DE2815200C3 - Aus Brennstoffbaugruppen bestehender Kern eines Kernreaktors zur Leistungserzeugung und Verfahren zu seinem Betrieb - Google Patents
Aus Brennstoffbaugruppen bestehender Kern eines Kernreaktors zur Leistungserzeugung und Verfahren zu seinem BetriebInfo
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Description
Muster im Zentrum des Kerns. Der Nachladebrennsloff wird in den Ring nahe der Kernperipherie plaziert. Bei
nachfolgender Nachladung wird dieses Schema wiederholt, wobei der frische Brennstoff in dem äußeren Ring
plaziert wird, und die teilweise abgebrannten Brenn-Stoffchargen in den Innenbereich versetzt werden.
Bei einem Kern der beschriebenen Sauart liegt im wesentlichen ein Zweizonen-Kern vor, bei dem man
eine deutliche Leistungsabflachung dank der Brennstoffanordnung erzielt, bei der der frischeste
Brennstoff an der Peripherie liegt, eine Maßnahme, die teilweise einen Ausgleich bietet für die Leckage von
Neutronen aus dem Kern durch die peripheren Bereiche.
Die Probleme, eine gleichförmige Leistungsverteilung zu erzielen, rühren teilweise von der Tatsache her,
daß die im Mittelbereich des Kerns plazierten Brennstoffbaugruppen unveränderlich und unvermeidbar
unterschiedlichen Abbrand aufweisen. Darüber hinaus haben Brennstoffbaugruppen, d;~ in den
Zentralbereich des Kerns von dem peripheren Bereich verbracht worden sind, nicht den gleichen Grad des
Abbrandes von einer Seile der Baugruppe zur anderen, was zum Ergebnis hat, daß r'ie höhere Leistung auf
einer Seite der Baugruppe als auf der anderen erzeugt wird. Die in Querrichtung ungleichförmigen Abbrände
ergeben sich aus der Plazierung der Brennsioffbaugruppe in einem Bereich, bei dem während eines oder
mehrerer Zyklen ein Neutronenflußgradient vorlag.
Um dieses Problem zu lösen, ist bereits bekannt, den Kern in seinen »heißesten« Bereichen zu »dämpfen«.
Diese Lösung ist jedoch mit zahlreichen Schwierigkeiten behaftet, da es nur selten möglich sein wird,
Neutronengiftstäbe (Dämpfungssläbe) in den erwünschten Abschnitt des Kerns willkürlich einzufügen. Die
bisher üblichen Brennstoffbaugruppen waren nicht so ausgelegt, daß man sie ohne weiteres zerlegen konnte,
um einen Brennstoffstab durch einen Neutronengiftstab zu ersetzen, oder die Brennstoffstäbe innerhalb der
Baugruppe selbst umzusetzen. Eine jüngere Konstruktion für Kernbrennstoffbaugruppen sieht die Zerlegbarkeit
derselben vor. Der Wiederzusammenbau solcher zerlegbarer Brennstoffbaugruppen bringt jedoch erhebliche
Probleme mit sich, da die Brennstoffbaugruppen nach Bestrahlung während eines Betriebszyklus im
hohem Maße radioaktiv sind. Deshalb muß man das Zerlegen und Wiederzusammenfügen der Brennsloffbaugruppe
unter Manipulation der Brennstoffstäbe durch Fernsteuerung vornehmen. Darüber hinaus wäre
ein solches Vorgehen extrem zeitaufwendig und entsprechend teuer, insbesondere unter Berücksichtigung
der Zeit, während der der Reaktor keine Leistung liefert.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Reaktorkern und ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Reaktors zu
schaffen, bei dem eine gleichförmige Leistungsverteilung im Kern durch entsprechende Konzeption den
Brennstoffbaugruppen erzielt wird, die auch nach Äußerung der Position der Brennstoffbaugruppen
erhalten bleibt. Die Lösung dieser Aufgabe wird bei dem Kern gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
erfindungsgemäß durch die Viaüiiahmen gemäß dem
kennzeichnenden Teil dieses Anspruches erreicht.
Die Ansprüche 2 bis 4 beziehen sich auf einen bestimmten Typ von Reaktorkern, die Ansprüche 5 und
6 betreffen bestimmte Mittel zum Bewirken der verringerten Reaktivität, und der Anspruch 7 definiert
das Verfahren der Brennstoffumsetzung.
Demgemäß umfaßt ein Reaktorkern gemäß der Erfindung Brennstoffbaugruppen, die absichtlich mit
»Dämpfungs-« oder Neutronengiftstäben versehen sind,
die vorzugsweise an den Peripherien der Brennstoffbaugruppen lokalisiert sind. Die »gedämpften« Brennstoifbaugruppen
werden ihrerseits an der Peripherie des Kerns derart angeordnet, daß die Neutronengiftstäbe
sich an der Peripherie des Kerns befinden. In nachfolgenden Betriebszyklen werden diese »vergifteten«
Brennstofi'baugruppen in das Innere des Kerns verbracht, und die Neutronengifistäbe werden dabei so
positioniert, daß exzessive örtliche Leistungsspitzen unterdrückt werden.
Die Neutronengiftstäbe der Brennstoffbaugruppen befinden sich in einer peripheren Reihe der Brennstoffbaugruppe
und sind am zweckmäßigsten in den Eckpositionen der Brennstoffbaugriippen angeordnet.
Je nach der Kernposition, die ursprünglich von den peripheren Brennstoffbaugruppen eingenommen worden
ist, können die Brennstoffbaugruppen die Neutronengiftstäbe an einer, zwei oder auch drei Ecken
aufweisen. Mit diesen drei Variationen hat die äußerste Reihe der Brennstoffbaugruppen im Kern »vergiftete«
Brennstoffbaugruppen mit Neutronengiftstäben an allen Ecken, die am meisten von dem Neutronenflußgradienten
beeinflußt werden, der an der Außenkante des Kerns vorliegt.
Die Zeichnung stellt schematisch den Grundriß eines Rekatorkerns dar. Der Kern 10 weist einen peripheren
Bereich von Brennstoffbaugruppen 20 auf sowie einen zentralen oder inneren Bereich von Brennstoffbaugruppen
30. Jede der Brennstcffbaugruppen des Kerns ist konventionell ausgebildet, bestehend aus einer polygonalen
Matrix von parallelen, sich in Längsrichtung erstreckenden Brennstoffstäben 18. Solche Brennstoffbaugruppen
sind beispielsweise in der US-PS 39 71 575 beschrieben, wie sie gegenwärtig in Kernkraftdampfer
zeugern benutzt werden. Jeder Brennstoffstab umfaßt generell einen Stapel von Uranoxidpellets, umgeben
von einer geschlossenen Zirkaloy-Röhre. Der Reaktorkern 10 ist im allgemeinen innerhalb eines zylindrischen
Druckbehälters eingeschlossen, und der Kern 10 wird der Zylinderform angenähert. Die quadratischen Brennstoffbaugruppen
sind in dem Kern so angeordnet, daß dieser einen Grundriß erhält, der soweit als möglich
rund ist.
Es ist nicht nur wünschenswert, einen näherungsweise zylindrischen Kern zu haben, damit dieser möglichst gut
in den zylindrischen Druckbehälter hineinpaßt, sondern der Fachmann weiß auch, daß unter Berücksichtigung
der Neutronenökonomie der Kern einen möglichst großen Innenbereich bei einer möglichst kleinen
Außenfläche haben soll. In zwei Dimensionen wird dieser Forderung am besten durch einen Kreis
Rechnung getragen. Die Neutronenökonomie ist eine wichtige Forderung, da die Kettenreaktion innerhalb
des Kerns darauf beruht, daß genügend Neutronen zur Verfügung stehen. Es versteht sich jedoch, daß eine
große Zahl von nach außen gerichteten Neutronen den Kern an der Peripherie verlassen, und wenn sie nicht
von dem Medium außerhalb des Kerns reflektiert werden, gehen sie für den Zerfallsprozeß verloren.
Infolge dieser Neutronenleckage an der Peripherie des Kerns und infolge der Tatsache, daß die Brennstoffbaugruppen
an der Peripherie des Kerns an all ihren Seiten keine benachbarten Brennstoffstäbe aufweisen, existiert
ein erheblicher Neutronenflußgradient an den peripheren Positionen.
Es wurde festgestellt, daß selbst dann, wenn alle Brennstoffbaugruppen im Kern ursprünglich mit einer
gleichmäßigen Erstreaktivität starten, nach einem Brennstoffzyklus die peripheren Baugruppen einen
Reaktivitätsgradienten aufweisen, da der oben erwähnte Neulronenfkißgradient zur Folge hat, daß die
Brennstoffstäbe, die der Innenseite des Kerns zugekehrt sind, viel stärker ausbrennen, als jene Brennstoffstäbe,
die der Außenseite des Kerns zugekehrt sind. Wenn in nachfolgenden Brennstoffzyklen die vorher peripheren
Brennstoffbaugruppen in den Innenbereich des Kerns verbracht werden, führt das ungleichförmige Ausbrennen
dieser Brennstoffbaugruppen zur Entstehung von Leistungsspitzen. Es folgt daraus, daß diese neu
arrangierten Brennsloffbaugruppen die leistungsbegrenzenden
Baugruppen im Kern sind, und infolgedessen erfordern, daß der Kern mit einer niedrigeren
Gesamtleistung betrieben wird als sonst möglich wäre, da eine höhere mittlere Leistung diese früher peripheren
Brennstoffbaugruppen zur Erzeugung von exzessiver Leistung veranlassen würde, mit daraus resultierender
Überhitzung und Beschädigung.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen. Stäbe 22 mit verringerter Reaktivität, insbesondere neutronenabsorbierende
Neutronengiftstäbe, in Peripheren Positionen einer ausgewählten Zahl von Brennsloffbaugruppen zu
plazieren, die ihrerseits an der Peripherie des Kerns 10 während des ersten Betriebszyklus plaziert sind. Wie
man erkennt, werden Neutronengiftstäbe 22 in dem Kern, die aus einem »verbrennbaren« Gift bestehen
können, die Tendenz haben, die Leistung herunterzudrücken, die in dem örtlichen Bereich unmittelbar nahe
den Griftstäben 22 erzeugt wird. Infolgedessen wird zunächst die Leistung rings um die Peripherie des Kerns
abgesenkt. Der Verlust an Leistung infolge der Leistungsabsenkung an der Peripherie des Kerns durch
die Neutronengiftstäbe 22 wird jedoch mehr als ausgeglichen in einem nachfolgenden Zyklus, wenn die
früher peripheren Brennstoffbaugruppen von dem peripheren Bereich 20 versetzt werden in das Innere 30
des Kerns 10. Zu diesem Zeitpunkt we.den die örtlichen Leistungsspitzen, die sonst vorhanden wären infolge des
Abbrenngradienten in den Brennstoffbaugruppen \2i, 14/ und 16/. die in den Innenbereich 30 von dem
peripheren Bereich 20 verbracht worden sind, heruntergedrückt durch die Neutronengiftstäbe 22. die sich nun
in der genau richtigen Position befinden, um am wirksamsten eine lokale Leistungsspitzenverringerung
zu bewirken. Auf diese Weise kann der Gesamtleistungspegel des Kerns 10 angehoben werden, da die
vorher begrenzenden örtlichen Leistungsspitzen durch die örtlich plazierten Giftstäbe 22 unterdrückt werden.
Bei einem typischen Reaktorkern 10. wie in der Zeichnung dargestellt, hat es sich gezeigt, daß drei
verschiedene Typen von »gedämpften« Brennstoffbaugruppen 12, 14 bzw. 16 erforderlich sind. Die
Brennstoffbaugruppen 12 sind jene Brennstoffbaugruppen, die sich an den »Ecken« ders Kerns befinden derart,
daß die Brennstoffbaugruppen 12 benachbarte Baugruppen nur auf zwei Seiten aufweisen. Demgemäß sind
drei Ecken der »Eckbaugruppen« 12 an der Peripherie des Kerns angeordnet. In einer solchen Baugruppe hat
es sich gezeigt, daß es wünschenswert ist, drei Neutronengiftstäbe 22 an den drei äußeren Umfangsekken
vorzusehen. Die Brennsloffbaugruppe 14 liegt nur mit einer Seite an der Peripherie des Kerns, während die
anderen drei Seiten benachbart zu anderen Brennstoffbaugruppen liegen. In dieser Anordnung befinden sich
also nur zwei Ecken der Baugruppen 14 an der Peripherie des eigentlichen Kerns. Demgemäß hat es
sich gezeigt, daß Neutronengiftstäbe an zwei anstoßenden Ecken der Brennstoffbaugruppen 14 angemessen
sind. Schließlich sind die Brennstoffbaugruppen 16 beinahe vollständig im Innern des Kerns eingefangen
und sind an all ihren vier Seilen von benachbarten Brennstoffbaugruppen umgeben. Die äußerste Ecke der
Brennstoffbaugruppen 16 jedoch befindet sich entweder an der Peripherie des Kerns oder beinahe an dieser
Pheripherie, wobei es sich gezeigt hat, daß zweckmäßigerweise ein Neutronengiftstab 22 an der einen
äußersten Ecke der Brennstoffbaugruppen 16 anzuordnen isl. Typische Positionen 12λ 14/und 16/sind in der
Zeichnung dargestellt für Brennstoffbaugruppen 12, 14 bzw. 16, die vorher an der Peripherie des Kerns plaziert
waren, jedoch in eine Innenposition nach dem ersten Belriebszyklus verbracht worden sind. Zahlreiche
weitere der Innenpositionen werden von solchen vorher peripheren Brennstoffbaugruppen eingenommen, sind
in der Zeichnung jedoch nicht weiter markiert, um die Darstellung nicht unübersichtlich zu machen.
Bei der Herstellung von Brennstoffbaugruppen 12,14
und 16 ist zu beachten, daß das Einfügen eines Stabes 22 mit verringerter Reaktivität für einen der normalen
Brennstoffstäbe 18 die konstruktive Auslegung der Brennstoffbaugruppe selbst nicht ändert, so daß ein
einfacher Austausch ohne weiteres vorgenommen werden kann. Die Stäbe 22 können — wie oben erwähnt
_ aus einem Neutronengift bestehen, wie Borcarbid (B4C). Wie bekannt, besteht die Praxis, das Borcarbid in
eine Aluminiumoxidmatrix (AbO1) in Form von Alumniumoxid-Borcarbid-Pellels einzubetten. Diese
Pellets werden in einer Zirkonlegierungsröhre plaziert.
Die Zirkonröhre hat den gleichen Durchmesser und dieselbe Länge wie die Zirkonröhren, die für das
Einkapseln der Brennstoffpellets bei einem der Brennstoffstäbe 18 verwendet werden.
In der bisherigen Erörterung wurde davon ausgegangen.
daß der Stab 22 ein Neutronengift enthält. Es liegt jedoch im Rahmen der Erfindung. Stäbe 22 vorzusehen,
die irgendein Material mit einer geringeren Rekativität enthalten als die Reaktivität eines der Brennstoffstäbe
18. In diesem Falle kann der Stab 22 auch entweder ein weniger stark wirkendes Gift enthalten, ein inertes
Material, das die Neutronen gar nicht beeinflußt, oder auch Brennstoffmaierial mit einer geringeren Anreicherung
als die regulären Brennstoffstäbe 18. mit dem Ergebnis, daß das schwächere Brennstoffmaterial eine
niedrigere Reaktivität hat als die regulären Stäbe 18.
Es soll jedoch noch einmal auf den Fall eingegangen werden, daß der Stab 22 ein Neutronengiftmateriai
enthält Es ist dann wünschenswert, die Stäbe 22 so auszulegen, daß sie eine maximale Neutronenabsorptionsfähigkeit
zu Beginn des zweiten Zyklus im Kern 10 aufweisen, jedoch auch derart, daß das Neutronengift
während der Periode des zweiten Zyklus sich derart verbraucht, daß in etwa einen Anpassung an die Rate
erfolgt, mit der die Reaktivität des Brennstoffs in benachbarten Brennstoffstäben 18 abnimmt.
Es ist demgemäß wünschenswert, genug Borcarbid vorzusehen, um die örtliche Spitzenleistung herunterzudrücken,
die zu Beginn des zweiten Zyklus vorherrscht, jedoch nicht so weit, daß man einen Gesamtleistungsab-
fall über den Zyklus in Kauf nehmen muß. Zusätzlich ist
zu beachten, daß zwar im Ausführungsbeispiel die Austauschstäbe 22 an den Ecken der Brennstoffbaugruppen
12, 14 und 16 angeordnet sind, daß es jedoch
ohne weiteres auch möglich ist, einen äquivalenten vorteilhaften Effekt zu erzielen durch Lokalisieren der
Stäbe 22 an anderen Positionen als gerade an den Ecken. Man kann sich z.B. vorstellen, daß die
Austauschstäbe 22 in peripheren Brennstcffbaugruppen-Positionen angeordnet werden, die zwar die
Eckpositionen mit umfassen, jedoch nicht auf diese beschränkt sind.
Bei dem Betriebsverfahren für den Reaktor mit solchen speziellen Brennstoffbaugruppen werden zunächst
die Positionen von Brennstoffbaugruppen im Kern bestimmt, die hohe Neutronengradienten während
des Leistungsbetriebes aufweisen. Diese Positionen mit hohem Neutronenflußgradienten, die sich
gewöhnlich in dem peripheren Bereich 20 befinden, werden dann zunächst mit den speziellen Brennstoffbaugruppen
12, 14 und 16 beschickt, die jeweils mindestens anstelle eines Brennstoffstabes 18 einen
Stab 22 mit verringerter Reaktivität aufweisen. Der Reaktor wird dann während eines Zyklus betrieben, so
daß der gesamte Brennstoff innerhalb des Kerns einem Abbrand entsprechend diesem Zyklus unterliegt. Am
Ende dieses Zyklus wird ein Teil der Brennstoffbaugruppen im Innenbereich 30 des Kerns aus diesem entfernt.
Die entfernten Brennstoffbaugruppen sind entweder verbrauchte Brennstoffbaugruppen, oder Brennstoffbaugruppen,
die die geringste verbleibende Konzentration am spaltbaren Material enthalten. Nachdem die
verbrauchten Brennstoffbaugruppen aus dem Kern entnommen worden sind, werden die verbleibenden
Brennstoffbaugruppen neu innerhalb des Kerns in einer Art und Weise arrangiert, bei der der Gesamt-Spitzenleistungs-Faktor
des Kerns 10 minimal gehalten wird. Dies bedeutet, daß nicht nur die verbleibenden
Brennstoffbaugruppen neu zu positionieren sind, sondern daß auch die verbleibenden Brennstoffbaugruppen
bezüglich ihrer Orientierung verdreht werden derart, daß der Spitzenfaktor am niedrigsten wird. Bei der
Neupositionierung werden die Brennstoffbaugruppen 12, 14 und 16 mit den Stäben 22 in Positionen im
Innenbereich verbracht, so daß die Kempositionen frei werden, die vorher als jene bestimmt worden sind, bei
denen während des Leistungsbetriebes ein hoher Neutronenflußgradient vorliegt (gewöhnlich periphere
Positionen). Neue Brennstoffbaugruppen, ebenfalls mit Stäben 22, werden dann in die freigewordenen
Positionen mit hohem Flußgradienten eingefügt und der Betriebszyklus wird wiederholt. Mit dieser Maßnahme
haben jene Brennstoffbaugruppen, die ursprünglich eine gleichförmige Reaktivität aufweisen, und einen Reaktivitätsgradienten
während des ersten Abbrandzyklus wegen ihrer Positionen an der Peripherie annehmen,
einen eingebauten Leistungsspitzenunterdrücker, repräsentiert durch die Stäbe 22, so daß bei nachfolgender
Neupositionierung im Innenbereich des Kerns die örtlichen Leistungsspitzen unterdrückt werden, was
wiederum eine insgesamt höhere Kernleistung ermöglicht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Aus Brennstoffbaugruppen bestehender Kern eines Kernreaktors zur Leistungserzeugung, bei dem
ein Teil der Brennstofibaugruppe mindestens während eines Betriebszyklus einem Neutronenflußgradienten
quer zu ihrer Längserstreckung ausgesetzt ist und während eines nachfolgenden Betriebszyklus
an eine andere Position des Kerns versetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffbaugruppen
dieses Teiles, in den Bereichen, die dem niedrigeren Neutronenfluß ausgesetzt sind, eine
gegenüber den übrigen Bereichen der Brennstoffbaugruppe verrinterle Reaktivität aufweisen.
2. Aus Brennstoffbaugruppen bestehender Kern eines Kernreaktors zur Leistungserzeugung nach
Anspruch 1, bei dem die Brennsloffbaugruppen aus langgestreckten parallel nebeneinanderangeordenten
Brennstoffstäben bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Stäbe in den Bereichen
niedrigen Neulronenflusses der Brennstoffbaugruppe gegenüber den übrigen Stäben dieser Baugruppe
verringerte Reaktivität aufweisen.
3. Aus Brennstoffbaugruppen bestehender Kern eines Kemraktors zur Leitungserzeugung nach
Anspruch 2, bei dem die Brennstoffbaugruppen einen quadratischen Querschnitt aufweisen und der
Kern einen polygonalen Querschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die während des ersten
Betriebszyklus in der Polygonperipherie angeordneten Brennstoffbaugruppen in den Bereichen niedrigeren
Neulronenflusses Brennstoffstäbe verringerter Reaktivität aufweisen.
4. Aus Brennstoffbaugruppen bestehender Kern eines Kernreaktors zur Leistungserzeugung nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffstäbe verringerter Reaktivität bezüglich des
Kernquerschnittes in den an der Kernperipherie liegenden Ecken der Brennstoffbaugruppen angeordnet
sind.
5. Aus Brennstoffbaugruppen bestehender Kern eines Kernreaktors zur Leistungserzeugung nach
einem der Anprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die verringerte Reaktivität durch ein
Neutronengift bewirkt ist.
6. Aus Brennstoffbaugruppen bestehender Kern eines Kernreaktors zur Leitungserzeugung nach
Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein abbrennbares Neutronengift verwendet ist.
7. Aus Brennstoffbaugruppen bestehender Kern eines Kernreaktors zur Leitungserzeugung nach
einem der Ansprüche 2 bis 4 und einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stab mit verringerter Reaktivität nur Neulronengift enthält.
8. Verfahren zum Betrieb eines Kernreaktors mit einem Kern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zyklisch abgebrannte Brennstoffbaugruppen an Stellen aus dem Kern entfernt werden, wo
der Neutronenflußgradirint gering ist, und die vorher an Stellen mit großen Neutronenflußgradienten
angeordneten Brennstoffbaugruppen an die so freigemachten Stellen verbracht werden, während
die von ihnen freigemachten Stellen mit Brennstoffbaugruppen besetzt werden, die in gleicher Weise
örtlich verringerte Reaktivität aufweisen.
Die Erfindung betrifft einen aus Brennsloffbaugruppen bestehenden Kern eines Kernreaktors zur Leistungserzeugung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zu seinem Betrieb.
■5 Bekanntlich haben einzelne Brennstoffbaugruppen innerhalb eines Reaktorkerns und genauer gesagt, die sie bildenden Brennstoffsläbe, die Tendenz, ungleichförmig abzubrennen: Einige brennen schneller ab als andere aus Gründen, wie Nähe von Neutronenabsorbern, ungleichförmige Kühlmittelströmungsverteilung und Nähe zur Peripherie des Kerns, wodurch Neutronen verlorengehen als »Neutronenleckage«. Unter diesen Voraussetzungen arbeiten einige Brennstoffbaugruppen (örtliche Brennstoffstäbe) unter höheren Temperaturen als andere. Da ein einzelner Brennstoffstab mit großer Wahrscheinlichkeit beschädigt wird, wenn er mit excessiv hohen Temperaturen arbeitet, bestimmen die Wärmeströmung und die Wärmeabfuhrbegrenzung im Kern ein oberes Leistungslimit, bis zu dem jeder Brennstoffstab betrieben werden kann. Dieses obere Leistungsiimit muß dann für den »heißesten« Brennstoffstab im Kern beobachtet werden, anstatt für einen durchschnittlichen Brennstoffstab, da bei Anstieg der mittleren Leistung bis zum Leistungslimit der »heißeste« Stab ebenso wie zahlreiche weitere auf Leistungswerte getrieben wurden, welche das Leistungslimit überstiegen, und es ergäbe sich ein Versagen der betreffenden Stäbe.
■5 Bekanntlich haben einzelne Brennstoffbaugruppen innerhalb eines Reaktorkerns und genauer gesagt, die sie bildenden Brennstoffsläbe, die Tendenz, ungleichförmig abzubrennen: Einige brennen schneller ab als andere aus Gründen, wie Nähe von Neutronenabsorbern, ungleichförmige Kühlmittelströmungsverteilung und Nähe zur Peripherie des Kerns, wodurch Neutronen verlorengehen als »Neutronenleckage«. Unter diesen Voraussetzungen arbeiten einige Brennstoffbaugruppen (örtliche Brennstoffstäbe) unter höheren Temperaturen als andere. Da ein einzelner Brennstoffstab mit großer Wahrscheinlichkeit beschädigt wird, wenn er mit excessiv hohen Temperaturen arbeitet, bestimmen die Wärmeströmung und die Wärmeabfuhrbegrenzung im Kern ein oberes Leistungslimit, bis zu dem jeder Brennstoffstab betrieben werden kann. Dieses obere Leistungsiimit muß dann für den »heißesten« Brennstoffstab im Kern beobachtet werden, anstatt für einen durchschnittlichen Brennstoffstab, da bei Anstieg der mittleren Leistung bis zum Leistungslimit der »heißeste« Stab ebenso wie zahlreiche weitere auf Leistungswerte getrieben wurden, welche das Leistungslimit überstiegen, und es ergäbe sich ein Versagen der betreffenden Stäbe.
Unter diesen Voraussetzungen und mit dem Wunsch, aus ökonomischen Gründen das Ausbrennen jeder
einzelnen Brennstoffbaugruppe im Kern maximal zu machen, ergibt sich, daß es wichtig ist, den Reaktorkern
mit einer Leistungsverteilung zu fahren, die so gleichmäßig wie möglich ist. Der Index, den man als ein
Maß für Gleichförmigkeit der Leistungsverteilung definiert hat, ist der »Spitzenfaktor«, worunter man das
Verhältnis der maximalen Leistungsdichte im Kern zur mittleren Leistungsdichte des Kerns versteht.
Es ergaben sich Schwierigkeiten bei der Lösung der Aufgabe, die Leistungsverteilung in Querrichtung des
Kerns so gleichförmig wie möglich zu halten, oder — in anderen Worten — den Spitzenfaktor minimal zu
halten. Industriell betriebene Kernreaktorkraftwerke werden im allgemeinen mit Brennstoffbeladungszyklen
betrieben, an deren Ende etwa ein Drittel des am meisten verbrauchten Brennstoffs aus dem Kern
entnommen wird, und durch eine Ladung frischen Brennstoffs ersetzt wird. Wenn der Reaktor erstmalig in
Betrieb genommen wird, beschickt man den Kern im allgemeinen mit drei Typen von Brennstoffbaugruppen,
die in ihrem mechanischen Konzept gleich sind, jedoch unterschiedlichen Gehalt an spaltbarem Material
aufweisen. In späteren Brennstoffbeladungszyklen besieht der Brennstoff im Kern aus drei Chargen von
Brennstoffbaugruppen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den Kern eingebracht worden sind, und sich
hinsichtlich des Grades ihres Brennstoffabbrandes unterscheiden.
Die Anordnung des Brennstoffs im ersten Zyklus besteht aus einer alternierenden Matrix aus Brennstoffbaugruppen,
die die niedrigeren beiden Anreicherungen im Zentrum des Kerns enthalten, während der am
höchsten angereicherte Brennstoff sich in einem Ring rings um den Zentralbereich befindet. Bei der ersten
Brennstoffnachladung werden die meisten der Brennstoffbaugruppen mit der niedrigsten Anreicherung
■entnommen, und die verbleibenden Brennstoffbaugruppen werden neu positioniert in einem alternierenden
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