DE4109205C2 - - Google Patents
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- DE4109205C2 DE4109205C2 DE19914109205 DE4109205A DE4109205C2 DE 4109205 C2 DE4109205 C2 DE 4109205C2 DE 19914109205 DE19914109205 DE 19914109205 DE 4109205 A DE4109205 A DE 4109205A DE 4109205 C2 DE4109205 C2 DE 4109205C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur stereo
taktischen Implantation radioaktiver Seeds in das Gehirn ei
nes Patienten.
Interstitielle Bestrahlungen durch direkt in ein Tumorgewebe
im Gehirn implantierte Radionuklide (Seeds) weisen gegenüber
herkömmlichen Bestrahlungsmethoden bei lokal begrenzten, we
nig strahlensensiblen Tumoren entscheidende biologische und
bestrahlungsgeometrische Vorteile auf. Eine erfolgreiche
Strahlenbehandlung setzt eine hohe Zielgenauigkeit beim Ein
setzen des oder der Seeds voraus.
Schwerpunkt der Weiterentwicklung der interstitiellen Bestrah
lungsverfahren war in den letzten Jahren die Entwicklung ei
nes Computertomographie-kompatiblen Verfahrens und damit eine weitgehende Auto
matisierung (Acta Neurochirurgica 68, 11-17 (1983)).
Hierdurch konnte die Sicher
heit und Effektivität der interstitiellen Bestrahlung erheb
lich verbessert werden.
Die Implantation von Kathetern mit Seeds aus Jod-125 ist nach
wie vor problematisch. Mit herkömmlichen Ventrikelkathetern,
die am Rande des Bohrlochs im Patientenschädel durch Periost
naht fixiert werden, kann keine ausreichende Präzision erreicht
werden. Korrekturen sind schwierig und unsicher. Wünschenswert
wäre ein spezielles Kathetersystem, das folgende Anforderungen
erfüllt:
- 1. Exakte Implantierbarkeit des Katheters;
- 2. Röntgenologische Darstellbarkeit des Katheters;
- 3. Möglichkeiten zur Korrektur nach erfolgter Implantation, das heißt Vor- und Zurückziehen des Katheters sowie erneute Fixierung;
- 4. Möglichkeit der Unterbringung mehrerer Seeds in beliebigen Abständen in ein und demselben Katheter;
- 5. Leichte Handhabung.
- 6. Kombination der Bestrahlungstherapie mit Hyperthermie;
- 7. Entfernung des oder der Seeds nach vorgegebener Implanta tionszeit.
Aus der EP-A-03 61 762 ist eine Einrichtung zur Behandlung
von malignem Gewebe, beispielsweise eines Gehirntumors,
bekannt, die von einer Kombinationstherapie Gebrauch macht,
um einen synergistischen Effekt zu erzielen. Die Einrich
tung umfaßt ein in das Gewebe einführbares Röhrchen, das an
beiden Enden geschlossen ist und an einem Ende ein Heizele
ment oder aber eine Strahlungsquelle, wie z. B. Iridium-
Seeds, enthält. Die vom Heizelement oder der Strahlungs
quelle ausgehende Wärme bzw. Strahlung dient zum einen zur
Therapie des Gewebes. Zum anderen beeinflußt die Wärme oder
Strahlung aber auch ein weiteres Element, das z. B. außen
am Röhrchen in Form einer Heilmittel abgebenden Schicht an
geordnet ist. Dieses Element ist für die Chemotherapie oder
Hyperthermie vorgesehen. Seine Effektivität wird durch den
Wärme- oder Strahlungseinfluß vergrößert. Das in das Gewebe
einführbare Ende des Röhrchens besteht aus einem mittelfesten
Material, z. B. aus Polyäthylen. Zum Einführen des Röhrchens
in das Gewebe dient ein Füllmandrin, der in das Röhrchen ein
geschoben und nach dem Einführvorgang wieder entfernt wird.
Mittels eines Bildsystems, z. B. auch mittels der Röntgen
technik, kann die Lage der Sonde im Gewebe überprüft werden.
Eine Justiervorrichtung ist jedoch für die Sonde nicht vor
gesehen.
Aus der DE-A-27 36 318 ist eine Vorrichtung zur inneren Be
strahlung bekannt, die ein Applikatorrohr umfaßt, das in die
zu bestrahlende Körperhöhle eingeführt werden kann und das dabei
eine Kugelreihe aus radioaktiven und neutralen Kugeln enthält.
Das Applikatorrohr kann doppelwandig ausgebildet sein und so
mit aus einem die Kugeln aufnehmenden Innenkanal in einem In
nenmantel und aus einem Außenmantel bestehen. Nach Ablauf der
Bestrahlung wird Luft in den Ringraum zwischen Außenmantel und
Innenmantel geleitet. Die Luft drückt über ein endseitiges
Loch im Innenmantel die Kugeln aus dem Innenkanal heraus.
Schließlich ist aus der US-PS 46 97 575 eine Einrichtung zur
interstitiellen Radiotherapie bekannt, bei der mehrere radio
aktive Seeds in erkranktes Gewebe eingepflanzt werden können.
Die Seeds sind dabei beabstandet in einem nadelförmigen festen
Körper untergebracht, der sich nach einiger Zeit im Gewebe
auflöst. In der Einleitung dieser Literaturstelle ist darauf
hingewiesen, daß es auch Einrichtungen gibt, die aus minde
stens einem in dem Tumor einführbaren Außenkatheter aus Kunst
stoff und aus einem zugehörigen Nylon-Röhrchen bestehen, das
radioaktive Seeds enthält und das in den Außenkatheter ein
geführt wird. Nach einer gewünschten Behandlungszeit wird das
Nylon-Röhrchen entfernt. Es wird hier auch gleich auf die
Nachteile dieser Einrichtungen hingewiesen, nämlich daß es
schwierig ist, den oder die Außenkatheter so zu plazieren,
daß die richtige Dosierverteilung erreicht wird, daß es weiter
schwierig ist, mehrere Katheter in einer Parallelanordnung
an einer unebenen Oberfläche zu plazieren, und daß es auch
schwierig ist, die Katheter gegenüber dem Gewebe zu veran
kern. Lösungen zur Behebung dieser Schwierigkeiten werden
indessen nicht angeboten. Auch auf Korrekturmöglichkeiten
der Katheterposition geht diese Literaturstelle nicht ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
anzugeben, mit der ein Katheter, der einen oder mehrere ra
dioaktive Seeds enthält, im Schädel des Patienten exakt
implantiert werden kann, wobei Korrekturen der Katheterposi
tion möglich sein sollen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach einer ersten grundle
genden Ausführung gelöst durch ein System zur Implantation
mindestens eines radioaktiven Seeds in den Schädel eines Pa
tienten, das ausgestattet ist
- a) mit einem relativ steifen Katheter, der aus einem röntgen sichtbaren Röhrchen besteht, das an einem Ende geschlossen und zur Aufnahme des radioaktiven Seeds bestimmt ist,
- b) mit einem auf den Katheter aufschiebbaren Klemmstopfen, daß der Katheter in seiner Position gehalten wird, wenn der Klemmstopfen in ein Loch des Patientenschädels einge setzt wird, und
- c) mit einem in den Katheter einführbaren Füllmandrin aus ei nem relativ steifen Material.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach einer zweiten grund
legenden Ausführung auch gelöst durch ein System zur Implan
tation mindestens eines radioaktiven Seeds in den Schädel
eines Patienten, das ausgestattet ist
- a) mit einem relativ steifen Katheter, der aus einem röntgen sichtbaren Röhrchen besteht, das an einem Ende geschlossen und zur Aufnahme des radioaktiven Seeds bestimmt ist,
- b) mit einem in den Katheter einführbaren Füllmandrin aus einem relativ steifen Material,
- c) mit einem Außenkatheter, in den der Katheter einführbar ist, und
- d) mit einem auf den Außenkatheter so aufschiebbaren Klemm stopfen, daß der Katheter in seiner Position gehalten wird, wenn der Klemmstopfen in ein Loch des Patientenschädels eingesetzt wird.
Mit diesen beiden Systemen zur stereotaktischen Implantation
radioaktiver Seeds ist es möglich, einen zuvor berechneten
Zielpunkt exakt zu erreichen. Fehlimplantierungen des Kathe
ters, das heißt Abweichungen vom Zielpunkt, sind mit diesen
Systemen weitgehend vermeidbar. Korrekturen der Katheterposi
tionen sind möglich. Denn das Katheter besteht aus einem be
vorzugt röntgensichtbaren Material, insbesondere Kunststoff,
und läßt sich gegenüber dem im Schädelbohrloch festgehaltenen
Klemmstopfen verschieben.
Bevorzugt besitzt das System einen in den Katheter zu dessen
Formerhaltung während des Sterilisierens einführbaren stab
förmigen Stützmandrin aus einem starren Material.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprü
chen beschrieben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
von sieben Figuren näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Katheter im Schnitt;
Fig. 2 und Fig. 3 einen auf den Katheter aufschiebbaren Klemm
stopfen im Schnitt bzw. in der Sicht von oben;
Fig. 4 einen Stützmandrin;
Fig. 5 einen Füllmandrin;
Fig. 6 ein System nach der ersten grundlegenden Ausführung mit
Katheter mit eingebrachtem Seed und eingebrachtem Füll
mandrin fertig zum Implantieren in den Patienten und
Fig. 7 ein System nach der zweiten grundlegenden Ausführung.
Gemäß Fig. 1 ist ein relativ steifer Katheter 2 vorgesehen,
der aus einem röntgensichtbaren, nichtmetallischen Röhrchen
besteht, das am unteren Ende 4 geschlossen ist. Der Katheter 2
besteht insbesondere aus einem Kunststoff, wie zum Beispiel
Polyurethan einer mittleren Härte. Am unteren geschlossenen
Ende 4 läuft der Katheter 2 konisch aus. Das ist wichtig für
die Einführung in den Schädel eines Patienten. Am oberen En
de 6, und zwar auf einer Länge von etwa 10 mm, ist der Kathe
ter 2 im Innendurchmesser verbreitert. Er ist an dieser Stel
le konisch aufgeweitet, damit unter Strahlenschutzbedingungen
leicht ein oder mehrere radioaktive Seeds (Länge 4 mm; Durch
messer 0,8 mm) eingefüllt werden können. Dieser obere Teil 6
wird später, nachdem der Katheter 2 im Schädel des Patienten
implantiert ist, abgeschnitten. Die gesamte Länge 1 des Kathe
ters 2 beträgt beispielsweise 120 mm. Er besitzt einen Innen
durchmesser von etwa 0,9 mm und einen Außendurchmesser von et
wa 1,4 mm.
In den Fig. 2 und 3 ist ein auf den Katheter 2 aufschieb
barer Klemmstopfen 10 dargestellt. Dieser Klemmstopfen 10
besteht insbesondere aus einem Kunststoff wie zum Beispiel
Teflon (PTFE). Er ist zylindrisch ausgebildet, und er be
sitzt eine zentrale Längsöffnung 12 und einen sich seitwärts
von der Längsöffnung 12 zum Rand erstreckenden Querschlitz 14.
Der Durchmesser der zentralen Längsöffnung 12 ist gleich dem
Außendurchmesser des Katheters 2. Dadurch ist gewährleistet,
daß der Katheter 2 nach Einführung in den Klemmstopfen 10 von
diesem in einer vorgegebenen Position festgehalten wird. Aus
Fig. 2 ist zu entnehmen, daß der Klemmstopfen 10 aus einem
etwa 3 mm hohen, in ein Loch im Patientenschädel einsetzbaren
zylindrischen Verschlußteil 16, einem daran anschließenden,
leicht konischen Klemmteil 18 mit dem Querschlitz 14 und ei
nem dünneren oberen Randteil 20 besteht. Die gesamte Höhe des
Klemmstopfens 10 beträgt nur etwa 6,5 mm. Auch wenn der Klemm
stopfen 10 in das Loch im Patientenschädel eingesetzt ist,
kann der Katheter 2 im Klemmstopfen 10 mit relativ geringer
Kraft verschoben werden.
Nach Fig. 4 ist weiterhin ein in den Katheter 2 einführbarer
stabförmiger Stützmandrin 24 aus einem starren Material vorge
sehen. Dessen Länge beträgt etwa 140 mm; und sein Durchmesser
beträgt etwa 0,8 mm. Dieser Stützmandrin 24 besteht bevorzugt
aus einem Metall, insbesondere aus einem VA-Draht. Der Stütz
mandrin 24 wird zur Formerhaltung des Katheters 2 benötigt.
Dies wird später noch näher ausgeführt.
Nach Fig. 5 ist weiterhin ein in den Katheter 2 einführbarer
Füllmandrin 28 aus einem relativ steifen Material vorgesehen.
Dieser Füllmandrin 28 besteht bevorzugt aus einem Kunstoff wie
zum Beispiel Teflon. Es handelt sich dabei um einen Schlauch,
wie in Fig. 5 gezeigt, oder um ein Vollmaterial. Seine Stei
figkeit oder Härte ist etwa gleich derjenigen des Katheters 2.
Der Außendurchmesser beträgt auch hier wieder 0,8 mm, so daß
er in den Katheter 2 paßt. Die Länge des Füllmandrins 28 be
trägt etwa 140 mm. Das obere Reststück 30 von zum Beispiel
10 mm ist dabei rechtwinklig abgeknickt oder abgebogen. Dies
dient der Erleichterung des Sterilisierens. Der Füllmandrin 28
kann auch aus einem röntgensichtbaren Material bestehen.
Zu den beiden Mandrinen 24, 28 ist folgendes zu sagen: Der
Stützmandrin 24 wird zur Formerhaltung des Katheters 2 benö
tigt. Das unsterile Seed 32 (vergleiche Fig. 6) wird in den
Katheter 2 gefüllt, der Stützmandrin 24 wird sodann in den
Katheter 2 gesteckt, und der Klemmstopfen 10 wird anschließend
auf den Katheter 2 geschoben, und zwar bis zur Aufweitung am
oberen Ende 6. Das Ganze wird sodann in ein Bleiröhrchen ge
schoben und bei ca. 130°C gas- oder dampfsterilisiert. Der
Stützmandrin 24 gewährleistet, daß später der Füllmandrin 28
in den Katheter 2 geschoben werden kann. Durch die Einführung
des Stützmandrins 24 bleibt der Katheder 2 gerade. Der Füll
mandrin 28 wird dagegen gesondert sterilisiert. Er wird zum
Sterilisieren zwecks Formerhaltung in ein Edelstahlröhrchen
gesteckt und dort erhitzt. Er wird erst zum Abschluß der Ope
ration in den Katheter 2 gesteckt. Das Ganze wird dann ober
halb des Klemmstopfens 10 abgeschnitten.
In Fig. 6 ist das System aus Katheter 2, aufgeschobenem Klemm
stopfen 10 und eingesetztem Füllmandrin 28 sowie einem endsei
tig im Katheter 2 eingesetzten Seed 32 fertig zur Implantation
in den Schädel eines Patienten dargestellt. Aus Fig. 6 ist
ersichtlich, daß der Füllmandrin 28 das Verlagern des Seeds 32
verhindert; darüber hinaus gibt er dem Katheter 2 an der Klemm
stelle im Bereich des Klemmstopfens 10 die nötige Stabilität.
Zum Implantieren von Seeds mit oder ohne Katheter werden gemäß
dem Stand der Technik spezielle stereotaktische Geräte und
Vorrichtungen eingesetzt. Diese Geräte und Vorrichtungen sind
bereits seit einigen Jahren von verschiedenen Firmen im Handel.
Außerdem steht entsprechende Software für die Planung zur Ver
fügung. Solche Geräte und Vorrichtungen können auch in Verbin
dung mit dem vorliegenden System 2, 10, 24, 28 verwendet werden.
Zur Funktion ist folgendes zu sagen:
Mit Hilfe eines speziellen Bohrsystems wird an vorausberechne
ter Stelle in der richtigen Flucht für den Katheter 2 ein Bohr
loch im Patientenschädel angelegt. Der Durchmesser des Bohr
lochs entspricht exakt den Ausmaßen des Katheter-Klemm- oder
Haltestopfens 10. Läßt sich das Bohrloch nur schräg zur Schä
delkalotte anbringen, so muß mit einem zum Instrumenten-Set ge
hörenden Bohrer die Kalotte um das Bohrloch leicht abgeflacht
werden, damit der Klemmstopfen 10 des Kathetersystems nicht in
seiner Richtung abgelenkt wird. Nun wird mit einem zuvor an
einem Meßphantom eingestellten (nicht gezeigten) Kohlefaser
mandrin mit röntgensichtbarer Metallspitze unter Hilfe eines
Führungssystems der Weg zum Zielpunkt gebahnt. Nach Verifizie
rung der korrekten Sondenlage am Zielpunkt wird die Spitze des
Kohlefasermandrins auf dem Bildschirm eines Röntgen-Bildwand
lers markiert. Danach wird der Kohlefasermandrin entfernt. Nun
wird der Katheter 2 mit den Seeds 32 unter Röntgen-Bildwand
lerkontrolle durch den vorgebahnten Kanal vorzugsweise mit
Hilfe eines (nicht gezeigten) Führungsmandrins eingeführt und
bis an die dem Zielpunkt entsprechende Markierung geschoben.
Danach wird der Führungsmandrin entfernt und durch den Füll
mandrin 28, zum Beispiel aus Kunststoff, ersetzt, der ein Ver
lagern der Seeds 32 verhindert.
Der am hinteren Ende des Katheters 2 sitzende Klemmstopfen 10
wird 2 bis 3 mm in das Bohrloch der Schädelkalotte gesteckt.
Eine Röntgenkontrollaufnahme wird angefertigt, um zu überprü
fen, ob der errechnete Zielpunkt exakt erreicht wurde. Ist
dieses der Fall, so wird der Klemmstopfen 10 mit einem dafür
vorgesehenen Werkzeug durch Einpressen in das Bohrloch befe
stigt. Auf diese Weise ist der Katheter 2 mit dem/den Seed(s)
32 und dem Füllmandrin 28 fixiert sowie ein kompletter Ver
schluß der Schädelkalotte erfolgt.
Eine Korrektur des Katheters 2 und damit des/der Seed(s) 32
ist auch nach Fixierung des Klemmstopfens 10 durch Verschie
ben des Katheters 2 im Klemmstopfen 10 möglich. Hat man sich
von der exakten Lage des/der Seed(s) 32 überzeugt, werden der
Katheter 2 und der Füllmandrin 28 bündig zum Klemm- oder Be
festigungsstopfen 10 abgeschnitten.
Die inzwischen gewonnene Erfahrung mit diesem Kathetersystem
zeigt, daß die Präzision durch die konzentrische Fixierung des
flexiblen, aber relativ steifen Katheters 2 wesentlich verbes
sert wurde. Die relative Starrheit des Kathetersystems bietet
die Möglichkeit, mehrere Seeds 32 in beliebigen Abständen in
einem Katheter 2 zu implantieren und im Bedarfsfall sicher zu
entfernen. Bei Verwendung des bekannten, eingangs genannten
Bestrahlungsplanungsverfahrens ermöglicht dies die Erzielung
einer optimalen Behandlungsmethode mit einem Minimum an Stich
kanälen. In der Regel ist die Implantation eines oder zweier
Katheter 2 ausreichend.
In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel nach der zweiten grund
legenden Ausführung dargestellt. Gleiche Teile sind mit den
selben Bezugszeichen versehen. Hier sind mehrere Seeds 32, ge
trennt durch Abstandsstücke 29 aus Kunststoff, im Katheter 2
untergebracht. Dieser Katheter 2 enthält auch den oben abge
knickten rohrförmigen Füllmandrin 28. Hier ist eine Stützhül
se 40, insbesondere aus Metall, vorgesehen, die auf den obe
ren Teil des Katheters 2 geschoben ist. Die Stützhülse 40 kann
auch aus Kunststoff bestehen. Der Kragen 41 der Stützhülse 40
schließt ab mit dem einen Ende eines aufgeschobenen Außenkathe
ters 42, dessen anderes (unteres) Ende geschlossen ist. Auf
den oberen Teil des Außenkatheters 42, zum Beispiel aus Poly
urethan oder Teflon, ist ein Klemmstopfen 10 aufgeschoben, der
in die Bohrung 44 im Schädel 46 eingesetzt werden kann. Der
Außenkatheter 42 kann in der Zentralöffnung 12 des Stopfens 10
hin- und hergeschoben werden.
Mit dieser Ausführungsform läßt sich eine Kombinationstherapie
durchführen. Denn in den im Schädel 46 eingesetzten Außenkathe
ter 42 kann nach Bedarf auch eine Sonde zur Abkühlung oder Er
wärmung (Hyperthermie) eingesetzt werden. Außerdem können die
radioaktiven Seeds 32 ohne Entfernung des Außenkatheters 42
entfernt oder ausgetauscht werden. Darüber hinaus können nach
einer Implantation des Außenkatheters 42 zu einem beliebig spä
teren Zeitpunkt oder an einem anderen Ort, zu dem der Patient
gebracht wurde, der oder die Seeds 32 mit dem Katheter 2 ein
gesetzt werden. Eine solche Vorgehensweise in Schritten ist in
den USA üblich. Das System nach Fig. 7 erfüllt also die dort
gestellten Forderungen.
Claims (21)
1. System zur Implantation mindestens eines radioaktiven
Seeds (32) in den Schädel (46) eines Patienten,
- a) mit einem relativ steifen Katheter (2), der aus einem röntgensichtbaren Röhrchen besteht, das an einem Ende (4) geschlossen und zur Aufnahme des radioaktiven Seeds (32) bestimmt ist,
- b) mit einem auf den Katheter (2) aufschiebbaren Klemm stopfen (10), daß der Katheter (2) in seiner Position ge halten wird, wenn der Klemmstopfen (10) in ein Loch (44) des Patientenschädels (46) eingesetzt wird, und
- c) mit einem in den Katheter (2) einführbaren Füllmandrin (28) aus einem relativ steifen Material.
2. System zur Implantation mindestens eines radioaktiven
Seeds (32) in den Schädel (46) eines Patienten,
- a) mit einem relativ steifen Katheter (2), der aus einem röntgensichtbaren Röhrchen besteht, das an einem Ende (4) geschlossen und zur Aufnahme des radioaktiven Seeds (32) bestimmt ist,
- b) mit einem in den Katheter (2) einführbaren Füllmandrin (28) aus einem relativ steifen Material,
- c) mit einem Außenkatheter (42), in den der Katheter (2) ein führbar ist, und
- d) mit einem auf den Außenkatheter (42) so aufschiebbaren Klemmstopfen (10), daß der Katheter (2) in seiner Posi tion gehalten wird, wenn der Klemmstopfen (10) in ein Loch (44) des Patientenschädels (46) eingesetzt wird.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch einen in den Katheter (2) zu dessen Former
haltung während des Sterilisierens einführbaren stabförmigen
Stützmandrin (24) aus einem starren Material.
4. System nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Katheter (2) und/oder der
Außenkatheter (42) aus einem Kunststoff, wie zum Beispiel
Polyurethan einer mittleren Härte, besteht.
5. System nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Katheter (2) am ge
schlossenen Ende (4) konisch ausläuft.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Katheter (2) am ande
ren Ende (6) im Innendurchmesser verbreitert ist.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Klemmstopfen (10) aus
einem Kunststoff wie zum Beispiel Teflon besteht.
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Klemmstopfen (10) im
wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist sowie eine zentrale
Längsöffnung (12) und einen Querschlitz (14) besitzt.
9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Klemmstopfen (10)
einen etwa 3 mm hohen, in ein Loch im Patientenschädel
(46) einsetzbaren Verschlußteil (16) und ein daran anschließen
des Klemmteil (18) mit einem Querschlitz (14) besitzt.
10. System nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser der zen
tralen Längsöffnung (12) gleich dem Durchmesser des Katheters
(2) bzw. des Außenkatheters (42) ist.
11. System nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stützmandrin (24) aus
einem Metall, insbesondere aus einem VA-Draht, besteht.
12. System nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Füllmandrin (28) aus
einem Kunststoff, wie zum Beispiel Teflon oder Polyurethan,
besteht der etwa dieselbe Härte besitzt wie der Katheter (2)
oder der Außenkatheter (42).
13. System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Füllmandrin (28) aus
einem Schlauch oder aus einem Vollmaterial gebildet ist.
14. System nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Füllmandrin (28) end
seitig abgebogen ist.
15. System nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Katheter (2) etwa
120 mm lang ist, einen Innendurchmesser von etwa 0,9 mm und
einen Außendurchmesser von etwa 1,4 mm besitzt.
16. System nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stützmandrin (24) und der Füllman
drin (28) jeweils einen Außendurchmesser von etwa 0,8 mm be
sitzen.
17. System nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Klemmstopfen (10) ei
nen Außendurchmesser von etwa 7 mm bis 10 mm besitzt.
18. System nach einem der Ansprüche 2 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Stützhülse (40) in
den Außenkatheter (42) einsetzbar ist.
19. System nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützhülse (40) aus einem Metall
besteht.
20. System nach einem der Ansprüche 2 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Außenkatheter (42)
eine Sonde zur Wärme- oder Kältebehandlung einsetzbar ist.
21. System nach einem der Ansprüche 2 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß für den Außenkatheter (42)
ein eigener Stützmandrin vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914109205 DE4109205A1 (de) | 1991-03-21 | 1991-03-21 | System zur medizinischen implantation |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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