DE4113578A1 - Einrichtung zur beladung von viskosen fluessigkeiten mit gasen - Google Patents
Einrichtung zur beladung von viskosen fluessigkeiten mit gasenInfo
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- B01F23/20—Mixing gases with liquids
- B01F23/23—Mixing gases with liquids by introducing gases into liquid media, e.g. for producing aerated liquids
- B01F23/238—Mixing gases with liquids by introducing gases into liquid media, e.g. for producing aerated liquids using vibrations, electrical or magnetic energy, radiations
Description
Einrichtung zur Beladung von viskosen Flüssigkeiten mit
Gasen, insbesondere von Polyolen für die Herstellung von
Polyurethanen mit vorzugsweise Kohlendioxid.
Zur Verbesserung der Dämmeigenschaften von Schaumstof
fen, insbesondere Polyurethansystemen, wurde bereits
vorgeschlagen, einer oder beiden Rezepturkomponenten
ein Treib- oder Zellgas zuzusetzen, das in einer sono
chemischen Reaktion dispergiert und/oder gelöst wird.
Sonochemische Reaktionen sind beispielsweise aus der
DE-Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft", April 1969,
Seiten 60-66 an sich bekannt. Eine sonochemische Reaktion
wird dadurch erzeugt, daß man das Gas in eine oder bei
de der flüssigen Rezepturkomponenten einleitet und das
Zweiphasengemisch mit Hilfe eines Ultraschallgenerators
beschallt. Der Ultraschall wird mittels piezoelektrischer
oder magnetostriktiver Materialien erzeugt. Derartige
Materialien, beispielsweise Barium-Blei-Titanat sowie
der Aufbau solcher Ultraschallgeneratoren, sind bekannt.
Es ist noch nicht genau bekannt ist, welche Vor
gänge sich bei der sonochemischen Reaktion abspielen,
man nimmt aber an, daß die Flüssigkeitsmoleküle durch die
aufgrund der Schockwellen entstehenden Kapillarwellen
aufgespreizt werden. Im pulsierenden Ultraschallfeld
wird durch das Implodieren der Kavitionsbläschen ein
Unterdruck in der Flüssigkeit erzeugt, wodurch die Gas
moleküle in Lösung gehen.
Die technische Anwendung des skizzierten und an sich
bekannten Effekts bedingt jedoch eine sorgfältige Ab
stimmung der physikalischen und chemischen Randbedin
gungen mit den konstruktiven Möglichkeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrich
tung zur Beladung einer flüssigen Phase mit Gas vorzu
schlagen, die einen hohen Wirkungsgrad hat und in
dustriell eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Hauptan
spruch angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiter
bildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprü
che.
Bei der Erfindung wird von der Erkenntnis Gebrauch ge
macht, daß zur Lösung einer größeren Menge Gas in einer
Flüssigkeit diese Menge auch in geeigneter Weise zur Ver
fügung gestellt werden muß. Die Behandlung eines Blasen
gemisches, das beispielsweise durch einfaches Einleiten
des Gases in die Flüssigkeit erzeugt wird, reicht dafür
nicht aus. Der Wirkungsgrad wird entscheidend verbessert,
wenn die sonochemische Reaktion auf eine feine Gas-Flüs
sigkeitssuspension einwirkt. Vorgeschlagen wird daher ein
zweistufiges Verfahren, nach dem zunächst eine feine Gas-Flüssig
keitssuspension durch mechanische Kavitation er
zeugt wird und diese Suspension dann in einem speziell
ausgebildeten Resonanzraum der Wirkung von Ultaschall
wandlern ausgesetzt wird. Durch die bessere Gasbeladung
beispielsweise von Polyol für die Herstellung von
Polyurethan läßt sich beispielsweise eine Dichtever
ringerung des Schaumstoffs bewirken, was letztlich
eine bessere Wärmedämmung bedeutet.
Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben. Die Figur
zeigt einen teilweisen schematischen Querschnitt durch
eine Ausführungsform der Einrichtung mit Vorkammer,
Resonanzraum und einem Teil des Amplitudentransformers.
Kernstück der Einrichtung ist der Resonanzraum 10 der
aus vier kleeblattförmig, sich paarweise gegenüberliegen
den Kammern 12 besteht, die jeweils eine konkave gewölb
te, schüsselförmige Rückseite 12 aufweisen und zum Mit
telpunkt des Resonanzraums offen sind. In jeder der Kam
mern 12 ist ein Ultraschallwandler 14 so angeordnet,
daß er von dem zu belandenden Flüssigkeits-Gas-Gemisch
frei umströmt werden kann. Es handelt sich beispiels
weise um Membranplatten aus Barium-Blei-Titanat, wie
sie für konventionelle Wasservernebler verwendet wer
den. Die Membranplatten oder Piezoelemente werden von
zwei aneinander anliegenden sternförmigen Kontakt
spinnen gehalten, über welche die Elemente mit Strom
versorgt werden. Dabei wird der Rand der Elemente von
fingerförmigen Fortsätzen der Kontaktspinnen übergrif
fen, wie es in der Figur mit der Bezugsziffer 16 an
gedeutet ist. Die Kontaktspinnen sind durch Isolier
folien voneinander getrennt, um die Piezoelemente in
geeigneter Weise mit Strom zu versorgen. Die elektri
sche Versorgung der Kontaktspinnen erfolgt über die
Elektroden 18 und 20. Die Vorsehung üblicher Kupfer
kontakte ist beispielsweise bei der Gasbeladung von
Polyolen nicht möglich.
Da die geometrische Form der Membranplatten die Frequenz
bestimmt, kann eine Frequenzänderung an sich nur durch
den Austausch der Membranplatten erreicht werden. Die
ses Auswechseln ist jedoch umständlich und nachteilig.
Erfindungsgemäß werden die Ultraschallwandler daher
durch einen prozeßrechnergestützten Frequenzgenerator
erregt, wobei die vom Element abgegebene Spannung als
Steuergröße verwendet wird, so daß die Ultraschallwand
ler immer mit maximaler Amplitude arbeiten. Bedingt
durch die Bandbreite der möglichen Frequenzen muß der
Resonanzraum eine bestimmte Größe aufweisen, die je
doch gleichzeitig den gewünschten hohen Durchfluß ga
rantiert.
Statt der gezeigten kleeblattförmigen Anordnung von
vier Ultraschallwandlern können natürlich auch mehrere
Wandler kreisförmig angeordnet und radial auf den
Mittelpunkt ausgerichtet sein.
Der Resonanzraum 10 wird über eine Vorkammer 22 mit
einem feinen Flüssigkeits-Gasgemisch bzw. einer
Flüssigkeits-Gas-Suspension versorgt. Die Vorkammer
22 wird über die Zuleitung 24 mit Flüssigkeit, bei
spielsweise Polyol beschickt. Die gasförmige Phase,
beispielsweise Kohlendioxid, wird über die Zuleitung
26 eingespeist.
In der Vorkammer 22 ist ein Kavitationselement 28
angeordnet, das diskusförmig ausgebildet ist und am
Ende einer schnell rotierenden, freitragenden Welle
befestigt ist. Das Kavitationselement weist auf sei
ner Unter- und seiner Oberseite unterschiedliche Wöl
bungen auf. Vorzugsweise ist die Oberseite, d. h. die
der Welle zugekehrte Seite stärker gewölbt, als die
Unterseite, die ein flacheres Profil aufweisen kann.
In dem diskusförmigen Kavitationselement 28 sind
mehrere axiale Bohrungen 30 angeordnet, die eine Flüssig
keitsströmung von der Unterseite des Elements zur
Oberseite ermöglichen. Der periphere Rand des Kavi
tationselements ist messerscharf ausgebildet, um,
ähnlich wie beim Flugzeugflügel, eine Umströmung
möglichst zu verhindern.
Das erfindungsgemäße Kavitationselement hat nun,
wenn es sich mit etwa 3000 bis 8000 Umdrehungen pro
Minute dreht, die Wirkung, daß, infolge des
Bernoulli-Effekts, eine Druckdifferenz zwischen Oberseite und
Unterseite entsteht, die eine intensive axiale Strö
mung durch die Bohrungen 30 bewirkt. Die Durchmischung
ist so intensiv, daß in kürzester Zeit das in die Vor
kammer eingeleitete Blasengemisch in eine feine Sus
pension transformiert wird.
Das Kavitationselement, das vorzugsweise im Zusammen
hang mit der erfindungsgemäßen Einrichtung eingesetzt
wird, kann natürlich auch isoliert und selbstständig
als Mischelement zur Erzeugung feinster Schäume und
Suspensionen eingesetzt werden. Besonders bevorzugt
ist jedoch seine Verwendung in der Vorkammer der er
findungsgemäßen Einrichtung, in der eine Suspension
erzeugt wird, die im Resonsanzraum durch die Energie
der Ultraschallwandler und die damit hervorgerufenen
Kavitationseffekte weiter verfeinert wird. Bei der
gezeigten Ausführungsform hatte das Kavitationselement
einen Durchmesser von 42 mm und eine Drehzahl von 3000
bis 8000 Umdrehungen pro Minute. In der dabei erzeugten
Suspension hatten die Gasbläschen einen mittleren Durch
messer von 0,6 mm.
Dem Resonsanzraum 10 nachgeschaltet ist ein Amplituden
transformer 32, der im wesentlichen aus einem massiven
Kern besteht, um den herum sich spiralförmig Kanäle
winden, die in der Art einer mehrgängigen Schrauben
linie angeordnet sind. Durch die unterschiedliche
Schallgeschwindigkeit im Material des Amplitudentrans
formers wird die Frequenz des Ultraschallwandlers er
niedrigt und die Amplitude erhöht. Die die Kanäle
durchströmende Suspension wird dadurch noch weiter
verfeinert, d. h. die Gasbläschen werden nochmals auf
gespalten und geteilt. Die den Amplitudentransformer 32
verlassende Suspension ist quasi transparent, d. h.
die Gasbläschen sind so klein, daß sie mit freiem Auge
nicht wahrgenommen werden können - das Gas wurde physi
kalisch gelöst. Im Amplitudentransformer findet bei
spielsweise eine Reduzierung der Frequenz von 1,6 MHz
auf 1,1 MHz statt. Gleichzeitig erhöht sich dadurch
die Amplitude der Schwingung entsprechend.
Wenn auch die gezeigte Einrichtung in erster Linie
zur Gasbeladung von Polyol im Rahmen der Herstellung
von Polyurethan-Schaumstoff geeignet ist, so können
damit auch Polyätherschäume erzeugt werden. Statt einer
Gasbeladung der Rezepturkomponenten unter hohem Druck
kann bei Verwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung
bei normalem Druck und normaler Temperatur geschäumt
werden.
Bei der Herstellung von Polyurethan konnte mit der er
findungsgemäßen Einrichtung eine Verringerung der Roh
dichte um etwa 10% erreicht werden. Die Beladung von
Polyol mit Kohlendioxid konnte von 1,2 g pro 20 ml
durch Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung
verzehnfacht werden.
Die unter Verwendung der Einrichtung erzeugten Schaum
stoffe zeichnen sich durch ein geringeres Raumge
wicht und eine geringere Wärmeleitfähigkeit bzw. besse
re Dämmwirkung aus.
Claims (10)
1. Einrichtung zur Beladung von viskosen Flüssig
keiten mit Gasen, insbesondere mit Polyolen für die
Herstellung von Polyurethan mit vorzugsweise Kohlen
dioxid, gekennzeichnet durch einen
Resonanzraum (10) in dem wenigsten ein Ultraschall
wandler (14) freischwingend gelagert ist, einer dem
Resonanzraum (10) vorgeschalteten Vorkammer (22), in
welcher ein mechanisches Kavitationselement (28) an
geordnet ist, durch welches eine innige Vermischung
des in die Vorkammer (22) eingeleiteten Gases und
der Flüssigkeit bewirkt wird und einem der Resonanz
kammer (10) nachgeschalteten Amplitudentransformer
(32)
2. Einrichtung nach-Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Resonanzraum (10) zentralsymmetrisch ausgebil
det ist und eine solche Form hat, daß die Energie meh
rerer, sich jeweils paarweise gegenüberliegender oder
kreisförmig angeordneter Ultraschallwandler (14) im
geometrischen Mittelpunkt des Resonanzraums (10) fo
kussiert wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich jeweils zwei Ultraschallwandler (14) paar
weise gegenüberliegen.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ultraschallwandler (14) jeweils in einer zum
Mittelpunkt des Resonanzraums (10) offenen Kammer (12)
angeordnet sind und die Rückwand der Kammer (12)
konkav gewölbt ist, so daß darauf abgestrahlte Ener
gie zum Mittelpunkt des Resonanzraums (10) reflek
tiert wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ultraschallwandler (14) Membranplatten sind,
die frei umströmbar zwischen zwei elektrischen vonein
ander isolierten sternförmigen Kontaktspinnen gelagert
sind, die in der Wand der Kammer (12) verankert sind
und über welche die Ultraschallwandler mit elektrischem
Strom versorgt werden.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kavitationselement (28) eine diskusartige
Form hat und am Ende einer schnell rotierenden flie
genden Welle befestigt ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kavitationselement (28) axial zur Antriebs
welle gerichtete Bohrungen (30) aufweist und die Wöl
bung der beiden Hauptflächen des Kavitationselements,
d. h. Unterseite und Oberseite unterschiedlich sind,
so daß bei Drehung des Kavitationselements eine
Druckdifferenz zwischen der Ober- und Unterseite
des Kavitationselements entsteht, die eine axiale
Strömung der Flüssigkeit durch die Bohrungen (30)
hervorruft.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergang der Bohrungen (30) in die gewölbte
Unter- bzw. Oberseite des Kavitationselements (28)
gerundet ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Antriebswelle gerichtete Oberseite des
Kavitationselements (28) stärker gewölbt ist, d. h.
einen kleineren Krümmungsradius aufweist, als die
Unterseite, die ein flacheres Profil besitzt.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der radial äußere Rand des Kavitationselements
(28) messerscharf aus läuft.
11. Einrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Amplitudentransformator (32) mehrere enge
Kanäle aufweist, die, wie die Gänge einer mehr
gängigen Schraube, einen massiven Kern umgeben und
die von der Flüssigkeits-Gas-Suspension vom Reso
nanzraum (10) zum Ausgang durchströmt werden.
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