DE4115927C2 - Schwenkkopf, insbesondere für Film- und Fernsehkameras - Google Patents
Schwenkkopf, insbesondere für Film- und FernsehkamerasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schwenkkopf,
insbesondere für Film- oder Fernsehkameras, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
In dem Hauptpatent 40 09 026 ist ein derartiger
Schwenkkopf beschrieben, bei dem dieser einen
Drehmomentsensor zum Erfassen des Drehmomentes um die
Nickachse aufweist. Mit Hilfe dieses Drehmomentsensors kann
eine auf dem Schwenkkopf montierte Film- oder Fernsehkamera
"ausbalanciert" werden: Ist der Schwenkkopf in der Ruhelage
und befindet sich in dieser der Schwerpunkt des Rotors und
der Kamera nicht exakt lotrecht über der Nickachse, so wird
mit dem Drehmomentsensor ein Drehmoment um die Nickachse
angezeigt. Durch Verschieben der Kamera auf dem Schwenkkopf
so lange, bis der Schwerpunkt lotrecht über der Nickachse
liegt, kann dieses Drehmoment zu Null gemacht werden. Wenn
der Schwenkkopf eine Ausgleichsvorrichtung zum Liefern eines
Gegendrehmomentes aufweist, so daß die Kamera in jeder Lage
stabil gehalten wird, so kann ebenfalls das Drehmoment in
einer Nicklage bestimmt und, falls dieses nicht Null ist,
durch Tarieren der Ausgleichsvorrichtung kompensiert werden.
In dem Hauptpatent ist ein Drehmomentsensor beschrieben,
der einen inneren und einen äußeren Ring aufweist, die
koaxial zur Nickachse sind und miteinander durch Biegestäbe
verbunden sind. Der eine Ring ist hierbei mit dem Stator, der
andere Ring mit dem Rotor verbunden. Die Verformung der
Biegestäbe wird mit einem optoelektronischen Meßfühler
abgegriffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwenkkopf,
insbesondere für Film- und Fernsehkameras mit einer
Einrichtung für eine Drehmomenterfassung zu schaffen, die
konstruktiv besonders einfach ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Schwenkkopf mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform des Schwenkkopfes
zur Aufnahme eines Geräts weist der Schwenkkopf eine lösbare
mechanische Verbindung zwischen dem Stator und dem Rotor auf,
die als Biegeelement ausgebildet ist. Ein Sensor erfaßt die
Verformung dieses Biegeelements. Durch die erfindungsgemäße
Konstruktion ist eine einfache mechanische Verbindung
zwischen dem Rotor und dem Stator geschaffen, die dadurch,
dass sie als Biegeelement ausgebildet ist, einen zusätzlichen
konstruktiven Vorteil schafft, indem auf weitere Elemente zur
Ausbildung eines Biegeelements verzichtet werden kann. Ferner
ist es bei dieser Anordnung vorteilhaft, daß das Biegeelement
sowie der die Verformung desselben erfassende Sensor rein
mechanisch ausgebildet werden können, so daß keine
zusätzliche Stromzufuhr benötigt und der Stromverbrauch
gering gehalten wird. Es ist einzig für die Auswertung der
Daten des Sensors ein geringer Strombedarf erforderlich.
Gemäß der Erfindung ist wesentlicher Teil des
Drehmomentsensors eine einfache mechanische Verbindung
zwischen Rotor und Stator, so z. B. ein aus- und einrückbarer
Biegebalken, dessen Verformung mit einem Sensor, vorzugsweise
einfachen Dehnungsmeßstreifen, erfaßt wird. Die
Dehnungsmeßstreifen sind vorzugsweise Meßwiderstände in einer
Brückenschaltung, wobei die Referenzwiderstände in den
anderen Zweigen der Brücke durch in der Nähe des
Biegebalkens, z. B. am Rotor angeordnete Dehnungsmeßstreifen
gebildet werden. Damit ist die Meßschaltung praktisch
temperaturunabhängig. Dehnungsmeßstreifen und die
Auswerteschaltung haben zudem den Vorteil, daß nur ein
geringer Strombedarf für die Bestimmung des Drehmomentes
notwendig ist.
Vorteilhafte Ausführungsformen des Gegenstandes nach Anspruch 1 sind durch die übrigen abhängigen
Ansprüche gekennzeichnet.
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung näher erläutert. In dieser stellen dar:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Schwenkkopfes
für eine Film- oder Fernsehkamera;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene schematische
Darstellung des Schwenkkopfes mit einem Stator und
einem Rotor und einem diese verkoppelnden
Drehmomentsensor;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Rotorhälfte des
Schwenkkopfes mit dem als Riegel ausgebildeten
Drehmomentsensor gemäß Fig. 2.
In Fig. 1 ist ein Schwenkkopf 1 für eine Filmkamera 2 darge
stellt, der auf einem dreibeinigen Stativ 3 aufgesetzt
ist. Der Schwenkkopf 1 besteht aus einer Schwenkeinheit
4 und einer Nickeinheit 5, die um eine lotrechte Achse
L bzw. eine horizontale Nickachse A schwenkbar sind. Die
Nickeinheit 5 besteht aus einem Stator 6, der sich auf
der Schwenkeinheit 4 abstützt und einem Rotor 7, der mit
einer Aufnahmeplattform 8 verbunden ist, auf die die Film
kamera 2 aufgesetzt ist. Die Filmkamera 2 sitzt auf einer
nur schematisch angedeuteten Schlittenanordnung 9, die
in der Aufnahmeplattform 8 mit Hilfe einer Fig. 1 ange
deuteten Stelleinrichtung 10 verschiebbar ist. Der Rotor
7, der den. Stator 6, wie aus Fig. 2 ersichtlich, umgreift,
ist mit einer zur Achse A koaxialen und in dem Stator 6
gelagerten Welle 11 verbunden. Von der Aufnahmeplattform
8 ragen noch Handgriffe 12 weg, mit denen der Schwenkkopf
1 um die Nickachse A und die lotrechte Achse L geschwenkt
werden kann.
Wie in Fig. 2 schematisch dargestellt, sind in dem Stator
6 des Schwenkkopfes 1 auf der Welle 11 mehrere, in diesem
Falle drei hydraulische Dämpfungseinheiten 21 vorgesehen.
Diese Dämpfungseinheiten bestehen, wie in der DE 26 57 692 C2
beschrieben, aus zwei Sätzen von kammartig inein
andergreifenden Dämpfungsscheiben, zwischen die eine Hydrau
likflüssigkeit, z. B. eine zähe Silikonpaste eingebracht
ist. Ein Satz der Dämpfungsscheiben ist mit der Welle 11
und damit mit dem Rotor 7 verbunden, wohingegen der andere
Satz z. B. mit Hilfe von umlegbaren Knebeln mit dem Stator
6 zu verriegeln ist. Wird eine Dämpfungseinheit 21 mit
Hilfe eines Knebels mit dem Stator verriegelt, dann wird
eine Bewegung des Schwenkkopfes 1 um die Nickachs A ent
sprechend gedämpft. Je nach gewünschter Dämpfung können
mehrere Dämpfungseinheiten 21 mit dem Stator 6 verriegelt
werden.
In dem Stator 6 des Schwenkkopfes 1 ist noch eine Ausgleichs
vorrichtung 23 angeordnet, mit der beim Schwenken des Schwenk
kopfes 1 um die Nickachse A ein dem dabei wirkenden Dreh
moment entgegengesetzt gleiches Drehmoment erzeugt wird,
um den Schwenkkopf 1 mit der aufgesetzten Kamera 2 in jeder
Nicklage praktisch im Gleichgewicht zu halten. Das von
der Ausgleichsvorrichtung 23 erzeugte Gegenmoment kann in
geeigneter Weise an das Gewicht der aufgesetzten Kamera
2 angepaßt werden. Die Ausgleichsvorrichtung 23 kann entweder
ein kontinuierlich einstellbares Gegenmoment liefern oder
ein Gegenmoment, das in Stufen eingestellt werden kann,
wie dieses in der DE-30 26 379 A1 beschrieben ist.
Stator 6 und Rotor 7 können durch einen Riegelbolzen 61
in mehreren Nicklagen des Rotors miteinander verriegelt
werden, wobei in diesen Riegelbolzen 61 ein Drehmoment
sensor 31 integriert ist, der in Verbindung mit Fig. 3
näher beschrieben wird. Der Riegelbolzen 61 ist an einer
Seitenwand 62 des Rotors 7 in einer Hülse 63 parallel zu
der Nickachse A geführt. Der Riegelbolzen 61 kann mit Hilfe
eines externen Handgriffes 64 parallel zur Nickachse A
verschoben werden, so daß der Riegelbolzen 61 mit seinem
vorderen Ende entweder in eine korrespondierende Ausnehmung
im Stator 6 eintaucht, wie dieses in Fig. 2 gezeigt ist,
und somit Rotor 7 und Stator 6 miteinander verriegelt, oder
er ist aus dieser Ausnehmung herausgezogen, so daß der
Rotor 7 frei um die Nickachse A schwenkt.
Der Riegelbolzen 61 weist eine Biegezone 65 auf, die durch
jeweils eine Materialschwächung auf gegenüberliegenden
Seiten des Riegelbolzens 61 gebildet wird. Auf dem Grunde
der Biegezone 65 liegen auf beiden Seiten des Riegelbolzens 61
jeweils ein Dehnungsmeßstreifen 66, von denen in Fig. 3
nur einer sichtbar ist. Zwei weitere Dehnungsmeßstreifen
67 und 68 sind in der Nähe des Riegelbolzens 61 auf der
Innenwand der Statorseitenwand 62 befestigt. In einem
Teil der Hohlräume der Seitenwand 62 sind zwei Behältnisse
69 und 70 angeordnet, in denen eine Elektronikschaltung
sowie Batterien vorgesehen sind, um die Ausgangssignale
der beiden Dehnungsmeßsteifen 66 am Riegelbolzen 61 und
der beiden als Referenz dienenden Dehnungsmeßstreifen 67
und 68 auszuwerten. Die vier Dehnungsmeßstreifen 66, 67, 68 werden
jeweils als Widerstände einer Vierweg-Vollbrückenschaltung
eingesetzt, wobei dann zwei gegenüberliegende Brückenpunkte
einem Differenzverstärker zugeführt werden, der ein Ausgangs
signal entsprechend der Durchbiegung des Riegelbolzens
61 in der Biegezone 65 abgibt. Dieses Signal kann einer
Anzeige zugeführt werden, so daß direkt das Drehmoment
um die Nickachse A angezeigt wird und den Kameraleuten
einen Hinweis gibt, ob die Kamera 2 exakt ausbalanciert ist.
Die Kamera 2 kann dann manuell oder automatisch ausbalanciert
werden. Zur Aufnahme des Riegelbolzens 61 in dem Stator
6 sind in diesem zumindest zwei Ausnehmungen vorgesehen,
wobei in der ersten Riegelstellung der Rotor 7 gegenüber
dem Stator 6 den Drehwinkel Null einnimmt, sich somit in
der Ruhelage befindet und in der anderen Stellung gegenüber
dieser Lage verschwenkt ist, z. B. einen Nickwinkel zwischen
10 bis 30° einnimmt. Wenn die Kamera 2 exakt ausbalanciert
ist, dann verharrt die Kamera praktisch in allen Nicklagen
in Ruhe.
Die Anordnung der als Referenz dienenden Dehnungsmeßstreifen
67 und 68 in der Nähe des Riegelbolzens hat noch den Vorteil,
daß dort etwa die gleiche Temperatur wie an der Riegelstelle
herrscht, so daß die Messung des Drehmomentes praktisch
temperaturunabhängig ist. Besonders gute Meßergebnisse
werden erzielt, wenn das Material von Riegelbolzen 61 und
Rotor 7 gleich ist, z. B. Stahl ist.
Claims (8)
1. Schwenkkopf zur Aufnahme eines Gerätes, insbesondere
einer Film- oder Fernsehkamera, mit einem Stator und
einem um eine Nickachse schwenkbaren und eine
Aufnahmeplattform für das Gerät aufweisenden Rotor,
wobei der Schwenkkopf einen Drehmomentsensor zum Messen
des Drehmomentes von Rotor und Gerät um die Nickachse
aufweist, nach Patent 40 09 026, dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß der Stator (6) und Rotor (7) durch eine lösbare mechanische Verbindung (61, 65) miteinander verbunden sind;
- 2. daß diese mechanische Verbindung (61, 65) als Biegeelement ausgebildet ist; und
- 3. daß das Biegeelement (61, 65) einen die Verformung desselben erfassenden Sensor (66) aufweist.
2. Schwenkkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drehmomentsensor (31) einen Riegel (61) aufweist,
der den Stator (6) und Rotor (7) in einer ersten Stellung
miteinander verriegelt und in einer zweiten Stellung
voneinander löst, daß der Riegel (61) eine Biegezone
(65) aufweist, die bei Verriegelung von Rotor (7) und
Stator (6) und bei Vorliegen eines Drehmomentes um die
Nickachse (A) sich durchbiegt, und daß in dieser
Biegezone (65) ein deren Durchbiegung erfassender
Meßfühler (66) vorgesehen ist.
3. Schwenkkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Riegel (61) ein Schieber mit einem Riegelbolzen (61)
ist, der parallel zur Nickachse (A) des Schwenkkopfs (1)
geführt ist.
4. Schwenkkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Riegelbolzen (61) als Biegezone (65) einen Bereich
mit geschwächtem Querschnitt aufweist.
5. Schwenkkopf nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßfühler (66) als
Dehnungsmeßstreifen ausgebildet ist, der mit dem Riegel
(61) in dessen Biegezone (65) mechanisch verbunden ist.
6. Schwenkkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dehnungsmeßstreifen (66) Widerstand einer
elektrischen Brückenschaltung ist.
7. Schwenkkopf nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Riegel (61) in der Biegezone
(65) zwei auf gegenüberliegenden Seiten des Riegels (61)
gelegene Dehnungsmeßstreifen (66) aufweist, daß zwei
weitere Dehnungsmeßstreifen (67, 68) nahe der Biegezone
(65) mechanisch mit dem Rotor (7) oder Stator (6)
verbunden sind, und daß jeder Dehnungsmeßstreifen (66)
am Riegel (61) ein Meßwiderstand und jeder der beiden
anderen Dehnungsmeßstreifen (67, 68) ein
Referenzwiderstand jeweils in einem von vier Zweigen
einer Meßbrückenschaltung ist.
8. Schwenkkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Riegel (61) zumindest in der Biegezone (65) und das
Material am Referenzort der als Referenz dienenden
Dehnungsmeßstreifen (67, 68) etwa gleiche thermische
Eigenschaften aufweisen, insbesondere aus Stahl sind.
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DE4115927A1 DE4115927A1 (de) | 1992-11-19 |
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ID=25891378
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4115927C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3026379A1 (de) * | 1980-07-11 | 1982-02-04 | Sachtler GmbH Filmtechnische Geräte, 8000 München | Vorrichtung zum gewichtsaugleich eines mit einer schwenkvorrichtung verbundenen geraetes bei nickbewegungen |
DE2657692C2 (de) * | 1976-12-20 | 1983-09-08 | Georg 8021 Sauerlach Thoma | Hydraulisches Dämpfungsglied |
DE4009026C1 (de) * | 1990-03-21 | 1991-06-06 | Sachtler Ag - Kommunikationstechnik, 8046 Garching, De |
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1991
- 1991-05-16 DE DE4115927A patent/DE4115927C2/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Publication date |
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DE4115927A1 (de) | 1992-11-19 |
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