DE4114408C2 - Dämm- und Isolationsmaterial aus Glasfasern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines aus Glasfasern bestehenden Polvlies-Gewirkes.

Grundstoffe können aus Faservliesen hergestellt werden, die mit Hilfe der Nadelfilztechnik verfestigt werden. In diesen Fällen werden Fasern der Faservliese durch Filznadeln umorientiert. Sie verdichten dabei das Vlies und pressen die anderen Fasern zusammen, so dass eine kompakte Fläche entsteht (DD 75 295, DD 234 043 A1).

Gemäß DD 270 884 A1 können die Isoliereigenschaften textiler Erzeugnisse erhöht werden, wenn in textile Flächengebilde isolierende Materialien eingelagert werden.

Bei einem anderen Verfahren wird ein voluminöses Faservlies mit einem oder zwei Bindefaden-Systemen versehen. Die Bindefäden bilden Maschen und klemmen in den Maschen die Fasern des Vlieses ein. Die Fasern des Vlieses bilden dabei keine Maschen. Eine Verfestigung von Faservliesen durch die Bildung von Maschen aus Fasern, die aus dem Vlies stammen, ist ebenfalls möglich. In diesem Fall werden nur cirka 10% der Fasern erfasst und zur Masche geformt. Die anderen Fasern werden lediglich eingeklemmt und durch Reibung festgehalten. Bemerkenswert ist, dass die andere Seite des Erzeugnisses damit nach wie vor vliesartig erhalten bleibt (DD 248 617 A1).

Bekannt ist schließlich eine Verfestigung der Faservliese durch chemische Mittel (DD 264 468 A1). In diesem Fall werden auf oder zwischen die einzelnen Vlieslagen klebfähige Chemikalien gesprüht oder anderweitig eingebracht, die die Vlieslagen miteinander verbinden.

Aus GB 1 307 114 sind Polvlies-Gewirke bekannt, deren Fasern in eine Maschenschicht aus flach angeordneten Maschen sowie in eine Polschlingenschicht aus nahezu rechtwinkelig zu den Maschen angeordneten Polschlingen eingebunden sind. Verfahren zur Herstellung von Polvliesgewirken sind in DE-Z "ETB-Flächenherstellung", 3/90, Seiten 45 bis 57 und DE-Z "Textiltechnik", 39 (1989), Heft 8, Seiten 422 und 423 beschrieben. Im Rahmen der bekannten Maßnahmen werden ausschließlich Viskosefasern, synthetische Fasern wie Polyacrylnitrid, PVC, Polyethylen und Polyamid sowie Naturfasern verarbeitet. Es können flache und pelz- bzw. plüschähnliche Erzeugnisse für Beschichtung, Verpackung, Innenfutter, Außenbekleidung und Krankenunterlagen, gegebenenfalls auch noch Bodenbeläge, hergestellt werden. Für temperaturbeständige Dämm- und Isolationsmaterialien aus anorganischen Fasern sind Polvlies-Gewirke bisher nicht in Betracht gezogen worden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein temperaturbeständiges Dämm- und Isolationsmaterial anzugeben, welches gut formbar ist und sich bei der Verlegung gut an die Kontur des zu dämmenden Körpers anpasst.

Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist die Verwendung eines aus Glasfasern bestehenden Polvlies-Gewirkes, dessen Glasfasern in eine Maschenschicht aus flach angeordneten Maschen sowie in eine Polschlingenschicht aus nahezu rechtwinkelig zu den Maschen, aufrecht angeordneten Polschlingen eingebunden sind, als dreidimensional formbares, tiefziehfähiges Dämm- und Isolationsmaterial.

Zur Herstellung des Dämm- und Isolationsmaterials mit Maschen und Polfalten werden textile Glasfasern z. B. der Stärke der 11 µm und einer Länge von cirka 80 mm in bekannter Weise mit Hilfe einer Krempel verarbeitet. Der so entstehende Faserflor wird einer Nähwerkmaschine zugeführt, deren Ausstattung eine direkte Verarbeitung dieses Faserflors zu einem Flächengebilde zulässt. Der Faserflor wird in die Haken der Schiebernadel eingedrückt und die Fasern durch die Schiebernadeln erfasst und zu fadenähnlichen Strängen umgeformt. Die fadenähnlichen Stränge bilden einerseits eine Maschenschicht bzw. Maschenstäbchen, andererseits enden die fadenähnlichen Stränge in den hochstehenden Polfalten. Es ist gewährleistet, dass jede Faser erfasst und in die Maschen bzw. die Polfalten eingebunden wird. Bedingt durch die Maschenstruktur ist das Erzeugnis gut formbar und tiefziehfähig. Es kann mit anderen vorgefertigten Flächengebilden, auch solchen nicht textiler Art, kombiniert, z. B. laminiert oder kaschiert, werden. Im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre sind Flächengebilde aus Glasfasern herstellbar, die trotz der nicht vorhandenen Elastizität der einzelnen Glasfasern eine hohe Elastizität und Verformbarkeit der Flächengebilde aufweisen. Es sind so wesentliche, bisher mit Glasfaserflächengebilden nicht erreichte Eigenschaften, wie z. B. dreidimensionale Verformung, gutes Tradiervermögen, Tiefziehfähigkeit usw. realisierbar.

Claims (1)

1. Verwendung eines aus Glasfasern bestehenden Polvlies- Gewirkes, dessen Glasfasern in eine Maschenschicht aus flach angeordneten Maschen sowie in eine Polschlingen­ schicht aus nahezu rechtwinkelig zu den Maschen, aufrecht angeordneten Polschlingen eingebunden sind, als dreidimen­ sional formbares, tiefziehfähiges Dämm- und Isolationsmate­ rial.