DE4114270C2 - Bohr- und Meisselwerkzeug mit Grundkörper und Schneidkörper - Google Patents
Bohr- und Meisselwerkzeug mit Grundkörper und SchneidkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohr- und Meißelwerkzeug
mit einem Grundkörper aus Stahl und einem Schneid
körper aus Hartmetall in einer den Grundkörper diame
tral durchsetzenden und zum bearbeitungsseitigen Ende
hin offenen Ausnehmung des Grundkörpers, wobei zur
Halterung des Schneidkörpers zwischen letzterem und
Ausnehmungswandung eine Lotnaht vorgesehen ist, die
sich aus parallel zur seitlichen Ausnehmungswandung
verlaufenden Seitennähten und einer senkrecht zur
Hauptachse verlaufenden Grundnaht zusammensetzt.
Bohr- und Meißelwerkzeuge der genannten Art sind
seit vielen Jahren verbreitet und haben sich dement
sprechend im Einsatz auch bewährt. Aufgrund der äu
ßerst unterschiedlichen Materialeigenschaften zwischen
dem als Grundkörper verwendeten Stahl und dem als
Schneidkörper verwendeten Hartmetall entstehen al
lerdings Probleme, welche zum einen bei der Fertigung
und zum anderen beim Einsatz der Werkzeuge auftre
ten.
Zu den bei der Fertigung auftretenden Problemen
zählen insbesondere die Wärmespannungen, welche
durch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffi
zienten der beim Grundkörper und beim Schneidkörper
Anwendung findenden Materialien hervorgerufen wer
den. Um diesem Problem entgegenzutreten, wird bei
spielsweise entsprechend DE-OS 34 26 977 vorgeschla
gen, den Schneidkörper nicht bis zum Grund der Aus
nehmung zu führen, so daß zwischen dem Grund der
Ausnehmung und der dem bearbeitungsseitigen Ende
abgewandten Stirnseite des Schneidkörpers ein Zwi
schenraum besteht.
Mit dieser bekannten Lösung können die im Einsatz
der Werkzeuge entstehenden wesentlich einschneiden
deren Probleme jedoch nicht gelöst werden. Diese im
Einsatz entstehenden Probleme haben ihren Ursprung
in der die Werkzeuge durchlaufenden Stoßwelle, welche
am bearbeitungsseitigen Ende des Werkzeuges eine
Druckwelle und eine reflektierende Zugwelle erzeugt.
Dadurch unterliegt das bearbeitungsseitige Ende des
Werkzeuges einer starken Wechselbeanspruchung, von
welcher insbesondere die der Verbindung zwischen
Grundkörper und Schneidkörper dienende Lotnaht be
troffen ist. Im einzelnen entstehen am Grund der Aus
nehmung, d. h. im Bereich der Grundnaht die höchsten
Beanspruchungen. Diese Beanspruchungen der Grund
naht, welche die Beanspruchungen der Seitennähte we
sentlich übertreffen, führen einerseits zu einer Beschädi
gung der Grundnaht und andererseits zu Materialbrü
chen in dem der Ausnehmung benachbarten Bereich des
Grundkörpers und im Schneidkörper.
Aus der den nächsten Stand der Technik bildenden DE-PS-630 138 ist ein Bohr- und Mei
sselwerkzeug bekannt, das einen Grundkörper aus Stahl und einen Schneidkörper aus
Hartmetall aufweist. Der Schneidkörper ist in einer den Grundkörper diametral durchsetzen
den und zum bearbeitungsseitigen Ende hin offenen Ausnehmung des Grundkörpers gehal
tert. Zur Halterung des Schneidkörpers dient eine Lotnaht, die sich aus parallel zur seitlichen
Ausnehmungswandung verlaufenden Seitennähten und einer senkrecht zur Hauptachse
verlaufenden Grundnaht zusammensetzt. Die Grundnaht weist eine grössere Dicke auf als
die Seitennähte. Die grössere Anhäufung von Lotmaterial im Bereich des Grundes der Aus
nehmung führt zu einer pufferartigen Wirkung, so dass die Spannungen in der Grundnaht
und den Seitennähten gleichmässiger verteilt werden. Während es im Einsatz dieses be
kannten Werkzeugs im allgemeinen zu einer besseren und gleichmässigeren Verteilung der
Wechselbeanspruchungen kommt, besteht doch einiges Verbesserungspotential. Die grö
ssere Dicke der Lotnaht im Bereich des Grundes der Ausnehmung kann beim Lötvorgang zu
einer ungleichmässigen Verfüllung des Lötspalts führen, die in einer ungleichmässigen Hal
terung des Schneidkörpers resultieren kann. Insbesondere kommt es wegen der grösseren
Dicke des Grundlots beim Lötvorgang zu einer längeren und grösseren Temperaturbean
spruchung des Grundkörpers und des Schneidkörpers aus Hartmetall. Dabei besteht die
Gefahr, dass Eisen vom Grundkörper zum Hartmetall des Schneidkörpers diffundiert. Dies
kann zu einer Schädigung des Schneidkörpers durch rein chemische Einflüsse führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diesen Nachteilen der Werkzeuge des
Stands der Technik abzuhelfen. Dabei soll die gleichmässige Verteilung der im Einsatz auf
tretenden Wechselbeanspruchungen erhalten bleiben.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Grundnaht ein zwischen dem
Schneidkörper und dem Grund der Ausnehmung angeordnetes Einlageblech umgibt.
Nebst der Sicherstellung der Plazierung des Schneidkörpers unterteilt ein solches Einlage
blech den Zwischenraum zwischen Ausnehmungswandung und Schneidkörper, so dass ein
zelne kleinere Spalten entstehen, welche sich vorteilhaft auf den für den Lötvorgang mass
gebenden Kapillareffekt auswirken. Darüber hinaus wirkt ein Einlageblech als Diffusionssper
re, so dass beim Lötvorgang kein Eisen vom Grundkörper zum Hartmetall des Schneidkör
pers diffundieren kann und so eine Schädigung des Schneidkörpers durch rein chemische
Einflüsse unterbunden wird. Das Einlageblech kann auch so gestaltet sein, dass es von den
Seitennähten umgeben wird.
In Bezug auf die Halterung und richtige Plazierung des Schneidkörpers innerhalb der Aus
nehmung sowie zur Sicherstellung der für den Kapillareffekt massgebenden Spaltbildung
weist das Einlageblech zweckmässigerweise sich sowohl am Schneidkörper als auch an der
Ausnehmungswandung abstützende Sicken auf. Solche Sicken sind bevorzugt wechselseitig
am Einlageblech angeordnet, so dass ein Abstützen sowohl am Schneidkörper als auch an
der Ausnehmungswandung unter ausreichender Spaltbildung sichergestellt ist.
Um die im Einsatz des Werkzeugs auftretenden Wechselbeanspruchungen verteilen zu kön
nen, weist vorzugsweise die Grundnaht einen Elastizitätsmodul auf, der kleiner ist als der
Elastizitätsmodul der Seitennähte. Dadurch wirkt die Grundnaht elastischer als die Seiten
nähte, deren Elastizitätsmodul beidseits des Schneidkörpers gleich gross gehalten werden
kann. Das Verhältnis der jeweiligen Elastizitätsmodule wird bevorzugt derart gewählt, dass
der Elastizitätsmodul der Grundnaht das 0,15 bis 0,8-fache des Elastizitätsmoduls der Sei
tennähte beträgt.
Zur Erzielung der vorgenannten pufferartigen Wirkungsweise besteht die Möglichkeit, sowohl
auf die Elastizitätsmodulwahl oder die Dickenwahl einzeln zurückzugreifen als auch diese
beiden Massnahmen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren. Während sich für die
Seitennähte ein Elastizitätsmodul von etwa 120 GPa bewährt hat, liegt die bevorzugte Dicke
der Seitennähte etwa bei 0,2 mm.
Die Erfindung soll nunmehr anhand einer sie bei
spielsweise wiedergebenden Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigen:
Fig. 1 das bearbeitungsseitige Ende eines Werkzeu
ges;
Fig. 2 die Ansicht des Werkzeuges gemäß Fig. 1 in
Pfeilrichtung A.
Das aus Fig. 1 ersichtliche bearbeitungsseitige Ende
eines Bohr- und Meißelwerkzeuges weist einen Grund
körper 1 und einen Schneidkörper 2 auf. Zur Aufnahme
des Schneidkörpers 2 weist der Grundkörper 1 eine
Ausnehmung 3 auf. Zwischen der Ausnehmung 3 und
dem Schneidkörper 2 befindet sich eine Lotnaht 4, wel
che sich aus Seitennähten 4a und einer Grundnaht 4b
zusammensetzt. Sowohl die Seitennähte 4a als auch die
Grundnaht 4b umschließen im dargestellten Beispiel ein
Einlageblech 5. Das Einlageblech 5 stützt sich über Sic
ken 5a sowohl am Schneidkörper 2 als auch an der
Ausnehmungswandung 3a ab. Wie die Fig. 1 insbeson
dere zeigt, sind die Sicken 5a wechselseitig angeordnet.
Die Fig. 1 zeigt ferner, wie die Grundnaht 4b gegen
über den Seitennähten 4a eine größere Dicke aufweist
Separat oder in Kombination zu dieser Dickenausge
staltung kann die Grundnaht 4b gegenüber den Seiten
nähten 4a einen kleineren Elastizitätsmodul aufweisen.
Die Ansicht entsprechend Pfeilrichtung A in Fig. 2
verdeutlicht, wie die Ausnehmung 3 den Grundkörper 1
diametral durchsetzt. Darüber hinaus ist dieser Figur
der Schneidkörper 2 mit den Seitennähten 4a zu entneh
men, wobei die Seitennähte 4a und - nur aus Fig. 1
ersichtlich - die Grundnaht 4b der Lotnaht 4 das Einla
geblech 5 umgeben.
Claims (5)
1. Bohr- und Meisselwerkzeug mit einem Grundkörper (1) aus Stahl und einem Schneidkör
per (2) aus Hartmetall in einer den Grundkörper (1) diametral durchsetzenden und zum
bearbeitungsseitigen Ende hin offenen Ausnehmung (3) des Grundkörpers (1), wobei der
Schneidkörper (2) durch eine Lotnaht in der Ausnehmung (3) gehaltert ist, die sich aus
parallel zur seitlichen Ausnehmungswandung verlaufenden Seitennähten (4a) zusam
mensetzt, die eine grössere Dicke aufweist als die Seitennähte (4a), dadurch gekenn
zeichnet, dass die Grundnaht ein zwischen dem Schneidkörper (2) und dem Grund der
Ausnehmung (3) angeordnetes Einlageblech umgibt.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitennähte (4a) ein zwi
schen Schneidkörper (2) und Ausnehmung (3) angeordnetes Einlageblech (5) umgeben.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlageblech (5)
sich am Schneidkörper (2) und an der Ausnehmungswandung (3) abstützende Sicken
(5a) aufweist.
4. Werkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Grundnaht (4b) einen gegenüber den Seitennähten (4a) kleineren Elastizitätsmodul
aufweist.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastizitätsmodul der
Grundnaht (4b) das 0,15 bis 0,8-fache des Elastizitätsmoduls der Seitennähte (4a) be
trägt.
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US4712626A (en) * | 1981-04-02 | 1987-12-15 | Mining Tools, Inc. Div. Of Smith California | Retainer device for drill bit |
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- 1991-05-02 DE DE19914114270 patent/DE4114270C2/de not_active Expired - Fee Related
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US4712626A (en) * | 1981-04-02 | 1987-12-15 | Mining Tools, Inc. Div. Of Smith California | Retainer device for drill bit |
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DE4114270A1 (de) | 1992-11-05 |
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