DE4110200C2 - Verfahren zur Herstellung eines Spreizdübels aus Kunststoff - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Spreizdübels aus
Kunststoff mit einer durchgehenden Längsbohrung und einem ungeschlitzten Kopfteil
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Spreizdübel aus Kunststoff werden üblicherweise in Hülsenform im Spritzgussverfahren
hergestellt. Zur Ausformung der Längsbohrung wird als Kern ein glatter Dorn verwendet,
der zum vorderen Ende hin verjüngt ausgebildet ist. Dadurch entsteht eine sich konisch
verengende Längsbohrung, die kleiner ist als der Außendurchmesser der in die
Längsbohrung einzudrehenden Befestigungsschraube. Durch über einen Teil der Länge
des Spreizdübels verlaufenden Längsschlitze entstehen Spreizschenkel, die beim
Eindrehen der Befestigungsschraube in die sich verengende Längsbohrung gegen die
Wandung des Bohrloches verpresst werden. Dabei schneidet sich das Gewinde der
Befestigungsschraube in das Dübelmaterial ein. Das hierfür erforderliche Drehmoment
steigt jedoch sehr schnell mit der Länge des Dübels an, wobei zwangsläufig im vorderen
Bereich die größte Spreizkraft erzeugt wird. Um bei langen Dübeln die Schraube
vollständig eindrehen zu können, ist es notwendig, im hinteren Bereich auf die
Erzeugung von Spreizkraft teilweise oder vollständig zu verzichten.
Desweiteren ist es nach dem bekannten Herstellverfahren nur eingeschränkt möglich, in
die Längsbohrung des Spreizdübels eine Gewindeprofilierung einzubringen, um das
Eindrehmoment für die Befestigungsschraube zu reduzieren.
Aus der US-PS 4,978,265 ist ein Verfahren bekannt, das durch Zusammenrollen eines
aus mehreren zusammenhängen Stegen bestehenden Bandes die Herstellung einer als
Dübel verwendbaren Hülse ermöglicht. Da die Stege im Wesentlichen einen
rechteckigen Querschnitt aufweisen, entsteht beim Zusammenrollen zu einer Hülse an
der Außenkontur entsprechende Lücken, so dass nur ein Teil der Außenkontur zur
Erzeugung einer Spreizkraft wirksam wird. Darüber hinaus befinden sich bei dem in der
Weise hergestellten Dübel die eine Spreizwirkung erzeugenden Mittel an der
Außenfläche, während die Innenkontur völlig glatt ist. Durch die an der Außenfläche
angeordneten Sperrmittel wird beim Einschieben der zusammengerollten Hülse in ein
Bohrloch die einzelnen Stege nach innen gedrückt, so dass eine sich verengende
Längsbohrung entsteht. Beim Eindrehen der Schraube werden die Stege dann wieder
radial nach außen gedrückt, so dass die Sperrmittel sich in der Bohrlochwandung oder
an der Rückseite der Platte verhaken. Desweiteren weist die Innenkontur der
Längsbohrung keine Gewindeprofilierung auf, so dass durch Einschneiden der Schraube
in die Wandung ein erhebliches sich nicht in Spreizkraft umsetzendes Eindrehmoment
aufzuwenden ist.
Ein aus Blech hergestellter Hohlraumdübel ist aus der US-PS 1,208,999 bekannt. Nach
dem Zusammenrollen wird die Hülse über am Fußteil angeordnete Verbindungsmittel
zusammengehalten. Durch Eindrehen einer Schraube in ein Gewindeloch des Fußteils
wird das Fußteil gegen die Rückseite einer Platte gezogen, wobei den Mittelbereich des
Dübels bildende Schenkel ausknicken und an der Rückseite ein Gegenlager ausbilden.
Bei dem bekannten Dübel handelt es sich demzufolge um keinen Spreizdübel, der durch
Eindrehen einer Schraube in die verengte Längsbohrung Spreizkraft erzeugt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellverfahren für einen Spreizdübel
aus Kunststoff bereitzustellen, das es ermöglicht, die Innenkontur der Längsbohrung des
Dübels mit einer Gewindeprofilierung zu versehen und in der Weise optimal zu
gestalten, dass eine gleichmäßige Verspreizung des Dübels auf seiner gesamten
Spreizlänge bei geringem Eindrehmoment der Schraube möglich wird.
Die Lösung dieser Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches
1 erreicht. Die Herstellung des Spreizdübels erfolgt in der Weise, dass die Segmente
jeweils im Querschnitt einen Viertelkreisabschnitt bilden und an ihren Längskanten
zusammenhängend und nebeneinander angeordnet gespritzt werden. An der Stirnseite
eines Segmentes wird das Kopfteil und an den Außenlängsseiten der beiden äußeren
Segmente werden Verbindungsmittel in Form von Zapfen und Nuten angespritzt, die
nach dem Spritzen und Zusammenrollen der Segmente zur Bildung der Zylinderform des
Spreizdübels durch Zusammenstecken verriegelt werden.
Mit diesem Herstellverfahren ist es möglich, den Dübel in Segmente zu unterteilen und
die Längsbohrung mit im Abstand nacheinander angeordneten Querrippen zu versehen.
Um das Eindrehen der Befestigungsschraube zu erleichtern, sind die Querrippen der
einzelnen Segmente der Gewindesteigung der Befestigungsschraube entsprechend
versetzt zueinander angeordnet. Bei einer der Gewindesteigung entsprechenden
Schrägstellung der Querrippen ergibt sich ein fortlaufender Gewindegang mit einer
Kernbohrung, die kleiner ist als der Kerndurchmesser der Befestigungsschraube.
Dadurch werden die Segmente beim Eindrehen der Befestigungsschraube nach außen
gedrückt und eine Spreizkraft erzeugt, die im Bohrloch eines Vollbaustoffes oder in den
Querstegen eines Hohlkammerbausteines zu einem Reibschluss und in Freiräumen zu
einer wulstartigen Ausbauchung führt. Durch die auf der gesamten Länge des
Spreizabschnittes gleichbleibenden Spreizkraft wird eine gleichmäßige und
materialschonende Spannungsverteilung erreicht. Da sich außerdem das Gewinde der
Befestigungsschraube nicht in den Dübelwerkstoff einschneiden muss, kann mit einem
geringen Eindrehmoment eine hohe Haltekraft erreicht werden. Der erfindungsgemäße
Dübel eignet sich insbesondere für den Einsatz in Hohlkammerbausteinen, da in allen
für die Verankerung zur Verfügung stehenden Querstegen die gleiche Spreizkraft
erzeugt wird. Zusätzlich bilden die wulstartigen Ausbauchungen in den Freiräumen des
Hohlkammerbausteins an der Rückseite der Querstege Gegenlager, die zu einer
weiteren Steigerung des Haltewertes beitragen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann an der Stirnseite des Segments, das
im zusammengeklappten Zustand des Spreizdübels dem Segment mit Kopfteil diametral
gegenüberliegt, ein T-förmiger Zapfen angespritzt werden, der in eine entsprechende T-
förmige Aussparung des Kopfteiles eingeklipst wird. Dadurch wird eine bessere
Anbindung des Spreizabschnittes an das Kopfteil erreicht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 den Dübel als Spritzteil mit aufgeklapptem Spreizabschnitt in Draufsicht
und im Schnitt,
Fig. 2 einen Querschnitt des zusammengeklappten Spreizabschnittes und
Fig. 3 den in einem Hohlkammerbaustein verankerten Spreizdübel.
Der aus Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellte Spreizdübel besteht aus dem un
geschlitzten, hülsenförmigen Kopfteil 1, an dem ein Rand 2 als Durchschiebsicherung
angespritzt ist. Der Spreizabschnitt 3 des Dübels wird durch vier Segmente 3a, 3b, 3c,
3d gebildet, die einen Viertelkreisabschnitt als Querschnitt aufweisen. In der Spritzform
sind diese Segmente nebeneinander so angeordnet, daß beim Spritzen die Segmente
an ihren Längsseiten durch eine Spritzhaut 4 miteinander verbunden sind.
Durch Zusammenklappen der Segmente entsteht der zylinderförmige Spreizabschnitt 3
gemäß Fig. 2. Zusammengehalten werden die Segmente durch an den Längsseiten
der beiden äußeren Segmente 3a, 3d angespritzten Verbindungsmittel in Form von
Zapfen 5 und Nuten 6, die mit einem leichten Preßsitz oder einer geringfügigen Hinter
schneidung ineinander passen. Zur Verbesserung des Anschlusses des Spreizab
schnittes 3 am Kopfteil 1 kann das dem Segment 3c gegenüberliegende Segment 3a
einen T-förmigen Zapfen 7 an seiner Stirnseite aufweisen, das in die entsprechende
Aussparung 8 des Kopfteiles 1 eingeklipst wird.
Durch die Herstellung des Dübels mit aufgeklappten Segmenten ist es möglich, die
Innenflächen der Segmente mit nacheinander angeordneten Querrippen 9 zu versehen.
Diese Querrippen 9 sind der Gewindesteigung der Befestigungsschraube entsprechend
zueinander versetzt und schrägverlaufend angeordnet. Dadurch entsteht beim Zusam
menklappen der Segmente ein die Gewindesteigung der Befestigungsschraube auf
weisendes Innengewinde. Durch das dem Gewindeprofil der Befestigungsschraube
gegenüber vergrößerte Profil der Querrippen wird beim Eindrehen der Befestigungs
schraube Material verdrängt, das an der Außenwandung der Segmente zu einer Ver
pressung im Bohrloch des Mauerwerks führt.
In Fig. 3 ist die Verankerung des erfindungsgemäßen Spreizdübels in einem Hohl
kammerbaustein dargestellt. Der Dübel wird durch die Aufnahmebohrung 10 des zu
befestigenden Gegenstandes 11 und des Hohlkammerbausteines 12 soweit einge
schoben, bis der Rand 2 des Dübels in der entsprechenden Senkung des zu befestigen
den Gegenstandes 11 zur Anlage kommt. Danach wird die Befestigungsschraube 13 in
die Längsbohrung 15 des Dübels vollständig eingedreht. Beim Eindrehen werden die
gewindeförmig angeordneten Querrippen 9 der Segmente 3a, 3b, 3c, 3d durch das
Gewinde 14 der Befestigungsschraube 13 nach außen verpreßt, so daß in den Bohrun
gen 10 der Querstege des Hohlkammerbausteines 12 ein Reibschluß entsteht. Außer
halb der Querstege in den Freiräumen 16 des Hohlkammerbausteines 12 werden die
Segmente bauchförmig aufgedrückt, so daß sich an der Rückseite dieser Querstege ein
wulstartiges Gegenlager bildet.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Spreizdübels aus Kunststoff mit einer
durchgehenden Längsbohrung und einem ungeschlitzten Kopfteil, an den sich ein
aus mehreren Segmenten bestehender und mit einer Befestigungsschraube
spreizbarer Dübelabschnitt anschließt, wobei die Segmente an ihrer die
Längsbohrung bildenden Innenwandung mit im Abstand nacheinander
angeordneten Querrippen versehen sind, die der Gewindesteigung der
Befestigungsschraube entsprechend zueinander versetzt sind, und deren Profil
größer ist als das Gewindeprofil der Befestigungsschraube, dadurch
gekennzeichnet, dass die Segmente (3a, 3b, 3c, 3d) jeweils im Querschnitt einen
Viertelkreisabschnitt bilden und an ihren Längskanten (4) zusammenhängend und
nebeneinander angeordnet gespritzt werden, wobei an der Stirnseite eines
Segmentes (3c) das Kopfteil (1) und an den Außenlängsseiten der beiden äußeren
Segmente (3a, 3d) Verbindungsmittel in Form von Zapfen (5) und Nuten (6)
angespritzt werden, und dass nach dem Spritzen durch Zusammenklappen der
Segmente (3a, 3d) und Verriegeln der Nuten (6) und Zapfen (5) die Zylinderform
des Spreizdübels gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Stirnseite des
Segments (3a), das im zusammengeklappten Zustand des Spreizdübels dem
Segment (3c) mit Kopfteil (1) diametral gegenüberliegt, ein T-förmiger Zapfen (7)
angespritzt wird, der in eine entsprechende T-förmige Aussparung (8) des
Kopfteiles (1) eingeklipst wird.
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- 1991-03-28 DE DE19914110200 patent/DE4110200C2/de not_active Expired - Fee Related
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