DE4117097A1 - Abdichtungsvorrichtung fuer rotierende wellen, insbesondere stevenrohrabdichtung fuer schiffspropellerwellen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Abdichtungsvorrichtung für rotierende Wellen, insbesondere Stevenrohrabdichtung für Schiffspropellerwellen, mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1.

Bei den Abdichtungsvorrichtungen dieser Art, die durch die DE-OS . . . (Deutsche Patentanmeldung P 40 28 048.9) bekanntgeworden sind, besteht das Hohlraum-System aus einem einzigen ringformigen Blähkörper, der in einen Ringraum zwischen Führungskörper und Stopfbuchsbrille bündig eingesetzt ist.

Bei diesen Abdichtungsvorrichtungen besteht die Gefahr des Ausfalles der gesamten Reserve-Abdichtung im Falle des Auftretens einer Undichtigkeit an dem einzigen Druckkörper.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeit zu überwinden und löst diese dadurch, daß der einzige Druckkörper durch eine Vielzahl von gleichmäßig über einen mit der Wellenachse und damit der Stopfbuchsbrille konzentrischen Kreis verteilten Einzel-Druckkörper ersetzt ist, die jeweils als Einzel-Kolben-Zylinder-Einheiten ausgebildet sind und denen jeweils ein Zweigstrom des hydraulischen oder pneumatischen Druckmediums zugeordnet ist.

Durch diese Aufteilung des einzigen Druckkörpers auf eine Vielzahl selbständige Druckkörper besteht die Funktion der Reserve-Abdichtung weiter, auch wenn eine oder die andere der Einzel-Druckkörper, z. B. durch Ausfall der Ringdichtung zwischen Kolben und Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit, undicht werden sollte.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles veranschaulicht. Es zeigen:

Fig. 1 eine Abdichtungsvorrichtung gemäß der Erfindung im Längsschnitt,

Fig. 2 einen Querschnitt längs A-A in Fig. 1.

Mit 2 ist ein Teil der Außenhaut eines Schiffskörpers bezeich­ net, die eine Durchbrechung 3 zur Durchführung einer von der An­ triebsmaschine zum Propeller führenden Schiffswelle 4, auf die eine Laufbuchse 4a aufgezogen ist, enthält.

Zur Abdichtung der Schiffswelle 4 bzw. der Laufbuchse 4a gegen­ über dem Außenwasser W dient eine Abdichtungsanordnung 5 mit einem an der Außenhaut 2 befestigten mehrteiligen Tragsystem 5, 5a, 5b, das eine Haupt-Abdichtung 6 sowie eine Reserve-Abdich­ tung 8 enthält.

Die Haupt-Abdichtung 6 ist als Gleitringdichtung ausgebildet und demgemäß in üblicher Weise mit einem zwischen einem mit der Lauf­ buchse 4a verbundenen Ring 6a und einem mit dem Tragsystem verbun­ denen Gegenring 6b eingespannten Gleitring 6c ausgestattet. Zusätz­ lich ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Haupt-Abdich­ tung 6 mit einer aufblasbaren statischen Hilfsdichtung 7 ausgestat­ tet, die im Bedarfsfall durch ein Druckmedium aktivierbar ist. Die Reserve-Abdichtung 8 dient bei Versagen der Haupt-Abdichtung 6 als Not-Abdichtung und ist als Stopfbuchsendichtung mit einer Stopfbuchsbrille 13 und mit Weichpackungen 14 ausgestattet. Die Stopfbuchsbrille 13 ist gegenüber einem ringförmigen Führungs­ körper 11 axial verschiebbar, der über ein Distanzstück 10 mit dem Tragsystem 5a, 5b starr verbunden ist. Die Stopfbuchsbrille 13 ist außen mit einem Ringflansch 13a versehen, in dem zweckmäßi­ gerweise eine Vielzahl, im vorliegenden Ausführungsbeispiel acht, zylindrischer Vertiefungen 13b eingebracht sind, die gleichmäßig über eine Kreislinie verteilt sind. Der Führungskörper 11 ist mit einer entsprechenden Anzahl, also im vorliegenden Fall mit acht in zylindrischen Vertiefungen 11a eingesetzten Kolben 11b ausgestattet, die mit den Vertiefungen 13b in Form von Kolben- Zylinder-Einheiten zusammenwirken.

In die Zylinderräume dieser Kolben-Zylinder-Einheiten ist jeweils eine Zweigleitung 17a einer Druckleitung 17 eingeleitet, die an eine ein hydraulisches oder pneumatisches Druckmedium führende Druckquelle 18 angeschlossen ist. Die Druckleitung 17 ist weiter­ hin an eine Druckleitung 19 angeschlossen, die in das Außenwasser W mündet und in die ein Drucksteuerorgan 15 eingeschaltet ist, das so arbeitet, daß bei steigendem Druck des Außenwassers W der Druck des Druckmediums entsprechend ansteigt und umgekehrt.

Zwischen das Tragsystem 5a, 5b und den Ringflansch 13a der Stopf­ buchsbrille 13 ist ferner eine Rückstellvorrichtung 16 eingeschal­ tet, die aus mindestens einer Schraubenfeder 1e6a und einem mit dieser zusammenwirkenden Stößel 16b besteht, wobei die Schrauben­ feder 16a in dem Tragsystem 5a, 5b gelagert ist und der Stößel 16b mit seinem freien Ende mit dem Ringflansch 13a verbunden ist. Die Rückstellkraft der Schraubenfeder 16a ist so bemessen, daß sie bei einer Verringerung des Drucks des Druckmediums jeweils die Stopfbuchsbrille 13 in Lösestellung bewegt und damit ihre Weichpackungen 14 entlastet. Weiterhin ist eine Stellvorrichtung 9 vorhanden, die zwischen den Führungskörper 11 und das Distanz­ stück 10 eingeschaltet ist und die aus einer Gewindemutter 9a besteht, die in einer Ausnehmung des Führungskörpers 11 drehbar, jedoch axial unverschieblich gelagert ist und mit einem Gewinde 10a mit dem Distanzstück 10 zusammenwirkt.

Diese manuell betätigbare Stellvorrichtung dient einerseits als Sicherung bei Undichtwerden des Blähkörpers oder bei Ausfall der Druckquelle, andererseits als Justiervorrichtung für die Grundstellung des gesamten Reserve-Abdichtungs-Systems.

Claims (1)

1. Abdichtungsvorrichtung für rotierende Wellen, insbesondere Stevenrohrabdichtung für Schiffspropellerwellen mit oder ohne Wellenbuchse, mit auf der Welle richtend aufliegenden in einem ortsfesten Tragsystem angeordneten Dichtungsringen, vorzugs­ weise einer Gleitringdichtung, und mit einer in dem Tragsystem angeordneten Reserve-Abdichtung, die als Stopfbuchsendichtung mit Weichpackungen und einer in axialer Richtung in einem mit dem Tragsystem verbundenen Führungskörper verschiebbaren Stopf­ buchsbrille ausgebildet ist, wobei zwischen Führungskörper und Stopfbuchsbrille ein Hohlraum-System eingeschaltet ist, in das bei Ausfall der Hauptdichtung ein hydraulisches oder pneumatisches Druckmedium einleitbar ist, welches die Reserve-Abdichtung akti­ viert, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlraum-System aus einer Vielzahl von gleichmäßig über einen mit der Wellenachse konzen­ trischen Kreis verteilten Einzel-Kolben-Zylinder-Einheiten (11, 11b, 13) besteht, denen jeweils ein Zweigstrom (17a) des hydraulischen oder pneumatischen Druckmediums zugeordnet ist.