DE4111107A1 - Verfahren fuer eine biopsie mittels einer duennen nadel oder eine gewebemarkierung in verbindung mit der mammographie und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für eine Biopsie mittels einer dünnen Nadel oder eine Gewebemarkierung der Mammadrüsen eines Patienten in Verbindung mit der Mammographie und auf eine Vorrichtung, welche gestattet, daß eine verdächti­ ge Stelle im Gewebe sich orten läßt und mittels einer dünnen Nadel eine Biopsie zur Probeentnahme vorgenommen werden kann. Beim Verfahren werden von einem stationären Zielobjekt Röntgenaufnahmen aus zwei Winkeln mit Hife eines sich drehenden Bildkopfes gemacht, wobei die Bilder auf einem gesonderten Meßtisch sich befinden, und die x-, y- und z-Koordinaten der gewünschten Stelle beim Zielobjekt werden auf an sich bekannte Weise auf der Grundlage der beiden Bilder ermittelt.

Insbesondere im Zusammenhang mit Mammographieuntersuchungen ist es häufig notwendig, einige interessierende Stellen im Zielobjekt beispielsweise zur Biopsie örtlich festzuhalten. In Verbindung mit der Mammographie wird häufig die Biopsie mittels einer dünnen Nadel beispielsweise zur Krebsdiagnostizierung eingesetzt. Ferner ist es in Verbindung mit einer Biopsie mittels einer dünnen Nadel möglich, interessierende Stelle mit Hilfe eines dünnen Fadens zu markieren, um einen chirurgischen Eingriff im Anschluß an die Biopsie zu erleichtern. Das Verfahren zur Ortung des Zielobjektes ist an sich bekannt. In der Veröffentlichung WO-88/01 847 sind ein Verfahren und eine Vorrichung zur stereotaktischen Biopsie von pathologischen Stellen im weiblichen Brustbereich beschrieben. Bei diesem Verfahren werden von dem Zielobjekt Röntgenaufnahmen aus zwei Richtungen gemacht, und der Ort der pathologischen Stelle wird auf der Basis dieser beiden Bilder bestimmt. Bei diesem Verfahren werden der Bildkopf und der Film stationär gehalten, und das Zielobjekt wird in horizontaler Richtung bewegt, um zwei Bilder zu erhalten. Das Verfahren ist für den Patienten unangenehm, und die Genauigkeit des Verfahrens kann hierunter leiden, da sich der Patient zwischen den Bildaufnahmen bewegen muß.

In EP-A-01 46 511 ist ein Verfahren zur Ortung eines dreidimen­ sionalen Zielpunktes im Zielobjekt unter Verwendung von Röntgenstrahlen angegeben. Bei diesem Verfahren werden von dem Zielobjekt aus zwei Richtungen Aufnahmen gemacht, und auf der Basis dieser Bilder werden die Ortskoordinaten x, y, z des Zielpunktes automatisch mit Hilfe eines Rechners ermittelt. Diese Koordinaten werden zu Motoren übertragen, welche die Nadelführung und hierdurch die Nadel bewegen. Wenn die Nadel ausgerichtet ist, beginnt der die Nadel vertikal bewegende Motor zu arbeiten, und die Probe wird automatisch entnommen. Dieses bekannte Verfahren hat jedoch die Nachteile, daß es einerseits in Folge der Automatisierung und dem Einsatz von Motoren teuer ist, und daß es zum anderen nicht patienten­ freundlich ist, da der Patient der "Gewalt" der Maschine ausgeliefert ist und auf die Automation vertrauen muß. Insbesondere bei älteren Patienten besteht ein Widerwillen gegen eine solche Untersuchung.

Die Erfindung zielt darauf ab, die vorstehend genannten Schwierigkeiten zu überwinden. Wesentliche Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind in den Ansprüchen angegeben.

Beim Verfahren nach der Erfindung werden von einem sich nicht bewegenden Gegenstand aus zwei Winkeln mit Hilfe eines sich drehenden Bildkopfes Aufnahmen gemacht, wobei der Projektions­ winkel etwa ±10° beträgt, die Bilder werden auf einem gesonderten Meßtisch gelegt, und die x-, y- und z-Koordinaten der gewünschten Stelle im Zielobjekt werden auf an sich bekannte Weise auf der Basis der beiden Bilder ermittelt. Anschließend wird die Meßeinrichtung auf dem Meßtisch auf die ermittelten x-, y-Koordinaten eingestellt, und die abnehmbare Nadelführung wird an einer festen Befestigungseinrichtung im Meßtisch angebracht. Die Nadelführung ist auf diese Koordinaten eingestellt, die von der Meßeinrichtung angezeigt werden. Die z-Koordinate wird beispielsweise mit Hilfe einer Skala in der Nadelführung eingestellt. Anschließend wird die voreingestellte Nadelführung an dem Mammographiegerät angebracht, und die Probe wird dadurch entnommen, daß die Nadel manuell in das Zielobjekt gedrückt wird.

Eine mathematische Beschreibung der Ermittlung der gewünschten Stelle im Zielobjekt auf der Basis von zwei Bildern ist beispielsweise in der Veröffentlichung WO-88/01 847 angegeben.

Die Vorrichtung nach der Erfindung für eine Biopsie mittels einer dünnen Nadel in Verbindung mit der Mammographie weist folgendes auf:
ein Mammographiegerät, das einen sich drehenden Bildkopf zur Aufnahme von zwei Bildern eines Gegenstandes aus zwei Winkeln hat, eine abnehmbare Nadelführung, die an einer festen Einrichtung im Mammographiegerät angebracht werden kann, ein gesonderter Meßtisch, der eine Meßeinrichtung hat, welche unter Verwendung der x-, y- und z-Koordinate der gewünschten Stelle im Zielobjekt aus Ermittlung aus dem Bildpaar auf an sich bekannte Weise bestimmen kann, und eine feste Einrichtung im Meßtisch für die Nadelführung, um die Nadelführung auf die ermittelten Koordinaten einzustellen. Der wesentliche Gedanke hierbei ist darin zu sehen, daß die festen Anbringungseinrich­ tungen am Meßtisch und am Mammographiegerät sich auf der gleichen Position bezüglich der ermittelten Koordinaten befinden, so daß die Nadelführung an die gewünschte Stelle gebracht und hierauf ausgehend von dem Meßtisch voreingestellt werden kann, bevor sie an der Anbringungseinrichtung im Mammographiegerät angebracht wird.

Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung lassen sich wirtschaftlich durchführen, da keine teuren Automations­ einrichtungen zum Bewegen und Einstellen der Nadelführung erforderlich sind. Ferner sind das Verfahren und die Vorrich­ tung nach der Erfindung äußerst patientenfreundlich, da die Nadelführung abnehmbar ist, und somit der Patient in das Mammographiegerät ohne die Nadel gehen kann, welche einige Patienten allein beim Anblick abschreckt. Beim Verfahren nach der Erfindung ist die Nadelführung an dem Meßtisch voreinge­ stellt und wird dann in der voreingestellten Weise in den Sichtbereich des Patienten gebracht und am Mammographiegerät angebracht. Die Biopsie selbst wird dadurch ausgeführt, daß die Nadel manuell nach unten gedrückt wird, wobei durch die Anwesenheit einer den Eingriff vornehmenden Person eine menschliche Begleitung vorhanden ist, was auf den Patienten vertrauenerweckend wirkt.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachstehend anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Meßtisches, mittels dem die x-, y- und z-Koordinaten des Zielobjekts bestimmt werden,

Fig. 2 eine schematische Ansicht zur Verdeutlichung eines Teils eines Mammographiegerätes mit einer Nadelführung und einem Nadelhalter, und

Fig. 3 eine schematische Vorderansicht der Nadelführung mit dem Nadelhalter.

Der in Fig. 1 gezeigte Meßtisch weist einen Leuchttisch 1 auf, auf dessen Oberseite zwei Bilder 2 gelegt werden, die von zwei unterschiedlichen Winkeln her aufgenommen sind. Der Schnitt­ punkt 5 der Digitalmeßmarken 3 und 4 fluchtet mit den Zielpunk­ ten im Bild, und die Koordinaten des gewünschten Punktes im Zielobjekt werden mit Hilfe eines Rechners ermittelt. Am Rand des Meßtisches ist eine feste Halteeinrichtung 6 zum Anbringen der Nadelführung vorgesehen. Die Meßmarkierungen 3 und 4 werden an die x- und y-Koordinaten, die man vom Rechner erhalten hat, gebracht, und nach Maßgabe dieser Koordinaten werden die x- und y-Koordinaten der Nadelführung eingestellt. Die z-Koordinate wird beispielsweise unter Verwendung einer Skala in der Nadelführung eingestellt.

Fig. 2 zeigt den Kassettentisch 7 und die Druckplatte 8 des Mammographiegerätes, wobei in der Druckplatte eine feste Halteeinrichtung 9 zum Anbringen der Nadelführung 10 vorgesehen ist. Das aufzunehmende Zielobjekt wird zwischen den Kassetten­ tisch 7 und die Druckplatte 8 gelegt. Die Halteeinrichtung 9 befindet sich in derselben Position bezüglich den x-, y- und z-Koordinaten wie die Halteeinrichtung 6 am Meßtisch. Die Nadelführung hat Stellschrauben 11, 12 und 13 zur Einstellung der Koordinaten. Der Nadelhalter 14 ist gesondert von der Nadelführung ausgelegt und läßt sich unmittelbar vor der Biopsie montieren.

Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht der Nadelführung mit dem Nadelhalter. Die Figur zeigt die Einstellschraube 13 für die x-Koordinate.

Claims (4)

1. Verfahren für die Biopsie mittels einer dünnen Nadel in Verbindung mit der Mammographie bei dem von einem stationären Zielobjekt aus zwei Winkel mit Hilfe eines sich drehenden Bildkopfes Aufnahmen gemacht werden, die Bilder auf einen gesonderten Meßtisch gelegt werden, und die Koordinaten der gewünschten Stelle im Zielobjekt auf an sich bekannte Weise auf der Basis der beiden Bilder ermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine lösbare Nadelführung während der Anordnung am Meßtisch auf der Basis der ermittelten Koordinatenwerte einge­ stellt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingestellte Nadelführung an dem Mammographiegerät derart angebracht wird, daß die Befestigungsstelle im wesentlichen die gleiche wie der Befestigungspunkt an dem Meßtisch bezüglich den ermittelten Koordinaten ist.

3. Vorrichtung zur Biopsie mittels einer dünnen Nadel in Verbindung mit der Mammographie, mit einem Mammographie­ gerät, das einen sich drehenden Bildkopf zur Aufnahme von zwei (2) Aufnahme des Zielobjektes aus zwei Winkeln hat, einer lösbaren Nadelführung (10), die an einer festen Halteeinrichtung (9) im Mammographiegerät angebracht werden kann, einem gesonderten Meßtisch, mittels dem eine Meßeinrichtung (3, 4) die x-, y- und z-Koordinaten der gewünschten Stelle im Zielobjekt durch die Ermittlung aus dem Bildpaar (2) auf an sich bekannte Weise bestimmen kann, und mit einem Meßtisch, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßtisch eine feste Halteeinrichtung (6) für die Nadelführung (10) zur Einstellung der Nadelführung auf die ermittelten Koordinaten hat, wobei sich die festen Halteeinrichtungen am Meßtisch und im Mammographiegerät im wesentlichen an derselben Position bezüglich der ermittelten Koordinaten befinden.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtungen (3, 4) digital arbeiten.