DE4118552A1 - Schlaeuche und kanaele aus textilmaterial fuer belueftungs- und klimaanlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Schläuche und Kanäle aus Textil­ material für Belüftungs- und Klimaanlagen.

Die Aufrechterhaltung eines bestimmten Klimas der umgeben­ den Luft am Arbeitsplatz, in der Medizin und Pharmazie, bei der Werkstoffprüfung oder bei Freilandversuchen unter standardisierten Klimabedingungen sowie in der Technologie, insbesondere in der Lebensmitteltechnologie stellt erhebliche Ansprüche an das Messen und die Regelung an Zu- und Abluft, Luftfeuchtigkeit und Staubgehalt sowie Lichtverhältnissen und dergleichen. Für die variable Luftverteilung in Arbeits- Lager- und Aufenthaltsräumen oder ähnlichen Orten werden heute vielfach Metall- oder Elastomerschläuche mit montier­ ten Frischluftdüsen verwendet, allerdings in besonderen Fällen auch Textilschläuche oder Kanäle aus Textilmaterial, insbesondere dann, wenn relativ niedrige Luftgeschwindigkeiten notwendig oder erwünscht sind. Bisher ist es üblich, für derartige Textilschläuche gewebte Textilbahnen mit einer relativ hohen Webdichte zu verarbeiten, da Textilschläuche naturbedingt stets mehr oder weniger luftdurchlässig sind. Es ist aber häufig notwendig und erwünscht, daß man auch bei Verwendung von Textilmaterial für die Klimatechnik eine gezielte variable Durchlässigkeit schaffen möchte, um der durchlaufenden Zirkulationsluft die Möglichkeit zu geben, an bestimmten Stellen oder Strecken mit unterschiedlicher Kapazität und unterschiedlichem Druck auszutreten. Eine technisch brauchbare Lösung für dieses Problem ist bisher noch nicht gefunden worden, so daß hierfür immer noch ein Bedürfnis besteht.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, Schläuche und Kanäle aus Textilmaterial für die Belüftungs- und Klima­ technik zu entwickeln, die eine variable Luftverteilung über die gesamte Länge ermöglichen.

Zur Lösung der Aufgabe werden Schläuche und Kanäle aus Tex­ tilmaterial für Belüftungs- und Klimaanlagen vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß das Gewebe eine unter­ schiedliche Webdichte aufweist.

Durch Verwendung eines Textilmaterials mit unterschiedlicher Webdichte ergibt sich die Möglichkeit, daß man Schläuche bzw. Kanäle, im folgenden zusammenfassend als Schläuche bezeichnet, waagerecht oder senkrecht an entsprechende Luft­ aggregate montieren kann, bei denen das Textilmaterial eine stärkere oder einer geringere Luftdurchlässigkeit aufweist, so daß im Gegensatz zu den normalerweise verwendeten Textil­ schläuchen, die nur eine gleichmäßige Luftverteilung über die ganze Schlauchlänge ermöglichen, eine variable Luftver­ teilung praktiziert werden kann. Durch eine entsprechende Webtechnik und einen entsprechenden Zuschnitt der Schläuche kann der Austritt der Luft auf vorausbestimmte Stellen unter­ schiedlicher Kapazität und unterschiedlicher Geschwindig­ keit gesteuert werden, so daß eine zonale Luftbehandlung möglich ist, wie sie insbesondere in der Lebensmitteltechno­ logie bei Trocknungs-, Reife-, Kühlungs- oder Erwärmungspro­ zessen notwendig ist. Dies trifft insbesondere beispielsweise für Reiferäume für Käse oder Schinken zu, bei denen zwar eine gleichmäßige und ständige, aber gezielte und relativ milde Luftumwälzung erwünscht ist. Erfahrungsgemäß soll in solchen Räumen beispielsweise die Luftgeschwindigkeit nur im Bereich von etwa 0,05 bis 0,15 m/Sek liegen und derar­ tig relativ niedrige Geschwindigkeiten sind mit den augen­ blicklich bevorzugten Klimatechniken nur schwer zu erzielen.

Das verwendete Textilmaterial wird so gewebt, daß die voraus­ berechneten Webdichten auf ganz bestimmte Längen entstehen, also beispielsweise ein abschnittweiser Wechsel zwischen relativ dichtem Gewebe, das im praktischen Sinne fast als luftundurchlässig bezeichnet werden kann, und einem sehr viel offenerem Gewebe mit geringerer Webdichte, das einen gleichmäßigen Luftaustritt gestattet. Derartiges Textilma­ terial kann von vornherein rund gewebt werden oder wird nach der Herstellung zu Schläuchen oder Kanälen unterschied­ licher Formen und mit unterschiedlichen Durchmessern zusam­ mengenäht. Die Abschnitte mit geringerer Webdichte können gleichmäßig über die gesamte Länge und den Umfang verteilt sein, es kann aber auch eine Anordnung dergestalt erfol­ gen, daß beispielsweise der deckenwärts gerichtete Teil aus wenig durchlässigem Material besteht, während der raumwärts gerichtete Teil im wesentlichen oder in größeren Abschnitten Textilgewebe mit geringerer Webdichte aufweist, so daß ein gewisser "Abblaseffekt" in Raumrichtung entsteht.

Die Herstellung von Gewebe mit abschnittweise unterschied­ lichen Webdichten ist an und für sich bekannt, so daß sich nach Vorgabe des Verwendungszweckes und der benötigten Luft­ menge und -geschwindigkeit die erforderlichen Parameter für den Webvorgang berechnen lassen. Durch Verwendung von Spezialgarnen und -webarten bildet das Textilmaterial gleich­ zeitig eine Art Filtermedium, wodurch die Luft von Staub und Mikroorganismen gereinigt wird. Versuche haben gezeigt, daß eine Reduzierung der Mikroorganismen und der Staubpar­ tikel innerhalb kurzer Zeit durch Umluft bis zu 98% erfolgt. Es ist auch möglich, die Fasern oder Garne zusätzlich mit Bakterisiden, Fungiziden oder Sporiziden zu imprägnieren, wenn ein bestimmter antiseptischer Effekt gegenüber Mikro­ organismen erzielt werden soll.

Die erfindungsgemäßen Schläuche werden für Belüftungs- und Klimaanlagen nicht nur in Arbeits- und Aufenthaltsräumen sowie in der Medizin und Pharmazie oder für Klimakammern benutzt, sondern insbesondere auf dem Sektor der Lebensmit­ teltechnologie.

Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft an den Abbil­ dungen erläutert: Abildung 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Schlauch mit um­ laufenden Abschnitten unterschiedlicher Webdichte, Abbildung 2 zeigt einen entsprechenden Schlauch mit raum­ wärts gerichteten Teilen unterschiedlicher Webdichte.

Der Schlauch 1 besteht aus den schraffiert dargestellten Anteilen höherer Webdichte 2 und den abschnittweise da­ zwischen geschalteten Anteilen geringerer Webdichte 4, hier als Karo dargestellt. Diese Abschnitte können entweder schlauch­ umlaufend sein, wenn die Schläuche rundgewebt oder genäht sind oder sie können auch nur an den raumwärts gelegenen Teil des Schlauches vorliegen wie in Abbildung 2 dargestellt.

Claims (5)

1. Schläuche und Kanäle aus Textilmaterial für Belüftungs- und Klimaanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe eine unterschiedliche Webdichte aufweist.

2. Schläuche und Kanäle nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Webdichte abschnittweise wechselt.

3. Schläuche und Kanäle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Abschnitte mit geringerer Webdichte nur im raumwärts gerichteten Teil des Schlauches oder Ka­ nals vorgesehen sind.

4. Verwendung von Schläuchen und Kanälen aus Textilma­ terial nach Anspruch 1 bis 3 für Reiferäume bei der Lebens­ mittelherstellung.

5. Verwendung von Schläuchen und Kanälen nach Anspruch 1 bis 3 bei der Belüftung von Arbeitsplätzen für Personal mit sitzender Tätigkeit.