DE4118416A1 - Verfahren und vorrichtung zum beschichten von teilen, insbesondere metallteilen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum beschichten von teilen, insbesondere metallteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschich
ten von eine große Affinität zu Sauerstoff auf
weisenden Teilen, insbesondere Metallteilen, wobei
die Teile ohne Kontakt mit Sauerstoff, insbesondere
atmosphärischem Sauerstoff, von vorhandenen Ober
flächenoxidschichten befreit und anschließend be
schichtet werden.
Materialien, die eine große Affinität zu Sauerstoff
aufweisen, überziehen sich an Luft augenblicklich
mit einer Oxidschicht. Handelt es sich bei den Tei
len um elektrische Kontaktteile, so verhindern der
artige Oxidschichten beispielsweise die Herstellung
von einwandfreien Lötverbindungen, das heißt, das
Teil kann nicht elektrisch einwandfrei angeschlos
sen werden.
Es ist bekannt, Kontaktdrähte aus Wolfram herzu
stellen. Dieses Material besitzt ausgezeichnete
elektrische Eigenschaften für die Kontaktierung,
überzieht sich jedoch an Luft sofort mit einer
Oxidschicht, so daß die Herstellung von Lötverbin
dungen mit den vorstehend genannten Nachteilen ver
bunden ist. Abhilfe können hier auf das Wolfram
aufgebrachte galvanische Schichten aus beispiels
weise Nickel, Silber, Gold und hieraus zusammenge
setzte oder legierte Schichtmaterialien schaffen.
Eine legierte Schicht kann beispielsweise Hartgold,
bestehend insbesondere aus Gold und Kobalt, sein.
Voraussetzung ist allerdings, daß die galvanisch
aufgebrachten Schichten auch tatsächlich aus
reichend fest an dem Material des Teils, insbeson
dere Wolfram, haften. Eine sichere Haftung ist in
der Praxis wegen der bereits genannten hohen Af
finität gegenüber Sauerstoff in der Regel nicht ge
geben.
Ferner ist es bekannt, zu beschichtende Teile
zunächst unter Ausschluß von Sauerstoff von vorhan
den Oberflächenoxidschichten zu befreien und an
schließend zu beschichten. Hierzu werden besondere
Maßnahmen getroffen, um einen Sauerstoffzutritt zu
verhindern. Diese Maßnahmen sind entsprechend auf
wendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren anzugeben, mit dem auf einfache Weise auch
größte Affinität zu Sauerstoff aufweisende Teile
einwandfrei beschichtbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß bei in ein und demgleichen Behälter verbleiben
den Teilen ein zum Entfernen der Oberflächenoxid
schichten verwendetes Ätzbad nach dem Ätzen in ein
Abscheidebad zum Beschichten umgewandelt wird. Da
die zu beschichtenden Teile somit in demselben Be
hälter verbleiben können und sich stets in einem
Bad befinden, hat äußerer Sauerstoff (atmosphäri
scher Sauerstoff) keinen Zutritt. Sofern sich
freier Sauerstoff in dem Bad befindet, wird hiervon
das Verfahren im wesentlichen nicht gestört, da es
sich nur um eine geringe Sauerstoffmenge handelt
und überdies die Diffusionsgeschwindigkeit im Bad
sehr klein ist. Es ist jedoch auch möglich, Bäder
zu verwenden, die keinen freien Sauerstoff aufwei
sen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine
aufwendige Handhabung der zu beschichtenden Teile
nicht notwendig, da sie in dem Behälter verbleiben.
Gleichwohl erfolgt mittels des Ätzbades die Befrei
ung von Oberflächenoxidschichten und - nach der Um
wandlung des Ätzbades in ein Abscheidebad - eine Be
schichtung. Diese Umwandlung erfolgt dadurch, daß
dem Ätzbad entsprechende Chemikalien zugeführt wer
den, so daß es in das Abscheidebad überführt wird.
Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn diese Umwand
lung eine neutrale Phase beinhaltet, d. h., daß das
Bad für eine gewisse Zeitdauer einen neutralen PH-
Wert aufweist, so daß zwischen dem Ätzen und dem
Beschichten eine neutrale Spülung der Teile möglich
ist.
Die Umwandlung des Ätzbades in das Abscheidebad
über die Zwischenstufe, in der ein Spülbad mit ei
nem im wesentlich neutralen PH-Wert vorliegt, ist
besonders einfach, da sich diese Spülung ohne zu
sätzliche Maßnahmen durchführen läßt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren fehlt der Kon
takt mit atmosphärischem Sauerstoff, so daß sich
die Oberflächenoxidschichten entfernen lassen, ohne
daß sofort die Neubildung einer Oxidschicht ein
setzt, die beim anschließenden Beschichten die ein
wandfreie mechanische und elektrische Verbindung zu
dem Teil verhindern würde.
Insbesondere kann vorgesehen sein, daß die Ober
flächenoxidschichten durch galvanisches Ätzen ent
fernt werden. Alternativ ist es jedoch auch mög
lich, durch chemisches Ätzen die Oberflächenoxid
schichten abzutragen. Der Unterschied zwischen gal
vanischem und chemischem Ätzen besteht darin, daß
das galvanische Ätzen mit Außenstrom (Anlegen einer
Stromquelle) durchgeführt wird, beim chemischen Ät
zen jedoch keine äußere Stromquelle, das heißt,
kein Außenstrom, vorhanden ist. Bei dem chemischen
Ätzen ist - anschaulich gesprochen - von einem "elek
trochemischen Innenstrom" auszugehen.
Wie bereits erwähnt, können die Teile aus Wolfram
oder einer Wolframlegierung bestehen. Es ist jedoch
auch denkbar, daß die Teile aus Aluminium oder ei
ner Aluminiumlegierung hergestellt sind. Ferner
können die Teile aus rostfreiem Stahl, das heißt,
aus einer nicht rostenden Stahllegierung, insbeson
dere Chrom-Nickel-Stahl, bestehen.
Das Beschichten der Teile kann auf verschiedene,
dem Fachmann bekannte Weise erfolgen. Insbesondere
ist ein galvanisches oder ein chemisches Beschich
ten vorgesehen. Wie beim Ätzen ist unter einem gal
vanischen Beschichten das Beschichten mittels
Außenstrom (elektrolytisch) und beim chemischen Be
schichten ein Verfahren ohne Außenstrom zu verste
hen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung kann vorgesehen sein, daß das Ätzbad ein gal
vanisches Ätzbad ist, wobei die zu behandelnden
Teile für den Ätzprozeß jeweils als Elektrode ge
schaltet sind. Eine entsprechende Gegenelektrode
ist im Bad angeordnet. Entsprechendes gilt für das
Abscheidebad, das dann ein galvanisches Abscheide
bad ist, wobei die Teile für den Beschichtungspro
zeß jeweils als Elektrode geschaltet sind.
An die jeweilige Elektrode wird entweder eine
Gleichspannung, eine Pulsspannung oder eine Wech
selspannung gelegt. Im Falle einer Gleichspannung
ist es jedoch möglich, daß sich Passivschichten auf
den Teilen bilden, die den Prozeßablauf verzögern.
Insofern ist es besonders vorteilhaft, einen Puls
strom zu verwenden, dessen kleinste Amplitude ent
weder den Wert "0" aufweist oder auch ungleich "0"
ist. Dies gilt sowohl bei positiven als auch bei
negativen Potentialen der Pulse. Unter den vorste
hend genannten "Pulsen" sind im Zuge diese Anmel
dung Impulse beliebiger Form also nicht nur welche
mit steilen Anstiegs- und/oder Abfallflanken zu
verstehen.
Bevorzugt kann an die Elektroden auch eine Wechsel
spannung angelegt werden, wobei zum Schluß der je
weiligen Behandlungsperiode eine Gleichspannung
entsprechender Polarität angelegt wird, was zu ei
ner optimalen Oberfläche des zu behandelnden Teils
führt. Bei der Wechselspannung kann es sich um eine
Spannung mit einem arithmetischen Mittelwert von
"0" handeln oder mit einem arithmetischen Mittel
wert der ungleich "0" ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Be
schichten von eine große Affinität zu Sauerstoff
aufweisenden Teilen, insbesondere Metallteilen, wo
bei die Teile ohne Kontakt mit Sauerstoff, insbe
sondere atmosphärischem Sauerstoff, von vorhandenen
Oberflächenoxidschichten befreit und anschließend
beschichtet werden, wobei die Teile im Naß-In-Naß-
Zustand durch voneinander durch Schleusen getrennte
Bäder hindurchgeführt werden. Diese Schleusen sind
derart ausgebildet, daß sie zwar von den Teilen
passiert werden können, jedoch die einzelnen Bäder
von einander abschotten. Besonders günstig ist es,
wenn die zur Beschichtung vorgesehenen Teile vor
zugsweise in einer Dimension relativ dünn ausgebil
det sind, da sie dann besonders gut die Schleusen
passieren können. In den einzelnen Bädern werden
die Teile entsprechend behandelt, das heißt, in dem
Ätzbad geätzt, so daß die vorhandenen Oberflächen
oxidschichten entfernt werden und in dem sich an
schließenden, durch eine Schleuse abgetrennten Be
schichtungsbad dann mit der entsprechenden Be
schichtung versehen werden. Durch eine entspre
chende Schleuse gelangen also die Teile von dem
Ätzbad in das Beschichtungsbad, wobei jedoch ein
Flüssigkeitsaustausch der Bäder untereinander wei
testgehend verhindert ist. Bei dieser Ausbildung
sind somit die zum Ätzen und Beschichten erforder
lichen Bäder gemeinsam in einem Behälter unterge
bracht.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung ist vorgesehen, daß zwischen dem Ätzbad und
dem Abscheidebad mindestens ein Spülbad angeordnet
und durch Trennwände abgeschottet ist. Diese eben
falls als Schleusen ausgebildete Trennwände gestat
ten es also, daß die Teile zunächst im Ätzbad ge
ätzt, dann im Spülbad gespült und anschließend im
Beschichtungsbad beschichtet werden, wobei sie auf
grund des Transportes durch die Bäder und auch
durch die Schleusen stets innerhalb des jeweiligen
Bades verbleiben, also nicht mit Sauerstoff der
Außenluft in Berührung kommen.
Eine Verschleppung von Anteilen des Ätzbades in das
Abscheidebad wird besonders wirkungsvoll dann ver
hindert, wenn mehrere Spülbäder vorgesehen sind,
die von einander durch Schleusen abgetrennt werden.
Zusätzlich zu dem erwähnten Naß-in-Naß-Zustand kann
vorgesehen sein, daß sich der die Bäder aufweisende
Behälter in einer Inertgas-Atmosphäre befindet.
Für die Behandlung größerer Stückzahlen empfiehlt
sich ein Durchlaufverfahren der Teile, bei denen
die Zusammensetzung der einzelnen Bäder unverändert
bleibt und die Teile durch diese so von einem Bad
zum anderen Bad hindurchgezogen werden, daß sie
keinen Kontakt zu Sauerstoff, insbesondere atmo
sphärischem Sauerstoff, erhalten.
Für den Transport der Teile ist vorzugsweise ober
halb der jeweiligen Badoberfläche ein die Teile
durch die einzelnen Bäder in der vorgegebenen Rei
henfolge führendes Förderband vorgesehen.
Für das galvanische Ätzen und galvanische Beschich
ten ist das Förderband über seine in Förderrichtung
verlaufende Länge abschnittsweise unterschiedlich
elektrisch polbar. Die Polung ist so variierbar,
daß jeweils die über dem Ätzbad zu liegen kommenden
Bereiche des ruhenden oder laufenden Transportban
des ein erstes Potential und die über dem Abschei
debad liegenden Bereich ein zweites Potential auf
weisen. Diese Potentiale können mittels Gleichspan
nungen, Pulsspannungen oder Wechselspannungen er
zeugt werden. Es ist vorgesehen, daß das Förderband
als ein aus elektrisch leitfähigen, in Förderrich
tung gegeneinander isolierten, untereinander gelen
kig verbunden Einzelelementen aufgebautes geschlos
senes Ringband ausgebildet ist, das über zwei elek
trisch polbare Führungsräder läuft, von denen das
eine oberhalb des Ätzbades und das andere oberhalb
des Abscheidebades angeordnet ist. Das jeweilige
Potential der Führungsräder wird auf diese Art und
Weise auf die Einzelelemente und von dort auf die
von den Einzelelementen gehaltenen Teile übertra
gen. Es ist auch möglich, daß den Einzelelementen
des Förderbandes das jeweilige Potential nicht über
die Führungsräder, sondern über elektrisch polbare
Kontaktelemente zu geführt wird. Bei diesen Kon
taktelementen kann es sich zum Beispiel um Schleif
kontakte handeln.
Die für die Teile durchdringbaren Trennwände können
zumindest im Durchdringungsbereich durch mindestens
zwei dichtend gegeneinander laufende, um je eine
Achse, insbesondere vertikale Achse, rotierende
Walzen aus elastischem Material gebildet sein, die
gegenüber angrenzenden Wänden, insbesondere des Be
hälters im wesentlichen dicht gleiten. Durch einen
gegenläufigen Antrieb der Walzen werden die Teile
in deren Zwickelbereich erfaßt. Damit wird die
Transportbewegung durch das Förderband unterstützt.
Gleichzeitig kann eine relativ große Walzenpressung
erfolgen, so daß ein Austausch der Badflüssigkeiten
weitestgehend durch die damit einhergehende Dicht
wirkung verhindert ist. Alternativ ist es jedoch
auch möglich, das die Walzen keinen eigenen Antrieb
aufweisen, sondern durch Beaufschlagung mit den
Teilen in Drehung versetzt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Walzen aus
einem thermisch isolierenden Material bestehen be
ziehungsweise dieses Material aufweisen. Hierdurch
ist es möglich, die einzelnen Bäder mit unter
schiedlichen Temperaturen zu fahren, ohne daß ein
spürbarer Temperaturausgleich eintritt. Insbeson
dere ist es vorteilhaft, wenn das Spülen mit einer
erhöhten Temperatur durchgeführt wird, da sich dann
die Oberflächenoxidschichten besonders gut lösen.
Nach einem besonders bevorzugten Ausführungsbei
spiel sind nacheinander mehrere Spülbäder vorgese
hen, die unterschiedliche Temperaturen aufweisen.
Dabei können die nacheinander zu durchlaufenden Bä
der eine stets steigende Temperatur aufweisen, wo
bei die höchste Temperatur etwa 60° Celsius be
trägt. Günstig ist es, wenn mindestens ein Bad,
insbesondere ein Spülbad, eine Temperatur von 40°-
45° Celsius aufweist.
Alternativ können die Temperaturen der hintereinan
der liegenden Spülbäder auch in Förderrichtung ab
nehmen oder alternieren, das heißt, ein zunächst
passiertes Spülbad hat eine größere und das an
schließende Spülbad dann eine kleinere Temperatur;
es folgt dann wieder ein Spülbad mit einer größeren
und dann wieder ein Spülbad mit einer kleineren
Temperatur usw.
Zusätzlich oder alternativ zur Temperaturerhöhung
des Spülbads beziehungsweise der Spülbäder kann
vorgesehen sein, daß die Teile einer Ultraschall-
Behandlung im Spülbad unterzogen werden.
Schließlich ist es vorteilhaft, wenn das Ätzbad
und/oder das Spülbad und/oder das Abscheidebad zu
mindest teilweise abgelassen und gleichzeitig das
entsprechende Bad ohne Trockenlegung der Teile neu
eingelassen wird. Dabei erfolgt der Austausch der
Bäder möglichst kontinuierlich, so daß kaum eine
Durchmischung stattfindet. Folglich wird zum Bei
spiel auf dem sinkenden Oberflächenspiegel des ent
sprechenden Bades das entsprechende Folgebad - ohne
wesentliche Durchmischung - aufgebaut. Hierdurch
lassen sich - ohne Prozeßunterbrechung - die einzel
nen Bäder erneuern.
Die Erfindung betrifft ferner ein Teil, insbeson
dere ein Metallteil, mit einer Beschichtung, die
auf die oxidfreie Teil-Oberfläche aufgebracht ist.
Bei dem Teil kann es sich um ein elektrisches Kon
taktteil handeln. Insbesondere ist das Teil ein
elektrischer Kontaktdraht. Dieser besteht vorzugs
weise aus Wolfram oder einer Wolframlegierung.
Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung und
zwar zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung, bei
der zu beschichtende Teile, insbesondere
Wolfram-Teile, nacheinander drei Bäder
durchlaufen und
Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung in
Richtung II-II in Fig. 1.
Bevor auf die in der Zeichnung wiedergegebene Vor
richtung und die damit verbundene Verfahrensführung
eingegangen wird, sei zuvor erläutert, wie das Ver
fahren bei Verwendung nur eines einzigen Behälters,
insbesondere Wannenbehälters, und der erfindungs
gemäßen Veränderung der Badflüssigkeit erfolgt.
Zur Durchführung des Verfahrens - beginnend mit dem
Ätzen und endend mit dem Beschichten - dient ein
einziger Behälter. Für den ersten Verfahrensschritt
- dem galvanischen Ätzen der aus Wolfram bestehenden
Teile zur Entfernung von Oberflächenoxidschichten -
wird diese Wanne mit einer Natronlauge (NaOH) ge
füllt. Die zu ätzenden Wolfram-Teile werden mit ei
nem elektrisch positiven Potential beaufschlagt und
in diese Lauge eingetaucht. In der Lauge befindet
sich ein negativer Gegenpol, der beispielsweise
durch eine in die Lauge eintauchende Elektrode ge
bildet sein kann.
Nach Beendigung des Ätzprozesses, wird die Lauge
durch Zugabe von Salzsäure (HCl) neutralisiert.
Durch anschließende Zugabe saurer galvanischer
Salzlösung in die neutralisierte Badflüssigkeit,
wird die für die galvanische Beschichtung notwen
dige und dem Fachmann insoweit bekannte Badflüssig
keit zur Durchführung der galvanischen Beschichtung
des Wolfram-Teiles erzeugt. Während des Beschich
tungsprozesses ist das Wolfram-Teile negativ ge
polt, wobei zugleich ein positiver Gegenpol inner
halb des Bades geschaffen wird.
Der zuvor beschriebene Prozeß ist ebenfalls mit ei
nem chemischen Ätzverfahren und mit einem chemi
schen Beschichtungsverfahren durchführbar. Die
Teile und die Bäder müssen dann nicht elektrisch
gepolt werden.
Für eine großtechnische Anwendung bei Wolfram-Tei
len, die zumindest in einer Dimension relativ dünn
sind (wie Streifen oder Drähte), empfiehlt sich
eine Behandlung in einer in der Zeichnung darge
stellten Vorrichtung. Ein Wannenbehälter 1 ist
durch für die zu behandelnden Wolfram-Teile durch
lässige Trennwände 2 und 3 in drei einzelne Kammern
4, 5 und 6 aufgeteilt.
Die Kammer 4 ist beispielsweise mit einer für die
Durchführung eines galvanischen Ätzprozesses ge
eigneten Lauge gefüllt. Die Füllung der Kammer 5
kann destilliertes Wasser sein. In der Kammer 6 be
findet sich eine saure Lösung des als Schicht auf
die Wolfram-Teile aufzubringenden Metalls. Bei
spiele für ein Schichtmaterial sind Nickel, Gold
oder Silber.
Die durchlässigen Trennwände 2 und 3 bestehen je
weils aus einem Walzenpaar elastischer Walzen 7.
Diese Walzen 7 können insbesondere aus Gummi be
stehen. Gelagert ist jede dieser Walzen 7 um eine
vertikale Achse. Die Walzen 7 eines jeden eine
Trennwand bildenden Walzenpaares sind mit ihren
Manteloberflächen gegenüberstehend oder aufeinan
dergepreßt, so daß eine Dichtung entsteht. Gegen
über den Wänden des Wannenbehälters 1 liegen die
Walzen 7 gleitbar und weitestgehend dichtend an.
Oberhalb der einzelnen Kammern 4 bis 6 des Wannen
behälters 1 verläuft ein sämtliche drei Kammern
überspannendes Transportband. Dieses Transportband
kann insbesondere als eine Art Kette 8 ausgebildet
sein. Geführt ist diese Kette 8 über Führungsräder
9, 10, von denen das Führungsrad 9 oberhalb der der
Ätzung dienenden Kammer 4 und das Führungsrad 10
oberhalb der der Beschichtung dienenden Kammer 6
angeordnet ist. Die Führungsräder 9, 10 sind je
weils aus elektrisch leitendem Material. Bei der
Kette 8 sind die einzelnen Kettenglieder elektrisch
leitfähig und in Längsrichtung der Kette gegenein
ander elektrisch isoliert. Durch einen solchen Auf
bau der Kette 8 ist es möglich, diese im Bereich
der beiden Führungsräder 9 und 10 unabhängig von
einander und damit auch gegeneinander elektrisch zu
polen. Eine solche entgegengerichtete Polung ist
notwendig um die in der Kammer 4 zu ätzenden Wolf
ram-Teile positiv und im Bereich der Kammer 6 nega
tiv zu polen. Die Wolfram-Teile sind hier relativ
kurze Drahtabschnitte 11, die von entsprechenden
Aufnahmevorrichtungen an den einzelnen Gliedern der
Kette 8 gehalten sind und so durch die Behandlungs
bäder geführt werden.
Zur Erzielung der notwendigen elektrolytischen Wir
kung der Bäder in den Kammern 4 und 6 ragt in die
Kammer 4 eine Kathode 12 und in die Kammer 6 eine
Anode 13. Die Kathode 12 und die Anode 13 sind je
weils als Blechstreifen ausgebildet. Dabei kann das
für die Kathode 12 verwendete Blech beispielsweise
aus Edelstahl bestehen, während das Blech für die
Anode 13 aus an den gewählten galvanischen Prozeß
entsprechend angepaßtem Material besteht. Wie die
ses Material jeweils zu bestimmen ist, ist dem Gal
vanikfachmann geläufig und bedarf deshalb hier kei
ner weiteren Ausführungen.
Da die Walzen 7 aus elastischem Gummi bestehen,
können die Drahtabschnitte 11 zwischen den Walzen 7
mit Hilfe der Kette 8 hindurchgezogen werden. Ent
weder sind die Walzen mit einem Antrieb versehen;
es ist jedoch auf möglich, diese antriebslos auszu
gestalten.
Die Undichtigkeit zwischen den einzelnen Kammern
aufgrund der Trennwände 2 und 3 kann durch ent
sprechende kontruktive Maßnahmen bei der Dichtung
der Walzen 7 gegenüber den Behälterwänden äußerst
gering gehalten werden. Die Bäder in den einzelnen
Kammer 4 bis 6 können im übrigen kon- oder diskon
tinuierlich regeneriert und damit auf eine be
stimmte vorgegebene Zusammensetzung gehalten wer
den. Der Antrieb der Kette 8 erfolgt über die Füh
rungsräder 9 und 10.
Die Potentialdifferenz in dem Elektrolyten der Kam
mer 4 kann 5 bis 25 Volt, vorzugsweise 12 Volt, be
tragen. Bei der Badflüssigkeit der Kammer 6 richtet
sich die Potentialdifferenz nach der verfahrensbe
dingten Zusammensetzung des Elektrolyten und kann
beispielsweise Werte bis zu 20 Volt annehmen.
Die jeweils richtige Polung der Drahtabschnitt 11
beim Durchlaufen der Flüssigkeit in den Kammern 4
und 6 erfolgt über die jeweils leitend mit diesen
verbundenen, oberhalb dieser Bäder angeordneten
Führungsräder 9 bzw. 10. Sobald die gegeneinander
isolierten Glieder der Kette 8 keine Berührung mehr
zu einem der Führungsräder 9 bzw. 10 besitzen, sind
diese elektrisch neutral.
Die an der Kette 8 befestigten Drahtabschnitte 11
sind nach Durchlaufen der Badflüssigkeit in der
Kammer 6 fertig beschichtet und können von der
Kette 8 abgenommen werden. Zur Befreiung von noch
anhaftender Elektrolytflüssigkeit können die aus
dem Elektrolyten der Kammer herausfahrenden Draht
abschnitte beispielsweise mit Druckluft getrocknet
werden.
Der Kette 8 zugeführt werden die Drahtabschnitte 11
etwa in dem Bereich 14, während sie etwa in dem Be
reich 15 fertig beschichtet und gegebenenfalls ge
trocknet wieder abgenommen werden. Sofern für das
Ätzen und/oder Beschichten chemische Prozesse ein
gesetzt werden, die keine elektrolytische Wirkung
benötigen, können die in die Bäder tauchenden Elek
troden entfallen. Auch ist es dann nicht erforder
lich, die Teile über die Kette und die Führungs
räder elektrisch vorzuspannen.
Claims (31)
1. Verfahren zum Beschichten von eine große Affini
tät zu Sauerstoff aufweisenden Teilen, insbesondere
Metallteilen, wobei die Teile ohne Kontakt mit Sau
erstoff, insbesondere atmosphärischem Sauerstoff,
von vorhandenen Oberflächenoxidschichten befreit
und anschließend beschichtet werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei in ein und demgleichen Behäl
ter verbleibenden Teilen ein zum Entfernen der
Oberflächenoxidschichten verwendetes Ätzbad nach
dem Ätzen in ein Abscheidebad zum Beschichten umge
wandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Umwandlung des Ätzbades in das Ab
scheidebad über eine Zwischenstufe erfolgt, in der
ein Spülbad mit einem im wesentlichen neutralen PH-
Wert vorliegt, und daß in dem Spülbad die Teile
nach der Entfernung der Oberflächenoxidschichten
und vor dem Beschichten gespült werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen
oxidschichten durch galvanisches Ätzen entfernt
werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen
oxidschichten durch chemisches Ätzen entfernt wer
den.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile aus
Wolfram oder einer Wolframlegierung bestehen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile aus Alu
minium oder einer Aluminiumlegierung bestehen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile aus
rostfreiem Stahl oder einer nichtrostenden Stahlle
gierung, insbesondere Chrom-Nickel-Stahl, bestehen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichten
galvanisch erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Ätzbad ein
galvanisches Ätzbad ist, wobei die zu behandelnden
Teile für den Ätzprozeß jeweils als Elektrode ge
schaltet sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Abscheidebad
ein galvanisches Abscheidebad ist, wobei die Teile
für den Beschichtungsprozeß jeweils als Elektrode
geschaltet sind.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß an die jeweilige
Elektrode eine Gleichspannung, Pulsspannung oder
Wechselspannung gelegt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile in dem
Ätzbad positiv und in dem Abscheidebad negativ ge
polt werden.
13. Verfahren zum Beschichten von eine große Affi
nität zu Sauerstoff aufweisenden Teilen, insbeson
dere Metallteilen, wobei die Teile ohne Kontakt mit
Sauerstoff, insbesondere atmosphärischem Sauer
stoff, von vorhanden Oberflächenoxidschichten be
freit und anschließend beschichtet werden, insbe
sondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile im
Naß-in-Naß-Zustand durch voneinander durch Schleu
sen getrennte Bäder hindurchgeführt werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Behälter
beziehungsweise Bäder in einer Inertgas-Atmosphäre
befinden.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Ätzbad
und/oder das Spülbad und/oder das Abscheidebad zu
mindest teilweise abgelassen und gleichzeitig das
entsprechende Bad ohne Trockenlegung der Teile neu
eingelassen wird.
16. Vorrichtung zur Beschichtung der vorzugsweise
in einer Dimension relativ dünnen Teile, insbeson
dere zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zum Ätzen und Beschichten
erforderlichen Bäder gemeinsam in einem Behälter
(Wannenbehälter) in der durch das Verfahren angege
benen Reihenfolge nebeneinander untergebracht sind
und durch für die zu behandelnden Teile durchdring
bare, als Trennwände (2, 3) ausgebildete Schleusen
gegeneinander abgeschottet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem Ätzbad und dem Abschei
debad mindestens ein Spülbad angeordnet und durch
Trennwände abgeschottet ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ätzbad ein
chemisches oder ein galvanisches Ätzbad ist.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abscheide
bad ein chemisches oder ein galvanisches Abscheide
bad ist.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der
jeweiligen Badoberfläche ein die Teile durch die
einzelnen Bäder in der vorgegebenen Reihenfolge
führendes Förderband (8) verläuft.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband
(8) über seine in Förderrichtung verlaufende Länge
abschnittsweise unterschiedlich elektrisch polbar
ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Polung so
variierbar ist, daß jeweils die über dem Ätzbad
liegenden Bereiche des ruhenden oder laufenden
Transportbandes (8) ein erstes gewünschtes Po
tential und die über dem Abscheidebad liegenden Be
reiche ein zweites gewünschtes Potential aufweisen.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
und/oder zweite Potential ein positives oder nega
tives Potential ist oder daß das Potential von ei
ner Pulsspannung mit entsprechend gewünschter Po
lung oder einer Wechselspannung erzeugt ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband
(8) ein aus elektrisch leitfähigen, in Förderrich
tung gegeneinander isolierten, untereinander gelen
kig verbundenen Einzelelementen aufgebautes ge
schlossenes Ringband ist, wobei die oberhalb des
Ätzbades beziehungsweise Abscheidebades befindli
chen Einzelelemente über elektrisch polbare Kon
taktelemente, insbesondere Schleifkontakte, mit ei
nem elektrischen Potential versehen werden können.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband
über zwei elektrisch polbare Führungsräder (9, 10)
verläuft, von denen das eine oberhalb des Ätzbades
(4) und das andere oberhalb des Abscheidebades (6)
angeordnet ist.
26. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die für die
Teile (11) durchdringbaren Trennwände (2, 3) zumin
dest in einem Durchdringungsbereich durch minde
stens ein Paar dichtend gegeneinander laufende, um
je eine Achse rotierende Walzen (7) aus elastischem
Material gebildet sind, die gegenüber den angren
zenden Wänden, insbesondere Wänden des Behälters
(11), im wesentlichen dichtend gleiten.
27. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen aus
thermisch isolierendem Material bestehen bezie
hungsweise dieses aufweisen.
28. Teil, insbesondere hergestellt nach dem Verfah
ren oder mit der Vorrichtung nach einem oder mehre
ren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Beschichtung, die auf die oxidfreie
Oberfläche des Teils aufgebracht ist.
29. Teil nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein elektrisches Kontaktteil ist.
30. Teil nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekenn
zeichnet, daß es ein Kontaktdraht ist.
31. Teil nach einem der vorhergehenden Ansprüche 28
bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakt
draht aus Wolfram oder einer Wolframlegierung be
steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914118416 DE4118416A1 (de) | 1990-06-11 | 1991-06-05 | Verfahren und vorrichtung zum beschichten von teilen, insbesondere metallteilen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4018624 | 1990-06-11 | ||
DE19914118416 DE4118416A1 (de) | 1990-06-11 | 1991-06-05 | Verfahren und vorrichtung zum beschichten von teilen, insbesondere metallteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4118416A1 true DE4118416A1 (de) | 1991-12-12 |
Family
ID=25894024
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914118416 Withdrawn DE4118416A1 (de) | 1990-06-11 | 1991-06-05 | Verfahren und vorrichtung zum beschichten von teilen, insbesondere metallteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4118416A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012109057B3 (de) * | 2012-09-26 | 2013-11-07 | Harting Kgaa | Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kontaktelements und elektrisches Kontaktelement |
DE102009011934B4 (de) | 2009-03-10 | 2018-09-20 | Auto-Kabel Management Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer Batteriepolklemme und eine nach dem Verfahren hergestellte Batteriepolklemme |
-
1991
- 1991-06-05 DE DE19914118416 patent/DE4118416A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009011934B4 (de) | 2009-03-10 | 2018-09-20 | Auto-Kabel Management Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer Batteriepolklemme und eine nach dem Verfahren hergestellte Batteriepolklemme |
DE102012109057B3 (de) * | 2012-09-26 | 2013-11-07 | Harting Kgaa | Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kontaktelements und elektrisches Kontaktelement |
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