DE4113729C2 - Kernreaktor-Brennelement für einen Siedewasserreaktor - Google Patents
Kernreaktor-Brennelement für einen SiedewasserreaktorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kernreaktor-Brennelement gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1 (US-PS 4 251 321).
Es ist möglich, in einem Kernkraftwerk
die Wirtschaftlichkeit des Brennstoffs
zu verbessern, indem Plutonium (Pu) in einem Leichtwasserreak
tor verwendet wird, das man durch Aufbereitung verbrauchten
Kernbrennstoffs erhält.
Wird Plutonium als Brennstoff verwendet, dann unterscheiden
sich der Kern und seine Eigenschaften von einem Kern, der mit
Uran als Brennstoff betrieben wird, weil sich die Kerneigen
schaften von Plutoniumbrennstoff von denjenigen von Uranbrenn
stoff unterscheiden. Die Hauptunterschiede in den Kerneigen
schaften zwischen Plutonium (Pu) und Uran (U) bestehen zum
ersten darin, daß der thermische Neutronen-Absorptionsquer
schnitt von Pu-239 oder Pu-241 eines spaltbaren Plutonium-
Materials zweimal größer ist als derjenige von U-235 eines
spaltbaren Uran-Materials, und zum zweiten darin, daß spalt
bares Plutonium-Material Pu-240 eine beträchtlich größere Neu
tronen-Absorption in einem Resonanzbereich hat, der
ein Energiebereich ist, in welchem die Neutronen einer Reso
nanzabsorption unterworfen werden.
Wird ein Reaktorkern mit Plutonium beladen, dann wird
aufgrund der erwähnten Eigenschaften zum einen der Neu
tronenfluß in dem thermischen Bereich vermindert und der Neu
tronenfluß im Resonanzbereich bzw. im schnellen Bereich erhöht
(das Neutronenspektrum wird härter).
Zum anderen wird aufgrund des Anstiegs der Neutronenabsorption im
Resonanzbereich der Absolutwert des Blasenkoeffizienten
(ausgedrückt durch einen Moderator-Temperaturkoeffizienten), das heißt, die Kernreaktivität infolge der Änderung der Moderatordichte, in
einem Siedewasserreaktor (BWR) durch die Änderung des Moderator-
Dichtekoeffizienten größer.
Diese Merkmale beeinflussen die Kerneigenschaften in den nach
folgend angegebenen Punkten.
- 1) Die Kernreaktivität in einer Kern-Kühlperiode ist erhöht, und der Abschalt-Sicherheitsbereich des Kerns ist ver mindert. Der Grund dafür ergibt sich aus der später zu erläu ternden Fig. 9.
- 2) Der Sicherheits-Abschaltbereich des Kerns wird durch die Anwesenheit eines brennbaren Gifts, etwa einer Gadolinium- Verbindung (Gd2O3) oder Bor (B) oder der Abnahme einer Reaktivi täts-Steuerfähigkeit von Kontrollstäben vermindert.
- 3) Im Fall eines Siedewasserreaktors, in welchem die Moderatordichte sich in Axialrichtung des Kerns beträchtlich ändert, wird die Veränderung der Ausgangsvertei lung in der Kern-Axialrichtung groß, und zwar im Vergleich mit einem Kern, in welchem nur Uranbrennstoff verwendet wird, und der thermische Bereich nimmt ab. Dies wird noch später anhand von Fig. 10 erläutert.
Weil Pu ein radioaktives Material ist und außerdem in chemischer
Hinsicht ein giftiges Schwermetall darstellt, muß die Bildung
des U-Pu-Gemisches in einer Schutzkammer vorge
nommen werden. Aus diesem Grund ist die Verwendung nur weniger
solcher Brennstäbe mit unterschiedlicher Plutonium-Anreicherung
wirtschaftlich, und zwar für die Fertigungsarbeit; außerdem ist
sie auch wünschenswert für die Handhabung.
Für den Transport dieses U-Pu-Gemisch-Brennstoffs, nachfolgend
kurz MOX-Brennstoff genannt, ist es notwendig, diesen in einem
Behälter unterzubringen, der mit einer speziellen Strahlungs
abschirmung versehen ist, auch um zu verhindern, daß vom Plu
tonium emittierte Strahlung aus der Kernkraftanlage nach außen
dringt, wobei die MOX-Brennstoffanordnung fortlaufend einer be
sonderen Kontrolle unterworfen wird. Aufgrund dieses Aufwands
ist es wünschenswert, nur eine geringere Anzahl von MOX-Brenn
stoffanordnungen zu verwenden, auch unter Berücksichtigung der
Wirtschaftlichkeit.
Aus der US-PS 4 251 321 ist ein gattungsgemäßes Kernreaktor-Brennelement
bekannt, bei dem plutoniumhaltige Brennstäbe und
plutoniumfreie Brennstäbe nach einem vorgegebenen Schema innerhalb
des Brennelements angeordnet sind.
Aus der japanischen Offenlegungsschrift 2 67991 (Patent
Abstracts of Japan P-1055, 4. Juni 1990, Bd. 14, Nr. 258) ist
ein Kernreaktor-Brennelement bekannt, bei dem
einige plutoniumhaltige und plutoniumfreie Brennstäbe mit einem
brennbaren Gift versehen sind.
Aus der US-PS 3 799 839 ist es bekannt, bei einem Kernreaktor-Brennelement
zum Erreichen einer stationären Reaktivitätsverteilung
in einigen Brennstäben brennbares Gift vorzusehen, das
in verschiedenen axialen Abschnitten eine unterschiedliche
Konzentration aufweist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Kernreaktor-Brennelement
zu schaffen, das einen ausreichenden Abschalt-Sicherheitsbereich
und eine gute Ausnutzung des Kernbrennstoffs
gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch ein Kernreaktor-Brennelement gemäß
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die folgenden Merkmale sind im Zusammenhang der Erfindung von
Bedeutung:
- (1) Verteilung der Konzentration des spaltbaren Materials und des brennbaren Gifts in den das Brennelement - im folgenden "Brennstoffanordnung" genannt - bildenden Brennstäben in axialer Richtung;
- (2) Erhöhung des Verhältnisses des Moderatorbereichs der Brennstoffanordnung zum Brennstoffbereich, wobei dieses Verhältnis auch Wasser/Brennstoff-Verhältnis genannt wird;
- (3) Anzahl der Brennstäbe mit brennbarem Gift bezüglich einer Brennstoffanordnung und Konzentration des brennbaren Gifts;
- (4) Verwendung von Uran und Uran-Plutoniumgemisch.
Diese Merkmale sollen nun näher erläutert werden.
Zunächst soll auf die grundlegende Theorie der Axialverteilung
der Uran-Plutonium-Brennstoffanordnung (MOX) eingegangen
werden.
Vom Standpunkt der Kern-Reaktivität aus wird die Konzentration
des spaltbaren Materials, wie etwa U-235, Pu-239,
Pu-241, im oberen oder unteren oder beiden Endbereichen der
Brennstoffanordnung klein gemacht, wohingegen die Konzentration
des spaltbaren Materials im mittleren Bereich der Brennstoffan
ordnung hoch gewählt wird, wodurch der Anteil an verwendbaren
thermischen Neutronen im einen hohen thermischen Neutronen
fluß aufweisenden Mittelbereich des Kerns und darüber hinaus
im gesamten Kern vergrößert wird.
Zur Verbesserung des Abschalt-Sicherheitsbe
reichs des Kerns wird die Kon
zentration des spaltbaren Materials im oberen Bereich (Abschnitt) der
Brennstoffanordnung niedrig gehalten, und zwar im Vergleich
mit dem Kern-Mittelbereich. Weil im Leichtwasserreaktor die
Moderatordichte im axial oberen Bereich des Kerns hoch ist,
und zwar im Vergleich mit derjenigen im unteren Bereich, wählt
man die Plutonium-Ansammlung im oberen Bereich des Kerns, in
welchem der Abbrand fortschreitet, hoch. Die axiale Ausgangs
verteilung in der Kühlperiode hat somit eine Amplitude bzw.
obere Spitze, und es ist möglich, vorsorglich die Reaktivität
im oberen Bereich des Kerns zu vermindern, und zwar aufgrund
dieses charakteristischen Merkmals, wodurch die Kern-Reaktivi
tät in der Kühlperiode bzw. Abkühlperiode sich vermindert, mit
der Folge einer Verbesserung des Abschalt-Sicherheitsbereichs
des Kerns.
Bei einem Siedewasserreaktorkern mit starker Moderatordichte
veränderung in axialer Kernrichtung ist die Reaktivität im
eine hohe Moderatordichte aufweisenden unteren Kernbereich
hoch, die axiale Ausgangsverteilung im unteren Kernbereich
verzerrt und der thermische Bereich klein. Um nun erfindungs
gemäß dieses Problem zu lösen, wird die Konzentration an spalt
barem Material im unteren Kernbereich (unterer Abschnitt) klein gehalten,
im Vergleich mit dem
Mittelbereich (mittlerer Abschnitt) der Brennstoffanordnung, wodurch die Beeinträch
tigung des Ausgangs des unteren Kernbereichs vermieden werden
kann und der thermische Bereich somit groß wird.
Das Konzept der Verteilung
in axialer Richtung kann im Vergleich mit der Verteilungsart
von Fig. 11 noch mehr im einzelnen ausgearbeitet werden.
Zur Verbesserung der Reaktivität eines
Kerns kann die Konzentration des im oberen und unteren Bereich
der Brennstoffanordnung untergebrachten brennbaren Gifts niedrig
gehalten oder sogar zu Null gemacht werden, wenn
das Gift im mittleren Bereich unter
gebracht wird.
Am oberen und unteren Ende des Kerns schreitet der Abbrand
des brennbaren Gifts infolge des niedrigen Neutronenflusses na
türlicherweise nicht fort. Demgemäß kann der Betrag (Betrag des
Reaktivitätsverlustes) an unverbranntem brennbarem Gift, welches
die Reaktivität des Kerns am Ende des Betriebszyklus des
Kerns vermindert, herabgesetzt werden, und zwar durch vorab
erfolgendes Vermindern der Konzentration des brennbaren Gifts
im oberen und unteren Bereich der Brennstoffanordnung. Weil
die Moderatordichte im axial oberen Bereich des Kerns im Ver
gleich zum unteren Bereich des Kerns hoch ist, bleibt der ther
mische Neutronenfluß niedrig. Weil das für einen Leichtwasser
reaktor verwendete brennbare Gift als Hauptbestandteil ein
thermische Neutronen absorbierendes Material enthält, schreitet
der Abbrand des brennbaren Gifts im axialen Mittelbereich des
Kerns kaum fort. Der Betrag des Reaktivitätsverlustes infolge
der Anwesenheit an brennbarem Gift kann somit dadurch vermin
dert werden, daß vorab die Konzentration an brennbarem Gift
im oberen Bereich der Brennstoffanordnung vermindert wird.
Weiterhin existiert der Fall, daß die Konzentration an brenn
barem Gift im unteren Bereich der Brennstoffanordnung im Ver
gleich zum Mittelbereich hoch gemacht wird, um so den thermi
schen Bereich durch Unterdrückung einer Verzerrung des Aus
gangs im unteren Bereich des Kerns den thermischen Bereich zu
erhöhen, wie dies vorab unter (1) bei Besprechung des spalt
baren Materials erläutert worden. Andererseits werden die brenn
bares Gift enthaltenden Brennstäbe bezüglich ihrer Anzahl er
höht, was in Kombination angewendet werden kann. Diese Maßnah
men erniedrigen wirkungsvoll die Reaktivität im unteren Be
reich des Kerns und unterdrücken eine Veränderung bzw. Verzer
rung des Ausgangs desselben.
Weiterhin gibt es den Fall, daß die brennbares Gift enthalten
den Brennstäbe des oberen Bereichs der Brennstoffanordnung
zahlenmäßig erhöht werden, um so den Abschalt-Sicherheitsbereich
zu verbessern, wie oben unter (1) erläutert worden ist. Dem
gemäß kann die Kernreaktivität in der Abkühlperiode vermindert
werden, was zu einer Verbesserung des Kern-Abschaltbereichs
führt. Das Konzept der axialen Verteilung der Konzentration
des brennbaren Gifts, basierend auf der oben beschriebenen Tech
nologie, ist in Fig. 12 dargestellt.
Bei einem üblichen Siedewasserreaktor sind etwa zwei Was
serstäbe jeder Brennstoffanordnung zugeordnet, so daß nicht
siedendes Wasser die Wasserstäbe durchströmt. Wird nun üblicher
Brennstoff mit MOX-Brennstoff beladen, beispielsweise derart,
daß 50% der Brennstäbe der Anordnung durch Brennstäbe mit MOX-
Material ersetzt sind, dann wird dadurch der Koeffizient der
Moderatordichte um etwa 20% erhöht. Der Grund dafür liegt im
Unterschied der Kerneigenschaften zwischen Uran und Plutonium,
wie vorab erläutert worden ist.
Der Unterschied in der Reaktivität der Leistungsperiode und der
Abkühlperiode erhöht sich im Verhältnis zum Anstieg des Abso
lutwerts des Koeffizienten der Moderatordichte. Weil der effek
tive Multiplikationsfaktor des Kerns während der Leistungs
periode nahe 1,0
liegt, bewirkt ein Anstieg des Absolutwerts des Moderator
dichtekoeffizienten einen Anstieg der Kernreaktivität während
der Abkühlperiode, womit der Sicherheits-Abschaltbereich des
Kerns abnimmt (Fig. 9).
Weiterhin, wenn mit Plutonium-Brennstoff beladen wird, dann
wird der thermische Neutronenfluß, wie vorab erläutert, er
niedrigt, so daß die Effekte des brennbaren Gifts, das ein
Material mit starker Absorption der thermischen Neutronen ist,
und des Neutronen absorbierenden Materials des Steuerstabs ver
mindert werden, mit der Folge, daß auch der thermische Bereich
kleiner wird.
Um diese Probleme zu lösen, soll der Fall betrachtet werden,
daß die Ersatzfläche des Wasserstabs für die Brennstäbe in der
Brennstoffanordnung vergrößert und nicht-siedendes Wasser in
den Wasserstab geleitet wird. Damit kann das Wasser/Brennstoff-
Verhältnis im Vergleich mit einer üblichen Brennstoffanordnung
großgemacht werden, mit der Folge einer Lösung der Probleme.
Fig. 13 stellt ein Beispiel eines 8×8-Gitterkerns eines
Siedewasserreaktors dar, und zwar zur Erläuterung des Verhält
nisses zwischen der Anzahl der ersetzten Brennstäbe und dem Ab
solutwert des Blasen-Reaktivitätskoeffizienten.
Werden die Brennstäbe einer
Querschnittsfläche von 6% bezüglich des Gesamt-Querschnitts
der Brennstäbe durch einen Wasserstab oder Wasserstäbe ersetzt,
womit der Absolutwert des Blasen-Reaktivitätskoeffizienten um
etwa 20% erniedrigt wird im Fall einer Brennstoffanordnung, in
welcher etwa 50% MOX-Brennstäbe als Brennstäbe vorgesehen sind,
kann der Reaktivitätskoeffizient der Blasen im wesentlichen
gleich demjenigen gemacht werden, der durch eine übliche Brenn
stoffanordnung erzielt wird, in welcher nur Uranstäbe verwendet
sind, so daß ein vergleichbarer Abschalt-Sicherheitsbereich
für den Kern gewährleistet ist.
Im Vergleich zu einem Kern mit nur Uran-Brennstäben wird
bei einem Kern mit MOX-Brennstoffanordnung der Effekt des aus
einem Material, welches eine starke Absorption thermischer Neu
tronen aufweist, bestehenden brennbaren Gifts klein und die Ab
brandgeschwindigkeit des brennbaren Gifts wird herabgesetzt, und
zwar aufgrund des Unterschieds des Neutronenspektrums. Fig. 14
zeigt den Fall, daß die Gadolinium-Verbindung mit Uran-Brennstä
ben als brennbares Gift vermischt ist und zeigt die Abbrand-
Änderung des unendlichen Multiplikationsfaktors des MOX-Brenn
stoffs und des Uran-Brennstoffs, wobei beide Brennstoffe die
gleiche Konzentration an Gadolinium-Verbindung aufweisen und
die gleiche Anzahl von Brennstäben mit der Gadolinium-Verbin
dung versehen ist. In Fig. 14 stellen die Buchstaben A und A′
die Effekte der Reaktivität der Gadolinium-Verbindung in der
ursprünglichen Abbrandperiode dar, wobei eine Abhängigkeit von
der Anzahl der Brennstäbe gegeben ist, welche die Gadolinium-
Verbindung enthalten. Die Buchstaben B und B′ stellen die Zeit
dauern der Reaktivitätseffekte der Gadolinium-Verbindung dar.
Der Reaktivitätseffekt des MOX-Brennstoffs ist in der ursprüng
lichen Stufe des Abbrands klein, und die Dauer der Reaktivitäts
effekte ist lang. Die Reaktivitäten des Brennstoffs in der ur
sprünglichen Abbrandphase sind somit in dem Fall hoch, daß die
gleiche Zahl von Brennstäben mit Gadolinium-Verbindung verwen
det werden als diejenige der Uranstäbe und in einem bestimmten
Fall ergibt sich kein brauchbarer Abschalt-Sicherheitsbereich
des Kerns. Darüber hinaus kann ein Fall eintreten, in welchem
der Ausgang bzw. die Ausgangsleistung des MOX-Brennstoffs hoch
gemacht wird, wodurch während der Leistungsperiode des Kerns
ein thermischer Bereich nicht gewährleistet ist. In dem Fall da
gegen, daß die Konzentration der Gadolinium-Verbindung
des MOX-Brennstoffs gleich derjenigen der Uranstäbe ist,
bleibt unverbranntes Gadolinium zurück, was zu einem Reakti
vitätsverlust und somit zu einer Beeinträchtigung der Brenn
stoff-Wirtschaftlichkeit führt.
Bei der Erfindung wird also, wie beschrieben, bezüglich des
MOX-Brennstoffs die Zahl der Brennstäbe, in welchen die Ga
dolinium-Verbindung in einem höheren Anteil vorhanden ist
als in den Uranstäben, erhöht und die Konzentration ernie
drigt. Die Zahl der die Gadolinium-Verbindung enthaltenden
Brennstäbe und dessen Konzentration hängen von der Reaktivi
tät der MOX-Brennstäbe ab, jedoch entspricht bei der Erfin
dung der Anteil des MOX-Brennstoffs 3 bis 4 Gew.% der mittle
ren Konzentration der gesamten Uran-Brennstoffanordnung. In
diesem Fall hängt der günstigste Parameter bezüglich der die
Gadolinium-Verbindung enthaltenden Brennstäbe von dem Ver
hältnis der Zahl der MOX-Brennstäbe in der Brennstoffanordnung
ab. Fig. 15A zeigt das Verhältnis der günstigsten Zahl an
die Gadolinium-Verbindung enthaltenden Brennstäben gegenüber
der Zahl der MOX-Brennstäbe und Fig. 15B zeigt die günstigste
Konzentration der Gadolinium-Verbindung der Brennstäbe mit
Gadolinium-Verbindung.
Der unendliche Multiplikationsfaktor einer Brenn
stoffanordnung nach der Erfindung ist für diesen Fall in Fig. 16
dargestellt. Daraus ist ersichtlich, daß die Reaktivität-Eigen
schaften der MOX-enthaltenden Brennstäbe im wesentlichen gleich
denjenigen gemacht werden können, die Uranstäbe haben, womit
ein angemessener Abschalt-Sicherheitsbereich und thermischer
Bereich für den Kern sichergestellt wird.
Bei dem mit Plutonium zu vermischenden Uran handelt es sich
meist um natürliches Uran. Um den Anteil an natürlichem Uran zu
erhalten, wird verbrauchtes Uran mit einer U-235-Anreicherung von
0,2 bis 0,3 Gew.% bei der Uran-Anreicherung gebildet, oder es
wird wiedergewonnenes Uran verwendet, welches durch Aufberei
tung des verbrauchten Urans erhalten wird. In anderen Fällen
wird Uran in Verbindung mit den erwähnten Uranarten verwendet.
Der Anteil an natürlichem Uran kann erniedrigt werden.
Weil das Emissionsverhältnis von Spaltprodukt-Gas der
MOX-Brennstäbe höher ist als dasjenige der Uran-Brennstäbe,
kann der Innendruck der Brennstäbe hoch werden.
Es wird deshalb der Leerbereich
(Bereich, in welchem keine Brennstoffpellets vorhanden sind)
des MOX-Brennstabs länger gewählt als bei den Uran-Brenn
stäben, wodurch der Innendruck der MOX-Stäbe gleich demjeni
gen der Uranstäbe gemacht werden kann.
Bei einer Brennstoffanordnung, bei welcher in den entsprechen
den Kanalkästen eine Vielzahl von Brennstäben angeordnet ist,
und zwar in Gitterform mit n-Zeilen und n-Spalten (n ist
eine natürliche Zahl) und der Spalt zwischen entsprechenden
Kanalkästen auf der dem Steuerstab zugewandten Seite groß im
Vergleich zu der dem Steuerstab abgewandten Seite ist, werden
die Stäbe mit Uran-Brennstoff an den
Koordinatenstellen (1, 1), (1, 2), (2, 1), (1, n) und (n, 1)
angeordnet,
wobei ein Brenn
stab, der sich an einer Ecke befindet, welche dem Steuerstab zu
gewandt ist, mit der Koordinate (1, 1) bezeichnet wird, und
derjenige, der an einer Ecke angeordnet ist, welche der
erstgenannten Ecke diagonal entgegengesetzt ist, mit
der Koordinate (n, n) bezeichnet wird. Bei einer anderen
Ausführungsform der Brennstoffanordnung,
bei welcher die Spalte zwischen den entsprechenden Kanalkästen
gleichgroß sind sowohl an den dem Kontrollstab zugewandten
als auch an der diesem abgewandten Seite, werden die Brenn
stäbe mit Uranbrennstoff an den Koordinatenstellen (1, 1),
(1, n), (n, 1) und (n, n) angeordnet,
wobei ein Brennstab, der
sich an einer dem Steuerstab zugewandten Ecke befindet, mit
der Koordinate (1, 1) bezeichnet wird, und derjenige, der sich
an einer der zuerst genannten Ecke diagonal gegenüberliegenden
Ecke befindet, mit (n, n) bezeichnet wird.
Aufgrund dieser Anordnung wird der Anteil an Plutonium nicht
wesentlich vermindert und die Art der Plutoniumanreicherung
ist reduziert, so daß der MOX-Brennstab leicht hergestellt
werden kann, was die Wirtschaftlichkeit und die Handhabbar
keit der Brennstäbe verbessert.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Brennstoffanordnung (=Brennelement)
für einen Siedewasserreaktor nach einer ersten Aus
führungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine Skizze zur Erläuterung des Verhältnisses
zwischen der Brennstoff-Anreicherung, der Konzen
tration an Plutonium und der Verteilung der Gado
linium-Verbindung bei den Brennstäben der Anordnung
von Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Brennstoffanordnung
nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 eine Skizze zur Erläuterung des Verhältnisses
zwischen der Brennstoff-Anreicherung, der Konzen
tration des Plutoniums und der Verteilung des
Gadoliniums in den Brennstäben der Anordnung von
Fig. 3,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Brennstoff-Anordnung
nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 6 eine Skizze zur Erläuterung des Verhältnisses
zwischen der Brennstoff-Anreicherung, der Konzen
tration des Plutoniums und der Verteilung der
Gadolinium-Verbindung in den Brennstäben nach der
Anordnung von Fig. 5,
Fig. 7 einen Querschnitt durch eine Brennstoff-Anordnung
nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 8 eine Skizze zur Erläuterung des Verhältnisses
zwischen der Brennstoff-Anreicherung, der Konzen
tration des Plutoniums und der Verteilung der
Gadolinium-Verbindung in Brennstäben der Anord
nung von Fig. 7,
Fig. 9 eine graphische Darstellung zur Erläuterung der
Änderung der Kerneigenschaften infolge seiner Be
ladung mit MOX-Brennstäben,
Fig. 10 eine graphische Darstellung der Änderung der
Kerneigenschaften infolge der Beladung mit MOX-
Brennstäben,
Fig. 11 eine Ansicht zur Beschreibung des Grundkonzepts
der Anreicherung der Brennstoff-Anordnung und
der Verteilung der Gadolinium-Verbindung gemäß
der Erfindung,
Fig. 12 eine Ansicht zur Erläuterung des Grundkonzepts
der Anreicherung der Brennstoffanordnung und der
Verteilung der Gadolinium-Verbindung gemäß der
Erfindung,
Fig. 13 eine Ansicht zur Erläuterung des Verhältnisses
zwischen der Zahl in der gegen einen Wasserstab
austauschbaren Brennstäbe und dem Absolutwert
des Blasen-Reaktivitätskoeffizienten,
Fig. 14 eine Ansicht der Betriebsweise, darstellend den
unendlichen Multiplikationsfaktor von MOX-Brenn
stoff und von Uran-Brennstoff,
Fig. 15A eine Ansicht zur Erläuterung des geeignetsten Anteilsverhältnisses
an Gadolinium enthaltenden Brennstäben
einer MOX-Brennstoffanordnung und
Fig. 15B eine Ansicht zur Erläuterung der geeignetsten Ga
dolinium-Konzentration im mit einer Gadolinium-
Verbindung beladenen Brennstab,
Fig. 16 eine Ansicht der Betriebsweise, darstellend den
unendlichen Multiplikationsfaktor des MOX-Brenn
stoffs und des Uran-Brennstoffs,
Fig. 17 eine Ansicht zur Erläuterung der Eigenschaften des
ansteigenden Verhältnisses der Amplitudenspitze
des Leistungsausgangs zur axialen Länge des Be
reichs aus natürlichem Uran sowie den verbesserten
Effekt der Brennstoff-Wirtschaftlichkeit,
Fig. 18 eine Ansicht zur Erläuterung der Schaffung eines
Unterschieds in der Anreicherung im Mittelbereich
und im unteren Bereich der Brennstoffanordnung,
Fig. 19 einen Querschnitt durch eine Brennstoffanordnung
für einen D-Gitter-Kern,
Fig. 20 einen Querschnitt durch ein Beispiel der Brenn
stoffanordnung für den D-Gitter-Kern,
Fig. 21 eine Ansicht der axialen Struktur der Brenn
stoffanordnung von Fig. 20,
Fig. 22 eine Ansicht, darstellend die relative Ausgangs
verteilung der entsprechenden Brennstäbe der An
ordnung von Fig. 20,
Fig. 23 einen Querschnitt durch eine Brennstoffanordnung
für einen C-Gitter-Kern,
Fig. 24 einen Querschnitt eines Beispiels der Brenn
stoffanordnung für den C-Gitter-
Kern,
Fig. 25 eine Darstellung der axialen Struktur der Brenn
stoffanordnung von Fig. 24 und
Fig. 26 eine Ansicht darstellend die relative Ausgangs
verteilung der Brennstäbe der Anordnung von Fig.
24.
Nachfolgend werden nun bevorzugte Ausführungsformen anhand der
Figuren erläutert.
Die Fig. 1 und 2 stellen eine Brennstoffanordnung (=Brennelement) 22 einer
ersten Ausführungsform mit austauschbaren Brennstäben für den
Kern eines Siedewasserreaktors dar. Die Brennstoffanordnung 22
weist Brennstäbe 19, einen Kanalkasten 20, einen Wasserstab 10,
ein unteres Haltegestänge, ein oberes Haltegestänge und Abstands
halter auf. Die oberen und unteren Enden der Brennstäbe 19 und
des Wasserstabs 10 werden durch die nicht-gezeichneten oberen
und unteren Haltegestänge gehalten. Eine Vielzahl nicht-darge
stellter Abstandshalter sind längs der Axialrichtung der Brenn
stäbe 19 vorgesehen, um so zwischen den Brennstäben 19 und dem
Wasserstab 10 Spalte freizuhalten. Der Kanalkasten 20 ist an
einer oberen Halteplatte befestigt, derart, daß er den Außen
umfang eines Bündels von Brennstäben 19 umgibt, gehalten durch
die Abstandshalter. Ein Kanal-Befestigungselement ist an der
oberen Halteplatte befestigt. Das Bezugszeichen 21 bezeichnet
einen im Kern angeordneten Steuerstab.
Jeder der Brennstäbe 19 wird in der Weise hergestellt, daß in
eine an ihren beiden Enden durch einen oberen und einen unteren
Stopfen verschlossene Hülle eine Vielzahl von Brennstoff-Pellets
eingefüllt wird. Die Brennstoff-Pellets werden in der Weise her
gestellt, daß ein Oxyd eines Brennmaterials gesintert wird, das
ein spaltbares Material beinhaltet. In der Hülle des Brennstabs
ist ein Gasraum gebildet, in welchem sich eine die Brennstoff-
Pellets nach unten belastende Feder befindet.
Der Wasserstab 10 ist mit der gleichen Hülle versehen wie die
Brennstäbe 19, jedoch ist er nicht mit Pellets gefüllt, sondern
mit Löchern versehen, und zwar an den Mantelflächen des oberen
und unteren Endbereichs, so daß nicht siedendes Kühlmittel in
die Hülle eindringen kann.
Bei einem Siedewasserreaktor sind üblicherweise die Steuerstäbe
21 in Kreuzform ausgebildet und entsprechen vier Bündeln der
Brennstoffanordnung zugeordnet, wie dies in Fig. 1 dargestellt
ist. Derartige Siedewasserreaktoren können einen D-Gitter-Kern, in
welchem ein Wasserspalt auf derjenigen Seite der Brennstoffan
ordnung gebildet ist, die den Steuerstäben 21 zugewandt ist,
um so eine Spaltbreite zu erreichen, die größer ist als die
jenige eines weiteren Wasserspalts, der an derjenigen Seite
der Brennstoffanordnung vorhanden ist, die dem Steuerstab 21
abgewandt ist, oder einen C-Gitter-Kern aufweisen, bei dem ein
Wasserspalt an der Seite der Brennstoffanordnung, welche dem
Steuerstab 21 zugewandt ist, derart gebildet ist, daß die Spalt
breite gleich derjenigen eines weiteren Wasserspalts ist, der
an der Seite der Brennstoffanordnung ausgebildet ist, welche
dem Steuerstab 21 abgewandt ist.
Die Brennstoffanordnung 22 vorliegender Ausführungsform ist
eine Brennstoffanordnung, die für einen D-Gitter-Kern bestimmt
ist. Die Brennstäbe 19 bilden eine Brennstoffanordnung 18, die
acht Arten von Brennstäben 11 bis 18 aufweist, wie dies aus
Fig. 2 und der Tabelle 1 hervorgeht. Diese Arten von Brenn
stäben 11 bis 18 sind so im Kanalkasten 20 angeordnet, wie
dies in Fig. 1 gezeigt ist. Die unteren Enden in Fig. 2 und
Tabelle 1 zeigen einen mit Brennstoff gefüllten Bereich (nach
folgend effektiver Brennbereich genannt) der Brennstäbe.
Bei den Brennstäben 11 bis 15 handelt es sich um MOX-Brenn
stäbe. Der Brennstab 11 enthält ein Gemisch aus natürlichem
Uran (0,71 Gew.% U-235) und Plutonium (8,0 Gew.% Pu). Die
Brennstäbe 12, 13, 14 und 15 enthalten ebenfalls ein Gemisch
aus natürlichem Uran und 6,5; 5,0; 2,3 bzw. 1,0 Gew.% Plu
tonium.
Die Brennstäbe 16, 17 und 18 sind brennbares Gift enthalten
de Brennstäbe und ihre oberen und unteren Enden sind mit na
türlichem Uran beladen, wobei das obere und das untere Ende
jeweils eine Länge von 1/24 der Länge des effektiven Brenn
stoffbereichs hat; nachfolgend werden solche Bereiche kurz
mit 1/24 Bereiche bezeichnet.
Der Brennstab 16 ist mit einem Brennstoff beladen, der aus
einem Gemisch aus Uran einer Anreicherung von 3,8 Gew.% U-235
und 3,0 Gew.% Gadolinium-Verbindung besteht, und zwar in
einem Bereich, der sich zwischen den Bereichen 1/24 und
10/24 des effektiven Brennstoffbereichs befindet und nach
folgend als unterer Bereich oder unterer Abschnitt bezeichnet wird. Ein weiterer
Bereich ist mit einem Gemisch aus Uran einer Anreicherung
von 4,8 Gew.% U-235 und 2,0 Gew.% Gadolinium-Verbindung be
laden, wobei sich dieser Bereich zwischen den Bereichen
10/24 und 20/24 erstreckt und nachfolgend als mittlerer Be
reich oder mittlerer Abschnitt bezeichnet wird. Schließlich ist ein Bereich mit einem
Brennstoff beladen, der aus einem Gemisch aus Uran einer An
reicherung von 3,8 Gew.% U-235 und 1,0 Gew.% Gadolinium-Ver
bindung besteht, wobei sich dieser Bereich zwischen den Be
reichen 20/24 und 23/24 erstreckt und nachfolgend als oberer
Bereich oder oberer Abschnitt bezeichnet wird.
In ähnlicher Weise ist beim Brennstab 17 ein unterer Abschnitt
mit einem Brennstoff beladen, der aus einem Gemisch aus Uran
einer Anreicherung von 3,8 Gew.% U-235 und 2,0 Gew.% Gadolinium-
Verbindung besteht. Der mittlere Abschnitt ist mit einem Brenn
stoff beladen, der aus einem Gemisch aus Uran einer Anreicherung
von 4,8 Gew.% U-235 und 2,0 Gew.% Gadolinium-Verbindung besteht.
Der obere Abschnitt ist mit einem Brennstoff beladen, der aus
einem Gemisch aus Uran einer Anreicherung von 3,9 Gew.% U-235
und 1,0 Gew.% Gadolinium-Verbindung besteht. Beim Brennstab
18 ist der untere Abschnitt mit einem Gemisch aus Uran einer An
reicherung von 3,8 Gew.% U-235 und 3,0 Gew.% Gadolinium-Ver
bindung beladen. Der mittlere Abschnitt ist mit einem Gemisch aus
Uran einer Anreicherung von 3,8 Gew.% U-235 und 2,0 Gew.% Ga
dolinium-Verbindung beladen. Der obere Abschnitt schließlich ist
mit einem Gemisch aus Uran einer Anreicherung von 3,8 Gew.%
U-235 und 1,0 Gew.% Gadolinium-Verbindung beladen.
Bei dieser Ausführungsform nach Fig. 1 hat der Wasserstab einen
Querschnitt entsprechend demjenigen von vier Brennstäben und ist
im Mittelbereich der Brennstoffanordnung angeordnet. Der Grund
dafür, warum das natürliche Uran in den Bereich einer oberen und
unteren Länge von 1/24 untergebracht ist, besteht in einer Ver
besserung der Effektivität der Verwendung der thermischen Neu
tronen im Gesamtaufbau des Kerns.
Die MOX-Brennstäbe 11 bis 15 dieser Ausführungsform haben keine
axial unterschiedliche Verteilung und sind deshalb mit geringen
Kosten herzustellen, jedoch kann, wie aus Tabelle 2 hervorgeht,
der Fall vorgesehen sein, daß die oberen und unteren Enden der
MOX-Brennstäbe nur aus natürlichem Uran ohne zugemischtem Plu
tonium bestehen, wobei dann der Anteil an Plutonium in den Be
reichen 1/24 bis 2/24 so zu erhöhen ist, daß sich ein Ausgleich
für das am oberen und unteren Bereich fehlende Plutonium ergibt.
Bei dieser Modifikation ist der Anteil an Plutonium in diesem
Bereich um etwa 10% erhöht, was zu einer Verbesserung der Ver
wendungseffektivität der thermischen Neutronen führt.
Bei diesen Ausführungsformen haben die Längen der oberen und
unteren Bereiche, nachfolgend Leerbereiche genannt, in denen
die Konzentration an spaltbarem Material erniedrigt ist, Ab
messungen von 1/24, jedoch können diese Längen auch vergrößert
oder verkleinert werden. Bei einer Vergrößerung der Länge der
Leerbereiche ist die Konzentration an spaltbarem Material im
Mittelbereich der Brennstoffanordnung zu erhöhen und die Aus
gangsspitze in Axialrichtung ist im Mittelbereich hoch zu
wählen, um so den thermischen Bereich klein zu halten. Dem
gemäß ist es erforderlich, die Länge der Leerbereiche im Ver
hältnis zum thermischen Bereich zu bemessen, in dem Fall je
doch, wenn der thermische Bereich groß ist, kann die Länge
des oberen Leerbereichs zu 1/24 der Länge des effektiven Be
reichs werden.
Gemäß Fig. 17 wird die Kernreaktivität dadurch verbessert, daß
die oberen und unteren Leerbereiche natürlichen Urans vergrößert
werden, womit auch die Wirtschaftlichkeit des Brennstoffs ver
bessert wird. Jedoch wird dabei die axiale Amplitudenspitze er
höht und der thermische Bereich verkleinert. Der Grad der Ver
besserung der Brennstoffwirtschaftlichkeit aufgrund der er
höhten axialen Amplitudenspitze ist klein, wenn der Leerbereich
vergrößert wird. Bei einem Siedewasserkern
kann es angebracht
sein, daß der obere Leerbereich eine Länge von etwa 1/24 bis
2/24 der Länge des effektiven Bereichs hat, der untere Leer
bereich eine Länge von etwa 1/24 des effektiven Bereichs, und
zwar mit Hinblick auf den thermischen Bereich.
Die Fig. 3 und 4 und die Tabelle 3 stellen eine Ab
wandlungsform dar, in welcher der obere Bereich des Brennstabs
einen Leerbereich einer Länge von 2/24 der effektiven Länge hat.
Die Brennstoffanordnung 22 dieser Ausführungsform kann in einen
C-Gitter-Kern eingebracht werden. Die Brennstäbe 31 bis 34 und
37 sind die MOX-Brennstäbe. Der Brennstab 37 hat einen kurzen
effektiven Brennstoffbereich, anders als die anderen Brennstäbe.
Die Brennstäbe 35 und 36 haben eine Zumischung an brennbarem
Gift.
Die Leerbereiche können anstelle von natürlichem Uran aus wieder
gewonnenem und aufbereitetem Uran oder aus abgereichertem Uran
bestehen. Derartige Ausführungsformen sind in den Tabellen 4
und 5 als Abwandlungen der Ausführungsformen der Fig. 1 und 2
und der Tabelle 1 dargestellt und die Anordnung des Brennstoffs
ist im wesentlichen gleich derjenigen von Fig. 1. Die Auswirkun
gen der Orte der Leerbereiche dieser Ausführungsformen sind im
wesentlichen die gleichen wie diejenigen bei einem Brennstab,
der mit natürlichem Uran beladen ist.
Bei den vorangehenden Ausführungsformen beträgt die Anreicherung
des Uran-Brennstoffs der Bereiche 20/24 bis 23/24 unterhalb der
oberen Leerbereiche der Brennstäbe 16, 17 und 18 etwa 3,8 Gew.%,
was gleich ist dem Anreicherungswert der Bereiche 1/24 bis 10/24
unter dem Mittelbereich 10/24 bis 20/24. Dies geschieht zur Ver
größerung des Abschalt-Sicherheitsbereichs des Kerns; um jedoch
diesen Effekt weiter zu steigern, kann es vorteilhaft sein, die
Anreicherung dieser Bereiche weiter zu vermindern oder die Länge
dieser Bereiche zu vergrößern. Diese Ausführungsform ist in den
folgenden Tabellen 6 und 7 wiedergegeben, in welchen die Anord
nung der Brennstäbe im wesentlichen gleich ist, wie diejenige
von Fig. 1.
Bei einer Anlage mit brauchbarem Abschalt-Sicherheitsbereich
des Kerns kann die Anreicherung einiger gifthaltiger Brennstäbe im oberen Bereich im wesentlichen
gleich derjenigen im mittleren Bereich dieser Brennstäbe ge
macht werden. Eine derartige Ausführungsform wird durch die nach
folgende Tabelle 8 wiedergegeben, wobei es sich um eine Abwandlungs
form der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 sowie der Tabel
le 1 handelt und die Anordnung der Brennstäbe im wesentlichen
gleich der Anordnung von Fig. 1 ist.
Bei den vorhergehenden Ausführungsformen ist die Anreicherung
der Bereiche 1/24 bis 10/24 der unteren Bereiche der Brennstäbe
16, 17, 18, 35 und 36 niedriger als diejenige des mittleren Be
reichs 10/24 bis 20/24. Dies unterstützt eine Vermeidung einer
Beeinträchtigung der axialen Ausgangsverteilung des Kerns in
dessen unterem Bereich, womit der thermische Bereich vergrößert
wird. Dieser Effekt ist auch Fig. 18 entnehmbar und hat im we
sentlichen das gleiche Ausmaß dann, wenn die Grenze zwischen
unterem Bereich und mittlerem Bereich des Brennbereichs zwischen
8/24 und 14/24 der effektiven Länge liegt.
Die Verteilung des brennbaren Gifts ist gemäß den Fig. 1 und 2
und der Tabelle 1 so, daß kein brennbares Gift in den Bereichen
vom unteren Ende bis 1/24 und vom oberen Ende bis 23/24 der Brenn
stäbe 16, 17 und 18 existiert
und daß der Anteil an brennbarem Gift in den Brennstäben 16, 17 und 18 in
den Bereichen 20/24 bis 23/24 klein ist im Vergleich mit dem
mittleren Bereich und dem unteren Bereich von 1/24 bis 20/24.
Dies unterstützt die Verminderung von unverbranntem brennbarem
Gift und die Abnahme des Reaktivitätsverlustes.
Im unteren Bereich 1/24 bis 10/24 der Brennstäbe 16, 18, 35 und
36 ist die Konzentration des brennbaren Gifts um 1% größer als
im Mittelbereich 10/24 bis 20/24 dieser Brennstäbe. Dies unter
stützt die Unterdrückung der Störung der Ausgangsleistung im
unteren Bereich des Kerns. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2
haben die Brennstäbe 16 und 18 die gleiche Verteilung an brenn
barem Gift, aber unterschiedliche Verteilungen der Konzentra
tion an spaltbarem Material, was daher rührt, daß - weil der Brennstab 18 nahe dem
Wasserspalt großer Breite angeordnet ist und sein Ausgang so
mit zu einer Steigerung tendiert - die Konzentration niedrig
gehalten wird, um so einen Anstieg der Ausgangsleistung zu ver
hindern. Wenn der gleiche Brennstab mit Bereichen unterschied
licher Konzentrationen des brennbaren Gifts versehen ist, dann
ist es aus Herstellungsgründen wünschenswert, daß der Konzen
trationsunterschied um mehr als 1% größer ist im Grenzbereich,
wohingegen vom Standpunkt der Unterdrückung der Ausgangsstörung
im unteren Bereich des Kerns es wünschenswert sein kann, daß
der Unterschied in der Konzentration etwa 0,5% beträgt. Bei
dieser Ausführungsform sind drei Arten von Brennstäben, 16, 17
und 18 vorhanden, und der Unterschied in ihren Konzentrationen
des brennbaren Gifts liegt bei etwa 0,5% im Durchschnitt. Bei
den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, wo das brennbare Gift
in die Uranstäbe eingemischt ist, kann es wünschenswert sein,
das brennbare Gift in die MOX-Brennstäbe einzumischen.
Die Fig. 5 und 6 und die Tabelle 9 sowie die Fig. 8 und 9
sowie die Tabelle 10 stellen Ausführungsformen dar,
bei denen das brennbare Gift mit MOX-Brennstoff vermischt ist.
Bei der erstgenannten Ausführungsform sind diejenigen Brenn
stäbe, die brennbares Gift aufweisen und diejenigen Brennstäbe,
die unterschiedliche Konzentrationen des zugemischten Plutoniums
enthalten, außer den Leerstellen, gesondert angeordnet und
bei der letztgenannten Ausführungsform hat ein Teil der Brenn
stäbe, in denen brennbares Gift vorhanden ist, unter
schiedliche Anteile an Plutonium in den verschiedenen
Abschnitten.
Bei den vorangehenden Ausführungsformen ist das Verhältnis von
Wasser zu Brennstoff, also das Wasser/Brennstoff-Verhältnis,
im Vergleich zu üblichen Brennstoffen verbessert. Bei der Aus
führungsform von Fig. 1 beispielsweise belegt der Wasserstab
eine Fläche entsprechend vier Brennstäben, so daß also etwa
6% der Brennstäbe vom Wasserstab ersetzt sind. Bei den Aus
führungsformen nach den Fig. 3 und 5 sind es etwa 9% bzw.
11%. Die Abnahme des Abschalt-Sicherheitsbereichs des Kerns
infolge seiner Beladung mit MOX-Brennstäben kann bei diesen
Ausführungsformen wirkungsvoll unterdrückt werden.
Bei einem Siedewasserreaktor werden 7 bis 9 übliche Brenn
stäbe gegen Brennstäbe mit eingemischtem brennbarem Gift
ausgetauscht, was weniger als 15% der Gesamtzahl der Brennstäbe
entspricht. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 beträgt
dagegen die Zahl der MOX-Brennstäbe 46, was etwa 77% der
Gesamtzahl der Brennstäbe entspricht. Die Zahl der Brenn
stäbe, in denen brennbares Gift eingemischt ist, beträgt 14,
was etwa 23% der Gesamtzahl der Brennstäbe entspricht. Bei
der Ausführungsform nach Fig. 3 beträgt die Zahl der MOX-
Brennstäbe 58, was etwa 76% der Gesamtzahl der Brennstäbe
entspricht; die Zahl der Brennstäbe mit zugemischtem brenn
barem Gift ist 18, was etwa 24% der Gesamtzahl der Brenn
stäbe entspricht.
Die Konzentration der Gadolinium-Verbindung liegt zwischen
1,0 und 3,5 Gew.%. Die Reaktivitätseigenschaften können gleich
denjenigen von Uranstäben gemacht werden, und zwar durch ge
eignete Bemessung des Anteils an brennbarem Gift, womit ein
ausreichender Abschalt-Sicherheitsbereich und ein ausreichen
der thermischer Bereich für den Kern sichergestellt sind.
Bei den vorhergehenden Ausführungsformen ist das Uran, dem das
Plutonium beigemischt wird, natürliches Uran.
Ausführungsformen, bei denen abgereichertes Uran oder wiederge
wonnenes Uran verwendet wird, und zwar an Stelle des natür
lichen Urans, werden nachfolgend beschrieben.
Die Tabelle 11 stellt eine Ausführungsform dar, bei welcher
das Plutonium mit abgereichertem Uran (U-235 Anreicherung von
0,25 Gew.%) vermischt ist, wobei die Anordnung der Brennstäbe
im wesentlichen die gleiche ist wie in Fig. 1. Die Konzentra
tion des Plutoniums ist um 0,4 Gew.% bezüglich der Brennstäbe
11 bis 15 erhöht, weil die Erhöhung der Plutoniumkonzentration
eine Abnahme der Reaktivität der U-235 Konzentration von 0,71
Gew.% auf 0,25 Gew.% ausgleicht.
Gemäß dieser Ausführungsform kann der Anteil an natürlichem
Uran vermindert werden. Darüber hinaus kann der Anteil an Plu
tonium für die Brennstoffanordnung erhöht und damit der Ge
samtbetrag der MOX-Brennstoffanordnung erniedrigt werden, so
daß die Kosten erniedrigt werden können.
Die Tabelle 12 entspricht einer Ausführungsform, bei der wieder
gewonnenes Uran (U-235 Anreicherung von 0,8 Gew.%) verwendet
wird, wobei das wiedergewonnene Uran für die Leerbereiche der
MOX-Brennstäbe und der Uran-Brennstäbe und den mit Plutonium
vermischten Bereich der MOX-Brennstäbe verwendet wird, wodurch
natürliches Uran eingespart wird, was aus wirtschaftlichen Grün
den sehr vorteilhaft ist.
Bei diesen Ausführungsformen wird für das mit Plutonium ver
mischte Uran stets abgereichertes Uran oder wiedergewonnenes
Uran verwendet, jedoch kann eine Abwandlung dahingehend er
folgen, daß nur ein Teil ersetzt wird. In diesem Fall können
im wesentlichen die gleichen Effekte erreicht werden.
Bei den beschriebenen Ausführungsformen geht die Länge der
Leerbereiche der Brennstäbe nicht über die Gesamtlänge der
Uran-Brennstäbe hinaus, außer bei einigen besonderen Aus
führungsformen.
Tabelle 13 zeigt eine Ausführungsform als Modifikation der
Fig. 1 und 2, bei welcher der lange Leerbereich des MOX-
Brennstabs um 1/48 der Länge des Uran-Brennstabs verlängert
ist. Weil der Leerbereich um 1/48 im oberen Bereich des Brenn
stabs verlängert ist, wird die Länge des effektiven Brenn
bereichs um 1/48 kürzer, und zwar im Vergleich mit einem Uran-
Brennstab. Der Innendruck des Brennstabs kann damit gleich
demjenigen des Uranstabs gemacht werden, und zwar während
des Abbrands, womit ein ruhiger Abbrand gewährleistet ist.
Bei den beschriebenen Ausführungsformen ist der obere Leerbe
reich des Brennstabs verlängert, aber es kann auch der un
tere Leerbereich verlängert werden, womit dann im wesentlichen
die selben Effekte erreicht werden.
Der Innendruck des Brennstabs kann dadurch vermindert werden,
daß der Leerbereich um einen Betrag verlängert wird, welcher
der Verlängerungsstrecke entspricht, aber die Länge des effek
tiven Brennbereichs wird damit kürzer, was zu einer Verminde
rung der Brennstoffmenge, die in den Kern eingebracht werden
kann, führt. Damit vermindert sich die Wirtschaftlichkeit des
Brennstoffs, und der thermische Bereich neigt zu einer Redu
zierung. Unter Betrachtung eines Ausgleichs dieser Effekte
ist es wünschenswert, daß die Verlängerung der Länge der Leer
bereiche der MOX-Brennstäbe innerhalb etwa 1/24 der Länge des
effektiven Brennbereichs des Uran-Brennstabs liegt.
Fig. 19 zeigt eine Ausführungsform einer Brennstoffanordnung
des Reaktorkerns und - im einzelnen - eine MOX-Brennstoffan
ordnung 22, die in den D-Gitter-Kern eines Siedewasserreak
tors eingesetzt werden kann. Die
Brennstoffanordnung 22 besteht aus Brennstäben 19, die in
n-Zeilen und n-Spalten (n = 8 in dieser Ausführungsform) ange
ordnet sind, und zwar in Gestalt eines quadratischen Gitters
mit einem Kanalkasten 20 in Form eines quadratischen Quaders.
Die MOX-Brennstoffanordnung 22 für den D-Gitter-Kern ist mit
Wasserspalten zur Führung nicht-siedenden heißen Kühlwassers
(Austrittswasser) zwischen den Kanalkästen 20 versehen und
die Breite des Wasserspalts an der der Einsetzseite der Kon
trollstäbe zugewandten Seite ist größer als die Breite der
Wasserspalte an der den Kontrollstäben abgewandten Seite, wo
bei die Kontrollstäbe in Kreuzform angeordnet sind. Bei dieser
Anordnung ist der thermische Neutronenfluß, also die Ausgangs
verteilung, jedes Brennstabs 19 vergleichsweise groß in dem
Bereich, welcher dem breiten Wasserspalt zugewandt ist, und
zwar im Vergleich mit anderen Bereichen. Nimmt man an, daß
der Eckbereich der Einsatzseite des Steuerstabs 21 mit dem
(1, 1)-Steuerstab im Kanalkasten gekoppelt ist und der
diagonal gegenüberliegende Teil des Kanalkastens von einem
(n, n) Brennstab besetzt ist, dann ergibt sich vom (1, 1)-
Brennstab ein sehr hoher thermischer Neutronenfluß und die
thermischen Neutronenflüsse der Steuerstäbe (1, 2), (2, 1),
(1, n) und (n, 1) sind beträchtlich hoch.
Der Leistungsausgang P des Steuerstabs der Brennstoffanordnung
20 wird durch die Verteilung solcher thermischer Neutronenflüsse
Φth folgendermaßen ausgedrückt:
P α Φth×Σf. (1)
Dabei bezeichnet Σf einen makroskopischen Wirkungsquerschnitt eines
spaltbaren Materials (Uran, Plutonium). Aus der Gleichung (1)
kann der Ausgang P derart abgeleitet werden, daß die relativen
Ausgänge zwischen den entsprechenden Brennstäben 19 nicht ex
trem unterschiedlich werden, zu welchem Zweck die Anreicherung
des Plutoniums entsprechend bemessen wird, die proportionale
Nutzung makroskopischen Querschnitt Σf ist.
Bei der MOX-Brennstoffanordnung 22 für einen D-Gitter-Kern
sind die Brennstäbe B an den Stellen (1, 1), (1, 2), (2, 1),
(1, n) und (n, 1) angeordnet und die MOX-Brennstäbe sind für
die anderen Brennstäbe 19 vorgesehen, mit Ausnahme der Brenn
stäbe, welche brennbares Gift enthalten, wie etwa eine Gado
linium-Verbindung. In einer solchen Brennstoffanordnung 22
sind als MOX-Brennstäbe drei Arten von Brennstäben, die spä
ter erläutert werden, mit unterschiedlichen Plutonium-An
reicherungen vorgesehen und die Plutonium-Anreicherung der
MOX-Brennstäbe ist im Vergleich mit der Ausführungsform der
Fig. 1 und 2 auf zwei Arten vermindert; bei dieser Verminde
rung wird ein äquivalenter Uran-Brennstab B verwendet. Die
Verminderung der in der MOX-Brennstoffanordnung 22 unterge
brachten Plutoniummenge ist klein, beispielsweise weniger
als 5%. Der Grund dafür ist, daß eine kleinere Anzahl von
MOX-Brennstäben A gegen Uranstäbe B ausgetauscht ist und so
mit die Plutonium-Anreicherung dieser Bereiche klein ist.
Obwohl in Fig. 19 nicht dargestellt, ist es möglich, daß der
Brennstab (1, 1) durch einen Uran-Brennstab gebildet wird und
daß die anderen Brennstäbe außer den ein brennbares Gift ent
haltenden Brennstäben, durch MOX-Brennstäbe gebildet werden.
In diesem Fall ist es möglich, im Vergleich mit der MOX-Brenn
stoffanordnung 19 eine Art von Plutonium-Anreicherung einzu
sparen und, demgemäß, die Menge an Plutonium extrem niedrig
und nahe Null zu halten.
Die Fig. 20 und 21 stellen Ausführungsbeispiele einer MOX-Brenn
stoffanordnung 22A für einen D-Gitter-Kern dar, wobei austausch
bare Brennstäbe in den D-Gitter-Kern eines Siedewasserreaktors
vom Leichtwassertyp eingebracht werden.
Die Brennstoffanordnung 22A weist ein Bündel von Brenn
stäben 19 auf, die in einem Kanalkasten 20 in n-Zeilen
und n-Spalten (n = 8 bis 10) in quadratischer Anordnung
vorgesehen sind und von nicht gezeichneten Abstandhal
tern getragen werden. Das Wasserrohr 10 ist wiederum
im wesentlichen im Mittelbereich des Kanalkastens 20
angeordnet. Die oberen und unteren Enden des Wasserrohrs 10
und der Brennstäbe 19 werden durch obere und untere Halte
platten gelagert, die nicht dargestellt sind. Eine Viel
zahl von Abstandhaltern sind vorgesehen, und zwar in axia
ler Richtung der Brennstäbe 19 und sind mit Abstandhal
tern ausgerüstet, um so die Abstände zwischen Wasserrohr
und Brennstäben 19 konstant zu halten. Bei der Brennstoff
anordnung 22A sind die Steuerstäbe 21 kreuzförmig angeord
net.
Jeder der Brennstäbe 19, auch wenn nicht dargestellt, be
steht aus einer Hülle, in welche eine Vielzahl von Brenn
stoff-Pellets eingefüllt ist, wobei die oberen und unteren
Enden durch Stopfen abgedeckt sind. Die Brennstoff-Pellets
werden durch Sintern von Brennstoff mit Oxiden erhalten
und weisen spaltbares Material auf. Die Brennstoff-Pellets
werden durch eine Feder nach unten belastet, die im Gas-
Leerraum der Hülle untergebracht ist.
Der Wasserstab 10 besteht aus einer Hülle, welche aus dem
gleichen Material besteht wie die Hülle des Brennstabs 19,
jedoch ist in das Wasserrohr 10 kein Brennstoffmaterial
eingefüllt. Das Wasserrohr 10 ist mit oberen und unteren
Bereichen versehen, welche in ihren seitlichen Oberflächen
Löcher haben, durch welche nicht-siedendes Kühlmittel in
das Innere des Wasserrohrs 10 fließt.
Die MOX-Brennstoffanordnung 22A, die in einem D-Gitterkern
eingesetzt wird, stellt eine Kombination aus MOX-Brennstäben A
und Uran-Brennstäben B dar, wobei die MOX-Brennstäbe A
Brennstäbe A1 umfassen, in denen das Plutonium als Brenn
stoff in einem Anteil von 9,5 Gewichtsprozent, beispiels
weise, enthalten ist, und zwar zusammen mit natürlichem
Uran (U-235, 0,71 Gewichts%). Außerdem sind MOX-Brenn
stäbe A2 und A3 vorgesehen, in welchen 3,9 Gewichtsprozent
bzw. 3 Gewichtsprozent Plutonium dem natürlichen Uran zuge
mischt ist. Die Uran-Brennstäbe umfassen Brennstäbe B1 und B2,
welche U-235 als Brennstoff enthalten, und zwar mit
Anreicherungen von 3,5 bzw. 2,5 Gewichtsprozent. Die Brenn
stäbe C sind Uran-Brennstäbe, enthaltend brennbares Gift,
nämlich eine Gadolinium-Verbindung, und enthalten U-235 mit
einer Anreicherung von 4,9 Gewichtsprozent bzw. 4,4 Gewichts
prozent, vermischt mit einer Gadolinium-Verbindung (Gd₂, O₃).
Die relative Ausgangsleistungsverteilung über den Querschnitt
jedes Brennstabs 19 im Bereich 1/24 bis 20/24 der MOX-Brenn
stoffanordnung 22A (Fig. 20) ist in Fig. 22 dargestellt. Aus
Fig. 22 ist ersichtlich, daß diese Ausgangsleistungsverteilung
nahezu identisch mit derjenigen der MOX-Brennstäbe der Fig. 1
und 2 ist.
Die MOX-Brennstäbe A der MOX-Brennstoffanordnung 22A der Fig.
20 und 21 weisen drei Arten von Plutonium-Anreicherungen auf.
Fünf Brennstäbe B1 und B2, die zwei verschiedene Arten von Anreicherungen aufweisen, werden als Brennstäbe B verwendet. Bei der MOX-Brennstoffanord
nung 22A ist die Art der Plutonium-Anreicherung in zwei Fäl
len im Vergleich mit der Ausführungsform der Fig. 1 und 2
vermindert.
Die Fig. 23 zeigt einen Querschnitt durch eine Brennstoff
anordnung 22 für einen C-Gitterkern.
Die MOX-Brennstoffanordnung 22 von Fig. 23 ist in einen
C-Gitterkern eines Reaktors einzusetzen und ist mit Wasserspalten
versehen, welche die gleiche Breite zwischen den entsprechen
den Kanalkästen 20 aufweisen, so daß die Brennstäbe an den
vier Ecken (1, 1), (1, n), (n, 1) und (n, n) einen relativ an
steigenden thermischen Neutronenfluß haben. Das Bezugszeichen
10 bezeichnet wiederum ein Wasserrohr.
Bei der MOX-Brennstoffanordnung 22 bestehen die an den vier
Koordinatenecken (1, 1), (1, n), (n, 1) und (n, n) angeordneten
Brennstäbe aus Uran-Brennstäben B wohingegen die anderen
Brennstäbe 19 aus MOX-Brennstäben A bestehen, mit Ausnahme
der Brennstäbe, die brennbares Gift enthalten. Bei dieser
Ausführungsform gibt es drei Arten von Plutonium-Anreicherungen
der MOX-Brennstäbe A und eine Art davon ist im Vergleich
mit üblichen MOX-Brennstäben bezüglich der Anreicherung ver
mindert, womit sich eine Plutonium-Verminderung von weniger
als etwa 5% für jede MOX-Brennstoffanordnung 22 ergibt.
Wenn die Plutonium-Verminderung 5% überschreitet, dann ist
es erforderlich, die Zahl der MOX-Brennstoffanordnungen im
C-Gitterkern zu erhöhen, was jedoch die Brennstoff-Wirtschaft
lichkeit verschlechtern kann.
Ein Beispiel einer solchen MOX-Brennstoffanordnung für einen
C-Gitterkern ist in den Fig. 24 und 25 dargestellt. Fig. 24
zeigt die MOX-Brennstoffanordnung 22A im Kanalkasten 20, wo
bei die Brennstäbe 19 in neun Zeilen und neun Spalten qua
dratisch angeordnet sind und wobei zwei Wasserrohre 10 vorge
sehen sind, die sich im wesentlichen im Mittelbereich befin
den.
Die Brennstäbe 19 im Kanalkasten 20 bestehen aus Uran-Brenn
stäben B an den entsprechenden Ecken des Kanals 20 und MOX-
Brennstäben A sowie den Brennstäben C mit brennbarem Gift.
Die MOX-Brennstäbe A bestehen aus Brennstäben A1 und A4,
in welchen das Plutonium als Brennstoff in einem Anteil von
beispielsweise 9,0 Gewichtsprozent vorhanden ist, und zwar
zusammen mit natürlichem Uran (U-235, 0,71 Gewichtsprozent).
Weiterhin sind MOX-Brennstäbe A2 und A3 vorgesehen, in
welchen das Plutonium in einem Anteil von 7,5 Gewichtsprozent
bzw. 5,3 Gewichtsprozent mit dem natürlichen Uran vermischt
ist. Die Uran-Brennstäbe bestehen aus Brennstäben B mit U-
235 als Brennstoff, wobei die Anreicherung 4,5 Gewichtspro
zent beträgt. Die Brennstäbe C sind Uran-Brennstäbe mit
brennbarem Gift, beispielsweise einer Gadolinium-Verbindung,
und bestehen aus U-235 mit Anreicherungen von 4,9 bzw. 4,4
Gewichtsprozent und einer zugemischten Gadolinium-Verbindung
(Gd2O3).
Die relative Ausgangsleistungsverteilung über den Querschnitt
jedes Brennstabs 19 ist für den Bereich 1/24 bis 20/24 der
MOX-Brennstoffanordnung 22A in Fig. 26 dargestellt. Aus Fig.
26 ist ersichtlich, daß die Ausgangsleistungsverteilung
nahezu identisch mit derjenigen der MOX-Brennstäbe der Fig.
3 und 4 ist.
Die MOX-Brennstäbe A der MOX-Brennstoffanordnung 22A von Fig. 24
und 25 weisen drei Arten von Anreicherung auf und eine Art oder
zwei Arten unterschiedlicher Anreicherung der Brennstäbe und
werden als Uran-Brennstäbe B verwendet. Die Art der Plutonium-
Anreicherungen ist in einem oder in zwei Stäben im Vergleich
mit der Ausführungsform üblicher Brennstäbe vermindert.
Bei der Brennstoffanordnung nach dieser Ausführungsform ist
im Fall der Verwendung für einen D-Gitterkern die Anordnung
so, daß die an den Stellen (1, 1), oder an den Stellen (1, 1),
(1, 2), (2, 1), (1, n), (n, 1) und (n, n) befindlichen Brennstäbe
Uranstäbe sind, während die anderen Brennstäbe MOX-Brenn
stäbe sind, ausgenommen diejenigen Brennstäbe, die brenn
bares Gift enthalten. Die Art der Plutonium-Anreicherungen
kann somit vermindert werden, fast ohne dabei die Plutonium
menge je Brennstoffanordnung gegenüber üblichen MOX-Brenn
stoffanordnungen zu ändern. Weil es nicht notwendig ist,
viele Arten von MOX-Brennstäben mit unterschiedlichen Plu
tonium-Anreicherungen herzustellen, kann die etwas schwierig
zu handhabende MOX-Brennstoffanordnung leicht hergestellt
werden, was die Wirtschaftlichkeit des Brennstoffs erhöht
und die Handhabung der MOX-Brennstäbe erleichtert.
Claims (13)
1. Kernreaktor-Brennelement für einen Siedewasserreaktor mit
einem Kanalkasten und einer Vielzahl von darin angeordneten
Brennstäben, wobei ein erster Teil der Brennstäbe
(Typ I) mit einem Uran/Plutonium-Brennstoffgemisch
(MOX-Brennstoff) oder mit einem Uran/Plutonium-Brennstoffgemisch und mit angereichertem Uran beladen ist, jedoch kein brennbares Gift
enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Teil der Brennstäbe (Typ II) einen oberen Bereich, einen unteren Bereich sowie einen mittleren Bereich zwischen dem oberen Bereich und dem unteren Bereich aufweist, wobei
daß ein zweiter Teil der Brennstäbe (Typ II) einen oberen Bereich, einen unteren Bereich sowie einen mittleren Bereich zwischen dem oberen Bereich und dem unteren Bereich aufweist, wobei
- - der obere und der untere Bereich im wesentlichen aus natürlichem Uran, abgereichertem Uran oder aufbereitetem Uran bestehen und kein brennbares Gift enthalten,
- - der obere Bereich eine Länge von 1/24-2/24 der axialen Länge des Brennstabs und der untere Bereich eine Länge von 1/24 der axialen Länge des Brennstabs aufweist und
- - der mittlere Bereich mit angereichertem Uran oder einem Uran/Plutonium-Brennstoffgemisch sowie mit einem brennbaren Gift beladen ist,
daß bei einem Anteil von zumindest 6/14 der Brennstäbe
vom Typ II der mittlere Bereich einen oberen Abschnitt,
einen mittleren Abschnitt und einen unteren Abschnitt
umfaßt, wobei
- - im oberen Abschnitt die Konzentration des brennbaren Gifts kleiner als im mittleren Abschnitt und in dem mittleren Abschnitt die Konzentration des brennbaren Giftes kleiner als im unteren Abschnitt ist,
- - die Konzentration des spaltbaren Materials im mittleren Abschnitt größer oder gleich der Konzentration des spaltbaren Materials im unteren Abschnitt und größer oder gleich der Konzentration des spaltbaren Materials im oberen Abschnitt ist und
- - die Grenze zwischen dem unteren und mittleren Abschnitt zwischen 8/24 und 14/24 der axialen Länge des Brennstabes liegt und die Länge des oberen Abschnitts 3/24-4/24 der axialen Länge des Brennstabes beträgt,
daß die Konzentration des brennbaren Gifts im Bereich von
1 Gew.-% bis 4 Gew.-% liegt,
daß
- - 15%-22% aller Brennstäbe brennbares Gift enthalten, wenn 20%-50% aller Brennstäbe mit einem Uran/Plutonium-Brennstoffgemisch beladen sind,
- - 22%-25% aller Brennstäbe brennbares Gift enthalten, wenn 50%-80% aller Brennstäbe mit einem Uran/Plutonium-Brennstoffgemisch beladen sind, und
- - 25%-30% aller Brennstäbe brennbares Gift enthalten, wenn 80%-100% aller Brennstäbe mit einem Uran/Plutonium-Brennstoffgemisch beladen sind.
daß die im mittleren Abschnitt über alle
Brennstäbe des Brennelements gemittelte Konzentration an
spaltbarem Material höher ist als die im
oberen und unteren Abschnitt,
und daß die über alle Brennstäbe vom Typ II gemittelte Konzentration
des brennbaren Giftes im oberen Abschnitt kleiner als im mittleren Abschnitt
und in dem mittleren Abschnitt kleiner als im unteren Abschnitt ist.
2. Kernreaktor-Brennelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder der
Brennstäbe vom Typ I natürliches Uran enthält und daß die
Brennstäbe vom Typ I unterschiedliche Mengen an Plutonium
enthalten.
3. Kernreaktor-Brennelement nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
gekennzeichnet durch einen Wasserstab
mit einer Querschnittsfläche gleich der von vier Brennstäben.
4. Kernreaktor-Brennelement nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brennstäbe vom Typ I drei übereinander liegende Bereiche
aufweisen, wobei der mittlere Bereich eine Mischung von
Plutonium und Uran enthält und der obere und der untere
Bereich natürliches Uran, aber kein Plutonium enthalten, und daß der
obere Bereich eine Länge von 1/24 bis 2/24 und der untere Bereich eine
Länge von 1/24 der axialen Länge des Brennstabes aufweist.
5. Kernreaktor-Brennelement nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Teil der Brennstäbe vom Typ I kürzer als die anderen Brennstäbe
sind.
6. Kernreaktor-Brennelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß
der Anteil von zumindest 6/14 der Brennstäbe vom Typ II
in dem oberen, mittleren und unteren Abschnitt
dieselben Mengen an Plutonium enthält.
7. Kernreaktor-Brennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
der Anteil von zumindest 6/14 der Brennstäbe vom Typ II im
mittleren Abschnitt mehr Plutonium als im oberen und unteren
Abschnitt enthält.
8. Kernreaktor-Brennelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest einer der Brennstäbe
vom Typ I zwei Abschnitte enthält, wobei der obere
Abschnitt eine größere Konzentration an Plutonium als der
untere Abschnitt aufweist und der untere Abschnitt eine
der axialen Länge des unteren Abschnitts der Typ-II-Brennstäbe entsprechende Länge hat.
9. Kernreaktor-Brennelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennstäbe vom Typ I
abgereichertes Uran, rückgewonnenes Uran oder eines
von diesen, vermischt mit natürlichem Uran, enthalten.
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