DE19634852C2 - Temperatur- und druckbeständige Stopfbuchspackung und Verfahren zur Herstellung von Dichtungssträngen zur Erzeugung von Packungsringen für solche Stopfbuchspackungen - Google Patents
Temperatur- und druckbeständige Stopfbuchspackung und Verfahren zur Herstellung von Dichtungssträngen zur Erzeugung von Packungsringen für solche StopfbuchspackungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine temperatur- und druckbeständige Stopfbuchspackung zum
Abdichten insbesondere von Armaturen, die aus einem oder mehreren Ringen aus
hitzebeständig imprägnierten, verflochtenen und mit anorganischen Additiven versetzten, in ein
elastomere Anteile enthaltendes Füllstoffgemisch eingebetteten Fasergarnen bestehen. Die
Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung von Dichtungssträngen zur
Erzeugung von Packungsringen für solche temperatur- und druckbeständigen
Stopfbuchspackungen zum Abdichten von Armaturen.
Stopfbuchspackungen, insbesondere maschinell geflochtene Stopfbuchspackungen, stellen
sehr preiswerte und ziemlich einfach zu handhabende sowie (bei richtigem Einsatz) sehr
zuverlässige Dichtungen dar, die vorzugsweise zur Abdichtung von Wellen, Spindeln oder
Kolben bei relativ langsam rotierenden oder oszillierenden Bewegungen oder im Einsatz bei
schnelllaufenden Maschinen zur Herabsetzung der Leckage auf ein akzeptables Mindestmaß
eingesetzt werden. Stopfbuchspackungen haben sich insbesondere auch zur Verwendung bei
Armaturen im Hochdruck- und Hochtemperaturbereich, insbesondere in der Kraftwerkstechnik,
bei hervorragender Funktionalität und Sicherheit und trotzdem ausreichender elastischer
Packung als bestens einsetzbar erwiesen. Dabei finden als Trägermaterialien insbesondere
Baumwolle, Glas, PTFE, Aramid sowie Graphit- und Kohlefasern Anwendung.
Aus der EP 0 482 489 A1 ist ein Flechtstrang bekannt, wie er auch zur Herstellung von
Stopfbuchspackungen eingesetzt werden kann. Er besteht aus Fasergarnen, die u. a. in ein
elastomere Anteile enthaltendes Füllstoffgemisch eingebettet sind, wobei die eingesetzten
Fasern aus unterschiedlichen Materialien bestehen und dabei auch selbstschmierende
Produkte enthalten können. Die Fasergarne enthalten zwar auch Metallfasern, neben denen
aber auch noch Fasern aus anderen Materialien, wie z. B. Kohlenstoffasern oder Aramid-
Fasern, eingesetzt sind. Dabei wird bevorzugt ein Anteil von 20% bis 25% an Metallfasern und
ein durchaus weit überwiegender Anteil von 80% bis 75% Kohlenstoff- oder reine Graphit-
Fasern angegebenen. Dieser hohe Anteil an Kohlenstoff- oder reinen Graphit-Fasern läßt es
allerdings nicht zu, den bekannten Flechtstrang, sollte er zur Herstellung von
Stopfbuchspackungen eingesetzt werden, beim Kalibrieren großen Druckkräften wegen der
Gefahr des Auftretens von Faserbruch an der verflochtenen Graphitfasern auszusetzen.
Andererseits ist aber eine möglichst große Verdichtung beim Kalibrieren wünschenswert, um
die Querschnittsdichtigkeit, die ein Maß für die Leckage, z. B. für die Durchlässigkeit von z. B.
Wasserdampf, darstellt, zu vergrößern. Anders als beim Einbau von Asbestringen in den
Stopfbuchsraum der Aufnahmebohrung, die dort einfach festgeklopft werden, kann es bei der
Verwendung von Graphitfasern auch beim Verdichten beim Einbau zu Faserbruch und damit
zur Zerstörung des Verbundes kommen, was einen ganz besonders sorgfältigen und
fachmännischen Einbau bedingt und daher kostspielig ist. Zudem ist bei Graphitfasern bei
hohen Temperaturen, insbesondere wenn diese über der Zeit langsam ansteigen, eine
deutliche Neigung zur Oxidation erkennbar: der Graphit oxidiert bei Temperaturen um ca. 400°C,
je nach Einbausituation und Betriebsweise, zu CO2, ein Einfluß, der sich mit steigender
Temperatur noch deutlich verstärkt.
Bekannt sind ferner (US 2 353 226 und US 2 398 210) Packungsstränge, die aus Garnen
gefertigt sind, welche aus einem verdrillten metallischen Schlauchgestricke bestehen. Dabei ist
jedes verdrillte metallische Schlauchgestricke auch noch mit einem innenliegenden nicht
metallischen Kernstrang aus Asbest versehen (US 2 398 210), wobei aber auch eine andere
Einarbeitung von Asbestfasern oder anderen Arten von Garnen in die Packung angegeben wird
(US 2 353 226). Die Verwendung von Asbestfasern in Dichtungspackungen, wie sie früher in
großem Maße üblich war, ist jetzt allerdings nicht mehr erwünscht und die erzielbare
Querschnittsdichtigkeit der Packungsstränge genügt höheren Anforderungen nicht.
Die DE 40 17 719 C2 beschreibt die Herstellung einzelner, auch geflochtener, Graphitstränge,
die mit einer Umflechtung aus Metall oder textilen Werkstoffen oder auch aus Kunststoff
versehen sind, wobei die Umflechtung jeweils den einzelnen Strang (im Sinne des Fasergarns)
betrifft. Der erzeugte Dichtungsstrang besteht dabei ausschließlich aus parallel zueinander
verlaufenden oder miteinander verflochtenen Graphitstreifen, deren jeder seinerseits mit dieser
Umflechtung versehen ist, wobei die mit diesen Umflechtungen versehenen Streifen dann
ihrerseits wiederum zu einem Gesamtstrang verflochten werden. Wegen der Verwendung des
Graphit liegen auch hier wieder alle die Nachteile vor, die weiter oben schon in Verbindung mit
der Verwendung von Graphitfasern angegeben wurden.
Aus der DD 0 120 258 ist es bekannt, einen Faserstrang für die Herstellung einer
wärmebeständigen elastischen Packung zu schaffen, bei dem ein innerer Strangkern und ein
von diesem unabhängiger äußerer Mantel aus unterschiedlichem Fasermaterial verwendet
werden. Das Fasermaterial des Kerns und/oder des Mantels der Packung ist mehrschichtig
angeordnet, wobei die Faser des Kerns in Form von verdrilltem Glasfasergarn und/oder Zwirn
mit Asbestfasern des äußeren Mantels unlösbar miteinander verflochten sind. Das Ganze wird
mit einer Umhüllung aus einer Metallfolie versehen, wobei diese Maßnahme nur für solche Teile
oder Elemente angegeben wird, die besonderen Belastungen unterliegen, und offensichtlich nur
eine bereichsweise Umwicklung an solchen speziellen Teilen oder Elementen vorgesehen ist.
Bei diesem bekannten Strang besteht nur die teilweise vorgesehene Umhüllung aus einer
Metallfolie, die ein Lösen der Packung verhindern soll, wenn diese einer ständigen Bewegung
oder einer ständigen äußeren Druckbelastung ausgesetzt ist. Ansonsten werden nicht
metallische Fasern eingesetzt, wobei insbesondere die Verwendung von Asbestfasern im
äußeren Mantel nicht mehr wünschenswert ist.
Bei einer Stopfbuchspackung der eingangs genannten Art für den Hochdruck- und
Hochtemperaturbereich, die schon seit einiger Zeit auf dem Markt vertrieben wird, werden als
Fasern imprägnierte Graphitfasern eingesetzt, wodurch sich allerdings ebenfalls wieder alle
Nachteile ergeben, die weiter oben für die Verwendung von Graphitfasern bereits ausgeführt
sind.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte
Stopfbuchspackung so verbessern, daß sie besonders kompakt und mit einer erheblich
größeren Verdichtung herstellbar ist. Zudem soll ein besonders günstiges Verfahren zur
Herstellung solcher Stopfbuchsenpackungen vorgeschlagen werden, bei dem die Kalibrierung
unter merklich höherem Druck als bei Stopfbuchspackungen mit Graphitfasern erfolgen kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer temperatur- und druckbeständigen
Stopfbuchspackung der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die Fasergarne aus
Metallfasern bestehen und jeder Ring mit einer ihn außen umhüllenden Flechtdecke aus
solchen Fasergarnen versehen ist. Dabei werden bevorzugt Metallfasern eingesetzt, deren
Durchmesser im Bereich von 6 µm bis 10 µm liegen.
Durch die Verwendung feiner Metallfasern anstelle von Graphitfasern besteht bei dem
Einbringen der Stopfbuchsen in den Stopfbuchsraum (Aufnahmebohrung) nicht mehr die
Gefahr eines Faserbruches und damit der Zerstörung des Verbundes, so daß hier auch stark
verdichtet werden kann. Darüber hinaus entfällt die Gefahr einer unerwünschten
Graphitoxidation zu CO2 bei erhöhten Temperaturen, insbesondere auch, wenn diese
Temperaturen lang einwirken; die Metallfasern behalten selbst bei hohen Temperaturen, großen
Drücken und über lange Einsatzzeiten hinweg ihre auch schon anfangs bestehenden guten
Eigenschaften. Zudem lassen sich die erfindungsgemäßen Stopfbuchspackungen mit einer
deutlich besseren Querschnittsdichtigkeit als bei bisher bekannten Stopfbuchspackungen mit
Graphiffasern erstellen, da keine Gefahr des Entstehens von Faserbrüchen mehr besteht und
Metallgarne mit sehr viel kleineren Garndurchmessern (als im Falle von Graphitgarnen)
eingesetzt werden können, was alles den Vorteil des Erreichens erheblich größerer
Querschnittsdichten und damit kleinerer Leckagen, z. B. eine bessere Undurchlässigkeit gegen
z. B. Wasserdampf o. ä., ergibt. Die erfindungsgemäßen Stopfbuchspackungen können bei guter
Funktionsfähigkeit merklich höheren Einsatztemperaturen und -Drücken als die
gattungsgemäßen Stopfbuchspackungen ausgesetzt werden. Das Umflechten der
Dichtungsstränge für die erfindungsgemäßen Stopfbuchspackungen mit einer sie umhüllenden
Flechtdecke aus metallischen Fasergarnen bringt noch den Vorteil, daß damit besonders
kompakte Stopfbuchspackungen erstellt werden können, wobei ein Zutritt von Luftsauerstoff
(auch in den Einsatzfällen mit "systembedingtem" Luftsauerstoff) zum Kern der
Dichtungsstränge und damit das Auftreten sonstiger unerwünschter Oxidationsvorgänge
dortselbst verhindert wird.
Bei der Erfindung können innerhalb des Kernstranges der Dichtungsstränge sogar zusätzlich
noch Graphitfasern und/oder Garne eingeflochten sein, die wegen der umhüllenden Flechtdecke
aus metallischen Fasergarnen auch nicht mehr der Gefahr einer unerwünschten Oxidation
unterliegen.
Daneben können, ebenfalls vorzugsweise, auch (noch) geeignete nichtmetallische,
hochtemperaturbeständige Filamente und/oder Garne aus diesen eingeflochten sein.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Stopfenbuchspackung besteht
auch darin, daß die Flechtdecke auf ihrer Außenseite noch mit einem Gleitmittel, vorzugsweise
mit Bornitrid, beschichtet ist, wodurch sich besonders gut versiegelte Dichtungsstränge
erreichen lassen und der Zusammenbau der aus ihnen bestehenden einzelnen Ringe zu einer
Stopfbuchspackung sowie deren Einbau erleichtert wird.
Die erfindungsgemäße Stopfbuchspackung kann besonders vorteilhaft dadurch weitergebildet
werden, daß zwischen jeweils zwei in der Stopfbuchspackung aufeinanderfolgenden Ringen
eine Metallfolie zwischengeschaltet ist. Hierdurch wird ein nochmaliges, sehr starkes Absinken
der Durchlässigkeit, also ein noch besseres Verhindern unerwünschter Leckage, erreicht.
Für die erfindungsgemäße Stopfbuchspackung lassen sich als Metallfasern alle geeigneten
nichtrostenden Metallfasern einsetzen, bevorzugt werden jedoch Metallfasern aus X2CrNiMo 17-13-12
oder aus X2CrNiMo 18-14-3 verwendet, mit denen ganz besonders gute Ergebnisse
erzielt werden konnten.
Die Fasern der Fasergarne weisen bevorzugt Längen von etwa 90 mm auf, wobei besonders
bevorzugt die Fasergarne als Einfachzwirne ausgeführt sind. Für bestimmte Einsatzfälle kann es
aber auch vorteilhaft sein, die Fasergame als Mehrfachzwirne vorzusehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Dichtungssträngen zur Erzeugung von
Packungsringen für temperatur- und druckbeständige Stopfbuchspackungen der oben
geschilderten, erfindungsgemäßen Art zum Abdichten von Armaturen ist dadurch
gekennzeichnet, daß Fasergarne aus Metallfasern in geeigneter Weise, z. B. mittels
Hindurchführen durch ein Imprägnierbad, imprägniert und anschließend zu einem Flechtstrang
unter gleichzeitiger Imprägnierung in einem hitzebeständige Füllstoffe enthaltenden
Imprägnierbad verflochten werden, sodann der Flechtstrang mit einer ihn umgebenden
Flechtdecke aus Metallfasergarnen unter Durchlauf durch ein Imprägnierbad überflochten,
hiernach getrocknet, anschließend durch Bornitrid-Pulver hindurchgeführt und schließlich unter
Verdichtung auf Endmaß kalibriert wird. Dabei wird bevorzugt beim Verflechten der
Metallfasergarne zu Fasersträngen zusätzlich höher-temperaturbeständiges Graphitgarn in die
Faserstränge miteingeflochten.
Durch das einleitende Imprägnieren der Metallgarne wird eine besonders gute Verarbeitbarkeit
derselben während des Herstellungsverfahrens sowie eine Erhöhung der Querschnittsdichtigkeit
der durch das Verfahren hergestellten Dichtungsstränge erzielt. Dadurch, daß beim Flechten
des Flechtstrangs noch einmal und gleichzeitig eine Imprägnierung in einem hitzebeständige
Füllstoffe enthaltenden Imprägnierbad vorgenommen wird, wird erreicht, daß beim Flechten die
Hohlräume innerhalb des Flechtstrangs gut mit Imprägniermasse ausgefüllt werden, was erneut
den Erhalt einer besonders großen Querschnittsdichtigkeit beim Endprodukt begünstigt. Das
Überflechten einer Flechtdecke aus Metallfasergarnen über den Flechtstrang, das ganz
besonders vorteilhafterweise konzentrisch erfolgt, sowie der bevorzugte Einsatz
vorimprägnierter Flechtgarne für das Flechten der Flechtdecke führt letztlich zu einem sehr
kompakten und gut "versiegelten" Endprodukt. Das Hindurchführen durch Bornitrid-Pulver und
die anschließende Endmaß-Kalibrierung, die unter deutlich höherer Verdichtung als beim
Einsatz von Graphitfasern vorgenommen werden kann, führt ohne Gefahr des Entstehens von
Faserbrüchen zu einem im Querschnitt sehr stark verdichteten und damit besonders gut gegen
Leckage abdichtenden Endprodukt. Vorteilhafterweise wird der Flechtstrang vor dem Aufflechten
der Flechtdecke noch mit einer Metallfolie umwickelt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip beispielshalber noch näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Ablauf der Verfahrensschritte bei einem erfindungsgemäßen Verfahren in einer
schematischen Darstellung;
Fig. 2 einen Ausschnitt eines Zweifachzwirnes aus Metallgarn;
Fig. 3 eine prinzipielle Querschnittsdarstellung durch einen erfindungsgemäßen
Dichtungsstrang, und
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Strang nach Fig. 3 mit teilweiser entfernter Flechtdecke.
In Fig. 1 ist in schematischen Bildern der Verfahrensablauf eines Verfahrens zur Herstellung von
Dichtungssträngen, die der Erzeugung von Packungsringen für temperatur- und
druckbeständige Stopfbuchspackungen dienen, wie sie z. B. zum Abdichten von Armaturen in
der Kraftwerkstechnik eingesetzt werden, gezeigt:
In einer ersten Verfahrensstufe 1 wird Metallgarn 1, das auf einer Vorratsspule 2 aufgewickelt ist,
von dieser abgezogen, durch ein Imprägnierbad 3, das sich in einem Imprägnierbehälter 4
befindet, zur Vorimprägnierung hindurchgeführt und anschließend auf eine Spule 5 aufgewickelt.
In der nächsten Verfahrensstufe II wird das vorimprägnierte Metallgarn 1 von der Spule 5
abgezogen, der Wirkung einer Heizeinrichtung 6 zur Trocknung ausgesetzt und nach der
Trocknung auf eine weitere Spule 7 aufgewickelt.
Die Metallgarne mehrerer Spulen 7 werden dann in einem Schritt III in geeigneter Weise bei 8
zusammengeführt und gefacht, wobei der gefachte Garnstrang hiernach auf eine Spule 9
aufgewickelt wird.
Die gefachten Metallgarne mehrerer Spulen 9 werden anschließend, wie in Schritt IV dargestellt,
über eine Flechteinrichtung 10 unter gleichzeitigem Hindurchlauf durch ein weiteres
Imprägnierbad 12 zu einem Flechtstrang 11 geflochten, der, wie in Schritt V gezeigt, seinerseits
mit Metallgarnen von weiteren Spulen 13 wiederum unter gleichzeitigem Durchlauf durch ein
weiteres Imprägnierbad 14 zu einem Dichtungsstrang 15, der auf seiner Außenseite eine
Flechtdecke aufweist, umflochten wird.
Der so erzeugte Dichtungsstrang 15 wird in einem nachgeschaltenem Trocknungsschritt VI
getrocknet, anschließend, wie in Schritt VII dargestellt, durch Bornitrid-Pulver 16 hindurchgeführt
und in einem anschließenden Schritt VIII durch (z. B. zwei Paare von) Kalibrierwalzen 17, 18
hindurchgeführt, wobei die Kalibrierwalzen jedes Paares zu denen des anderen Paares
senkrecht versetzt liegen. Hierdurch erfolgt unter Druck eine Endkalibrierung auf das Endmaß
des dann fertigen, im Querschnitt rechteckigen Dichtungsstranges 19, aus dem Dichtungsringe
gefertigt werden können, die in axialer Hintereinanderschaltung Stopfbuchsen ergeben.
Bei einem solchen Verfahren können die Metallgarne in Form unterschiedlicher Zwirne
eingesetzt werden, wobei sie jedoch besonders bevorzugt als Einfachzwirne Anwendung finden.
In Fig. 2 ist eine stark vergrößerte Ansicht eines Abschnitts eines solchen Einfachzwirnes, der
aus zwei Metallgarnen 1a und 1b besteht, dargestellt.
Ein konkretes Ausführungsbeispiel für ein solches Verfahren zur Herstellung von
Dichtungssträngen mit einem Querschnitt von 10 mm wird nachfolgend angegeben:
Zunächst wird Metallgarn 1 der Qualität X2CrNiMo 17-13-12 einer Feinheit (Titer) von 170 tex.2
mit einem Präparat 3 vorimprägniert, das 2 Gew.-% Bornitrid, 7 Gew.-% NR (Naturkautschuk)
und als Rest Benzin enthält, und anschließend bei 120°C während 5 Stunden getrocknet.
Dieses getrocknete, imprägnierte Metallgarn 1 wird für die Flechtspulen 5 12-fach gefacht.
Sodann wird das imprägnierte Metallgarn 1 zu einem Flechtstrang 11 mit quadratischem
Querschnitt von 9,6 mm Seitenlänge nach Flechtvorschrift geflochten, wozu 288 Metallgarne 12-
fach mit 24 Klöppeln geflochten werden und gleichzeitig eine Imprägnierung in einem
hitzebeständige Füllstoffe enthaltenden Imprägnierbad 12 erfolgt, das 3 Gew.-% NR, 50 Gew.-%
Benzin, 20 Gew.-% Bariumsulfat, 15 Gew.-% Litopone, 6 Gew.-% ZnO und als Rest Additive
und Verarbeitungshilfsstoffe enthält. Die Flechtmaschine arbeitet dabei mit 12.12 Metallgarnen
als Innenklöppel und mit 12.12 Metallgarnen als Außenklöppel.
Anschließend wird der Flechtstrang 11 unter Verwendung eines Imprägnierbades 14 mit gleicher
Zusammensetzung, wie oben zuletzt angeführt, mit 24.4 Metallgarnen, somit insgesamt 96
Metallgarnen, konzentrisch umflochten und das ganze sodann während 5 Stunden bei 120°C in
einem Trocknungsofen getrocknet. Hiernach wird der Strang 15 durch Bornitrid-Pulver 16
gezogen, wonach sich, als letzter Arbeitsgang, eine Kalibrierung der Packung unter Verdichtung
auf eine Seitenlänge von 10 mm (ausgehend von einem Strang mit einer Seitenlänge von 9,6
mm und einer umflochtenen Decke von 1 mm, also einem Ausgangsmaß von 11,6 mm
Seitenlänge) anschließt.
In den Fig. 3 und 4 ist in prinzipieller und vergrößerter Darstellung ein Querschnitt (Fig. 3) durch
einen nach diesem Verfahren hergestellten Dichtungsstrang, der allgemein mit 20 bezeichnet
wird, bzw. eine Draufsicht (Fig. 4) auf einen solchen Dichtungsstrang 20 wiedergegeben, wobei
die Darstellung der Fig. 4 in ihrer rechten Hälfte nur den Flechtstrang 11 zeigt, der, wie in der
linken Hälfte dargestellt, mit einer Flechtdecke 21 umflochten ist. Wie aus den Fig. 3 und 4
entnehmbar, ist dabei die Flechtdecke 21 konzentrisch um den Flechtstrang 11 geflochten,
wobei letzterer seinerseits 4-fach diagonal geflochten ist, was zu hochverschleißfesten
Eigenschaften mit großer Querschnittsstabilität, einer sehr glatten Oberfläche und einer dichten
Flechtstruktur führt.
Aus der Darstellung der Fig. 3 ist erkennbar, daß in den Flechtstrang 11 auch noch zusätzlich
Graphitgarne 23 eingeflochten sind, wobei sich hier besonders Graphitgarne mit einer Feinheit
von ca. 320 tex.3 eignen, die mit einem Präparat, bestehend aus 7 Gew.-% NR, 5 Gew.-%
Bornitrid und mit dem Rest als Benzinlösung, imprägniert und über eine Zeitdauer von 5
Stunden während 120°C getrocknet werden.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Flechtaufbau sind siebzehn solche Graphitgarne, nämlich 4.1
Graphitgarne als Eckeinlauf, 8 Graphitgarne als Außeneinlauf, 4.1 Graphitgarne als
Inneneinlauf sowie ein Graphitgarn als zentraler Einlauf, eingesetzt. Der in Fig. 3 gezeigte
Flechtaufbau besteht weiter aus 12.12 Metallgarnen als Innenklöppeln und 12.12
Metallgarnen als Außenklöppeln.
Die in Fig. 3 auf der Außenseite des Flechtstranges 12 zwischen diesem und der Flechtdecke
21 sich ausbildenden Zwischenräume 24 sind ihrerseits beim fertigen Dichtstrang vollständig mit
dem bei der konzentrischen Umflechtung (vgl. Stufe V in Fig. 1) eingesetzten Imprägniermittel
ausgefüllt.
Claims (13)
1. Temperatur- und druckbeständige Stopfbuchspackung zum Abdichten von
Armaturen, die aus einem oder mehreren Ringen aus hitzebeständig imprägnierten,
verflochtenen und mit anorganischen Additiven versetzten, in ein elastomere Anteile
enthaltendes Füllstoffgemisch eingebetteten Fasergarnen bestehen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasergarne (1a, 1b) aus Metallfasern bestehen und jeder Ring
mit einer ihn außen umhüllenden Flechtdecke (21) aus solchen Fasergarnen (1a, 1b)
versehen ist.
2. Stopfbuchspackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfasern
Durchmesser aufweisen, die im Bereich von 6 µm bis 10 µm liegen.
3. Stopfbuchspackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Fasergarnen aus Metallfasern noch Graphitfasern und/oder Graphitgarne und/oder
nichtmetallische, hochtemperaturbeständige Filamente und/oder Garne aus diesen
angebracht sind.
4. Stopfbuchspackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flechtdecke auf ihrer Außenseite noch mit einem Gleitmittel, vorzugsweise Bornitrid,
beschichtet ist.
5. Stopfbuchspackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen jeweils zwei in der Stopfbuchspackung aufeinanderfolgenden Ringen eine
Metallfolie zwischengeschaltet ist.
6. Stopfbuchspackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallfasern aus X2CrNiMo 17-13-12 oder aus X2CrNiMo 18-14-3 bestehen.
7. Stopfbuchspackung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern der Fasergarne Längen von etwa 90 mm aufweisen.
8. Stopfbuchspackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasergarne als Einfachzwirne ausgeführt sind.
9. Verfahren zur Herstellung von Dichtungssträngen zur Erzeugung von Packungsringen für
temperatur- und druckbeständige Stopfbuchspackungen nach einem der Ansprüche 1 bis 8
zum Abdichten von Armaturen, dadurch gekennzeichnet, daß Fasergarne aus Metallfasern
imprägniert und anschließend zu einem Flechtstrang unter gleichzeitiger Imprägnierung in
einem hitzebeständige Füllstoffe enthaltenden Imprägnierbad verflochten werden, der
Flechtstrang sodann mit einer ihn umgebenden Flechtdecke aus Metallfasergarnen unter
Durchlauf durch ein Imprägnierbad überflochten, hiernach getrocknet, anschließend durch
Bornitrid-Pulver hindurchgeführt und sodann unter Verdichtung auf Endmaß kalibriert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verflechten der
Metallfasergarne zu Fasersträngen auch noch höher temperaturbeständiges Graphitgarn in
die Faserstränge miteingeflochten wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metallfasergarne für die Flechtdecke vorimprägniert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flechtdecke konzentrisch über den Flechtstrang überflochten wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch kennzeichnet, daß der
Flechtstrang vor dem Aufflechten seiner Flechtdecke mit Metallfolie umwickelt wird.
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