DE4112061A1 - Achsaufhaengung fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
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Description
Die Erfindung handelt von einer Achsaufhängung für Kraftfahr
zeuge, bei der die beiden Räder durch einen Achskörper verbun
den sind, der mittels längsliegender Blattfedern am Fahrzeug
körper aufgehängt und gegenüber diesem gegen Verdrehung abge
stützt ist.
Derartige Achsaufhängungen werden im modernen Automobilbau für
die Hinterräder leichter Fahrzeuge verwendet, die auch oft
frontgetrieben sind. Dabei hat die Abstützvorrichtung den
Zweck, die Blattfedern vor dem sogenannten S-Schlag durch das
Gegenmoment beim Bremsen zu schützen.
Eine gattungsgemäße Achsaufhängung ist aus der DE-OS 31 40 367
bekannt. Den Vorteilen dieser Gattung - einfach und billig,
weil die Federn die Achse auch führen und leichter Bau des
Wagenkörpers, da eine Blattfeder die Kräfte an zwei weit von
einander entfernten Punkten in den Wagenkörper einleitet -
stehen deren Nachteile gegenüber: hohe ungefederte Massen, er
heblicher Platzbedarf zwischen den Rädern und kein günstiges
Eigenlenkverhalten. Außerdem verschiebt sich der Achskörper
beim Einfedern in Fahrzeuglängsrichtung, so daß die Abstützvor
richtung, die auch wieder ein auf Biegung beanspruchtes Bauteil
darstellt, nicht fest mit dem Fahrzeugkörper verbunden werden
kann.
Aus der EP-OS 1 40 845 ist zwar eine beide Räder verbindende
Achse, gewöhnlich als Starrachse bezeichnet, bekannt, doch
handelt es sich hier um einen an Schraubenfedern aufgehängten
Achskörper. Das bringt eine wesentlich aufwendigere und teurere
Konstruktion mit sich, die zusätzliche Führungselemente erfor
dert. Diese bestehen in zwei Lenkern, die mit der Achse ein
Gelenkviereck bilden und in einer abgestimmt elastischen Ab
stützung, die zwar in vertikaler Richtung, nicht aber in
Längsrichtung beweglich ist.
Durch diese Führung lenkt die Achse in Abhängigkeit von
Seitenkräften mit, d. h. der gesamte Achskörper ändert dann, von
oben gesehen, seine Lage zum Fahrzeugkörper. Dadurch, durch die
schräg angeordneten Lenker und durch die Schraubenfedern ist
zwischen den Rädern noch immer wenig freier Raum.
Es ist daher Ziel der Erfindung, eine möglichst billige und
platzsparende Achskonstruktion zu schaffen, die auch ein gün
stiges Eigenlenkverhalten aufweist.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß der Achskörper
nach vorne gekröpft ist und mit einem mittigen Anlenkpunkt am
Fahrzeugkörper abgestützt ist, wobei dieser Anlenkpunkt in
Fahrzeuglängsrichtung beweglich, aber in vertikaler Richtung
fest ist.
Durch den nach vorne gekröpften Achskörper bleibt wegen der
Blattfedern, die zusätzliche Führungselemente entbehrlich
machen, und weil der Achskörper seine Lage im Fahrzeug nicht
verändert, sehr viel Raum, insbesondere wenn der Achskörper
nahezu rechteckig gekröpft ist. Dieser Freiraum reicht sogar
bei elektrischem Antrieb für die Unterbringung eines Akku
mulators aus. Außerdem schützt der Achskörper dann bei einem
Zusammenstoß die Insassen vor der Wucht des Akkumulators.
Die in Fahrzeuglängsrichtung bewegliche Abstützung des Achs
körpers trägt der Tatsache Rechnung, daß dieser sich beim
Durchfedern der Blattfedern in Fahrtrichtung verschiebt,
gestattet jedoch die Aufnahme von beim Beschleunigen und
Bremsen auftretenden Reaktionsmomenten, was den Blattfedern in
jeder Hinsicht zugute kommt.
Weiters sind dadurch, daß der größte Teil des Achskörpers sich
in der Nähe der Schwenkachse des Achskörpers beim Einfedern
befindet, die ungefederten Massen gering und der querliegende
Teil des Achskörpers kann bei geeigneter Dimensionierung als
Stabilisator wirken.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Abstützung eine im
wesentlichen vertikale Pendelstütze, also ein besonders billi
ges und platzsparendes Element, das die horizontalen Bewegungen
des Achskörpers nicht behindert diesen aber in vertikaler Rich
tung versteift, und durch auch Biegeschwingungen des Achs
körpers entgegenwirkt.
In Weiterbildung der Erfindung liegt der Anlenkpunkt im wesent
lichen in einer Linie mit den vorderen Stützen der Blattfedern.
Dadurch ist die Auslenkung der Pendelstütze nur gering und die
Lage der Wanklenkachse wird günstig beeinflußt. Die Wanklenk
achse ist die das Rollzentrum der Achse mit dem Anlenkpunkt
verbindende Gerade. Ihre Lage bestimmt das Eigenlenkverhalten
des Fahrzeuges.
Wenn schließlich der Anlenkpunkt tiefer als das Rollzentrum
bzw. unter der die Rollachse liegt, erhält man eine vorwärts
abwärts geneigte Wanklenkachse, was zu dem generell erwünschten
untersteuernden Eigenlenkverhalten bei Rollen des Fahrzeuges um
die Fahrzeuglängsachse (genauer: um die Rollachse) führt, ohne
daß jedoch die Lage des Achskörpers in der Draufsicht sich
ändert.
Die erfindungsgemäße Achsaufhängung wird im folgenden anhand
der Darstellung eines Ausführungsbeispieles beschrieben:
Fig. 1 erfindungsgemäße Achsaufhängung in Seitenansicht,
Fig. 2 Grundriß zur Fig. 1,
Fig. 3 Axonometrische Darstellung mit Wanklenkachse.
In Fig. 1 und 2 bezeichnet 1 den nur teilweise abgebildeten
Fahrzeugkörper und 2 summarisch die Hinterachse, die an Rad
lagern 3 Räder 4 trägt und mit Stoßdämpfern 5 ausgerüstet ist.
Die Hinterachse 2 ist an Blattfedern 6 aufgehängt, die sich
über hintere schwenkbare 7 und vordere feste Blattfederlager 8
am Fahrzeugkörper 1 abstützen.
Ein die beiden Räder 4 verbindender Achskörper 10 besteht aus
einem gebogenen Rohr oder ähnlichem Profil, das im allgemeinen
U-förmig gebogen ist. Vorzugsweise ist es so gebogen, daß es
einen geraden Querträger 11 und Längsarme 12 bildet, so daß in
dem Raum zwischen den Rädern beispielsweise ein Akkumulator 9
untergebracht werden kann. Es könnte sich aber auch um eine
tiefliegende Ladefläche oder um einen Kofferraum handeln. Die
Längsarme 12 können gerade oder, wie in Fig. 1 abgebildet, bei
13 zusätzlich gekröpft sein, je nach baulichen und achsgeometri
schen Gegebenheiten.
In der Mitte des Achskörpers 10 befindet sich ein Anlenkpunkt
14. Er ist über einen Hals 15 mit dem Achskörper 10 verbunden,
könnte aber auch - wie in Fig. 1 strichliert angedeutet und
mit 16 bezeichnet - direkt auf diesem angeordnet sein. An dem
Anlenkpunkt 14 greift, beispielsweise über ein Kugelgelenk 18,
eine Pendelstütze 17 an, die mit einem oberen Kugelgelenk 19 an
einer fest mit dem Fahrzeugkörper 1 verbundenen Konsole 20 an
greift.
In Fig. 3 sind die kinematischen Verhältnisse an der erfin
dungsgemäßen Hinterachsaufhängung schematisch dargestellt. Da
bei ist der Angriffspunkt der Blattfeder 6 am Achskörper 10 mit
B bezeichnet und die Schwenkachse eines kinematisch der Blatt
feder entsprechenden fiktiven starren Längslenkers mit Bo. K
ist das Rollzentrum, das mittig auf der Verbindungsgeraden der
beiderseitigen Punkte B in der vertikalen Radsymmetrieebene E
liegt.
Bei einer gewöhnlichen Starrachse mit Blattfeder nach dem Stand
der Technik liegt sich die Wanklenkachse S parallel zur Ver
bindungsgeraden der beiden Punkte B, Bo durch das Rollzentrum
K. Sie weist vorwärts-aufwärts, wenn beide Enden der Blattfeder
gleich hoch gelagert sind. Wenn die Blattfedern aber wie in
Fig. 1 ein vorderes Blattfederlager 8 aufweisen, das tiefer
als das hintere Blattfederlager 7 liegt, liegt sie etwa
horizontal.
Bei der erfindungsgemäßen Achsaufhängung ergibt sich die Wank
lenkachse W als Verbindungsgerade des Rollzentrums K mit dem
Anlenkpunkt 14 des nur schematisch dargestellten Achskörpers 10
an der Pendelstütze 17. Es ist zu erkennen, daß diese vorwärts
abwärts geneigt ist und unter der Rollachse R, der Verbindungs
linie der Rollzentren K von Vorder- und Hinterachse zu liegen
kommt. Das bedeutet, daß sich der Achskörper 10 beim Rollen des
Fahrzeuges, wenn sich dieses etwa in einer Kurve nach außen
neigt, aber nur dann, im Sinne von Untersteuern einstellt. Da
diese Einstellung aber nur beim Einfedern der kurvenäußeren
Feder und entsprechenden Ausfedern der kurveninneren eintritt,
bedeutet sie keine seitliche Verschiebung des Achskörpers.
Es ist somit ganz einfach, durch Wahl der Höhe des Anlenkpunk
tes 14 die Lage der Wanklenkachse W und damit das gewünschte
unter- oder übersteuernde Verhalten des Fahrzeuges einzu
stellen. In Fig. 3 etwa ist der Anlenkpunkt 14 tiefer als das
vordere Blattfederlager 8 und die Rollachse R.
Von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann aber im Rahmen
der Erfindung abgegangen werden. So kann etwa die Pendelstütze
17 beliebig ausgebildet und auf andere Weise mit dem Anlenk
punkt 14 und dem Fahrzeugkörper 1 verbunden werden.
Claims (4)
1. Achsaufhängung für Kraftfahrzeuge bei der die beiden Räder
durch einen Achskörper verbunden sind, der mittels längsliegen
der Blattfedern am Fahrzeugkörper aufgehängt und gegenüber dem
Fahrzeugkörper gegen Verdrehung abgestützt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Achskörper (10) nach
vorne gekröpft ist und mit einem mittigen Anlenkpunkt (14) am
Fahrzeugkörper 1 abgestützt ist, wobei dieser Anlenkpunkt (14)
in Fahrzeuglängsrichtung beweglich, aber in vertikaler Richtung
fest ist.
2. Achsaufhängung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abstützung eine im wesent
lichen vertikale Pendelstütze (17) ist.
3. Achsaufhängung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anlenkpunkt (14) im wesent
lichen in einer Linie mit den vorderen Blattfederlagern (8)
liegt.
4. Achsaufhängung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anlenkpunkt (14) tiefer als
das Rollzentrum (K) der Achse bzw. die Rollachse (R) des
gesamten Fahrzeuges liegt.
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