DE3527519C2 - - Google Patents
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-
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- Processing Of Solid Wastes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung
zum Fördern von Gasen mit geringem Unterdruck durch setzungsgefährdete
Gasleitungssysteme, insbesondere in Mülldeponien,
mittels von Gasentnahmesonden zu einem gemeinsamen
Unterdruckaggregat geführter einzelner Förderstränge
oder -leitungen.
Die Förderung von in Mülldeponien entstehendem Deponiegas
(in der Regel CH₄ und CO₂) gewinnt im Rahmen der heutigen
Umweltvorschriften und Energieknappheit zunehmend an Bedeutung.
Zur Förderung solcher Deponiegase werden in Deponien
Dränage- und Sondensysteme eingebracht, durch die mittels
Unterdruck das Gas aus dem Deponiekörper abgesaugt wird.
Die über solche Dränage- und Sondeneinrichtungen entnommenen
Gase werden über einzelne Förderstränge in der Regel
einer gemeinsamen Sammelleitung zugeführt. Ein wesentliches
Problem solcher Leitungssysteme besteht darin, daß es in
Deponiekörpern zum Setzen des Materials kommt, wodurch die
einzelnen Förderstränge Verformungskräften ausgesetzt sind.
Die daraus resultierenden Verformungen einzelner Förderstränge
führen leicht und häufig zu einer sogenannten
Wassersackbildung, d. h., es bilden sich an den Fördersträngen
Knicke oder Verbiegungen aus, in denen sich
Kondens- oder Oberflächenwasser, das in dem sehr feuchten,
abgesaugten Gas vorhanden ist, sammelt. Bekanntlich kann
die Absaugung von Deponiegasen nur mit relativ geringen
Unterdrücken bewerkstelligt werden, weil bei zu hohen
Drücken die Gefahr des Ansaugens von Luft durch die
Sonden bzw. durch den Deponiekörper bestünde. Infolge
dieser relativ geringen Unterdrücke, die üblicherweise
in der Größenordnung von 5-50 mbar liegen, kann das sich
dann an solchen Leitungsverformungsstellen sammelnde
Wasser nicht abgesaugt bzw. abgefördert werden. Es führt
zum Verschluß der verformten Förderstränge. Der Verschluß
einzelner Förderstränge wiederum ergibt eine Erhöhung
des Unterdruckes in den noch freien Fördersträngen.
Dies hat zur Folge, daß in diesen Fördersträngen der
Volumenstrom steigt und damit die Gefahr wächst, daß
Luft angesaugt wird und damit eine Gasverdünnung eintritt.
Man erhält also nicht mehr das gewünschte Ergebnis eines
Gases bestimmter Qualität.
Um solche Teilverschlüsse zu vermeiden, ist man bisher
(siehe z. B. DE-Z.: Müll und Abfall, Heft 12, 1981, S. 344-349)
entweder gezwungen, die Leitungen in statisch relativ
stabilen, damit aber auch sehr aufwendigen Systemen zu
verlegen, bei denen jedoch die Gefahr des Setzens nicht
auszuschließen ist, oder man muß das Leitungssystem von
vornherein mit einem vorbestimmten Gefälle von mindestens
2%, in der Praxis aber regelmäßig von etwa 5% versehen,
hat aber selbst dann nicht die absolute Sicherheit gegen
Verformungen infolge Setzens, abgesehen davon, daß solche
Gefälle aufgrund der örtlichen Gegebenheiten oftmals
nicht realisierbar sind. Weiter kann man die Leitungen
mit Abzugslöchern für das Wasser versehen; dabei ist es
jedoch erforderlich, daß die Leitungen mindestens 4 bis 5
Meter unter der Oberfläche der Deponie angeordnet sind,
um das Eindringen von Luft und damit eine Veränderung der
Gasqualität sowie vor allem der Entstehung von explosiven
Gemischen zu verhindern, unabhängig davon, daß bei Altdeponien
ein Einbringen des Leitungssystems auf diese Tiefe
ohne erhebliche Schwierigkeiten überhaupt nicht realisierbar
ist.
Weiterhin ist es bekannt (DE-Z.: Gas - Wasser - Abwasser,
64. Jahrg., 1984, Nr. 10, S. 651-655), eine Anzahl vertikaler
Gasbrunnen in die Deponie einzubringen und daran
Förderstränge anzuschließen, die oberhalb der Deponie
verlaufen und zu einer Gassammelleitung führen. Dabei
werden in Abständen zu den Gasbrunnen um diese herum
Gasdruck-Meßsonden in die Deponie eingebracht, um den
Einfluß der Gasentnahme auf die Druckverhältnisse in der
Deponie verfolgen zu können. Zur Messung der Fördermenge
werden im Förderstrang hinter den Gasbrunnen Gasvolumenmesser
(Venturi-Rohr) sowie Absperr- und Regulierorgane
angeordnet. Infolge der Anordnung der Förderstränge oberhalb
der Deponie treten die vorstehend genannten Probleme
durch Setzen des Dränagesystems, Wassersackbildung etc.
nicht auf. Natürlich unterliegen solche oberirdischen
Leitungen auch erhöht der Gefahr von Beschädigungen
durch mechanische Einflüsse und Witterung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Leitungssystemen
der eingangs bezeichneten Art ohne das Erfordernis
maßgeblicher baulicher Maßnahmen am Leitungssystem
selbst eine Möglichkeit zu schaffen, mit der eine
gleichmäßige Förderleistung in solchen zum Wasserverschluß
neigenden Leitungssystemen insbesondere in deren setzungsgefährdeten
Bereichen aufrechterhalten werden kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei dem Verfahren
dadurch gelöst, daß der Gasvolumenstrom in den einzelnen
Fördersträngen des Gasleitungssystems individuell konstant
mittels bekannter Regelorgane eingestellt wird, und bei
der Einrichtung dadurch, daß jedem einzelnen Förderstrang
bzw. jeder Gasentnahmesonde eine Regelstation mit einem
Gasvolumenmesser und einem vom Gasvolumenmesser gesteuerten
Druckregler zugeordnet ist. Damit ist es in einfacher
Weise möglich, daß ohne Beeinträchtigung des Gasvolumenstromes
in unbeschädigten Leitungssträngen sich in
verformten Leitungen ausbildende Wassersäcke durch eine
Erhöhung des Unterdruckes bis zu einer Größe, die dem
Wasserstand des Wassersackes entspricht, abgesaugt werden
können. Mit anderen Worten wird bei Zusetzen eines oder
mehrerer Einzelstränge der Unterdruck in der Hauptsammelleitung
aufgrund der Verdichtereigenschaften (vgl.
übliches Verdichterdiagramm) erhöht, ohne daß in den
intakten Einzelsträngen eine Erhöhung des Individualdruckes
folgt, weil hier durch das zwischengeschaltete
Gasregelorgan eine Trennung erfolgt und damit ein konstanter,
vorbestimmter Volumenstrom gewährleistet ist.
Die Erhöhung des Unterdruckes in der Hauptsammelleitung
führt jedoch zu einer Erhöhung des Unterdruckes in den
beschädigten Strängen und damit letztendlich bei einer
ausreichenden Höhe zum Absaugen des Wassers, indem bei
zusammengebrochener Volumenmessung der Regler den angestauten
Unterdruck voll auf den beschädigten Einzelstrang
einwirken läßt.
In bevorzugter Ausbildung der Einrichtung kann die Regelstation
einen Volumenmesser mit einer Blende mit Druckdifferenzmessung
sowie ein Regelorgan, vorzugsweise in Form
eines Membran- gesteuerten Ventils umfassen, das von einer
den Sollwert bestimmenden Feder beaufschlagt ist. Eine
solche Ausbildung ermöglicht die Verwendung herkömmlicher
Bauteile, wie sie beispielsweise für die allgemeine Verwendung
auf dem Rohrleitungsgebiet in dem DD-Buch Strien,
Mertsching, Nötzold: Handbuch für den Rohrleitungsbau,
VEB-Verlag Technik Berlin, 4. Auflage, S. 237-242, speziell
Bild 3.178, veröffentlicht sind, und damit einen
kostengünstigen Aufbau der Gesamteinrichtung mit Individualregelung
der Einzelstränge. Eine solche Einrichtung
ist sehr wartungsfreundlich und weist relativ wenig
bewegte Teile auf, ergibt also eine hohe Lebensdauer.
Weitere Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung
gehen aus der folgenden Beschreibung der in der
schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
hervor. Es zeigt
Fig. 1 den prinzpiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen
Entgasungseinrichtung für eine Mülldeponie und
Fig. 2 ein Regelorgan für die Einrichtung der Fig. 1.
In einer hier nur ganz allgemein angedeuteten Mülldeponie
1 ist eine Mehrzahl von Gasentnahmesonden 2
angeordnet, wobei sich deren Verteilung, Zahl und Einbringtiefe
sowie Ausführung nach den örtlichen Gegebenheiten
richtet und zum Stand der Technik gehört.
Von jeder Gasentnahmesonde 2 führt ein einzelner Förderstrang
3 zu einer Regelstation 4, wobei jeweils mehere
Sonden 2 mit ihren Fördersträngen 3 einer Regelstation
4 zugeordnet sein können. Von den Regelstationen
führen Verbindungsleitungen 5 zur Hauptsammelleitung
6, in der ein Verdichter 7 angeordnet ist. Natürlich
können sich in dieser Hauptsammelleitung weitere,
für diese Art der Entgasungstechnik notwendige Aggregate
wie Filter, Trockner, Kondensatabscheider etc. befinden.
Jede Regelstation 4, die mehrere Einzelregelstationen
für eine Mehrzahl einzelner Förderstränge 3 umfassen
kann, weist für jeden einzelnen Förderstrang 3 einen
Druckregler 41 und einen Volumenmesser 42 auf; deren
Aufbau ist im größeren Detail in Fig. 2 gezeigt. Man
erkennt hier in dem den Gasstrom in Richtung des Pfeiles
leitenden Förderstrang 3 ein Teil des Druckreglers
41 bildendes Ventil 411, dem ein Regelorgan 412 zugeordnet
ist, das eine Membran 413 und eine hinsichtlich
ihres Druckes einstellbare Feder 414 umfaßt. In Strömungsrichtung
gesehen hinter dem Ventil befindet sich
ein Volumenmesser 42 mit einer Blende 421. Die Membran
des Druckreglers ist auf ihren beiden Seiten über
Steuerleitungen 431, 432 mit den beiden Seiten der
Blende 421 verbunden. Zwischen diesen beiden Blendenseiten
besteht eine Druckdifferenz Δp. Diese Druckdifferenz
entspricht dem Istwert des Gasstromes und
führt nach dem Vergleich des durch die Feder 414 bestimmten
Sollwertes zum Stellwert des Ventils 411, d. h.,
je nach der Größe der Druckdifferenz wird aufgrund der
Federkraft das Ventil mehr oder weniger geschlossen,
und es kann ein entsprechend gleichmäßiger Volumenstrom
eingeregelt werden.
Wenn nun, wie in Fig. 1 durch das Bezugszeichen 31
angedeutet, infolge einer Verlagerung innerhalb des
Deponiekörpers 1 eine Verbiegung 31 (die hier gegenüber
der natürlichen Lage um 90° in die Blattebene
hineingedreht dargestellt ist) eines einzelnen Förderstranges
3 eintritt und sich in dieser Verbiegung 31 ein
Wassersack ausbildet, der bei den niedrigen Betriebs-
Unterdrücken nicht mehr abgesaugt werden könnte, erhöht
sich automatisch durch die Leistung des Verdichters
7 der Unterdruck im Sammelsystem 5. Die vorstehend
beschriebene Regeleinrichtung führt dazu, daß die
Druckdifferenz in den unbeschädigten Fördersträngen
3 steigt und aufgrund der dargelegten Funktion zu einem
stärkeren Schließen des Ventils führt, so daß die
Fördermenge bei steigendem Unterdruck gleich bleibt.
Bei den verformten Fördersträngen kann, da kein Gasstrom
fließt, auch keine Druckdifferenz gemessen werden,
so daß das Ventil unter der Wirkung der Feder 414
vollständig öffnet. Daher wird der erhöhte Unterdruck
in dem vor dem Ventil liegenden Bereich voll wirksam
und führt dazu, daß ein Wassersack im Bereich 31 abgesaugt
werden kann. Das so abgesaugte Wasser durchläuft
das Regelorgan 41, 42 und wird in einem dahinter
angedeuteten Wasserabscheider 43, der ebenfalls Bestandteil
der Regelstation 4 bilden kann, entfernt. Nach
Absaugen dieses Wassersackes stellen sich in diesem
verformten Förderstrang 3, 31 die gleichen Förderbedingungen
wie in den unbeschädigten Fördersträngen 3
ein.
Claims (3)
1. Verfahren zum Fördern von Gasen mit geringem Unterdruck
durch setzungsgefährdete Gasleitungssysteme, insbesondere
in Mülldeponien, mittels von Gasentnahmesonden
zu einem gemeinsamen Unterdruckaggregat geführten einzelnen
Fördersträngen oder -leitungen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gasvolumenstrom
in den einzelnen Fördersträngen des Gasleitungssystems
individuell konstant mittels bekannter Regelorgane
eingestellt wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem einzelnen Förderstrang (3, 31)
bzw. jeder Gasentnahmesonde (2) eine Regelstation
(4) mit einem Gasvolumenmesser (42) und einem vom
Gasvolumenmesser gesteuerten Druckregler (41) zugeordnet
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelstation (4)
einen Volumenmesser (42) mit einer Blende (421) mit
Druckdifferenzmessung sowie ein Regelorgan (412), vorzugsweise
in Form eines Membran (413)-gesteuerten
Ventils (411) umfaßt, das von einer den Sollwert bestimmenden
Feder (414) beaufschlagt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853527519 DE3527519A1 (de) | 1985-07-29 | 1985-07-29 | Verfahren und einrichtung zum foerdern von gasen mit geringem unterdruck durch setzungsgefaehrdete gasleitungssysteme, insbesondere in muelldeponien |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19853527519 DE3527519A1 (de) | 1985-07-29 | 1985-07-29 | Verfahren und einrichtung zum foerdern von gasen mit geringem unterdruck durch setzungsgefaehrdete gasleitungssysteme, insbesondere in muelldeponien |
Publications (2)
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DE3527519A1 DE3527519A1 (de) | 1987-02-05 |
DE3527519C2 true DE3527519C2 (de) | 1987-08-20 |
Family
ID=6277322
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853527519 Granted DE3527519A1 (de) | 1985-07-29 | 1985-07-29 | Verfahren und einrichtung zum foerdern von gasen mit geringem unterdruck durch setzungsgefaehrdete gasleitungssysteme, insbesondere in muelldeponien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3527519A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3803925A1 (de) * | 1988-02-09 | 1989-08-17 | Meyer Fa Rud Otto | Verfahren zur beseitigung von fluessigkeitsansammlungen aus deponiegas-foerderleitungen und ausbildung einer anlage zur durchfuehrung des verfahrens |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2128515A1 (de) | 2008-05-30 | 2009-12-02 | Koninklijke Philips Electronics N.V. | Wassergerät mit Durchflussmesser und Filteranordnung |
-
1985
- 1985-07-29 DE DE19853527519 patent/DE3527519A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3803925A1 (de) * | 1988-02-09 | 1989-08-17 | Meyer Fa Rud Otto | Verfahren zur beseitigung von fluessigkeitsansammlungen aus deponiegas-foerderleitungen und ausbildung einer anlage zur durchfuehrung des verfahrens |
Also Published As
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DE3527519A1 (de) | 1987-02-05 |
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