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Zusammefassung
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Es wird ein neues Schneidwerkzeug angegeben, das sich sehr gut zur
Vorbereitung von Reifen für das Wiederanbringen einer neuen Lauffläche bei der Runderneuerung
eignen, jedoch auch für viele andere Anwendungen geeignet sind, wo verhältnismäßig
große Späne aus Reifenmaterial abgetrennt und abgeführt werden müssen. Das neue
Schneidwerkzeug arbeitet mit erheblich größerer Arbeitsgeschwindiqkeit und mit erheblich
geringerem Energieverbrauch. Es hat auch eine erheblich verbesserte Standzeit. Bei
einer Ausführungsform besteht das verbesserte Schneidwerkzeug aus einem hohlzylindrischen
Körper, bei dem an den beiden Längsenden die Innenoberfläche so bearbeitet ist,
daß eine Schneidkante erhalten wird, die nur einen sehr kleinen, an der Werkstückoberfläche
angreifenden Schneidwinkel hat. Das Schneidwrkzeug mit zylindrischer Form kann derart
auf einem Werkzeugträger angebracht werden, daß die abgetrennten Späne durch die
hohle Mitte des Schneidwerkzeuges und von der Werkstückoberfläche weggefördert werden.
Auf diese Weise wird verhindert, daß die abgetrennten Späne bei nachfolgenden Schneidschritten
stören. Da sich die Schneidkante um den gesamten Umfang des Schneidwerkzeuges erstreckt,
kann sie eine Kerbe in der Werkstückoberfläche erzeugen, die sich bis zu 1800, den
Wert 1800 eingeschlossen um die Schneidkante herum erstreckt. Hierdurch wird die
bei der Relativbewegung zwischen den Schneidwerkzeugoberflächen und den Werkstückoberflächen
erzeugte Reibungswärme erheblich vermindert oder sogar ganz ausgeräumt. Dadurch,
daß man an den beiden Längsenden des Schneidwerkzeuges eine sich über volle 3600
erstrekkende
Schneidkante vorsieht, wird die nutzbare Lebensdauer
des Schneidwerkzeuges erhöht, da man aus einem einzigen Schneidwerkzeug mindestens
vier Kliqpnkanten erhalten kann, einfach dadurch, daß man das Schneidwrkzeug um
die Längsachse und/oder die transversale Achse um 1800 dreht, wenn der erste Schneidenabschnitt
und später verwendete Schneidenabschnitte stumpf werden. Da beide Längsenden des
Schneidwerkzeuges mit Schneidkanten versehen sind, kann das Sineidwerkzeug leicht
derart auf einem umlaufenden Werkzeugträger angebracht werden, daß letzterer in
beiden Drehrichtungen betrieben werden kann.
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Bei einer anderen Ausführungsform hat das Schneidwerkzeug im wesentlichen
U-#mige Gestalt. Es ist jedoch ebenfalls an mindestens einem Längsende durch Bearbeitung
zu einer Schneidkante angeschärft, die einen kleines Schneidwinkel hat, mit dem
die Werkstückoberfläche bearbeitet wird. Auch dieses U-förmige Schneidwerkzeug kann
eine Kerbe bis zu 1800 (dieser Wert eingeschlossen erzeugen, und bei ihm werden
in ähnlicher Weise die erzeugten Späne durch den Mittenabschnitt des Schneidwerkzeuges
abgeführt. Auf diese Weise wird wiederum eine Störung nachfolgender Schritte durch
Späne verhindert. Darüber hinaus können diese beiden Ausführungsformen mit einem
bogenförmigen Abschnitt der Schneidkante ausgebildet sein.
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Hierdurch wird die Länge der Schneidkante vergrößert, die in Eingriff
zin Werkstück steht. Darüber hinaus erhält man zusätzliche transversale Schneidwinkel,
was die Effizienz des Schneidwerkzeuges weiter erhöht.
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Es werden ferner Befestiqungseinrichtungen für die verschiedenen Schneidwrkzeugkonfigurationen
angegeben, welche ein Anbringen der Schneidwerkzeuge an einem umlaufenden Rad derart
ermöglichen, daß ein negativer Anstellwinkel erhalten wird. Auf diese Weise ist
ein Zwischenraum zwischen der hinteren Kante des Sdneidwerkzeuges und dem Werkstück
sichergestellt, an welchem das Schneidwerkzeug angreift. Durch diese Befestigungseinrichtung
wird sowohl der Bewegungswiderstand sehr klein gehalten als auch die Reibung und
die Wärme, welche durch die Reibungshemmunq erzeugt werden.
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Die Erfindung betrifft Schneidwerkzeuge, welche auf einem bewegbaren
Werkzeugträger befestigabar sind; sie betrifft insbesondere derartige Schneidwerkzeuge,
welche sich zur Verwendung bei der Runderneuerung von Reifen eignen, um von den
Reifen in Vorbetung des Aufbringens der neuen Lauffläche Material abzunehmen.
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Bei der Vorbereitung von Reifen bzw. Decken für das Anbringen einer
neuen Lauffläche müssen zunächst die Überreste der vorhandenen Lauffläche und ein
Teil des darunterliegenden Materials entfernt werden, damit der Durchmesser der
Decke so stark verkleinert wird, daß die neue Lauffläche aufgebracht werden kann,
ohne daß die vorgegebene Endgröße des Reifens dabei überschritten wird, Bei dieser
Vorbereitung müssen große Mengen Reifenmaterial von der Decke abgetrennt werden.
Dieses Entfernen großer Mengen an Reifenmaterial erfolgt gegenwärtig unter Verwendung
verschieden ausgebilbter
Raspelwerkzeuge, die entweder stationär
sind oder an umlaufenden Rädern befestigt sind. Durch derartige Raspelwerkzeuge
wird das Reifenmaterial mehr oder weniger abgeschliffen. Dieses Abschleifen benötigt
verhältnismäßig viel Zeit, und es entstehen dabei sehr kleine Teilchen, was die
Verwendung besonders ausgebildeter Staubsammelanlagen erforderlich macht, damit
die Umweltverschmutzung klein gehalten wird. Sind derartige Staubpartikel in großer
Konzentration vorhanden, so besteht auch erhöhte Feuergefahr und es muQ mit gesundheitlichen
Schäden gerechnet werden. Die jüngste Gesetzgebung auf dem Gebiet des Umweltschutzes
verlangt, daß Werkstätten oder Fabriken, in denen Reifen runderneuert werden,besonders
ausgebildete, kostspielige Einrichtungen zur Verhinderung von Umweltverschmutzung
installieren, welche den durch diese Raspelwerkzeuge erzeugten Staub und Rauch noch
besser sammeln, damit die durch derartige Runderneuerunqsanlagen erzeugten Umweltbelastungen
möglichst klein gehalten werden. Derartige Anlagen sind sowohl von den Installationskosten
als auch von den Wartungskosten her sehr kostenintensiv. Dies führt zu einer erheblichen
Vergrößerung der bei der Runderneuerung von Reifen anfallenden Kosten, Die Raspelwerkzeuge
arbeiten darüber hinaus verhältnismäßig langsam, und der sehr starke Reibungseingriff
zwischen dem Raspelwerkzeug und der Reifendecke führt zu ganz erheblicher Wärmeentwicklung.
Dies führt einerseits dazu, daß das Raspelwerkzeug auge.
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glüht wird und infolgedessen seine Schneidkanten rasch stumpf wden.
Die Standzeit der Raspelwerkzeuge wird hierdurch sehr stark verkleinert. Darüber
hinaus muE eine erhebliche Antriebsleistung
bereitgestellt werden,
um die Vorrichtung anzutreiben. Andererseits führt die beim Abnehmen von Reifenmaterial
durch Raspelwerkzeuge erzeugte Hitze dazu, daß die Reifendecke versengt oder verbrannt
wird. Damit ist sie nicht mehr zum Aufbringen einer neuen Lauffläche geeignet .Alle
diese Faktoren zusammen führen dazu, daß die Runderneuerungskosten für Reifen erheblich
vergrößert werden, möglicherweise sogar so,stark erhöht werden, daß eine Runderneuerung
aus Kostengründen nicht mehr angezeigt ist.
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Es ist deshalb von großer Bedeutung, daß für die Runderneuerungsindustrie
verbesserte Schneidwerkzeuge geschaffen werden, die mit besserem Wirkungsgrad arbeiten,
weniger Antriebsleistung benötigen weniger Wärme erzeugen, weniger oder gar keinen
Rauch und Staub erzeugen, mit höherer Geschwindigkeit arbeiten können und eine höhere
Standzeit haben.
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Durch die vorliegende Erfindung soll daher ein verbessertes Schneidwerkzeug
geschaffen werden, das sich für eine Vielzahl von Anwendungsfällen beim Zerspanen
von Material eignet.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Schneidwerkzeug
gemäß Ansnruch 1.
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Das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug hat den Vorteil, daß es mit besserem
Wirkungsgrad arbeitet, eine sehr große Lebenserwartung hat und leicht ausgetauscht
werden kann.
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Das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug kann ferner bei Bewegung in beliebiger,
von zwei entgegengesetzt gerichteten Bewegungsrichtungen Material zerspanen Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges ist der, daß es Kerben
erzeugen kann, die sich bis zu 1800 um die Schneidkante herum erstrecken.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges ist der,
daß es unter Verwendung eines einzigen Schneidwerkzeugkörpers mit einer Mehrzahl
von Schneidkanten versehen werden kann.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schneidwrkzeuges ist der,
daß es mit geringen Kosten hergestellt werden kann und nur geringe Antriebsleistung
benötigt.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges ist der,
daß es das Material in verhältnismäßig großen Spänen abhebt und dadurch auch die
Menge von Staubpartikeln vermindert, die sonst in der Luft schweben.
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Ein weiterer Vorteil ist der, daß das Schneidwerkzeug wenig störanfällig
ist; es hat nämlich gehärtete Schneidkanten, was eine hohe Lebenserwartung sicherstellt.
Dennoch hat es einen verhältnismäßig gut verformbaren Schneidwerkzeugkörper, so
daß ein Zerspringen des Schneidwerkzeuges ausgeräumt ist.
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Ein weiterer Vorteil ist der, daß der Reibungseingriff in das Werkstück
erheblich vermindert ist.
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Schließlich hat das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug auch noch den
Vorteil, daß mit ihm erheblich verminderte Arbeitstemperaturen erhalten werden und
die Rauchbildung praktisch ausgeräumt ist.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert.
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In dieser zeigen: Fig. 1 eine seitliche Ansicht eines Schneidwerkzeuges
und eines Teiles eines zugeordneten Trägerrades; Fig. 2 einen Schnitt durch das
in Fig .1 gezeigte Schneidwerkzeug und den in Fig .1 gezeigten Werkzeugträger längs
der Linie 2-2, wobei zusätzlich die Befestigungseinrichtung gezeigt ist, über die
das Schneidwerkzeug mit dem Trägerrad verbunden ist; Fig .3 einen Schnitt durch
das vom Trägerrad abgenommene Schneidwerkzeug nach den Fig. 1 und 2 längs der Linie
3-3 von Fig. 2; Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines weiteren Schneidwerkzeuges;
Fig. 5 einen Schnitt durch das Schneidwerkzeug nach Fig. 4 längs der Linie 5-5;
Fig .6 eine Aufsicht auf das Sdneidwerkzeug nach Fig.4,
wobei jedoch
die Schneidkante abgewandelt ist; Fig. 7 bis 11 perspektivische Ansichten weiterer
Sdneidwerkzeuge, wobei in Fig. 11 das Schneidwerkzeug zusätzlich so gezeigt ist,
wie es auf einem Werkzeugträger angeordnet ist, der gestrichelt wiedergegeben ist;
Fig. 12 einen Schnitt durch das Schneidwerkzeug nach Fig ,11 längs der Linie 12-12,
wobei jedoch die Halteplatte weggelassen ist, über die das Schneidwerkzeug mit dem
Werkzeugträger verbunden ist; Fig. 13 eine auseinandergezogene Darstellung des Schneidwerkzeuges
nach Fig. 11, wobei die Halteplatte über dem Schneidwerkzeug liegend wiedergegeben
ist; Fig. 14 eine Befestigungseinrichtung, die zusammen mit den Schneidwerkzeugen
nach den Fig. 1,7,lo verwendbar ist, um diese an einem Trägerrad anzubringen; Fig.
15 eine Aufsicht auf einen Abschnitt der Befestigungseinrichtung nach Fig. 14; Fig.
16 eine anstelle der Befestigungseinrichtung nach Fig. 14 verwendbare und dieser
ähnelnde Befestigungseinrichtung, welche fest mit einem Abschnitt eines umlaufenden
Trägerrades verbunden ist; Fig. 17 eine Befestigungseinrichtung, die sich insbesondere
zum festen Verbinden der in den Fig. 4,8,9 gezeigten Schneidwerkzeuge mit einem
umlaufenden
Trägerrad eignet; Fig. 18 einen Schnitt durch die Befestigungseinrichtung
nach Fig. 16 längs der Linie 18-18 von Fig. 16; Fig. 19 eine seitliche Ansicht eines
Trägerrades, an dem eine Mehrzahl von Schneidwerkzeugen befestigt ist; Fig. 20 eine
ähnliche Ansicht wie in Fig . 19, in der eine abgewandelte Art der Anbringung der
Schneidwerkzeuge an einem Trägerrad gezeigt ist.
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Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein erstes, insgesamt mit lo bezeichnetes
Schneidwerkzeug. Dieses hat im wesentlichen zylindrische Gestalt und weist eine
Bohrung 12 auf, welche sich durch die Mitte des Schneidwerkzeuges erstreckt. Das
Schneidwerkzeug lo ist aus dünnem Rohrmaterial hergestellt, z.B. aus einem niedrigen
Kohlenstoffgehalt aufweisenden, weichen Stahlrohr, das eine Wandstärke von vorzugsweise
o,75 mm (o,o30 Zoll) oder weniger aufweist. Für diese Anwendungen kann im Hinblick
auf die mechanische Festigkeit eine größere Wandstärke angezeigt sein. Das Rohr
kann einen beliebigen geeigneten Durchmesser haben, und seine Länge ist durch die
gewünschte mechanische Festigkeit vorgegeben, die bei dem in Aussicht genommenen
Einsatz benötigt wird. Die Innenseite 14 der Wand des Schneidwerkzeuges lo ist bei
den Endabschnitten 16,18 schräg nach außen verlaufend angestellt, und zwar um den
gesamten Umfang herum.
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Auf diesE Weise wird ein Schneidwinkel 20 (vgl. Fig. 3) erhalten,
der vorzugsweise 300 oder weniger beträgt. Das Schneidwerkzeug
weist
somit zwei scharfe, in Eingriff mit einem Werkstück bewegbare Schneidkante 22,24
auf, die sich an beiden Enden des Werkzeuges um den gesamten Umfang herum erstrecken.
Man erhält so zumindest vier getrennt veniendbare Schneiden auf einem einzigen Schneidwerkzeugkörper.
Eine jede dieser Schneiden ermöglicht dem Schneidwerkzeug lo eine Kerbe zu schneiden
und freizulegen, die sich über bis zu 18o0, letzteren Wert eingeschlossen, über
den Umfang des Schneidwerkzeuges erstreckt. Wenn die erste Schneide stumpf geworden
ist, so kann man das Schneidwerkzeug um 1800 drehen, so daß eine ganz neue Schneide
zur Werkstückoberfläche weist.
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Üblicherweise wird eine Mehrzahl von Schneidwerkzeugen lo am Umfang
eines umlaufenden Trägerrades in Abstand voneinander angeordnet. Die Fig. 1 und
2 zeigen eine Möglichkeit der Befestigung von Schneidwerkzeugen lo an einem Trägerrand
24'. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, hat das Trägerrad 24' eine in seiner Mantelfläche
28 vorgesehene Ausnehmung 26. Die Ausnehmung 26 hat eine in transversaler Schnittansicht
gesehen bogenförmige Bodenfläche 30, die geringfügig in radialer Richtung nach innen
geneigt verläuft. Die Ausnehmung 26 hat ferner einen im wesentlichen ebenen hinteren
Wandabschnitt 31, welcher sich im wesentlichen in radialer Reich.
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tung nach außen erstreckt und senkrecht auf der Bodenfläche 30 steht.
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Vorzugsweise hat die Ausnehmung 26 solche Länge und Tiefe, daß die
vordere untere Schneide 34 zur Mantelfläche 28 des Trägerrades 24' bündig ist. Auf
diese Weise erhält man für das Schneidwerkzeug lo eine Stützflächhaximaler Abmessung.
In dem Boden der Ausnehmung 26 ist in der Mitte eine Gewindebohrung 36 vorgesehen,
in welche eine
Schraube 38 eingeschraubt werden kann. Das Schneidwerkzeug
lo hat zwei einander diametral gegenüberliegende Öffnungen 40,42, welche durch die
Seitenwände des Schneidwerkzeuges hindurchgehen. Die Öffnungen 40,42 dienen jeweils
zur Aufnahme einer Schraube 38.
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Auf diese Weise kann das Schneidwerkzeug lo um 180° um seine Längsachse
gedreht werden, nachdem die zuerst verwendete Schneide stumpf geworden ist. Um das
Sdneidwerkzeug lo am Trägerrad 24' zu befestigen, wird ersteres in der Ausnehmung
26 angeordnet. Dann wird ein Klemmkörper 44 in die Bohrung 12 eingesetzt, welcher
eine ebene Oberseite 46 und eine bogenförmige Unterseite 48 aufweist. Daraufhin
wird die Schraube 38 durch eine öffnung So im Klemmkörper 44 und entweder die öffnung
40 oder die Öffnung 42 des Schneidwerkzeuges hindurchgeführt und in der Gewindebohrung
36 des Trägerrades 24' festgezogen.
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Wie aus Fig ,1 ersichtlich ist, ist das Sineidwerkzeug lo auf dem
Trägerrad 24' vorzugsweise mit kleinem negativem Anstellwinkel 52 angeordnet. Dieser
negative Anstellwinkel verbessert das gesamte Leistungsvermögen des Schneidwerkzeuges
lo erheblich, da so ein Freiwinkel 54 zwischen der am Werkstück angreifenden Schneidkante
22 und der hinteren Schneidkante 24 erhalten wird. Hierdurch wird die Reibungshemmung
an der Werkstückoberfläche ausgeräumt, die zu der Erzeugung von Reibungswärme führt
und sonst auftreten würde wenn das Schneidwerkzeug lo ohne Anstellwinkel am Trägerrad
24' befestigt wäre.
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Der kleine Schneidwinkel 20, der zwischen den Begrenzungsflächen der
Schneidkanten 22,24 eingeschlossen ist, und die sich in Längsrichtung
erstreckende
Bohrung 12 sind ebenfalls sehr wichtige Merkmale des Schneidwerkzeuges lo. Sie ermöglichen
nämlich, daß das Schneidwerkzeug unter minimalem Widerstand durch das ;ferkstüclc
hindurchbewegt werden kann, und sie unterstützen das Abführen abgetrennter Späne
vom Arbeitsbereich des Schneidwerkzeuges lo. Der kleine Schneidwinkel 20 erleichtert
darüber hinaus auch die Herstellung des Schneidwerkzeuges lo, da dieses leicht aus
verhältnismäßig weichen Materialien hergestellt werden kann, z.B. aus Stahl mit
geringem Kohlenstoffgehalt, und dann einsatzgehärtet werden kann, oder nach anderen
bekannten Verfahren oberflächengehärtet werden kann. Diese Verfahren zur Oberflächenhärtung
erzeugen nur eine verhältnismäßig dünne Oberflächenschicht des Metalles, die gehärtet
ist, während das innere Volunen des Schneidwerkzeuges lo hierdurch nicht betroffen
wird. Dies führt zu einem belastungsfähigen Tragkörper für die Schneidkanten, der
nicht zerspringt, wenn das Schneidwerkzeug lo an einem Hindernis anstößt. Durch
die Oberflächenhärtung wird jedoch das intlge des kleinen Schneidwinkels in geringerer
Dicke vorliegende Metall durchgehärtet, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft
der Schneidkanten 22,24 befindet. Man erhält so eine gehärtete Schneidkante, die
ihre Schärfe über lange Arbeitszeit hinweg beibehält. Die voll durchgehärteten Schneidkanten
führen zu eineXthohen Lebenserwartung des Schneidwerkzeuges, während der verhältnismäßig
weiche Kern für eine ausgezeichnete Abstützung der Schneidkanten dient und die Betriebssicherheit
im Hinblick auf ein Zerbrechen des Schneidwerkzeuges erheblich verbessert. Es können
auch andere Verfahren zur Oberflächenhärtung verwendet werden, und zur Erzielung
derselben
Ergebnisse können auch Plattierverfahren verwendet werden,
z.B.
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das Aufplattieren einer Hartverchromung oder das feste Anbringen harter
Beläge auf den Schneidwerkzeugkörper, die z. B. aus Keramikmaterial oder Hartmetall
bestehen können. Derartige Beläge können an den Schneidkanten durch beliebige bekannte
Verfahren angebracht werden, z.B. durch Hartlöten, Schweißen oder sogar unter Verwendung
geeigneter Klebstoffe.
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In den Fig. 4 und 5 ist ein zweites, insgesamt mit 56 bezeichnetes
Schneidwerkzeug gezeigt. Dieses hat einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt
und weist zwei in Abstand voneinander angeordnete, im wesentlichen parallel zueinander
verlaufende Schenkel 58,60 sowie einen mittigen, bogenförmigen Verbindungsabschnitt
62 auf. Der Verbindungsabschnitt 62 hat eine geringfügig nach innen gebogene Längskontur,
die dadurch erhalten wird, daß die Längs-Endabschnitte 64, 66 nach außen ausgekelcht
sind. Auf diese Weise läßt sich ein extrem kleiner Schneidwinkel 68 dadurch herstellen,
daß man die Außenfläche 70 in der Nähe eines jeden der Endabschnitte 64,66 abschleift.
Das Schneidwerkzeug 66 eignet sich besonders gut zur Herstellung aus Blech durch
Stanzen und Biegen. Die beiden Endabschnitte 66,64 sind vorzugsweise mit Schneidkanten
versehen, welche sich über den gesamten 18o0-Umfang der Endabschnitte erstrecken.
Das Schneidwerkzeug 56 hat in einem jeden der Schenkel 58,60 Öffnungen 72,73, die
zur Befestigung des Schneidwerkzeuges an einem Werkzeugträger dienen. Dies wird
später noch genauer beschrieben. Vorzugsweise wird das Schneidwerkzeug 56 auf einem
Werkzeugträger mit leicht negativem Anstellwinkel angebracht, ähnlich wie auch das
Schneidwerkzeug lo. Das Schneidwerkzeug 56 arbeitet auch ganz ähnlich,
wie
dies obenstehend für das Schneidwerkzeug lo beschrieben worden ist. Dabei ist ein
Spanabfuhrkanal durch die Außenfläche des Werkzeugträgers und den Verbindungsabschnitt
62 begrenzt. Um diesen negativen Anstellwinkel zu erhalten, und die Eindringtiefe
des Schnittes zu begrenzen, ist es vorteilhaft, die Außenfläche 70 mit einer leicht
nach innen und oben verlaufenden Neigung zu schleifen, wie dies am besten aus Fig,
5 ersichtlich ist.
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Die Leistungsfähig#t sowohl des Schneidwerkzeuges lo als auch des
Schneidwerkzeuges 56 kann dadurch noch weiter verbessert werden, daß man längs der
Schneidenoberseite, d.h. längs des Schneidenabschnittes, der an der Werkstückoberfläche
angreift, eine bogenförmige Vertiefung vorsieht. Ein derartiges Schneidwerkzeug
74 ist in Fig. 6 gezeigt Das Schneidwerkzeug 74 kann im übrigen entweder dem Schneidwrkzeug
lo oder dem Schneidwerkzeug 56 ähneln, wie schon oben beschriebenworden ist. Es
hat an einander gegenüberliegenden Enden Schneidkanten 75,76. In eine jede dieser
Schneidkanten ist jedoch eine bogenförmige Vertiefung 78 eingeschliffen, und zwar
in den obersten Abschnitt der Schneidkanten. Durch die Vertiefung 78 wird nicht
nur die Länge der am Werkstück angreifenden Sdneidkante vergrößert, man erhält zugleich
auch zusätzliche, transversale Schneidwinkel. Diese führen dazu, daß der Wirkungsgrad
dieser Schneidwerkzeuge im Betrieb weiter verbessert wird. Die Vertiefung 78 kann
in das Schneidwerkzeug 56 sehr leicht dadurch eingeschlifin werden, daß man die
Längsmittellinie des Verbindungsabschnitts 62 in Anlage an eine flache Schleifscheibe
bringt. Da die Längs-Endabschnitte 64,66 des Schneidwerkzeuges 56 geringfügig nach
außen
ausgekelcht sind, führt das Schleifen dieser Abschnitte mit
einer ebenen Schleifscheibe zu mit Vertiefungen versehenen Schneidkanten auf den
Endabschnitten 64,66. Es ist ferner darauf hinzuweisen, daß man mit den Vertiefungen
78 auch eine verhältnismäßig ebene Werkstückoberfläche beim Bearbeiten erhält. Hierdurch
wird der Teil der Oberflächenfeinarbeit erheblich vermindert, der an den ganzen
Reifendecken durchgeftihrt werden mu8, nachdem die großen Reifenmaterialmengen spanend
abgenommen worden sind.
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Fig. 7 zeigt ein Schneidwerkzeug 80, das dem obenstehend unter Bezugnahme
auf die Fig, 4 und 5 beschriebenen ähnelt. Es hat zwei Schenkel 82,84 sowie einen
bogenförmigen Verbindungsabschnitt 85, der im wesentlichen genauso ausgestaltet
ist wie der Verbindungsabschnitt 62 von Fig. 4. Bei dieser Ausführungsform sindtjedoch
die Schenkel 82,84 des Schneidwerkzeuges nach innen aufeinander zu umgebogen, so
daß im wesentlichen ebene Unterseiten 86,87 erhalten werden. Endabschnitte 88,90
der Schenkel 80,84 sind jeweils nach oben umgebogen, so daß zueinanderpassende Flanschabschnitte
erhalten werden. Ein derartiges Schneidwerkzeug ist zur Verwendung mit einer abgewandelten
Befestigungseinrichtung geeignet, die weiter unten genauer beschrieben wird. Die
Schneidkanten des Werkzeugs 8D sind sowohl im Hinblick auf die Herstellung als auch
im inblick auf die Arbeitsweise den weiter oben unter Bezugnahme auf die Fig. 4,5
beschriebenen Schneidkanten vergleichbar. Sie können ebenfalls zusätzlich eine kreisbogenförmige
Vertiefung 92 aufweisen, die beim obersten Abschnitt der Schneidkante vorgesehen
ist, ähnlich wie dies bei dem Schneidwerkzeug nach Fig. 6 der Fall war.
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Fig. 8 zeigt ein Schneidwerkzeug 94 mit Schneidkanten 96,98, die
im wesentlichen genau so ausgebildet sind wie bei den oben beschriebenen Ausführungsformen.
Das Schneidwrkzeug 94 kann jedoch an den Seitenkanten eines umlaufenden rrägers
befestigt werden statt an dessen Umfangsfläche. Hierzu haben Schenkel loo und 102
des Schneidwerkzeuges 24 untere Endabschnitte, die zusammengebracht sind. Man erhält
auf diese Weise einen im wesentlichen geschlossenen zylindrischen Schneidwerkzeugkörper
mit einer Durchgangsbohrung 104. Die Schenkel 100,102 erstrecken sich von diesem
zylindrischen Schneidwerkzeugkörper noch eine geringe Strecke weiter nach unten.
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Zwei verhältnismäßig kleine Öffnungen 106,108 sind in den Schenkeln
100,102 vorgesehen und durch sie sind Schrauben oder Bolzen hindurchführbar, mit
denen das Schneidwerkzeug an der Seitenkante des umlaufenden Werkzeugträgers befestigt
werden können. Das Schneidwerkzeug ist wiederum so aufgebaut, daß es aus verhältnismäßig
weichem, wenig Kohlenstoff enthaltendem Stahl oder einem ähnlichen Material hergestellt
werden kann. Es hat Schneidkanten mit sehr kleinem spitzwinkligem Schneidwinkel
und diese Schneidkanten können leicht in der oben beschriebenen Art und Weise gehärtet
werden. Das Schneidwerkzeug 94 hat ferner bogenförmige Vertiefungen llo bei den
in Längsrichtung einander gegenüberliegenden obersten Abschnitten der Schneidkanten.
Hierdurch wird die Gesamtlänge der Schneidkanten verlängert, die in die Werkstückoberfläche
eingreifen, und hierdurch wird zugleich das Ausmaß der Nacharbeit vermindert, die
bei der Reifendecke durchgeführt werden muß, wie oben schon beschrieben worden ist.
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Fig. 9 zeigt ein insgesamt mit 112 bezeichnetes Schneidwerkzeug, das
dem in Fig. 4 gezeigten ähnelt. Schenkel 114,116 sind jedoch erheblich länger als
ein Verbindungsabschnitt 118. Die länglichen Schenkel 114,116 stellen erheblich
belastungsfähigere Befestigungsflächen des Schneidwerkzeuges dar. Hierdurch wird
sichergestellt, daß das Schneidwerkzeug unter gar keinen Umständen vom umlaufenden
Werkzeugträger abgerissen wird, wenn das Schneidwerkzeug in Betrieb auf ein Hindernis
stößt. Wie ebenfalls aus Fig. 9 ersichtlich ist, sind Schneidkanten 120,122 des
Schneidwerkzeuges 112 unter geringem Winkel gegeneinander winkelmäßig angestellt.
Da so beide Schneidkanten den richtigen negativen Anstellwinkel haben, wenn das
Schneidwerkzeug 112 auf dem Trägerrad befestigt ist, eignet sich dieses Schneidwerkzeug
besonders gut für einen Betrieb des Trägerrades in beiden Drehrichtungen. Damit
braucht man die Schneidwerkzeuge nicht einzeln abzumontieren und wieder anzubringen,
wenn man neue Schneidkanten braucht. Darüber hinaus eignet sich dieses Schneidwerkzeug
ideal für Maschinen zum Entfernen von Laufflächen, die in beiden Drehrichtungen
angreifbare Trägerräder aufweisen. Die Schenkel 114,116 sind jeweils mit in voneinander
unter Abstand angeordneten öffnungen 124,126 versehen, durch welche Bolzen oder
dgl. durchgeführt werden können, um das Schneidwerkzeug 112 an einem Trägerrad zu
befestigen. Dies wird weiter unten noch genauer beschrieben.
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Fig. lo zeigt ein insgesamt mit 128 bezeichnetes Schneidwrkzeug, das
dem in Fig. 1 gezeigten ähnelt. Es hat jedoch achteckige Quer schnittsform und ist
an seinen einander gegenüberliegenden Enden mit Schneidkanten 132 versehen, die
genauso ausgebildet sind, wie
dies obenstehend unter Bezugnahme
auf Fig. 1 für das Schneidwerkzeug lo ausgeführt worden ist. Das Schneidwerkzeug
128 arbeitet im wesentlichen genauso, wie obenstehend für das Schneidwerkzeug lo
nach Fig. 1 beschrieben worden ist. Die vom Werkstück abgetrennten Späne werden
durch eine mittige, sich in Längsrichtung erstreckende Bohrung 134 von der am Werkstück
anliegenden Schneidwerkzeugoberfläche weggefördert. Es ist klar, daß Schneidwerkzeuge
der hier betrachteten Ausführungsform mit beliebigem Querschnitt hergestellt werden
können. Die wesentlichen Merkmale derartiger Schneidwerkzeuge sind, daß sie alle
mit Schneidkanten versehen sind, die einen spitzen Schneidwinkel aufweisen und sich
zumindest um 1800 des Randes des Schneidwerkzeuges erstrecken, wobei diese Werkzeuge
alle zusätzlich eine durch sie hindurchgehende Längsbohrung aufweisen, über welche
abgetrennte Späne von den Schneidkanten weggefördert werden.
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Die Fig. 11,12,13 zeigen ein Schneidwerkzeug 136, welches sich aus
verhältnismäßig schmalem Blechmaterial herstellen läßt. Diese Fig.
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zeigen ferner eine Halteplatte 138, die zum festen Anbringen einer
Vielzahl von Schneidwerkzeugen 136 am Rand eines Trägerrades 140 dient. Das Schneidwerkzeug
136 weist eine Aufeinanderfolge parallel zueinander angeordneter und mitehander
verbundener, unter seitlichem Abstand voneinander angeordneter, erhabener, U-förmiger
Abschnitte 142 auf, zwischen denen im wesentlichen ebene Zwischenabschnitte 144
liegen. Seitenkanten 146,148 des Schneidwerkzeuges 136 sind beide als geschärfte
Schneidkanten ausgebildet, und zwar über ihre gesamte Länge. Dies kann leicht dadurch
erfolgen, daß man eine jede der einander gegenüberliegenden, sich in seitlicher
Richtung erstreckenden
Kanten des Blechstreifens vor dem Biegen
der U-förmigen Abschnitte 142 schleift, was vorzugsweise von der Unterseite her
erfolgt. Sind die seitlichen Kanten dann auf diese Weise angeschärft, so kann man
den Blechstreifen in die in der Zeichnung gezeigte Gestalt bringen, in der sich
erhabene U-förmige Abschnitt 142 und ebene Zwischenabschnitte 144 abwechseln. Stattdessen
kann man die angeschärfte Schneidkante auch dadurch erzeugen, daß man einen verhältnismäßig
dünnen Metallstreifen lokal durchsticht und streckt, um so die U-förmigen Abschnitte
142 zu bilden. Dies führt dazu, daß das sowieso schon dünne Metall in diesen lokalisierten
Bereichen noch dünner gemacht wird. In der Zeichnung sind zwar nur solche Streifen
gezeigt, die zwei oder drei derartige U-förmige Abschnitte haben, es versteht sich
jedoch,daß auf jeden dieser Streifen eine beliebige Anzahl derartiger U-förmiger
Abschnitte vorgesehen werden kann. Nach der Formung der Streifen zu der gewünschten
Gestalt werden sie in geeigneter Weise gehärtet oder plattiert.
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Wie am besten aus Fig. 13 ersichtlich ist, besteht die Halteplatte
138 aus einem gestreckten Streifen, der die gleiche Breite aufweist wie das Trägerrad,
auf dem er befestigt werden soll. Dieser Streifen ist mit einer Mehrzahl im wesentlichen
rechteckiger Durchbrechungen 150 versehen, die in transversalen Reihen angeordnet
sind.
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Die Halteplatte 138 ist am Rand des Trägerrades 140 befestigbar, wobei
eine jede Reihe von Öffnungen 150 die U-förmigen Abschnitte 142 eines Schneidwerkzeuges
136 aufnimmt. Die Halteplatte 138 kann beliebige Länge haben, sofern sie nur den
Umfang des Trägerrades
umspannt. Die Halteplatte 138 kann auch
mit einer beliebigen Anzahl von Reihen von Durchbrechungen 150 versehen sein. Falls
dies gewünscht wird, können jedoch auch getrennte lialteplatten 138 dazu verwendet
werden, jeweils ein Schneidwerkzeug 136 am Trägerrad zu befestigen. In jedem Fall
gilt, daß eine Mehrzahl von Schneid werkzeugen 136 fest zwischen die Halteplatte
138 oder Halteplatten 138 und die Umfangsfläche des Trägerrads 140 so eingespannt
ist, daß die erhabenen U-förmigen Abschnitte 142 nach außen überstehen.
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Natürlich können die erhabenen U-förmigen Abschnitte 142 benachbarter
Reihen in transversaler Richtung gegen einander versetzt werden, so daß man über
die gesamte Breite des Trägerrades hinweg Schneidkanten zur Verfügung hat. Auf diese
Weise kann auf einem Trägerrad eine sehr große Anzahl von Schneidkanten untergebracht
werden und es ist trotzdem sehr einfach, die Schneiden auszuwechseln, wenn sie einmal
stumpf werden.
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Auch die in den Fig. 11-13 gezeigten Schneidwerkzeuge haben spitzwinklige
Schneidwinkel an den Schneidkanten und sind jeweils an ihren in Längsrichtung einander
gegenüberliegenden Enden offen.
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Auf diese Weise können vom Werkstück abgetrennte Späne durch das
Schneidwerkzeug hindurchtreten; die Späne können somitricht mit der Schneidkante
ins Gehege kommen und können zu einer geeigneten Sammeleinrichtung geleitet werden,
wo sie dann leicht entfernt werden können.
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Fig. 14 zeigt eine Befestigungseinrichtung, die sich zur Verwendung
mit den Schneidwerkzeugen 10,80 eignet, die oben beschrieben worden sind. Die Befestigungseinrichtung
weist ein Unterteil 152 auf, das
einen Stufenabschnitt 154 hat.
Letzterer stellt sicher, daß das Schneidwerkzeug nach seiner festen Anbringung am
Trägerrad unter negativem Anstellwinkel 156 angeordnet ist. Auf diese Weise ist
sichergestellt, daß zwischen der Werkstückoberfläche und der hinteren Kante 158
des Schneidwerkzeuges ein Zwischenraum verbleibt.
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Am hinteren Abschnitt des Unterteiles 152 ist ein der Schneidwerkzeugrückseite
zugeordnetes Anschlagteil 160 vorgesehen, das am hinteren Abschnitt162 des Schneidwerkzeuges
anliegt und verhindert, daß sich das Schneidwerkzeug während der Drehung des Trägerrades
nach hinten bewegt. Ein Clip 164 mit einem Stufenabschnitt 166, der dem Stufenabschnitt
154 des Unterteils 152 ähnelt, ist an der Vorderkante befestigt. Der Clip 164 hat
einen nach hinten verlaufenden Abschnitt 168, der eine solche Strecke über dem Unterteil
152 liegt, daß dazwischen die Wand des verwendeten Schneidwerkzeuges Aufnahme findet.
Dieser nach hinten verlaufende, fingerförmige Abschnitt ist vorzugsweise so weit
federnd ausgebildet, daß er beim Anbringen des Schneidwerkzeuges geringfügig verformt
werden kann. Dieses Anbringen des Schneidwerkzeuges kann leicht dadurch erfolgen,
daß man einfach die Vorderkante 170 des Schneidwerkzeuges unter den nach hinten
verlaufenden Abschnitt 168 des Clips 164 schiebt, bis die Hinterkante 162 des Schneidwerkzeuges
in das Anschlagteil 160 hineingeschoben werden kann und in Anlage an diesem verbleibt.
Das Unterteil 152 und das Anschlagteil 160 lassen sich einfach durch Schrauben 176
an der Mantelfläche 172 eines umlaufenden Werkzeugträgers 174 befestigen. Der Clip
164 und der vordere Endabschnitt des Unterteils 152 lassen sich ähnlich durch zwei
Schrauben 178,180 am Trägerrad befestigen. Vorzugsweise werden
zwei
derartige Schrauben zur Befestigung des vorderen Endabschnittes von Unterteil 152
und Clip 164 verwendet, da die vom Werkzeugträger auf das Schneidwerkzeug ausgeübten
Kräfte bei diesem Ende am größten sind. Der Clip 164 ist in Fig. 16 in Einzelheiten
dargestellt. Man erkennt einen in Längsrichtung verlaufenden Schlitz 182, welcher
den Abschnitt 168 des Clips in zwei Abstand voneinander aufweisende Schenkel 184,186
unterteilt. Der Schlitz 182 kann die nach oben weisenden Endabschnitte 88,90 des
Schneidwerkzeuges 80 aufnehmen, das in Fig. 7 gezeigt ist. Auf diese Weise verhindert
der Schlitz 182 ein Verschieben des Schneidwerkzeuges 80 in seitlicher Richtung
im eingebauten Zustand. Hierzu sollte eine enge Passung zwischen der Breite des
Schlitzes 182 und der Summe der Wandstärken der Endabschnitte 88,90 eingehalten
werden.
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In Fig. 16 ist eine geringfügig abgewandelte Befestigungseinrichtung
dargestellt, welche ein Unterteil 184' hat, das im wesentlichen gleich ausgebildet
ist wie das Unterteil 152, jedoch ein angeformtes rückwärtiges Anschlagteil 186'
aufweist. Ein darüber liegender, nach hinten verlaufender Federclip 188 ist im wesentlichen
genauso ausgebildet wie der Clip 164. D#ei dieser Ausführungsform das rückwärtige
Anschlagteil 186 angeformt ist, braucht nur der vordere Abschnitt des Unterteils
184' und der Federclip 188 unter Verwendung von Schrauben 192 am Trägerrad l9o befestigt
zu werden. Durch eine jede dieser Befestigungseinrichtungen ist automatisch ein
richtiger negativer Anstellwinkel für das Schneidwerkzeug sichergestellt, wenn dieses
betriebsbereit am umlaufenden Werkzeugträger befestigt ist.
Die
Fig. 17,18,19 zeigen eine Befestigungseinrichtung, die besonders gut zur Befestigung
der in den Fig. 4,6-9 gezeigten Schneidwerkzeuge geeignet ist. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich ist, hat ein Schneidwerkzeug 194 in Abstand voneinander verlaufende
Schenkel 196,198, die jeweils mit zwei Öffnungen 200,202 versehen sind. Das Schneidwerkzeug
ist auf einem Werkzeugträger 204 so angeordnet, daß die Schenkel 196,198 aneinander
gegenüberliegenden Seitenflächen des Werkzeugträgers anliegen. Der Werkzeugträger
204 hat zwei in Abstand angeordnete Gewindebohrungen 206,208, die sich von einer
jeden der Seitenflächen in axialer Richtung nach innen erstrecken und mit den Öffnungen
2001202 des Schneidwerkzeuges 194 fluchten. Zwei Klemmteile 210,212 werden dann
über dem Schenkel 196 bzw. 198 angebracht, und durch Öffnungen 216,218 der Klemmteile
werden Schrauben 214 durchgeführt, ebenso durch die Öffnungen 200,202 der Schenkel.
Diese Schrauben werden dann in die Gewindebohrungen 206,208 eingeschraubt. Die Klemmteile
210,212 haben im wesentlichen die gleiche Gestalt. Sie können z.B. kleine, verhältnismäßig
dicke Teile sein, oder die Form eines durchgehenden Ringes haben. Stattdessen können
einzelne Schneidwerkzeuge, wie die in Fig. 8 gezeigten, auf ähnliche Art auch an
einer oder beiden der Seitenflächen des Werkzeugträgers 204 befestigt werden, wie
dies oben beschrieben worden ist. In jedem Fall trägt der Werkzeugträger eine Vielzahl
von Schneidwerkzeugen, die auf gleiche Weise längs seines Randes befestigt sind.
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Es versteht sich, daß erfindungsgemäße Schneidwerkzeuge zusammen mit
einer Vielzahl unterschiedlicher Werkzeugträger verwendet werden
können,
z.B. auch bewegte Ketten, hin- und herbewegte Werknugträger od.dgl. Die in erster
Linie in Aussicht genommene Verwendungsform ist jedoch die mit umlaufenden Trägerrädern
unterschiedlichen Durchmessers. Solche Maschinen, bei denen Räder mit Raspelflächen
verwendet werden, finden gegenwärtig weitverbreitet in der Runderneuerungsindustrie
Verwendung. Es ist deshalb von besonderem Interesse, die Schneidwerkzeuge gemäß
der vorliegenden Erfindung so aszubilden, daß sie zur Verwendung an derartigen Maschinen
geeignet sind.
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Dies wird nun anhand von Fig. 19 näher erläutert. In dieser ist ein
Teil eines Trägerrades 220 dargestellt. Dieses läuft in Richtung eines Pfeiles 222
um und ist mit einer Mehrzahl von Schneidwerkzeugen 224 versehen, die längs des
Radumfanges befestigt sind.
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Die Schneidwerkzeuge 224 sind zwar im wesentlichen gleich ausgebildet
wie die Schneidwerkzeuge 56 nach Fig. 4 und haben an ihren einander gegenüberliegenden
Enden Schneidkanten 226,228; es versteht sich jedoch, daß ein beliebiges der oben
beschriebenen Schneidwerkzeuge in ähnlicher Weise an einem ähnlichen Trägerrad befestigt
werden kann, wobei jeweils zwischen den Schneidwerkzeugen ein vorgegebener Abrand
vorliegt. Wie aus der Zeichnung ebenfalls ersichtlich ist, ist ein jedes der Schneid»rkzeuge
224 so am Trägerrad 220 befestigt, daß die vordere Schneidkante 226 bezüglich einer
radialen Ebene 230 des Trägerrades 220 nach vorne geneigt ist. Dieser negative Anstellwinkel
sorgt zusammen mit der bogenförmigen Querschnittsform des Schneidwerkzeuges 224
dafür, daß ein Zwischenraum zwischen dem Werkstück und dem hinteren Abschnitt
des
Schneidwerkzeugkörpers besteht. Hierdurch wird eine mögliche Entstehungsquelle für
Reibungswärme ausgeräumt. Damit wird erreicht, daß sowohl das Schneidwerkzeug als
auch das Werkstück während des gesamtenBearbeitungsvorganges kühl bleiben. Es lassen
sich erheblich größere Bearbeitungsgeschwindigkeiten erreichen, ohne daß die Gefahr
besteht, daß die Reifendecke versengt wird oder die Schneidkanten des Schneidwerkzeuges
ausgeglüht werden Wird einmal eine Schneidkante 226 stumpf, so kann ein jedes der
Schneidwerkzeuge 224 umgesetzt werden derart, daß die Schneidkante 228 in die vordere
Stellung kommt. Die erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuge haben somit nicht nur eine
erheblich verbesserte Lebensdauer der Schneidkanten, da ein jedes der Schneidwerkzeuge
zwei Schneidkanten aufweist, müssen erheblich weniger Schneidwerkzeuge gekauft werden.
Man erhält also darüber hinaus erhebliche Kosteneinsparungen. Die verschiedenen
Öffnungen zum Befestigen der Schneidwerkzeuge am Werkzeugträger sind darüber hinaus
so angeordnet, daß man den richtigen negativen Anstellwinkel für die Schneidwerkzeuge
erhält. Die Klemmteile sorgen dafür, daß die zum Festhalten der Schneidwerkzeuge
erforderlichen Kräfte über den gesamten Oberflächenbereich der Schenkel verteilt
werden, also nicht die gesamte Haltekraft über das lokalisierte Gebiet abgeführt
werden muß, welches die Öffnungen umgibt.
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In Fig. 20 ist ein Abschnitt eines Trägerrades 236 gezeigt, das ebenfalls
eine Vielzahl von Schneidwerkzeugen 238 trägt,von denen jedes an gegenüberliegenden
Enden mit Schneidkanten 240 bzw. 242 versehen ist. Die Schneidwerkzeuge sind um
den Umfang des Trägerrades
herum angeordnet. Bei dieser Ausführungsform
sind jedoch die Schneidwerkzeuge so angebracht, daß ihre Mittenlinie längs eines
Radius 244 des Trägerrades 236 verläuft. Da auf diese Weise beide Schneidkanten
240,242 denselben Winkel zu einer Werkstückoberfläche einschließen, kann man eine
neue Schneidkante einfach dadurch erhalten, daß man die Drehrichtung des Trägerrades
236 umdreht. Hierdurch wird die Abschaltzeit verkleinert, die sonst notwendig ist,
um die Schneidwerkzeuge abzubauen und wieder zu montieren, wie dies bei der Ausführungsform
nach Fig. 19 der Fall ist. Diese Art der Befestigung der Schneidwerkzeuge eignet
sich bestens für derartige Maschinen zum Entfernen von Laufflächen von Reifen, bei
denen die Trägerräder schon so ausgelegt sind, daß sie in entgegengesetzter Richtung
angetrieben werden, wenn das mit den Schneidwerkzeugen versehen Trägerrad sich durch
die Lauffläche des Reifens hindurchgearbeitet hat. Bei dieser Anordnung stellt die
bogenförmige Querschnitts form sicher, daß zwischen dem Schneidwerkzeugkörper und
der Werkstückoberfläche ein Zwischenraum besteht und nur die beiden Schneidkanten
240,242 an der Werkstückoberfläche angreifen. Bei in der Praxis durchgeführten Versuchen
hat sich gezeigt, daß durch das Reiben der hinteren Schneidkante auf der Werkstückoberfläche
nur eine vorteilhafte Schärfung der Schneidkante erhalten wird.
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Aus der obenstehenden Beschreibung geht klar hervor, daß durch die
Erfindung ein besonders vorteilhaftes Schneidwerkzeug geschaffen wird, das sich
zur Anbringung auf einem umlaufenden Trägerrad eignet. Das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug
eignet sich ideal zur Verwendung bei der Runderneuerung von Reifen, genauer gesagt
beim
spanenden Abheben größerer Gummimengen von Reifen, wie dies
bei der Vorbereitung der Reifen vor dem Aufbringen eines neuen Belags erforderlich
ist. Welches der oben beschriebenen Schneidwerkzeuge jeweils am günstigsten ist,
hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter der Maschinentyp, auf dem das
Schneidwerkzeug verwendet werden soll. Welches Schneidwerkzeug auch immer ausgesucht
wird, man erhält immer erhebliche Einsparungen bezüglich der erforderlichen Antriebsleistung,
man erhält eine erheblich verbesserte Arbeitsgeschwindigkeit und die Sauberkeit,
mit der der gebrauchte Reifen für das Wiederanbringen einer Lauffläche vorbereitet
wird, wird ebenfalls in gleicher Weise bei allen Ausführungsformen erreicht. Ein
jedes der hier beschriebenen Schneidwerkzeuge läßt sich auch sehr einfach an in
zwei Drehrichtungen antreibbaren Trägerrädern befestigen, da alle Schneidwerkzeuge
an ihren beiden Längsenden mit Schneidkanten versehen sind. Darüber hinaus erhält
man erhebliche Kosteneinsparungen, da die erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuge alle
mit einer Mehrzahl von Schneiden versehen sind; wird die erste Schneide des Schneidwerkzeuges
durch Abnützung stumpf, so kann man das Schneidwerkzeug einfach umsetzen und erhält
so eine völlig neue Schneide für das weitere Arbeiten.
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Auf diese Weise erhält man auf einem einzigen Schneidwerkzeugkörper
eine Vielzahl von Schneiden. Dies führt zu erheblichen Kostenersparnissen bei den
Schneidwerkzeugen. Darüber hinaus führt die erfindungsgemäße Ausbildung der Schneidwerkzeuge
zu einer erheblich vergrößerten Lebensdauer für eine jede Schneide, da die Schneidwerkzeuge
unter negativem Anstellwinkel angeordnet sind und an
den Schneidkanten
spitze Schneidwinkel aufweisen. Hierdurch wird die Reibung und die beim Zerspanen
erzeugte Hitze ganz erheblich vermindert. Die erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuge
eignen sich auch besonders gut zur Oberflächenhärtung nach verschiedenen Verfahren.
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