreichische Patentanmeldung 1475/84 Einbauten, um die
Strömung in der das Filter aufnehmenden Kammer zu beein
flussen.
Weitere Ausführungsformen von Einrichtungen zur Entfer
nung von Leichtflüssigkeiten aus Abwässern, die mit soge
nannten Koaleszenzfiltern ausgestattet sind, sind aus der
AT-PS 3 86 402, der AT-PS 3 18 505, dem DE-Gbm 83 07 356
und der AT-PS 3 57 498 bekannt. Darüberhinaus gibt es eine
ganze Reihe von Vorschlägen, wie Einrichtungen zur Ent
fernung von Leichtflüssigkeiten aus Abwässern hinsicht
lich des Strömungsverlaufes beeinflußt werden können. In
diesem Zusammenhang wird beispielsweise auf die AT-PS
3 47 361, die AT-PS 3 47 870, die DE-OS 34 03 718, die FR-PS
23 22 833, die EP-A-69 885, die AT-PS 2 05 426, die AT-PS
3 17 797 und die GB-PS 52 71 637 verwiesen.
Aus der Prospektschrift "Öl-und Benzinabscheider, Serie
800 Aquasant" der Hirth Umweltschutztechnik Aktiengesell
schaft ist es im Prinzip bekannt, einer Filterstufe, die
als Koagulations- oder Feinentölungsfilter aufgebaut sein
kann, einen Schlammfang vorzuschalten, der im dort ge
zeigten Ausführungsbeispiel als einfacher Behälter ohne
jeden Einbau aüsgeführt ist. Aus dieser Literaturstelle
ist auch der Gedanke zu entnehmen, dem Filter eine Rück
spülvorrichtüng zuzuordnen, wobei im Filter mehrere ver
tikal ausgerichtete Rohre mit horizontalen Austrittsdüsen
vorgesehen sind. Bei dem bekannten Leichtflüssigkeitsab
scheider mündet der Zulauf das Filter von oben nach unten
durchsetzend unter den Filter aus, so daß das Filter von
unten nach oben von der zu behandelnden Flüssigkeit
durchströmt wird.
Problematisch bei vielen bekannten Leichtflüssigkeitsab
scheidern ist es, daß diese keine gesonderten Maßnahmen
bzw. bauliche Vorrichtungen für die Abtrennung von
Schlamm, der in Leichtflüssigkeiten enthaltendem Abwasser
in der Regel auch enthalten ist, aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung der eingangs genannten Gattung derart weiterzubil
den, daß das Koaleszenzfilter mit Schlamm nicht belastet
wird und daß das Entfernen von Schlamm aus der Filter
kammer vereinfacht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung
der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß in der
Schlammfangkammer zwischen dem Zulauf und dem Auslauf ei
ne Wand vorgesehen ist, die in ihrem oberen Abschnitt
Durchbrechungen aufweist und die in ihrem unteren Ab
schnitt als geschlossene Wand ausgebildet ist, daß der
Zulauf in die Filterkammer vom Eintritt desselben in die
se nach unten geführt ist, daß ein sich vom Zulauf zum
Filterkasten hin verbreitender Anströmboden vorgesehen
ist, der zum Filterkasten hin geneigt ist und daß im Fil
terkasten unter dem Filter ein geneigter Boden vorgesehen
ist.
Dadurch, daß der eigentlichen Filterkammer eine Schlamm
fangkammer mit der erfindungsgemäßen Konstruktion vorge
schaltet ist, wird der Eintritt von Schlamm in die Fil
terkammer weitestgehend verhindert. Allenfalls in die
Filterkammer gelangende Schlammanteile werden durch die
besondere Ausgestaltung des Anströmbodens zwischen dem
nach unten geführten Ende des Einlaufrohres und der Un
terseite des Filters an der tiefsten Stelle des Anström
bodens angesammelt, so daß sie von dort leicht entsorgt
werden können.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß neben der Mündung des Zulaufs in die Schlammfangkam
mer ein zur Einlaufmündung hin konvex gekrümmtes Strö
mungsverteilungsblech befestigt ist. Durch das Strömungs
leitblech ergibt sich eine Strömungsverteilung in der
Schlammfangkammer, welche das Absetzen von Schlamm begün
stigt.
Um zu verhindern, daß schwimmende oder schwebende Stoffe
aus der Schlammfangkammer in die Filterkammer gelangen,
kann gemäß einem Vorschlag der Erfindung vorgesehen sein,
daß in der Schlammfangkammer ein die Mündung des Auslau
fes umgebendes Schwebstoffgitter vorgesehen ist.
Eine räumlich günstige Anordnung in der Filterkammer er
gibt sich wenn gemäß einem Vorschlag der Erfindung vorge
sehen ist, daß der Zulauf in die Filterkammer entlang der
Wand des Gehäuses derselben nach unten geführt ist.
Bevorzugt ist es im Rahmen der Erfindung, daß im Bereich
der tiefsten Stelle des Bodens unter dem Filter ein Saug
rohr mündet, für an der tiefsten Stelle des Bodens unter
dem Filter angesammelten Schlamm. Dadurch werden nicht
nur die Strömungsverhältnisse zum Filter hin verbessert,
sondern es werden auch Schlammanteile, die trotz der
Schlammfangkammer in die Filterkammer gelangen, im Be
reich der tiefsten Stelle des Bodens unter dem Filter ge
sammelt. Diese Ausführungsform der Erfindung begünstigt
eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung,
nach welcher vorgesehen ist, daß der Anströmboden und/
oder der unter dem Filter vorgesehene Boden des Filter
kastens von beiden Seiten zur Mitte hin schräg abfallend
ausgebildet sind. Mit Hilfe des Saugrohres kann unter dem
Filter im Bereich der tiefsten Stelle angesammelter
Schlamm ohne Ausbau des Filters ohne weiteres entsorgt
werden.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vor
gesehen, daß in das Filter von oben her ein Spülrohr nach
unten geführt ist, das düsenartige Austrittsöffnungen für
ein Spülfluid, wie (Heiß-) Wasser, (Druck-) Luft auf
weist. Bei dieser Ausführungsform kann das Filter beson
ders rasch und wirksam gereinigt werden.
Um die Verteilung des Spülfluid im Filter zu verbessern,
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die Austritts
öffnungen an wenigstens einem, vorzugsweise zwei vom
Spülrohr im wesentlichen horizontal wegstehenden Düsen
rohren vorgesehen sind. Dabei kann gemäß einem weiteren
Vorschlag der Erfindung noch vorgesehen sein, daß die
Düsenrohre mehrere Düsenöffnungen aufweisen, die in un
terschiedliche Richtungen weisen und/oder daß die Düsen
öffnungen abwechselnd horizontal und vertikal ausgerich
tet sind. Mit diesen Ausgestaltungsmöglichkeiten wird ei
ne weitere Verbesserung der Reinigungswirkung durch das
Spülfluid erzielt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Anströmboden, der vom Zulauf bis
zum Filterkasten reicht, durch ein im wesentlichen drei
eckiges Blech gebildet ist, das mit seiner breiteren Sei
te dem im Filterkasten unter dem unteren, das Filter tra
genden gelochten Boden angeordneten Boden benachbart ist.
Diese Ausführungsform ergibt in der Filterkammer eine für
die Wirkung des Filters, das bevorzugt ein Koaleszenzfil
ter ist, vorteilhafte Strömung.
Eine einfache Konstruktion mit der erforderlichen Festig
keit und Stabilität ergibt sich, wenn vorgesehen ist, daß
das dreieckige den Anströmboden bildende Blech auf seiner
nicht am Filterkasten angrenzenden Rändern durch eine
Wand eingefaßt ist. Dabei kann noch vorgesehen sein, daß
die Wand mit ihrem unteren Rand am Boden des Gehäuses der
Filterkammer aufsteht. Diese Ausführungsform hat den Vor
teil, daß keine besonderen Halterungen für den Anströmbo
den erforderlich sind.
Der Strömungsübergang vom Anströmboden in den Boden unter
dem Filter gestaltet sich besonders störungsfrei, wenn
vorgesehen ist, daß der Anströmboden zwischen dem Zulauf
und dem Filterkasten um einen Winkel zwischen 1 und 6°,
vorzugsweise 3° geneigt ist. Dabei ist noch bevorzugt,
daß der Boden der Filterkammer um einen Winkel zwischen 1
und 6°, vorzugsweise 3° geneigt ist.
Das Ansammeln von im die Filterkammer einströmendem Ab
wasser noch enthaltenen, restlichen Schlammanteilen an
der tiefsten Stelle des Bodens unter dem Filter wird be
günstigt, wenn vorgesehen ist, daß der Anströmboden und/
oder der Boden unter dem Filter zur Mitte hin um einen
Winkel zwischen 2 und 6°, vorzugsweise 4° geneigt ist.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß dem Auslauf aus der Filterkammer ein an sich bekann
tes schwimmerbetätigtes Absperrventil zugeordnet ist. Ein
derartiges Absperrventil verhindert, daß durch den Aus
lauf Leichtflüssigkeiten aus der Filterkammer austreten.
Wie bereits angedeutet, ist bevorzugt, daß das Filter der
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehenen Filter
kammer ein Koaleszenzfilter ist. Besonders günstige Wir
kungen des Filters ergeben sich, wenn das Filter aus ge
bogenen/gekrümmten Polyolefinspänen besteht.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorge
sehen, daß im Abstand über dem Anströmboden eine horizon
tale Wand vorgesehen ist, die mit dem Anströmboden und
der Wand eine sich zum Filterkasten hin verbreiternde
Trompete bildet. Bei dieser Ausführungsform wird verhin
dert, daß durch den Zulauf zuströmendes Abwasser sich mit
dem in der Filterkammer enthaltenen Wasser vermischt, was
die Trennwirkung beeinträchtigen könnte. Dabei ist bevor
zugt vorgesehen, daß die Wand an der zugekehrten, verti
kalen Wand des Filterkastens angrenzt.
Um den Strömungsweg in der Schlammfangkammer zu verlän
gern und dadurch die Abtrennwirkung für Schlamm zu ver
bessern, kann vorgesehen sein, daß in der Schlammfangkam
mer zwischen dem Zulauf und dem Auslauf ein im Abstand
vom Boden der Schlammfangkammer endendes, vorzugsweise
nur im Bereich des Flüssigkeitsspiegels in der Schlamm
fangkammer angeordnetes Leitblech mit einer außermittig
angeordneten Durchtrittsöffnung vorgesehen ist.
Weitere Merkmale und Einzelheiten sowie Vorteile der er
findungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der nach
stehenden Beschreibung der in den Zeichnungen gezeigten
Ausführungsbeispiele.
Es zeigt:
Fig. 1 im Vertikalschnitt eine Vorrichtung, bestehend aus
Schlammfangkammer und Filterkammer;
Fig. 2 die Vorrichtung aus Fig. 1 in Draufsicht;
Fig. 3 eine abgeänderte Ausführungsform einer Schlamm
fangkammer im Vertikalschnitt;
Fig. 4 die Schlammfangkammer von Fig. 3 in Draufsicht
(teilweise);
Fig. 5 im Vertikalschnitt die Filterkammer der Vorrich
tung von Fig. 1 und 2 im Vertikalschnitt in vergrößertem
Maßstab;
Fig. 6 eine Draufsicht auf die in Fig. 5 gezeigte Filter
kammer;
die Fig. 7, 8 und 9 in Vorderansicht, Draufsicht bzw.
Seitenansicht einen Anströmboden zwischen dem Zulauf in
die Filterkammer und dem Filterkasten;
Fig. 10 im Teilschnitt und von rechts der Fig. 5 aus ge
sehen, einen Filterkasten;
Fig. 11 ein Ausführungsbeispiel eines im Filterkasten
eingesetzten Rückspülrohres;
Fig. 12 einen Schnitt längs der Linie XII-XII in Fig. 11
und
Fig. 13 ein Ausführungsbeispiel für ein im Filterkasten
eingesetztes Schlammabsaugrohr.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Ausführungsform der er
findungsgemäßen Vorrichtung besteht aus einer Schlamm
fangkammer 1 und einer Filterkammer 2 die in getrennten
Gehäusen 3 bzw. 4, die beispielsweise aus Beton bestehen,
untergebracht sind. Die Gehäuse 3 und 4 sind durch Deckel
5 und 6 verschlossen, wobei in diesen vorgesehene Mannlö
cher durch Verschlüsse 7 abgedeckt sind.
Es versteht sich, daß die Schlammfangkammer 1 und die
Filterkammer 2 auch in einem gemeinsamen Gehäuse vonein
ander durch eine Trennwand getrennt untergebracht sein
können.
In das Gehäuse 3 der Schlammfangkammer mündet ein Zulauf
8 für das zu behandelnde, Leichtflüssigkeiten und Öl
schlämme oder sonstige Schlämme enthaltende Abwasser ein.
Im Bereich der Mündung des Zulaufs 8 ist ein zur Mündung
des Zulaufs 8 konvex gekrümmtes Strömungsleitblech 9 über
Arme 10 an der Gehäusewand befestigt.
Im Bereich der Mündung des Auslaufes 11, der von der
Schlammfangkammer 1 zur Filterkammer 2 führt, ist in der
Schlammfangkammer 1 ein Schwebstoffgitter 12 vorgesehen,
das verhindert, daß im Wasser schwimmende Stoffe, wie
Laub, Zigarettenschachteln u. dgl. durch den Auslauf 11
in die Filterkammer 2 gelangen.
An der Innenseite des Gehäuses 3 ist im Bereich des Mann
loches eine Einstiegsleiter 13 montiert.
Zwischen dem Zulauf 8 und dem Auslauf 11 ist in der
Schlammfangkammer 1 ein Einbau 15 vorgesehen. Wie die
Draufsicht von Fig. 2 zeigt, ist der Einbau 15 zweimal
abgewinkelt und erstreckt sich von Wand zu Wand des Ge
häuses 3 der Filterkammer 1. Aus der in Fig. 1 gezeigten
Darstellung ist erkennbar, daß der Einbau 15 einen unte
ren Abschnitt 16 aufweist, der keine Durchbrechungen auf
weist, d. h. als durchgehende Wand ausgebildet ist. Hin
gegen weist der obere Abschnitt 17 des Einbaus 15 Durch
brechungen auf. Der Abschnitt 16 des Einbaus 15 verhin
dert, daß sich im Bereich 18 angesammelter Schlamm zum
Auslauf 11 aus der Schlammfangkammer 1 hin bewegt. Hin
gegen kann Wasser und in diesem mitgeführtes Benzin, Öl,
oder sonstige Leichtflüssigkeiten durch den gelochten,
oberen Abschnitt 17 des Einbaus 15 vom Zulauf 8 zum Aus
lauf 11 und durch diesen aus der Schlammfangkammer 1
strömen.
Der Durchbrechungen aufweisende Abschnitt 17 des Einbaus
15 in der Schlammfangkammer 1 kann ein einfaches Loch
blech sein, oder zwei im Abstand voneinander, zueinander
parallel verlaufende Wandteile aufweisen, zwischen wel
chen Füllkörper, z.B. Füllkörper in Form von Kunststoff
plättchen aufgenommen sind. Derartige Wandteile sind an
sich aus der am 15. Juli 1985 bekanntgemachten österr.
Patentanmeldung 1475/84 bekannt. Andere Ausführungsformen
für den gelochten Abschnitt 17 des Einbaus 15 sind eben
falls möglich.
Die in den Fig. 3 und 4 gezeigte Ausführungsform einer
Schlammfangkammer 20 unterscheidet sich von der in den
Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform dadurch, daß der
Einbau 15 in der Nähe des Auslaufes 11 angeordnet ist.
Insbesondere aus Fig. 4 ist ersichtlich, daß der Einbau
15 wie bei der anhand der Fig. 1 und 2 beschriebenen
Ausführungsform bzw. Ausgestaltungsmöglichkeiten als
zweifach gewinkelter, die Mündung des Auslaufes 11 in der
Filterkammer 2 umgebender Wandteil ausgebildet ist. Da
durch wird der Bereich 18, in dem sich Schlamm ansammeln
kann, gegenüber der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
vergrößert. Um den Strömungsweg in der Schlammfangkammer
1 zu verlängern, ist in dieser ein Leitblech 80 vorgese
hen, das durch die Mittelachse der Schlammfangkammer 1
geht und eine außermittige Durchtrittsöffnung 81 besitzt.
Wie ersichtlich, ist das Leitblech 80 nur im Bereich des
Flüssigkeitspegels vorgesehen.
In der der Schlammfangkammer 1 nachgeschalteten Filter
kammer 2 ist im Gehäuse 4 ein Filterkasten 25 angeordnet,
der zwischen einem mit dem Auslauf 11 verbundenen Zulauf
26 und einem Ablauf 27 angeordnet ist. Der Ablauf 27 ist
mit einem in den Zeichnungen nur schematisch angedeute
ten, schwimmergesteuerten Absperrventil 28 ausgestattet,
wie dies beispielsweise aus der Ö-Norm B 5101, dem DE-Gbm
85 35 037, der AT-PS 3 47 361, der AT-PS 3 47 870 oder der
FR-PS 23 22 833 bekannt ist. Auch andere Ausführungsfor
men von schwimmerbetätigten Abschlußorganen für den Ab
lauf 27, welche verhindern, daß Öl durch den Ablauf 27
aus der Filterkammer 2 heraustritt, sind denkbar. Diese
haben die Aufgabe, die Mündung des Ablaufes 27 zu ver
schließen, wenn die auf dem in der Filterkammer 2 ent
haltenen Wasser schwimmende Schicht aus Öl, Benzin oder
einer anderen mit Wasser nicht mischbaren Leichtflüssig
keit eine bestimmte Höhenlage unterschritten hat.
Der Filterkasten 25 besteht aus vier Blechwänden 29, 30,
31 und 32, die miteinander zu einem Kasten verbunden,
z. B. verschweißt sind und über von ihren vertikalen Kan
ten abstehenden Laschen 33, die, wie in Fig. 10 gezeigt,
auch als Haken zum Ansetzen von Hebezeug ausgebildet sein
können, gegen die Innenfläche 34 des Gehäuses 4 abge
stützt sind.
Der obere Abschluß 35 und ein Boden 36 des Filterkastens
25 sind als Lochblech mit einem Lochdurchmesser von vor
zugsweise 5 mm (s = 2 mm), gebildet.
Unterhalb des unteren gelochten Bodens 36 ist im Filter
kasten 25 noch ein in Fig. 5 von links nach rechts, d. h.
vom Zulauf 26 weg abfallender und von den Seitenwänden 31
und 32 zur Mitte hin ebenfalls geneigter Boden 37 vorge
sehen.
Im Filterkasten 25 ist im Bereich der tiefsten Stelle des
Bodens 37 ein unten offenes Rohr 38 vorgesehen, das bei
spielsweise die in Fig. 13 näher gezeigte Ausführungsform
besitzen kann und welche dazu dient, an der tiefsten
Stelle des Bodens 37 im Bereich des Filterkastens 25
angesammelten Schlamm abzusaugen.
Neben dem Rohr 38 zum Absaugen von Schlamm ist im Filter
kasten 25 ein Rohr 39 vorgesehen, das unten geschlossen
ist und im Bereich des Filters 40 im Filterkasten 25 we
nigstens zwei horizontale Düsenrohre 60 aufweist. Das
Rohr 39 und die von ihm abstehenden Düsenrohre 60 dienen
dazu, das Filtermaterial 40 im Filterkasten 25 mit Heiß
wasser, Druckluft oder sonst einem Spülmedium rückzuspü
len, um an den das Filter 40 bildenden Kunststoff-Form
körpern anhaftendes Öl und Leichtflüssigkeitströpfchen
bzw. Schlammanteile abzulösen. Schlammanteile sinken dann
bevorzugt nach unten und können über das Rohr 38 abge
saugt werden, wogegen sich Öl oder eine andere Leicht
flüssigkeit im Bereich der auf der Wasserschicht 42
schwimmenden Schicht 43 ansammelt.
Fig. 10 zeigt nochmals in größeren Einzelheiten und teil
weise geschnitten vom Auslauf 27 her gesehen, den Filter
kasten 25. Aus der Darstellung von Fig. 10 ist auch er
sichtlich, daß der Boden 37 von den Seitenwänden 31,
weg zur Mitte (Mittelebene 44) hin geneigt ausgebildet
ist, wobei die Neigung beispielsweise 4° beträgt. Auch
die Neigung des Bodens 37 quer zur Bildebene von Fig. 10,
d. h. vom Zulauf 26 zum Ablauf 27 hin, liegt in der Grö
ßenordnung von 2 bis 5°, wobei 3° bevorzugt ist.
Das im Filterkasten 25 eingesetzte Schlammabsaugrohr 38
ist über einen zwei Befestigungslaschen 50 tragenden Ring
51 im Bereich des oberen Lochbleches 35 des Filterkastens
25 befestigt. Das Rohr 38 ist oben durch eine Kappe 54
verschlossen. Die Kappe 54 besteht z. B. aus einem Teil,
der mit dem Rohrstück 38 verschraubt ist und einem Deckel,
mit dem dieser Teil verschließbar ist. Der Deckel
ist mit dem festgeschraubten Teil bevorzugt über einen
Bajonettverschluß (nach Art einer Kupplung von Feuerwehr
schläuchen) verbunden so daß ein Spülschlauch leicht
angeschlossen werden kann. Der Deckel ist über eine Kette
an einer Öse 52, die am Rohr 38 angeschweißt ist, befe
stigt, so daß sie nicht verloren gehen kann.
Das in Fig. 11 und 12 gezeigte, als Rückspülrohr dienende
Rohr 39 besitzt ebenfalls Befestigungslaschen 50 an einem
Ring 51 und ist am oberen Ende mit einem Gewinde 53 ver
sehen, auf das eine Kupplung (Verschlußkappe) 55 aufge
schraubt werden kann. Der Deckel ist über eine Kette an
der Öse 52 angehängt.
Im Abstand vom unteren, durch eine Abschlußplatte 56 ver
schlossenen Ende 57 des Rohres 39 sind im gezeigten Aus
führungsbeispiel zwei seitlich abstehende Düsenrohre 60
vorgesehen, die in mit dem Rohr 39 verbundenen Hülsen 61
eingesetzt sind. In den Düsenrohren 60 sind Düsenöffnun
gen 62 und 63 vorgesehen, die einander jeweils paarweise
gegenüberliegen und abwechselnd zueinander um 90° ver
setzt angeordnet sind, wie dies insbesondere Fig. 11
zeigt. Daher tritt das Rückspülmedium aus den Düsenöff
nungen 62 nach oben und nach unten und aus den Düsenöff
nungen 63 zur Seite hin, d. h. im wesentlichen horizontal
aus.
Das Filter 40 im Filterkasten 25 ist als Koaleszenzfilter
ausgebildet, wie dies im Prinzip aus der AT-PS 3 57 498
bekannt ist. Ein besonders bevorzugter Werkstoff für das
Filter 40 im Filterkasten 25 ist eine lose Schüttung aus
Polyolefinteilchen, die in sich gekrümmte, bandförmige
Späne mit einer Schüttdichte von weniger als 0,1 g je cm3
sind.
Dem Zulauf 26 in die Filterkammer 2 ist eine sich trom
petenartig erweiternde, in Draufsicht im wesentlichen
dreieckige Strömungsverteilvorrichtung 70 zugeordnet, die
aus einer gewinkelten Wand 71 besteht, in die ein An
strömboden 72 und über diesem eine obere Wand 74 einge
schweißt ist, wobei der Boden 72 vom Zulauf 26 zum frei
en, dem Filterkasten 25 benachbarten Rand 73 des Bodens
72 hin mit einer Neigung von beispielsweise 3° abfallend
ausgebildet ist.
Durch die spezielle, sich vom Zulauf 26 zum Filterkasten
25 hin verbreiternde und in Richtung auf den Filterkasten
25 zu geneigte Ausführung des Bodens 72 bzw. die Form der
Strömungsverteilvorrichtung 70 ergibt sich eine besonders
günstige Strömungsverteilung der aus dem Zulauf 26, der
mit der Verbindungsleitung einstückig (Fig. 5) oder durch
eine Muffenverbindung verbunden (Fig. 1) ausgeführt sein
kann, zulaufenden Flüssigkeit. Die Strömungsverteilein
richtung 70 ist mit ihrem dem Zulauf 26 gegenüberliegen
den Rand unmittelbar an der zugekehrten Wand 29 des Fil
terkastens 25 bzw. dem zugekehrten Rand des Bodens 37 un
ter dem Filter 40 benachbart angeordnet, so daß der obere
Rand des Bodens 37 dem unteren Rand 73 des Bodens 72 be
nachbart, jedoch in Höhenrichtung versetzt angeordnet
ist.
Durch die besondere Ausbildung der Verteilvorrichtung 70
mit ihrem Boden 72 in Verbindung mit der besonderen An
ordnung und Ausbildung des Bodens 37 im Filterkasten 25
ergibt sich ein Zulauf von Flüssigkeit zum Filter 40, der
das Aufwirbeln von im zuströmenden Abwasser enthaltenem
Schlamm verhindert, so daß sich dieser in erster Linie im
tiefsten Bereich des Bodens 37 unter dem Schlammabsaug
rohr 38 ansammelt und daher das Filter 40 nicht verlegt
bzw. dessen koaleszierende Wirkung nicht nachteilig be
einflußt, so daß der Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen
Leichtflüssigkeitsabscheiders nicht beeinträchtigt wird.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Leichtflüs
sigkeitsabscheiders liegt darin, daß er für einen sehr
breiten Belastungsbereich geeignet ist. So können Abwäs
ser in Mengen von 2 bis 100 l je Sek. ohne weiteres und
mit guter Reinigungswirkung gereinigt werden.
Claims (22)
1. Vorrichtung zum Behandeln von Abwasser mit wenigstens
einer Schlammfangkammer (1), in welcher im Abwasser
enthaltener Schlamm und enthaltene Feststoffe aufge
fangen werden, und mit einer der Schlammfangkammer
(1) nachgeschalteten Filterkammer (2), in der in Was
ser aufschwimmende und mit diesem nicht mischbare
Leichtflüssigkeiten aufgefangen werden, mit einem Zu
lauf (26) und einem Ablauf (27), mit einem Filterka
sten (25), in dem ein aus Kunststoff-Füllkörpern ge
bildetes Filter (40) aufgenommen ist, wobei das Fil
ter (40) von unten nach oben durchströmt wird und
zwischen dem Zulauf (26) in die Filterkammer (2) und
dem Ablauf (27) für behandeltes Abwasser aus der Fil
terkammer (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Schlammfangkammer (1) zwischen dem Zulauf
(8) und dem Auslauf (11) eine Wand vorgesehen ist,
die in ihrem oberen Abschnitt (17) Durchbrechungen
aufweist und die in ihrem unteren Abschnitt (16) als
geschlossene Wand ausgebildet ist, daß der Zulauf
(26) in die Filterkammer (2) vom Eintritt desselben
in diese nach unten geführt ist, daß ein sich vom
Zulauf (26) zum Filterkasten (25) hin verbreitender
Anströmboden (72) vorgesehen ist, der zum Filterka
sten (25) hin geneigt ist und daß im Filterkasten
(25) unter dem Filter (40) ein geneigter Boden (37)
vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß neben der Mündung des Zulaufs (8) in die Schlamm
fangkammer (1) ein zur Einlaufmündung hin konvex ge
krümmtes Strömungsverteilungsblech (9) befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Schlammfangkammer (1) ein die
Mündung des Auslaufes (11) umgebendes Schwebstoffgit
ter (12) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zulauf (26) in die Filterkam
mer (2) entlang der Wand des Gehäuses (4) derselben
nach unten geführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anströmboden (72) und/oder
der unter dem Filter (40) vorgesehene Boden (37) des
Filterkastens (25) von beiden Seiten zur Mitte hin
schräg abfallend ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der tiefsten Stelle
des Bodens (37) unter dem Filter (40) ein Saugrohr
(38) mündet, für an der tiefsten Stelle des Bodens
(37) unter dem Filter (40) angesammelten Schlamm.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in das Filter (40) von oben her
ein Spülrohr (39) nach unten geführt ist, das düsen
artige Austrittsöffnungen (62 und 63) für ein Spül
fluid, wie (Heiß-) Wasser, (Druck-) Luft aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnungen (62 und 63) an wenigstens
einem, vorzugsweise zwei vom Spülrohr (39) im wesent
lichen horizontal wegstehenden Düsenrohren (60) vor
gesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenrohre (60) mehrere Düsenöffnungen (62,
63) aufweisen, die in unterschiedliche Richtungen
weisen.
10. Vorrichtung nach Anspruche 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenöffnungen (62, 63) abwechselnd horizon
tal und vertikal ausgerichtet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der Anströmboden (72), der
vom Zulauf (26) bis zum Filterkasten (25) reicht,
durch ein im wesentlichen dreieckiges Blech gebildet
ist, das mit seiner breiteren Seite (63) dem im Fil
terkasten (25) unter dem unteren, das Filter (40)
tragenden gelochten Boden (36) angeordneten Boden
(37) benachbart ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das dreieckige den Anströmboden (72) bildende
Blech auf seiner nicht am Filterkasten (25) angren
zenden Rändern durch eine Wand (71) eingefaßt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wand (71) mit ihrem unteren Rand am Boden des
Gehäuses (4) der Filterkammer (2) aufsteht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß der Anströmboden (72) zwi
schen dem Zulauf (26) und dem Filterkasten (25) um
einen Winkel zwischen 1 und 6°, vorzugsweise 3° ge
neigt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß der Boden (37) der Filter
kammer (25) um einen Winkel zwischen 1 und 6°, vor
zugsweise 3° geneigt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß der Anströmboden (72) und/
oder der Boden (37) unter dem Filter zur Mitte hin um
einen Winkel zwischen 2 und 6°, vorzugsweise 4° ge
neigt ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß dem Auslauf (27) aus der
Filterkammer (2) ein an sich bekanntes schwimmerbe
tätigtes Absperrventil (28) zugeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß das Filter (40) ein Koa
leszenzfilter ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filter (40) aus gebogenen/gekrümmten Polyole
finspänen besteht.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß im Abstand über dem An
strömboden (72) eine horizontale Wand (74) vorgesehen
ist, die mit dem Anströmboden (72) und der Wand (71)
eine sich zum Filterkasten (25) hin verbreiternde
Trompete bildet.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wand (74) an der zugekehrten, vertikalen Wand
(29) des Filterkastens (25) angrenzt.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, da
durch gekennzeichnet, daß in der Schlammfangkammer
(1) zwischen dem Zulauf (8) und dem Auslauf (11) ein
im Abstand vom Boden der Schlammfangkammer (1) enden
des, vorzugsweise nur im Bereich des Flüssigkeits
spiegels in der Schlammfangkammer (1) angeordnetes
Leitblech (80) mit einer außermittig angeordneten
Durchtrittsöffnung (81) vorgesehen ist.
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