DE4115201A1 - Vorrichtung zum mischen von mehr-komponentengemischen - Google Patents
Vorrichtung zum mischen von mehr-komponentengemischenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Mi
schen von Mehr-Komponentengemischen, bei der die einzelnen
Komponenten zusammengeführt und in einen Mischer gemischt
werden, der Statik-Mischelemente enthält.
Derartige Vorrichtungen sind allgemein bekannt und werden
beispielsweise von der Reinhardt-Technik GmbH & Co., 5883
Kierspe für hochviskose Mehr-Komponentengemische unter der
Bezeichnung Alpha-Mix und für mittel- bis niedrigviskose
Mehr-Komponentengemische unter der Bezeichnung Delta-Mix
hergestellt und vertrieben. Auf die Ausbildung dieser
bekannten Misch-Vorrichtungen wird ausdrücklich Bezug
genommen.
Bei derartigen Misch-Vorrichtungen stellt sich nun allge
mein folgendes Problem: Mehr-Komponentengemische, wie
beispielsweise Zwei-Komponentengemische, die aus einer
Stammkomponente und einem Härter bestehen, härten bei
Raumtemperatur nach verhältnismäßig kurzer Zeit - typi
scherweise wenigen Minuten bis einigen Stunden - aus.
In der Vergangenheit ist deshalb bei einer Arbeitsunter
brechung das gemischte Material vollständig aus dem Mi
scher entfernt worden, um zu verhindern, daß das gemischte
Material im Mischer aushärtet und so die Statik-Mischele
mente unbrauchbar macht. Nachteilig bei dieser Lösung ist
jedoch, daß das aus dem Mischer entfernte, gemischte Ma
terial verloren ist. Darüberhinaus entstehen insbesondere
dann, wenn das Ausbringen mit einem Lösemittel erfolgt,
beträchtliche Umweltprobleme.
Zur Behebung dieser Nachteile ist deshalb eine Einfrier-
und Auftauvorrichtung für gemischte Mehr-Komponentenmate
rialien realisiert worden (Freezer-GW 25-50 der Reinhardt
Technik GmbH & Co.). Diese Einfrier- und Auftauvorrichtung
weist zwei Behälter auf, von denen einer mit einem Kälte
mittel, beispielsweise Glykol/Wasser und der andere mit
einem Temperiermittel, typischerweise warmen Wasser ge
füllt ist. Bei einer Arbeitsunterbrechung wird die Vor
richtung zum Mischen von Mehr-Komponentengemischen in den
mit dem Kältemittel gefüllten Behälter getaucht und so
beispielsweise auf minus 25°C abgekühlt. Bei derartigen
Temperaturen beträgt die Aushärtezeit z. B. von Polysulfit
einige Wochen und die von PU-Schäumen mehrere Tage. Nach
Beendigung der Arbeitsunterbrechung wird das Material in
dem Temperierbehälter auf eine Temperatur erwärmt, bei der
das gemischte Material verarbeitet werden kann.
Damit ist es möglich, aus bei längeren Arbeitsunterbre
chungen, wie sie beispielsweise durch das arbeitsfreie
Wochenende entstehen, auf eine Reinigung der Misch-Vor
richtung zu verzichten.
Diese bekannte Einfrier- und Auftauvorrichtung für ge
mischte Mehr-Komponentengemische hat jedoch den Nachteil,
daß sie vergleichsweise groß ist, und darüberhinaus auf
grund der Behälter, in die die gesamte Misch-Vorrichtung
eingelegt wird, einen vergleichsweise großen Leistungsbe
darf hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Mischen von Mehr-Komponentengemischen, bei der die
einzelnen Komponenten zusammengeführt und in einem Mischer
gemischt werden, der Statik-Mischelemente enthält, derart
weiterzubilden, daß bei geringem Leistungs- und Raumbedarf
eine gegenüber Raumtemperatur verlängerte Standzeit des
gemischten Materials erreicht wird.
Eine erfindungsgmäße Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch
1 gekennzeichnet. Weiterbildungen der Erfindung sind Ge
genstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß umgibt ein Wärmetauscher den Mischer.
Dieser Wärmetauscher ist bei Außerbetriebnahme der Vor
richtung mit einem Kältemittel und bei (Wieder)-Inbetrieb
nahme mit einem Wärmemittel beaufschlagbar. Der Wärmetau
scher kann dabei in die Außenwand des Statikmischers (An
spruch 2) oder in eine Hülse integriert sein (Anspruch 3),
die als getrenntes Element auf den Statikmischer auf
schiebbar ist. Ferner ist es auch möglich, den Wärmetau
scher so auszubilden, daß die Elemente des Statikmischers
austauschbar direkt in den Wärmetauscher eingesetzt sind
(Anspruch 4).
Diese erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht eine kompakte
Bauweise der "Temperiereinrichtung" für das in dem Mischer
vorhandene gemischte Mehr-Komponentenmaterial. Durch diese
kompakte Bauweise wird nicht nur der Raumbedarf, sondern
auch der Heiz- bzw. Kühlleistungsbedarf wesentlich verrin
gert. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn gemäß An
spruch 7 eine Isolation vorgesehen ist, die den Wärmetau
scher umgibt, so daß der Wärmeaustausch mit der Umgebungs-
Luft minimiert wird.
Im Anspruch 5 ist eine bevorzugte Weiterbildung gekenn
zeichnet, gemäß der der Wärmetauscher so aufgebaut ist,
daß ihn ein Fluid durchströmt, das in einer kombinierten
Heiz- und Kühleinrichtung je nach Bedarf heizbar oder
kühlbar ist. Diese Ausbildung hat den Vorteil einer beson
ders kompakten Bauweise. Darüberhinaus kann auf eine
zusätzliche - beispielsweise elektrische - Heizeinrich
tung, die das Gewicht des von Hand oder mittels eines
Roboters geführten Mischers erhöhen würde, verzichtet
werden. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, daß
der Wärmetauscher einen Fluidkanal, den ein Kältemittel
durchströmt, sowie eine zusätzliche Heizeinrichtung, bei
spielsweise eine elektrisch heizbare Manschette, aufweist
(Anspruch 6).
Die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie sie in den Ansprü
chen 1 bis 7 beschrieben ist, hat gegenüber den bekannten
Einfrier- und Auftauvorrichtungen für gemischte Mehr- und
insbesondere Zweikomponenten-Materialien den Vorteil eines
geringeren Leistungs- und Raumbedarfs.
Vor allem aber läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung,
da der Wärmetauscher nicht nur während der Außerbetriebs-
Zeit den Mischer umgibt, auch dazu verwenden, die Tempera
tur des im Mischer gemischten Materials einzustellen:
Hierzu ist gemäß Anspruch 8 ein Temperatursensor vorgese
hen, dessen Ausgangssignal an eine Steuereinheit angelegt
ist, die die Kälte- bzw. Wärmeleistung, mit der der Wärme
tauscher beaufschlagt ist, derart steuert, daß das im
Statikmischer befindliche Material während des Austragens
auf eine bestimmte Temperatur erwärmt und bei Arbeitsun
terbrechungen auf eine tiefere Temperatur als beim Austra
gen des Materials abgekühlt wird.
Hierdurch läßt sich unabhängig von der Umgebungstemperatur
eine "optimale" Arbeitstemperatur einstellen, bei der ein
Kompromiß zwischen "Viskosität" des Materials und "Aus
härtzeit" erreicht wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben,
deren einzige Figur einen Querschnitt durch eine
erfindungsgemäße Misch-Vorrichtung zeigt.
Die dargestellte Misch-Vorrichtung dient ohne Beschränkung
des allgemeinen Erfindungsgedankens zum Mischen zweier
Komponenten, nämlich der Komponenten A und B, die der
Vorrichtung über Zuführleitungen 11 und 12 zugeführt wer
den. Die Zuführleitungen 11 und 12 enden in einem Misch
block 2, in dem die Komponenten A und B zusammengeführt
werden. An den Mischblock 2 schließt sich der eigentliche
Mischer an, der Statik-Mischelemente 3 enthält, die in der
Figur nur schematisch dargestellt und in an sich bekannter
Weise aufgebaut sind.
Ferner ist erfindungsgemäß eine pauschal mit dem Bezugs
zeichen 4 bezeichnete Temperiereinheit vorgesehen, die
eine Hülse aufweist, die auf den Statikmischer 3 auf
schiebbar ist. Die Hülse besteht aus einem Wärmetauscher-
Rohr 5 mit einem Einlaß 51 und einem Auslaß 52 sowie einer
Isolation 6, die das Wärmetauscher-Rohr 5 umgibt. Ferner
ist ein kombinierter Wärme/Kälte-Erzeuger 7 vorgesehen,
der mittels einer Rohrleitung 8 ein Wärmetauscher-Fluid
über den Einlaß 51 in das Wärmetauscher-Rohr 5 und über
den Auslaß 52 zurück in den Wärme/Kälte-Erzeuger 7 pumpt.
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Nach dem Aufschieben der Hülse auf den Statikmischer 3
kann der Statikmischer und damit das in dem Statikmischer
3 befindliche gemischte Material je nach Beaufschlagung
des Wärmetauscher-Rohrs 5 mit einem erwärmten oder einem
gekühlten Wärmetauscher-Fluid erwärmt bzw. gekühlt werden.
Damit ist es möglich, während einer vorübergehenden Außer
betriebnahme der Vorrichtung, wie beispielsweise über
Nacht oder über das Wochenende das in dem Statikmischer 3
befindliche Material auf eine so tiefe Temperatur abzuküh
len, daß das Material während der Betriebspause nicht
aushärtet und somit nach Wiederaufnahme des Betriebs wei
ter verarbeitet werden kann. Um das Material nach Wieder
aufnahme des Betriebs schnell auf eine Temperatur aufzu
heizen, bei der es problemlos verarbeitet werden kann,
wird das Wärmetauscher-Rohr 5 mit einem Temperier-Fluid,
beispielsweise warmen Wasser beaufschlagt, so daß das in
dem Statikmischer 3 befindliche Material schnell von der
tiefen "Lagertemperatur" auf die normale "Verarbeitungs
temperatur" gebracht werden kann.
Da die Hülse mit dem Wärmetauscher-Rohr 5 ständig an dem
Statikmischer 3 verbleiben kann, ist es darüberhinaus auch
möglich, den Statikmischer 3 und damit das in ihm be
findliche gemischte Material während des Betriebs auf eine
Temperatur zu bringen, die von der momentan herrschenden
Raumtemperatur abweicht. Damit ist es möglich, das Materi
al bei einer von der Raumtemperatur abweichenden Tempera
tur zu verarbeiten, bei der ein besonders günstiger Kom
promiß zwischen Stand- bzw. Verarbeitungszeit und Viskosi
tät des Materials gegeben ist.
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedan
kens beschrieben worden, innerhalb dessen selbstverständ
lich die verschiedensten Abwandlungen möglich sind:
So ist es möglich, die Wärmetauscher-Einheit nicht in eine
auf den Statikmischer aufschiebbare Hülse, sondern direkt
in die Wand des Statikmischers 3 bzw. die Elemente des
Statikmischers direkt in die Wärmetauscher-Einheit zu
integrieren. Darüberhinaus kann auch zusätzlich eine Heiz
manschette vorgesehen sein, so daß das Wärmetauscher-Fluid
lediglich ein Kältemittel und kein Temperiermittel sein
muß. Darüberhinaus kann auch ein Temperatursensor vorgese
hen sein, dessen Ausgangssignal an einer Steuereinheit für
den Wärme/Kälte-Erzeuger anliegt und dessen Wärme- bzw.
Kälteleistung steuert.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Mischen von Mehr-Komponentengemischen,
bei der die einzelnen Komponenten zusammengeführt und in
einem Mischer gemischt werden, der Statik-Mischelemente
(3) enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Wärmetauscher (5) den
Mischer (3) umgibt, der bei der Außerbetriebnahme der
Vorrichtung mit einem Kältemittel und bei Inbetriebnahme
mit einem Wärmemittel beaufschlagbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (5) in die
Außenwand des Statikmischers (3) integriert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (5) in eine
Hülse integriert ist, die auf den Statikmischer (3) auf
schiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente des Statikmi
schers austauschbar direkt in den Wärmetauscher eingesetzt
sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher ein Wärme
tauscher-Rohr (5) aufweist, das ein Fluid durchströmt, das
in einer kombinierten Heiz- und Kühleinrichtung (7) je
nach Bedarf heizbar oder kühlbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher einen Fluid
kanal (5), den ein Kältemittel durchströmt, sowie eine
elektrisch heizbare Manschette aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Isolation (6) den Wärme
tauscher (5) umgibt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Temperatursensor vorgese
hen ist, dessen Ausgangssignal an eine Steuereinheit (7)
angelegt ist, die die Kälte- bzw. Wärmeleistung des Wärme
tauschers (5) derart steuert, daß das im Statikmischer (3)
befindliche Material bei Arbeitsunterbrechung auf eine
tiefere Temperatur als beim Austragen des Materials abge
kühlt wird, und daß die Temperatur beim Austragen des
Materials im Hinblick auf einen Kompromiß zwischen Stand
zeit des gemischten Materials und Viskosität des Materials
eingestellt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4115201A DE4115201A1 (de) | 1990-05-11 | 1991-05-10 | Vorrichtung zum mischen von mehr-komponentengemischen |
Applications Claiming Priority (2)
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Publications (1)
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