DE4109960A1 - Verfahren und anlage zur pneumatischen saugfoerderung von schuettgut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur pneumatischen Saugförderung von Schüttgut in einer Rohrleitung, sowie eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.

Für den schonenden Transport von empfindlichen Schütt­ gütern, also solchen, die aus durch mechanische Bean­ spruchung leicht zerstörbaren Partikeln (z. B. Granulat­ körnern) bestehen, ist die Saugförderung besser geeignet als die Druckförderung, da im letzteren Fall selbst bei Langsamförderung auf die Partikel unvermeidbar Kom­ pressionskräfte ausgeübt werden. Auch im Saugbetrieb ist die mechanische Beanspruchung der Partikel umso kleiner, je niedriger die Fördergeschwindigkeit ist. Je kleiner die Fördergeschwindigkeit gewählt wird, desto größer ist jedoch die Verstopfungsgefahr.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage zur pneumatischen Saugförderung zu schaffen, die es erlauben, möglichst nahe an der Ver­ stopfungsgrenze der Rohrleitung, also mit der minimal möglichen Fördergeschwindigkeit, zu arbeiten.

Verfahrensmäßig ist diese Aufgabe durch die im kennzeich­ nenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Eine für längere Rohrleitungen geeignete Verbesserung des Verfahrens ist im Patentanspruch 2 angegeben.

Eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens ist Gegen­ stand des Anspruches 3.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Anlage ist im An­ spruch 4 angegeben.

Wie nicht näher erläutert werden muß, richtet sich die Zahl der Nebenluftventile und der Abstand von Ventil zu Ventil bzw. der Abstand zwischen den Nebenlufteinlässen nach der Länge der Rohrleitung, deren Durchmesser, dem Winkel etwa vorhandener Rohrbögen und allen anderen Faktoren, die Einfluß auf die Fördergeschwindigkeit, bei der sich Verstopfungen bilden, haben.

In der Zeichnung ist eine pneumatische Saugförderanlage dargestellt, die erfindungsgemäß ausgebildet ist.

Aus einem Silo 1 oder einem beliebigen anderen Vorrats­ behälter wird mittels eines Saugrüssels 2 Schüttgut über eine Rohrleitung 3 zu einem Abscheider 4 oder einem anderen Empfangsbehälter gefördert. Die Förderung erfolgt im Saugbetrieb. Hierzu ist an den mit einem Filter 5 ausgestatteten Abscheider 4 ein Sauggebläse 6 angeschlos­ sen, das in dem Abscheider 4 und damit in der Rohrleitung 3 einen Unterdruck erzeugt.

Die Rohrleitung 3 hat vier Gruppen zu je vier Nebenluft­ einlässen 7a bis 7d, 8a bis 8d, 9a bis 9d und 10a bis 10d. Jede Gruppe von Nebenlufteinlässen ist über eine Bypassleitung 7, 8, 9, 10 mit einem gemeinsamen Neben­ luftventil 11, 12, 13, 14 verbunden. Die Nebenluftventile sind Magnetventile, deren Steuerleitungen 11a bis 14a einzeln an eine gemeinsame Programmsteuerung 15 ange­ schlossen sind. Mit der Programmsteuerung 15 ist der Signalausgang eines Druckfühlers in Form eines Kontakt­ manometers 16 über eine Leitung 16a verbunden. Das Kon­ taktmanometer 16 mißt den Unterdruck in dem Abscheider 4 und damit den am Ende der Rohrleitung 3 herrschenden Unterdruck. Das Kontaktmanometer 16 ist auf einen be­ stimmten Unterdruckwert eingestellt, bei dessen Unter­ schreitung ein Signal über die Leitung 16a abgegeben wird. Derjenige Unterdruckwert, dessen Unterschreitung bei den über die Leistung des Gebläses 6 eingestellten Langsamförderbedingungen eine beginnende Verstopfung signalisiert und auf den das Kontaktmanometer 16 einzu­ stellen ist, läßt sich sehr einfach empirisch bestimmen. Erhält die Programmsteuerung 15 über die Leitung 16a das entsprechende Signal, so öffnet sie über die Leitung 11a zunächst das Nebenluftventil 11 für eine vorgegebene Zeit. Nach Ablauf dieser Zeit öffnet die Programmsteue­ rung 15 das Nebenluftventil 12 usw. bis zu dem am wei­ testen stromaufliegenden Nebenluftventil, hier also dem Nebenluftventil 14. Die über die jeweiligen Neben­ lufteinlässe einströmende Luft sorgt dann für eine Ver­ dünnung des Schüttgutstromes bzw. eine Auflösung der Verstopfung, unabhängig davon, an welcher Stelle der Rohrleitung 3 die Schüttgutanhäufung aufgetreten ist.

Anstelle des Kontaktmanometers 16 kann auch ein analoger Druckfühler verwendet werden, der sein druckproportiona­ les elektrisches Signal an die Programmsteuerung 15 übermittelt, die es ihrerseits mit einem vorgegebenen bzw. voreingestellten Sollwert vergleicht. Die Programm­ steuerung 15 kann ihrerseits elektromechanisch, z. B. als Programmschaltwerk, oder vollelektronisch ausgebildet sein.

Claims (4)

1. Verfahren zur pneumatischen Saugförderung von Schütt­ gut in einer Rohrleitung, dadurch gekennzeichnet, daß am (stromabseitigen) Ende der Rohrleitung der Unterdruck des Fördermediums gemessen wird, und daß bei einem kleineren als einem vorgegebenen minimalen Wert des Unterdrucks des Fördermediums ein an minde­ stens einer Stelle der Rohrleitung vorgesehener Neben­ lufteinlaß für eine vorgegebene Zeit geöffnet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei an mindestens zwei voneinander beabstandeten Stellen der Rohrleitung vorgesehenen Nebenluftein­ lässen diese von stromab nach stromauf fortschreitend und nacheinander geöffnet werden.

3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (3) an ihrem Ende mit einem Druck­ fühler (16) und über ihre Länge mit elektrisch steuer­ baren Nebenluftventilen (11 bis 14) ausgestattet ist, und daß der Druckfühler (16) sowie die Nebenluftven­ tile (11 bis 14) einzeln mit einer Programmsteuerung (15) verbunden sind, die in Abhängigkeit von dem von dem Druckfühler (16) kommenden Signal die Nebenluft­ ventile, beginnend mit dem am weitesten stromab liegenden Ventil (11), einzeln und nacheinander für eine jeweils vorgegebene Zeit öffnet und wieder schließt.

4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Nebenluftventil (11 bis 14) mit der Rohrlei­ tung (3) über eine Bypassleitung (7 bis 10) und von dieser abzweigende, voneinander beabstandete Neben­ lufteinlässe (7a bis 7d, 8a bis 8d, 9a bis 9d, 10a bis 10d) verbunden ist.