DE4113679A1 - Temperierendes kleidungsstueck - Google Patents
Temperierendes kleidungsstueckInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein temperierendes Kleidungsstück
zum Variieren des Wärmeübergangs von bzw. zu dem Körper
eines Benutzers des Kleidungsstückes, mit einer Stoffan
ordnung, deren Form an die Form der zu bedeckenden Körper
teile angepaßt ist, mit mindestens einem flexiblen
Schlauch, der an dem Stoff festgelegt ist, und mit Ein
richtungen zum Zuführen einer Wärmeübertragungsflüssigkeit
an einem Schlauchende und zum Abführen dieser Flüssigkeit
am anderen Schlauchende.
Mit anderen Worten befaßt sich die vorliegende Erfindung
also mit einer, den Wärmeaustausch mit der Umgebung beein
flussenden Bekleidung, welche zum Wärmen oder Kühlen des
menschlichen Körpers unter Bedingungen geeignet ist, unter
denen der natürliche, körpereigene Temperaturregel
mechanismus behindert bzw. überfordert ist. Derartige
Kleidung kann zum Wärmen aller Teile des Körpers in einer
Umgebung verwendet werden, in der eine rein passiv iso
lierende Bekleidung nur einen ungenügenden Schutz bietet,
beispielsweise beim Tauchen in kaltem Wasser oder bei
einer Tätigkeit im Freien unter winterlichen Bedingungen.
Bekleidung der betrachteten Art kann auch zum Kühlen des
Körpers von Personen eingesetzt werden, welche eine Klei
dung tragen, die das Kühlen durch Verdampfen von Schweiß
behindert, beispielsweise von Personen, die dampfundurch
lässige Anzüge tragen, um sie gegen giftige Chemikalien zu
schützen.
In der Vergangenheit wurden verschiedene Arten von Beklei
dungsstücken entwickelt, um eine Kühlwirkung für den Trä
ger dieser Bekleidungsstücke zu erreichen. Beispielsweise
wurden Systeme entwickelt, bei denen man Luft über den
Körper streichen läßt, sowie Kleidungsstücke mit Eis oder
festem Kohlendioxid in dafür vorgesehenen Taschen sowie
Bekleidungsstücke, bei denen die Kühlwirkung dadurch er
reicht wird, daß man heruntergekühlte Flüssigkeit durch in
dem Kleidungsstück vorgesehene Kanäle zirkulieren läßt.
Die US-PS 34 30 688 beschreibt ein Kleidungsstück mit
Flüssigkeitszirkulation, welches zum Abkühlen des Trägers
dieses Kleidungsstückes vorgesehen ist. Kleidungsstücke
mit Flüssigkeitszirkulation wurden auch zum Erwärmen des
menschlichen Körpers verwendet. Beispielsweise beschreibt
die US-PS 37 44 053 ein Kleidungsstück mit Flüssigkeits
zirkulation zum Erwärmen des Benutzers.
In der US-PS 32 89 748 wird ein temperierendes Kleidungs
stück beschrieben, welches mit Wärmeübertragungsschläuchen
ausgestattet ist, die mit einem serpentinenförmigen bzw.
mäandrierenden Muster derart verteilt sind, daß die Ver
teilung der Schläuche bezüglich des Körpers annähernd der
Masse des Körpers an den betreffenden Stellen entspricht,
so daß letztlich eine Wärmeabführleistung erreicht werden
soll, die der körpereigenen Wärmeerzeugungsleistung ent
spricht. Der Abstand zwischen den Schläuchen und die Form
der Schläuche in Längsrichtung derselben wird dabei mit
dem Ziel der Erreichung der gewünschten Wärmeabführ
leistung variiert. Ein Nachteil dieser bekannten Anordnung
bzw. Bekleidung besteht dabei darin, daß die Schläuche in
gewissen Bereichen, wie z. B. an der Taille, wo eine maxi
male Krümmungsmöglichkeit erwünscht wäre, um dem Benutzer
ein bequemes Beugen des Rumpfes zu ermöglichen, nahezu
gerade verlaufen. Ferner eignet sich die bekannte Beklei
dung aufgrund der gewählten Anordnung der Schläuche nicht
ohne weiteres für eine Massenproduktion, da verschiedene
Formen bzw. Abmessungen der einzelnen Schläuche gefordert
werden. Folglich werden die Schläuche von Hand positio
niert und geformt und in einem netzartigen Stoff mittels
individuell von Hand angebrachter Klammern in ihrer Lage
gehalten.
Die US-PS 34 25 586 beschreibt eine temperierende Kleidung
mit Wärmeübertragungsschläuchen, welche ähnlich wie in der
US-PS 32 89 748 beschrieben, gemäß einem serpentinenför
migen bzw. mäandrierenden Muster verlegt bzw. verteilt
sind. Dabei wird jedoch wenig Gewicht auf Abstand und Form
der Schläuche gelegt. Vielmehr wird darauf hingewiesen,
daß Schläuche in Bereichen, in denen ein erhebliches Bie
gen der Bekleidung zu erwarten ist, wie z. B. in der Arm
beuge und an den Knien, vermieden werden sollten. Der Kern
der durch die US-PS 34 25 486 vermittelten Lehre besteht
darin, Schlauchpositioniereinrichtungen in Form von
"Tunneln" vorzusehen, so daß die Schläuche beim Strecken
des Bekleidungsstückes bzw. der Stoffhülle desselben auf
grund einer Bewegung des Trägers in der Lage sind, in die
sen Tunneln zu gleiten und sich darin zu verdrehen, und
zwar derart, daß die freie Beweglichkeit der Schläuche
keinen Einschränkungen unterliegt. In ähnlicher Weise wie
gemäß der US-PS 32 89 748 ändern sich die Abstände
zwischen den Schläuchen und deren Formen in Längsrichtung
der Schläuche, um die angestrebte Wärmeabführleistung zu
erhalten. Die Bekleidung gemäß US-PS 34 25 486 leidet also
unter denselben Nachteilen wie die Bekleidung gemäß
US-PS 32 89 748, wobei jedoch die Bekleidung gemäß
US-PS 34 25 486 dadurch noch zusätzlich komplizierter ist,
daß es teuer und zeitraubend ist, an dem Stoff bzw. der
Stoffhülle, die zur Fixierung der Schläuche erforderlichen
Tunnels, Schlaufen bzw. doppellagigen Säume und derglei
chen vorzusehen.
Obwohl es mit den bekannten Bekleidungsstücken mit Flüs
sigkeitszirkulation möglich ist, beträchtliche Wärmemengen
zu- bzw. abzuführen, sind diese Bekleidungsstücke für den
Benutzer unbequem, weil sie entweder nur einen zu kleinen
Teil der Körperoberfläche bedecken, um dort Wärme zu- bzw.
abzuführen, oder weil sie dick und massig sind und die
Bewegungsfreiheit des Benutzers einschränken. Außerdem
treten bei den bekannten Bekleidungsstücken mit Flüssig
keitszirkulation aufgrund des Abklemmens von Flüssigkeits
kanälen Blockaden auf, die zu einem unzuverlässigen Be
trieb führen. Weiterhin sind die bisher bekanntgewordenen,
temperierenden Bekleidungsstücke in der Herstellung sehr
teuer.
Ausgehend vom Stande der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein temperierendes Bekleidungsstück zu
schaffen, welches ein wirksames Wärmen oder Kühlen in
ausreichend großen Bereichen der Körperoberfläche
gestattet, um ein Unbehagen des Benutzers aufgrund der
herrschenden Temperaturbedingungen zu vermeiden, welches
ferner Bewegungen des Benutzers bzw. Trägers nicht unan
gemessen einschränkt und hinsichtlich dieses Aspektes be
quemer ist als Bekleidungsstücke gemäß den früheren Lösun
gen, und bei dem schließlich kein Risiko für eine Flüssig
keitsblockade oder ein Lecken beim Bewegen bzw. Biegen des
Körpers besteht, so daß ein zuverlässiger Betrieb gewähr
leistet ist, wobei das Bekleidungsstück außerdem zu ver
nünftigen Kosten herstellbar sein soll, so daß erweiterte
Einsatzmöglichkeiten genutzt werden können.
Die gestellte Aufgabe wird bei einem Bekleidungsstück der
eingangs angegebenen Art gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß mehrere Schlauchstücke vorgesehen sind, die
sich in Längsrichtung des Stoffes erstrecken und die
bezüglich des Stoffes in Querrichtung im wesentlichen im
gleichen Abstand voneinander und zumindest über den
überwiegenden Teil ihrer Länge sinusförmig gewellt
angeordnet sind, und daß benachbarte Schlauchstücke
zumindest im wesentlichen phasengleich gewellt sind.
Gemäß der Erfindung verlaufen also einzelne Teilstücke
mindestens eines der Wärmeübertragung dienenden Schlauches
in Längsrichtung des Bekleidungsstückes bzw. eines Teils
desselben, wobei die Schlauchstücke bzw. Teilstücke mit im
wesentlichen gleichem Abstand voneinander angeordnet sind
und derart an dem Stoff des Kleidungsstückes befestigt
sind, daß sich eine im wesentlichen sinusförmige bzw.
wellenförmige Gestalt der Teilstücke längs eines größeren
Teils der Länge derselben ergibt, wobei außerdem dafür
gesorgt wird, daß benachbarte Teilstücke des Schlauches
bzw. der Schläuche im wesentlichen phasengleich, d. h. mit
ihren sinusförmigen Wellen parallel zueinander verlaufen,
derart, daß der Abstand zwischen den Schlauchstücken an
allen Stellen im wesentlichen gleich bleibt.
Auf diese Weise wird die Menge der zugeführten bzw.
abgeführten Wärme gleichmäßig über den von dem
Kleidungsstück bedeckten Teil des Körpers verteilt, wobei
die sinusförmige Gestalt der Schlauchstücke ein bequemes
Biegen ohne Unbequemlichkeiten für den Benutzer
ermöglicht, so daß es nicht erforderlich ist, auf das
Vorhandensein von Schläuchen an Gelenken und dergleichen
zu verzichten. Trotzdem wird ein scharfes Abknicken der
Schläuche, welches den Fluidstrom behindern könnte,
vermieden. Da die Schläuche weiterhin gemäß einem
gleichmäßigen Muster über das Kleidungsstück verteilt
sind, können Kleidungsstücke gemäß der Erfindung relativ
einfach als Massenprodukt hergestellt werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden
nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht einer bevorzugten Aus
führungsform eines temperierenden Kleidungs
stückes gemäß der Erfindung in Form eines
Hemdes;
Fig. 2 eine Rückansicht einer bevorzugten Aus
führungsform eines temperierenden Kleidungs
stückes gemäß der Erfindung in Form einer Hose;
Fig. 3 eine vergrößerte Detaildarstellung eines Teils
eines erfindungsgemäßen Kleidungsstückes;
Fig. 4 eine Detaildarstellung mit einem Verzweigungs
punkt, der an einem erfindungsgemäßen Klei
dungsstück vorzusehenden Schläuche;
Fig. 5 eine Detaildarstellung zur Erläuterung der
Befestigung eines Schlauches am Stoff eines
Kleidungsstückes gemäß der Erfindung; und
Fig. 6 eine grafische Darstellung zur Erläuterung des
Verlaufs der Wärmeübertragungsleistung bei
einem ärmellosen Hemd mittlerer Größe, welches
als Kleidungsstück gemäß der Erfindung ausge
bildet ist.
Im einzelnen zeigen
Fig. 1 und 2 zwei Kleidungsstücke mit
erfindungsgemäßen Temperiereinrichtungen, d. h. mit Kühl-
oder Heizeinrichtungen, nämlich ein langärmeliges Hemd 10
und eine Hose 12. Obwohl als Ausführungsbeispiele zwei
spezielle Kleidungsstücke gezeigt sind, versteht es sich,
daß die erfindungsgemäßen Temperiereinrichtungen auch bei
anderen Kleidungsstücken vorgesehen werden können, wie
z. B. bei Overalls, Handschuhen, Socken, Schuhen oder Stie
feln, Westen, Hauben oder Kappen.
Jeder Bereich der beiden Kleidungsstücke umfaßt mehrere
Teilstücke von Rohren bzw. Schläuchen 14 zur Wärmeübertra
gung, welche sich in Längsrichtung des betreffenden Be
reichs des Kleidungsstückes erstrecken. Bei dem Hemd 10
sind unter den "Bereichen" der Körperteil und die Ärmel zu
verstehen. Bei der Hose 12 sind unter den "Bereichen" die
Beinteile zu verstehen, die sich wahlweise bis hinauf in
den unteren Körperteil erstrecken können. Die Teilstücke
haben in Querrichtung bzw. Umfangsrichtung jeweils im we
sentlichen den gleichen Abstand voneinander, und jedes
Teilstück ist an dem Kleidungsstück derart befestigt, daß
es eine im wesentlichen sinusförmige Gestalt erhält, wobei
benachbarte Teilstücke miteinander "in Phase" sind bzw.
gleichsinnig sinusförmig gewellt sind. Die Achsen der
sinusförmig gewellten Formen können im Bereich der Ärmel
und der Hosenbeine leicht konvergieren oder divergieren,
ohne daß dadurch das Grundprinzip der Erfindung berührt
würde. Die Bezeichnung des Verlaufs der Teilstücke als "in
Phase" bedeutet, daß die Krümmungsmittelpunkte der ge
krümmten Bereiche der Teilstücke des Schlauches in Um
fangsrichtung fluchten, wie dies am besten aus Fig. 3
deutlich wird. Man sieht, daß diese Ausbildung zu einer
gleichmäßigen Zugbelastung in Längs- und Querrichtung
führt und daß das Gewicht des Kleidungsstückes in allen
Bereichen im wesentlichen gleich ist. Dies erweist sich
für den Benutzer der Kleidungsstücke als besonders kom
fortabel. Außerdem werden alle Schläuche, wenn das
Kleidungsstück durch Beugen des Körpers oder der Glied
maßen "gefaltet" wird, im wesentlichen am selben Punkt
ihrer Länge gebogen, was für den Benutzer ebenfalls
komfortabel ist. Weiterhin ergibt sich eine besonders
gleichmäßige Wärmeübertragung zu bzw. von dem Körper, was
im Vergleich zu früheren Vorschlägen komfortabler ist,
gemäß welchen sich eine stärkere Konzentration von
Schlauchstücken in bestimmten Bereichen der
Kleidungsstücke ergab.
Bei dem betrachteten Ausführungsbeispiel weist ein
einziger Schlauch mehrere Teilstücke auf, wobei sich ein
Teilstück des Schlauches in Längsrichtung erstreckt, auf
sich selbst zurückgebogen ist und sich dann in
entgegengesetzter Richtung erstreckt usw. Man erkennt, daß
die Wärmeübertragungsschläuche parallel zueinander mit
einer Quelle für ein geeignetes Wärmeübertragungsfluid
verbunden werden können, um bezüglich der Haut des
Benutzers eine gleichmäßigere Wärmeübertragung zu
erreichen. Auch solche Ausgestaltungen fallen unter den
Grundgedanken der Erfindung.
Im Gebrauch wird eine Wärmetauscherflüssigkeit über einen
einlaßseitigen Anschlußschlauch 16 den
Flüssigkeitseinlaßschläuchen 20 und 22 in dem Hemd 10 bzw.
in der Hose 12 zugeführt. Bei dem Hemd fließt die
Wärmetauscherflüssigkeit von dem Einlaßschlauch 20 durch
T-förmige Fittings 24, wie dies für eine Anschlußstelle in
Fig. 4 gezeigt ist, sowie in eine Einlaßsammelleitung 26,
welche mehrere einzelne Schläuche 28 speist. Die
Wärmetauscher- bzw. Wärmeübertragungs-Flüssigkeit, welche
durch die Schläuche 28 fließt, tritt in einen
Wärmeaustausch mit der Haut des Benutzers bzw. des Trägers
der Kleidungsstücke, so daß Rumpf und Arme des Benutzers
gekühlt bzw. gewärmt werden. Die Schläuche 28 münden
auslaßseitig über T-förmige Fittings 24 in eine
Auslaßsammelleitung 30, welche ihrerseits in einen
Auslaßschlauch 12 und schließlich in eine Auslaßleitung 32
mündet. Man erkennt, daß die Sammelleitungen 26 und 30
gewissermaßen eine Art Kragen für das Hemd 10 bilden. Wie
Fig. 1 zeigt, umfaßt jeder einzelne Schlauch 28 vier
Schlauchstücke, die sich in Längsrichtung des
Kleidungsstückes erstrecken. In entsprechender Weise sind
die Hosen 12 mit einem Einlaßschlauch und einem
Auslaßschlauch versehen, wobei diese Schläuche mit einer
Einlaßsammelleitung bzw. einer Auslaßsammelleitung
verbunden sind und wobei die Sammelleitungen durch
einzelne, parallele Wärmetauscherschläuche verbunden sind.
Wie Fig. 1 zeigt, ist der auslaßseitige Anschlußschlauch
32 mit einem Wärmetauscher 40 und einer Pumpe 42 verbun
den, mit deren Auslaß der einlaßseitige Anschlußschlauch
16 verbunden ist. Wenn das Kleidungsstück eine Kühlwirkung
haben soll, kann der Wärmetauscher ein Eisbad, eine mit
Kohlensäureschnee gekühlte Einrichtung oder eine mecha
nische oder thermoelektrische Kühleinheit enthalten. Wenn
das Kleidungsstück zum Wärmen verwendet wird, kann der
Wärmetauscher mit einer elektrischen Heizung oder einer
Brennstoffheizung versehen sein.
Nachstehend soll ein bevorzugtes Verfahren zum Befestigen
der Wärmeübertragungsschläuche an dem sie tragenden Stoff
50 anhand von Fig. 5 näher erläutert werden. Erfindungs
gemäß wird mit einem Zickzackstich gearbeitet, wobei ein
erster Faden 52 auf der dem Schlauch zugewandten Seite des
Stoffes durch einen zweiten Faden 54 festgelegt wird, der
auf die gegenüberliegende Seite des Stoffes durchgezogen
ist, um den Schlauch längs seiner gesamten Länge in der
gewünschten Lage zu halten. Dieser Zickzackstich kann
maschinell erzeugt werden, so daß die Notwendigkeit für
ein Annähen von Hand entfällt, wie es bei früheren Klei
dungsstücken erforderlich war, wodurch die Kosten des
Kleidungsstücks verringert werden. Ein Vorteil der Befe
stigung des Schlauches an dem Stoff auf seiner gesamten
Länge besteht darin, daß eine geringere Gefahr für ein
Knicken des Schlauches besteht, wenn dieser kontinuierlich
durch den Stoff gehaltert bzw. abgestützt wird. Andere
Verfahren für das Anbringen der Schläuche können ebenfalls
angewandt werden. Beispielsweise besteht die Möglichkeit
eines Anklebens oder einer Lösungsmittelverschweißung oder
einer thermischen Verschweißung bei Stoffen aus gewissen
synthetischen Materialien, wie z. B. Polypropylen.
Kleidungsstücke gemäß der Erfindung können so getragen
werden, daß die Schläuche direkt an der Haut des Benutzers
anliegen oder im Interesse eines besseren Komforts auf der
Außenseite angeordnet sind, so daß die Schläuche von der
Haut des Benutzers durch den sie tragenden Stoff getrennt
sind. Außerdem besteht die Möglichkeit, unter den
temperierenden Kleidungsstücken leichte Unterwäsche zu
tragen. Bei Kleidungsstücken gemäß der Erfindung kann fer
ner eine zweite Stofflage derart vorgesehen werden, daß
sich auf beiden Seiten der Schläuche jeweils eine Stoff
lage befindet. Es hat sich gezeigt, daß die Wärmeübertra
gung dann besser ist, wenn die Schläuche direkt an der
Haut anliegen, als wenn die Schläuche von der Haut durch
ein oder mehrere Stofflagen getrennt sind. Die Wärmeüber
tragung wird auch dadurch gefördert, daß die Schläuche mit
schwachem Druck elastisch gegen die Haut des Trägers der
Kleidungsstücke gedrückt werden.
Die phasengleiche, sinusförmige Verlegung der Wärmeüber
tragungsschläuche, die in Fig. 3 gezeigt ist, ist wichtig
zum Herbeiführen eines engen Kontaktes zwischen der Haut
und den Wärmeübertragungsschläuchen kontinuierlich längs
der gesamten Länge derselben. Der die Schläuche tragende
Stoff ist vorzugsweise ein dehnbares, gestricktes Material
- Stretch-Material - welches so zugeschnitten und genäht
ist, daß es den Benutzer eng passend umgibt und welches so
angeordnet wird, daß die Richtung der größten Dehnbarkeit
des Stoffes in Umfangsrichtung des Körpers liegt. Ge
strickte Stretchmaterialien zeigen in axialer Richtung,
wie dies durch den Pfeil A angedeutet ist, eine Verkür
zung, wenn sie in der durch den Pfeil B angedeuteten Um
fangsrichtung gedehnt werden.
Das Material der der Wärmeübertragung dienenden Schläuche
kann längs der Schlauchachse nicht ohne weiteres gestreckt
oder zusammengedrückt werden. Ein wichtiger Vorteil der
sinusförmigen Verlegung der Schläuche besteht daher darin,
daß das aus den Schläuchen und dem Stoff bestehende Klei
dungsstück in Umfangsrichtung gestreckt werden kann, weil
dabei ein enger Kontakt mit dem Körper aufrechterhalten
wird. Die sinusförmige Verlegung der Schläuche ermöglicht
dabei ein Zusammenziehen der Kleidungsstücke in axialer
Richtung, wenn diese in Umfangsrichtung gedehnt werden,
ohne daß sich die Schläuche dabei von dem Körper in einer
Reihe von Bögen weg wölben.
Ein weiterer Vorteil der phasengleichen, sinusförmigen
Anordnung der Schläuche besteht darin, daß sich der
Abstand zwischen benachbarten Schlauchstücken in
Längsrichtung derselben nicht erheblich ändert. Dieser
Faktor optimiert die Wirksamkeit der Schläuche bei der
Wärmeübertragung. Es hat sich gezeigt, daß beim Einsatz zu
Kühlzwecken die Hauttemperatur direkt unter einem Schlauch
am kältesten ist und am höchsten an den Punkten, die von
den Schläuchen den größten Abstand haben. Andererseits ist
bei wärmenden Kleidungsstücken die Hauttemperatur unmit
telbar unter den Schläuchen am höchsten und an den Punkten
am niedrigsten, die am weitesten von den Schläuchen ent
fernt sind. Die Fähigkeit zur Wärmeübertragung zu bzw. von
dem Schlauch wird durch die Wärmeleitfähigkeit von Haut
und Muskeln und durch die Blutversorgung der betroffenen
Bereiche des Körpers begrenzt. Aus diesem Grund wird bei
gegebener Schlauchlänge offensichtlich mehr Wärme übertra
gen, wenn der betreffende Schlauch in einem Bereich liegt,
der durch andere benachbarte Schläuche wenig beeinflußt
wird. Bei dem erfindungsgemäß verwendeten, phasengleichen
Sinusmuster für die Schläuche zur Wärmeübertragung wird
bei den erfindungsgemäßen Kleidungsstücken somit eine
optimale Wärmeübertragung pro Längeneinheit der Schläuche
erreicht, während gleichzeitig ein Kleidungsstück erhalten
wird, welches auf bequeme Weise stets eng am Körper an
liegt. Es hat sich ferner gezeigt, daß der ungefähre Ab
stand zwischen benachbarten, sinusförmigen Schlauchstücken
in den verschiedenen Bereichen der Kleidungsstücke vari
iert werden kann, um den Wirkungsgrad der Wärmeübertragung
in den verschiedenen Bereichen des Kleidungsstückes den
Umständen anzupassen bzw. dem Wärme- oder Kältebedarf des
betreffenden Bereichs des Körpers.
Fig. 6 stellt eine grafische Darstellung der gemessenen
Wärmeübertragungsleistung für ein Kleidungsstück gemäß der
Erfindung dar, nämlich ein ärmelloses Hemd mittlerer
Größe. Bei diesem Kleidungsstück wurden Wärmeübertra
gungsschläuche aus flexiblem Polyvinylchlorid verwendet,
wobei jeder Schlauch einen Außendurchmesser von etwa
3,2 mm und einen Innendurchmesser von etwa 1,6 mm und eine
Länge von etwa 5 m besaß. Gemäß Fig. 6 ist die Wärmeüber
tragung negativ, was einer Kühlwirkung bezüglich des
Körpers entspricht, wenn die mittlere Temperatur der
Wärmeübertragungsflüssigkeit unter 34°C liegt, und
positiv, was einer Erwärmung des Körpers entspricht, bei
Flüssigkeitstemperaturen oberhalb von 34°C.
Während vorstehend bevorzugte Ausführungsbeispiele erläu
tert wurden, versteht es sich, daß die Erfindung nicht auf
diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist. Ausgehend von
den Beispielen stehen dem Fachmann vielmehr zahlreiche
Möglichkeiten für Änderungen und/oder Ergänzungen zu Gebo
te, ohne daß er dabei den Grundgedanken der Erfindung
verlassen müßte.
Claims (7)
1. Temperierendes Kleidungsstück zum Variieren des Wärme
übergangs von bzw. zu dem Körper eines Benutzers des
Kleidungsstückes, mit einer Stoffanordnung, deren Form
an die Form der zu bedeckenden Körperteile angepaßt
ist, mit mindestens einem flexiblen Schlauch, der an
dem Stoff festgelegt ist, und mit Einrichtungen zum
Zuführen einer Wärmeübertragungsflüssigkeit an einem
Schlauchende und zum Abführen dieser Flüssigkeit am
anderen Schlauchende,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schlauchstücke
(14) vorgesehen sind, die sich in Längsrichtung des
Stoffes (50) erstrecken und die bezüglich des Stoffes
(50) in Querrichtung im wesentlichen im gleichen Ab
stand voneinander und zumindest über den überwiegenden
Teil ihrer Länge sinusförmig gewellt angeordnet sind,
und daß benachbarte Schlauchstücke (14) zumindest im
wesentlichen phasengleich gewellt sind.
2. Kleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere Schläuche (28) vorgesehen sind und
daß die Einrichtungen zum Zuführen von Wärmeübertra
gungsflüssigkeit eine Einlaßsammelleitung (20, 22)
umfassen, die jeweils über ein T-förmiges Fitting (24)
mit dem einen Ende jedes der Schläuche (28) verbunden
ist.
3. Kleidungsstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das entgegengesetzte Ende der Schläuche (28)
jeweils über ein T-förmiges Fitting (24) mit einer
Auslaßsammelleitung (30) zum Abführen der Wärmeüber
tragungsflüssigkeit verbunden ist.
4. Kleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Stoff ein gestricktes Stretchmaterial ist.
5. Kleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Schlauch (28) an dem Stoff (50) mittels
eines Zickzackstiches befestigt ist, bei dem ein
erster Faden (52) auf der dem Schlauch (28) zuge
wandten Seite des Stoffes (50) durch einen zweiten Fa
den (54) festgelegt ist, der auf die andere Seite des
Stoffes (50) durchgezogen ist, um den Schlauch auf
seiner gesamten Länge bezüglich des Stoffes zu sichern.
6. Kleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sich der Abstand zwischen zwei benachbarten
Schlauchstücken (14) in Längsrichtung derselben all
mählich ändert.
7. Kleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß auf der von der ihn tragenden Seite des Stof
fes abgewandten Seite des Schlauches eine zweite
Stofflage vorgesehen ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DELTA TEMAX INC., PEMBROKE, ONTARIO, CA |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MED-ENG SYSTEMS INC., OTTAWA, ONTARIO, CA |
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: DERZEIT KEIN VERTRETER BESTELLT |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |