DE4110200A1 - Spreizduebel aus kunststoff - Google Patents
Spreizduebel aus kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel aus Kunststoff gemäß der Gattung des An
spruches 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung des Spreizdübels.
Spreizdübel aus Kunststoff werden üblicherweise in Hülsenform im Spritzgußverfahren
hergestellt. Zur Ausformung der Längsbohrung wird als Kern ein glatter Dorn verwendet,
der zum vorderen Ende hin verjüngt ausgebildet ist. Dadurch entsteht eine sich konisch
verengende Längsbohrung, die kleiner ist als der Außendurchmesser der in die Längs
bohrung einzudrehenden Befestigungsschraube. Durch über einen Teil der Länge des
Spreizdübels verlaufenden Längsschlitze entstehen Spreizschenkel, die beim Eindrehen
der Befestigungsschraube in die sich verengende Längsbohrung gegen die Wandung
des Bohrloches verpreßt werden. Dabei schneidet sich das Gewinde der Befestigungs
schraube in das Dübelmaterial ein. Das hierfür erforderliche Drehmoment steigt jedoch
sehr schnell mit der Länge des Dübels an, wobei zwangsläufig im vorderen Bereich die
größte Spreizkraft erzeugt wird. Um bei langen Dübeln die Schraube vollständig ein
drehen zu können, ist es notwendig, im hinteren Bereich auf die Erzeugung von Spreiz
kraft teilweise oder vollständig zu verzichten.
In festen Vollbaustoffen wie Beton ist diese Art der Spannungsverteilung zwar un
problematisch, allerdings sind hohe Eindrehmomente erforderlich, um hohe Haltewerte
zu erzielen. In Hohlkammerbausteinen dagegen ist ein solches Aufspreizprinzip unge
eignet, da nahezu die gesamte Spreizkraft im vorderen Bereich des Spreizdübels und
somit in der Regel in einem Quersteg erzeugt wird. Die sich daraus ergebenden Span
nungsspitzen können zum Ausbruch des Bohrloches im Quersteg führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel aus Kunststoff mit einer
durchgehenden Längsbohrung zu schaffen, die auf der Länge des Spreizabschnittes
des Spreizdübels die Erzeugung einer gleichbleibenden Spreizkraft zuläßt.
Die Lösung dieser Aufgabe und die Herstellung des erfindungsgemäßen Spreizdübels
wird mit den im Anspruch 1 bzw. im Anspruch 3 angegebenen Merkmalen erreicht. Der
Spreizabschnitt des Spreizdübels besteht aus eine Hülsenform bildenden Segmenten,
die mit ihrer Innenseite die Wandung der Längsbohrung bilden. Die Längsbohrung weist
auf ihrer ganzen Länge einen gleichen Durchmesser auf. Die an den Segmenten ange
ordneten und nach innen ragenden Querrippen sind der Gewindesteigung der Befesti
gungsschraube entsprechend zueinander versetzt. Da das Profil der Querrippen größer
ist als das Gewindeprofil der Befestigungsschraube, werden beim Eindrehen der Be
festigungsschraube die Querrippen nach außen gedrückt. Dadurch entsteht eine Spreiz
kraft, die im Bohrloch eines Vollbaustoffes oder in den Querstegen eines Hohlkammer
bausteines zu einem Reibschluß und in Freiräumen zu einer wulstartigen Ausbauchung
führt. Durch die auf der gesamten Länge des Spreizabschnittes gleichbleibenden
Spreizkraft wird eine gleichmäßige und materialschonende Spannungsverteilung er
reicht. Da sich außerdem das Gewinde der Befestigungsschraube nicht in den Dübel
werkstoff einschneiden muß, kann mit einem geringen Eindrehmoment eine hohe Halte
kraft erreicht werden. Der erfindungsgemäße Dübel eignet sich insbesondere für den
Einsatz in Hohlkammerbausteinen, da in allen für die Verankerung zur Verfügung
stehenden Querstegen die gleiche Spreizkraft erzeugt wird. Zusätzlich bilden die wulst
artigen Ausbauchungen in den Freiräumen des Hohlkammerbausteines an der Rück
seite der Querstege Gegenlager, die zu einer weiteren Steigerung des Haltewertes bei
tragen.
Eine weitere Reduzierung des Eindrehmomentes ist dadurch erreichbar, daß die Quer
rippen der Gewindesteigung entsprechend schräg verlaufend angeordnet sind. Somit
ergibt sich ein fortlaufendes, dem Gewinde der Befestigungsschraube angepaßtes
Innengewinde.
Zur Herstellung des Dübels ist ein Verfahren anwendbar, bei dem die Segmente im
Querschnitt einen Viertelkreisabschnitt bilden und an ihren Längskanten zusammen
hängend und nebeneinander angeordnet gespritzt werden. An der Stirnseite eines
Segmentes wird das Kopfteil und an den Außenlängsseiten der beiden äußeren
Segmente werden Nuten und Zapfen angespritzt. Nach dem Spritzen wird die Zylinder
form des Spreizdübels durch Zusammenklappen der Segmente und Verriegeln der
Nuten und Zapfen gebildet. Mit diesem Herstellverfahren ist es möglich, den Dübel in
Segmente zu unterteilen und die Längsbohrung mit im Abstand nacheinander ange
ordneten Querrippen zu versehen. Um das Eindrehen der Befestigungsschraube zu er
leichtern, sind die Querrippen der einzelnen Segmente der Gewindesteigung der Be
festigungsschraube entsprechend versetzt zueinander angeordnet. Bei einer der Ge
windesteigung entsprechenden Schrägstellung der Querrippen ergibt sich ein fortlaufen
der Gewindegang mit einer Kernbohrung, die kleiner ist als der Kerndurchmesser der
Befestigungsschraube. Dadurch werden die Segmente beim Eindrehen der Befesti
gungsschraube nach außen gedrückt.
Das in Hülsenform an einem Segment angespritzte Kopfteil weist an seiner gegenüber
liegenden Wandung eine T-förmige Aussparung auf, in die der T-förmige Zapfen des
Segmentes eingeklipst wird, das dem das Kopfteil aufweisenden Segment gegenüber
liegt. Dadurch wird eine bessere Anbindung des Spreizabschnittes an das Kopfteil
erreicht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 den Dübel als Spritzteil mit aufgeklapptem Spreizabschnitt in Draufsicht
und im Schnitt,
Fig. 2 einen Querschnitt des zusammengeklappten Spreizabschnittes und
Fig. 3 den in einem Hohlkammerbaustein verankerten Spreizdübel.
Der aus Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellte Spreizdübel besteht aus dem un
geschlitzten, hülsenförmigen Kopfteil 1, an dem ein Rand 2 als Durchschiebsicherung
angespritzt ist. Der Spreizabschnitt 3 des Dübels wird durch vier Segmente 3a, 3b, 3c,
3d gebildet, die einen Viertelkreisabschnitt als Querschnitt aufweisen. In der Spritzform
sind diese Segmente nebeneinander so angeordnet, daß beim Spritzen die Segmente
an ihren Längsseiten durch eine Spritzhaut 4 miteinander verbunden sind.
Durch Zusammenklappen der Segmente entsteht der zylinderförmige Spreizabschnitt 3
gemäß Fig. 2. Zusammengehalten werden die Segmente durch an den Längsseiten
der beiden äußeren Segmente 3a, 3d angespritzten Verbindungsmittel in Form von
Zapfen 5 und Nuten 6, die mit einem leichten Preßsitz oder einer geringfügigen Hinter
schneidung ineinander passen. Zur Verbesserung des Anschlusses des Spreizab
schnittes 3 am Kopfteil 1 kann das dem Segment 3c gegenüberliegende Segment 3a
einen T-förmigen Zapfen 7 an seiner Stirnseite aufweisen, das in die entsprechende
Aussparung 8 des Kopfteiles 1 eingeklipst wird.
Durch die Herstellung des Dübels mit aufgeklappten Segmenten ist es möglich, die
Innenflächen der Segmente mit nacheinander angeordneten Querrippen 9 zu versehen.
Diese Querrippen 9 sind der Gewindesteigung der Befestigungsschraube entsprechend
zueinander versetzt und schrägverlaufend angeordnet. Dadurch entsteht beim Zusam
menklappen der Segmente ein die Gewindesteigung der Befestigungsschraube auf
weisendes Innengewinde. Durch das dem Gewindeprofil der Befestigungsschraube
gegenüber vergrößerte Profil der Querrippen wird beim Eindrehen der Befestigungs
schraube Material verdrängt, das an der Außenwandung der Segmente zu einer Ver
pressung im Bohrloch des Mauerwerks führt.
In Fig. 3 ist die Verankerung des erfindungsgemäßen Spreizdübels in einem Hohl
kammerbaustein dargestellt. Der Dübel wird durch die Aufnahmebohrung 10 des zu
befestigenden Gegenstandes 11 und des Hohlkammerbausteines 12 soweit einge
schoben, bis der Rand 2 des Dübels in der entsprechenden Senkung des zu befestigen
den Gegenstandes 11 zur Anlage kommt. Danach wird die Befestigungsschraube 13 in
die Längsbohrung 15 des Dübels vollständig eingedreht. Beim Eindrehen werden die
gewindeförmig angeordneten Querrippen 9 der Segmente 3a, 3b, 3c, 3d durch das
Gewinde 14 der Befestigungsschraube 13 nach außen verpreßt, so daß in den Bohrun
gen 10 der Querstege des Hohlkammerbausteines 12 ein Reibschluß entsteht. Außer
halb der Querstege in den Freiräumen 16 des Hohlkammerbausteines 12 werden die
Segmente bauchförmig aufgedrückt, so daß sich an der Rückseite dieser Querstege ein
wulstartiges Gegenlager bildet.
Claims (4)
1. Spreizdübel aus Kunststoff mit einer durchgehenden Längsbohrung und einem
ungeschlitzten Kopfteil, an den sich ein aus mehreren Segmenten bestehender
und mit einer Befestigungsschraube spreizbarer Dübelabschnitt anschließt, da
durch gekennzeichnet, daß die Segmente (3a, 3b, 3c, 3d) an ihrer die Längs
bohrung (15) bildenden Innenwandung mit im Abstand nacheinander ange
ordneten Querrippen (9) versehen sind, die der Gewindesteigung der Be
festigungsschraube (13) entsprechend zueinander versetzt sind, und deren Profil
größer ist als das Gewindeprofil der Befestigungsschraube.
2. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querrippen (9)
der Gewindesteigung entsprechend schrägverlaufend angeordnet sind.
3. Verfahren zur Herstellung des Spreizdübels, insbesondere nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Segmente (3a, 3b, 3c, 3d) im Querschnitt einen
Viertelkreisabschnitt bilden und an ihren Längskanten (4) zusammenhängend
und nebeneinander angeordnet gespritzt sind, wobei an der Stirnseite eines
Segmentes (3c) das Kopfteil (1) und an den Außenlängsseiten der beiden
äußeren Segmente (3a, 3d) Verbindungsmittel in Form von Zapfen (5) und Nuten
(6) angespritzt sind, und daß nach dem Spritzen durch Zusammenklappen
der Segmente und Verriegeln der Nuten und Zapfen die Zylinderform des
Spreizdübels gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stirnseite
des dem Segment (3c) mit Kopfteil (1) gegenüberliegenden Segmentes (3a) ein
T-förmiger Zapfen (7) angespritzt ist, der in eine entsprechende T-förmige Aus
sparung (8) des Kopfteiles (1) eingeklipst wird.
Priority Applications (1)
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DE19914110200 DE4110200C2 (de) | 1991-03-28 | 1991-03-28 | Verfahren zur Herstellung eines Spreizdübels aus Kunststoff |
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DE4110200C2 DE4110200C2 (de) | 2003-04-30 |
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DE19914110200 Expired - Fee Related DE4110200C2 (de) | 1991-03-28 | 1991-03-28 | Verfahren zur Herstellung eines Spreizdübels aus Kunststoff |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4110200C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2832085A1 (fr) * | 2001-11-12 | 2003-05-16 | Willy Es | Procede de realisation d'une cheville d'ancrage de vis pour pose en aveugle |
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US1208999A (en) * | 1914-09-25 | 1916-12-19 | Norman Mellor | Wall-anchor. |
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EP0054681A1 (de) * | 1980-12-23 | 1982-06-30 | Fischerwerke Arthur Fischer GmbH & Co. KG | Aus einem Kunststoff-Spreizdübel und einer Befestigungsschraube bestehender Befestigungssatz |
DE2328385C2 (de) * | 1972-06-05 | 1983-03-31 | Eaton Corp., 44114 Cleveland, Ohio | Spreizdübel |
DE3420263A1 (de) * | 1983-06-03 | 1984-12-13 | USM Corp., Farmington, Conn. | Blindschraubklammer |
-
1991
- 1991-03-28 DE DE19914110200 patent/DE4110200C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4110200C2 (de) | 2003-04-30 |
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