DE4108377C2

DE4108377C2 - Beschreibbares Folien-Papier-Laminat

Info

Publication number: DE4108377C2
Application number: DE4108377A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Soziaghi
Original assignee: Individual
Current assignee: SOZIAGHI, WILHELM, 90562 HEROLDSBERG, DE
Priority date: 1991-03-15
Filing date: 1991-03-15
Publication date: 1996-08-14
Anticipated expiration: 2011-03-16
Also published as: DE4108377A1

Description

Die Erfindung betrifft ein beschreibbares Folien-Papier-La minat. Es ist bekannt, durch Zusammenkaschieren von Kunst stoff-Folien einerseits und Papierblättern andererseits La minate herzustellen, welche die vorteilhaften Eigenschaften beider Werkstoffe miteinander vereinen. So sind beispiels weise ein- oder beidseitig mit Papier kaschierte Polyester folien im Handel, die äußerlich das Ansehen eines mittel starken Papierblattes aufweisen und die sich auch bei Be rührung mit der Hand entsprechend anfühlen. Dennoch sind die Werkstoffe äußerst reißfest, insbesondere einreißfest und im ganzen höchst strapazierfähig. Sie dienen zur Her stellung von Karteikarten, Versandtaschen, Briefumschlägen und ähnlichen Dingen, wo es einerseits auf leichte Be schreibbarkeit in üblicher Weise und andererseits auf hohe Stabilität ankommt. Anstelle einfacher Papiere lassen sich solche Folien auch mit Spezialpapieren, beispielsweise wär meempfindlichen Registrier-Papieren, kombinieren.

Die bekannten und heute im Handel befindlichen Folien-Pa pier-Laminate sind jedoch nicht wetter- und naßfest. Bei längerer Einwirkung von Feuchtigkeit, insbesondere Regen, weicht die aufkaschierte Papierschicht auf und darauf be findliche Schrift verwischt. Die Laminate sind deshalb zur Herstellung von Anhänge- oder Aufklebeetiketten weniger ge eignet. Gerade für solche Anwendungszwecke besteht aber ein erheblicher Bedarf, der in Zukunft durch die Notwendigkeit exakter Altstoff-Sortierung und aus zahlreichen anderen Gründen noch ansteigen wird.

Aus DE-AS 12 96 363 ist ein Verfahren zum Verkleben eines Papierbogens mit einem biegsamen, zähen und durchsichtigem Kunststoffilm bekannt, wobei als Klebstoff ein wärmeakti vierbarer Klebstoff verwendet wird. Die Verwendung eines derartigen Klebstoffes ist insbesondere in Zusammenhang mit thermoempfindlichen Aufzeichnungsträgern und/oder druckemp findlichen Registrierpapieren problemhaft.

Aus DE 34 24 013 A1 ist ein Zeichenträgermaterial be kannt, welches aus einem Kaschierverbund aus Papier und Kunstsstoff-Folie besteht und bei weichem die Oberfläche der Papierlage und/oder der Kunststoff-Folie mit einem be schreibbaren Lack abgedeckt ist. Der beschreibbare Lack soll dabei vorzugsweise aus einem Zelluloseester mit darin dispergierter Kieselsäure bestehen. Derartige Lackschichten weisen nur eine sehr begrenzte Wasserbeständigkeit auf, da in ihnen stets Poren vorhanden sind.

Aus DE 84 21 227 U1 ist eine Landkarte bzw. ein Stadtplan bekannt, die bzw. der aus Papier besteht und mit einer selbstklebenden transparenten flexiblen Kunststoff-Folie überzogen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein beschreibba res Folien-Papier-Laminat dahingehend zu verbessern, daß neben guter Beschreibbarkeit und hoher Einreißfestigkeit eine gute Wetter- und Wasserbeständigkeit gegeben ist und die Beschreibfähigkeit des Laminates beim Klebevorgang nicht negativ beeinflußt wird. Diese Aufgabe wird durch die Schichtenanordnung des Laminats gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2-7.

Das gemäß Anspruch 1 aufgebaute Laminat weist auf beiden Außenseiten die Oberflächen der Kunststoff-Folie auf, so daß es als Ganzes deren Wetter- und Wasserbeständigkeit hat. Das Folien-Laminat ist leicht beschreibbar, entweder von Hand mit Hilfe eines Bleistiftes oder eines Kugel schreibers, wobei der Druck durch die äußere Deckfolie auf das darunter befindliche druckempfindliche Registrierpapier einwirkt oder mit Hilfe eines Wärmeschreibers, wobei der wärmeerzeugende Strahl des Wärmeschreibers auf das wärme empfindliche Registrierpapier einwirkt.

Durch die Verwendung des kalt aushärtenden Polyurethan- Reaktionsklebstoffes können Anpreßdrücke bei der Durchführung der Kaschierung vermieden werden. Auch sind Kaschierungsvorgänge bei erhöhter Temperatur nicht erforderlich, so daß wärmeempfindliche Registrierpapiere hierdurch nicht negativ beeinflußt werden. Die Klebstoffe lassen sich als lösungsmittelhaltige Pasten leicht auf wenigstens eine der miteinander zu kaschierenden Folien auftragen und dort durch vollständiges Verdampfen des Lösungsmittels, meist Essigsäureester, trocknen. Die Reaktion läuft dabei leicht und vollständig bei Raumtemperatur ab. Es genügt, wenn die beiden miteinander zu verklebenden Schichten drucklos, jedoch vollständig aneinanderliegen.

Die äußere Kunststoff-Folie kann aus verschiedenen hierzu geeigneten Werk stoffen bestehen. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn es sich um eine Polyesterfolie handelt, die mit Rücksicht auf die Durchschreibbarkeit möglichst dünn sein sollte. Folienstärken bis herab zu 10 µm haben sich be währt. Als obere noch in Betracht kommende Folienstärke hat sich etwa 20 µm erwiesen.

Ein Laminat, welches alle erwähnten Eigenschaften miteinander verbindet, weist die nachfolgenden Schichten auf:

- Kunststoff-Folie,
- Klebstoff-Schicht,
- druckempfindliches Registrier-Papier,
- Klebstoff-Schicht,
- wärmeempfindliches Registrier-Papier,
- Klebstoff-Schicht,
- Kunststoff-Folie.

Dieses Gebilde kann sowohl manuell oder mit Hilfe einer druckenden Ma schine, also etwa einer Schreibmaschine, beschriftet werden wie auch mit Hilfe eines Thermoschreibers, also beispielsweise eines Laserstrahls. Die Beschrif tung durch Druck erfolgt von der einen Seite her, wonach die Schrift auch von dieser Seite sichtbar ist. Die Beschriftung durch einen Wärmestrahl, etwa durch einen Laserstrahl, erfolgt von der anderen Seite her, worauf die Schrift von dieser anderen Seite sichtbar ist.

Lohnt sich der relativ hohe Aufwand für die Kombination der erwähnten Schichten nicht, so liegt es im Rahmen der Erfindung, einfachere Ausfüh rungsformen mit folgenden Schichten herzustellen:

- Kunststoff-Folie,
- Klebstoff-Schicht,
- druckempfindliches Registrier-Papier,
- Klebstoff-Schicht,
- Kunststoff-Folie,

oder auch

- Kunststoff-Folie,
- Klebstoff-Schicht,
- wärmeempfindliches Registrier-Papier,
- Klebstoff-Schicht,
- Kunststoff-Folie.

Die erwähnten Laminate werden unter Ver wendung der genannten kalthärtenden Polyurethan-Reaktionsklebstoffe in üblicher Weise als Rollenware erzeugt. Diese Rollenware kann alsdann zu Anhänge-Etiketten oder Aufklebe-Etiketten weiterverarbeitet werden. Ist extrem hohe Wetterbe ständigkeit insbesondere Wasserbeständigkeit erforderlich, so können die Eti ketten auch entlang des äußeren Randes versiegelt werden. Hierzu wird das Laminat so aufgebaut, daß die äußeren Kunststoff-Folien über das von ihnen eingeschlossene Registrier-Papier hinausragen und die überstehenden Ränder miteinander verbunden, z. B. verklebt oder verschweißt sind. Bei der üblichen Bandfertigung wird es auf diese Weise lediglich möglich sein, die Längsränder der Etiketten zu verkleben oder zu versiegeln. Dies reicht in zahlreichen Fällen völlig aus. Sollen auch die Schmalränder versiegelt werden, so müssen die zwischen die Deckfolien eingebrachten Registrier-Papiere entsprechend kürzer sein und somit abschnittweise eingebracht werden.

Die beschriebenen Materialien eignen sich wegen ihrer Wasser- und Wetter beständigkeit für die Beschriftung von Gütern aller Art in Baumärkten, Baum schulen, Gartenbaubetrieben, aber auch zum Beschriften der abgelagerten Güter auf Sondermüllplätzen, schließlich für die Beschriftung von Produkten der Petrochemie und anderen Gütern, die in Fässern geliefert und häufig im Freien gelagert werden. Sie eignen sich aber auch als Gepäckanhänger aller Art, für die Herstellung von Wertpapieren, fälschungssicheren Dokumenten und sogar von polizeilichen Verwarnungs- und Strafzetteln. Sie eignen sich für die Her stellung von Ski-Pässen, Logbüchern für Segel- und andere Schiffe, für Bau pläne und Architektenaufzeichnungen, für Unfallaufnahmeblöcke und zahlrei che andere Anwendungszwecke, bei denen es auf die hervorgehobenen Ei genschaften, nämlich die Naß- und Wetterfestigkeit einerseits und die leichte Beschreibbarkeit andererseits ankommt.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher er läutert. Es stellen dar:

Fig. 1 einen Querschnitt durch ein siebenschichtiges Laminat;

Fig. 2 einen Querschnitt durch ein fünfschichtiges Laminat; Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines randversiegelten Etikettes.

Das in Fig. 1 dargestellte Laminat ist als Ganzes mit 1 bezeichnet. Es besteht aus den beiden äußeren Kunststoff-Folien 2 und 3, bei denen es sich bei spielsweise um etwa 12 µm starke Polyesterfolien handelt. Die obere Kunst stoff-Folie 2 ist mit einer dünnen Klebstoff-Schicht 4 gleichmäßig bedeckt. Bei dieser Klebstoff-Schicht handelt es sich um einen kalt aus härtenden Polyurethan-Reaktionsklebstoff. Die Klebstoff-Schicht 4 verbindet die Kunststoff-Folie 2 mit der einen Seite eines druckempfindlichen Registrier- Papieres 5. Die andere Seite dieses Papieres trägt wiederum eine Klebstoff- Schicht 6, die das Papier mit der einen Seite eines wärmeempfindlichen Regi strier-Papieres 7 verbindet. Die andere Seite dieses Papieres trägt ebenfalls eine dünne Klebstoffschicht 8, welche die Verbindung zur Kunststoff-Folie 3 herstellt.

Eine einfachere Ausführungsform eines derartigen Laminates ist in Fig. 2 be schrieben. Die Schichten tragen die gleichen Bezugszeichen, wenn es sich um die gleichen Werkstoffe handelt. Das in Fig. 2 dargestellte Laminat kann so zusammengesetzt sein, daß die mittlere Schicht entweder ein druckempfindli ches Registrier-Papier oder in anderen Fällen ein wärmeempfindliches Regi strier-Papier ist.

In Fig. 3 ist die Idealform eines Anhänge-Etikettes dargestellt, welches aus einem der beschriebenen Laminate hergestellt worden ist. Das Etikett 9 weist die beiden Deck-Kunststoff-Folien 2 und 3 auf, zwischen denen sich druck empfindliches und/oder wärmeempfindliches Registrier-Papier 5, 7 befindet. Die Zeichnung läßt erkennen, daß die äußeren Kunststoff-Folien 2, 3 über das von ihnen eingeschlossene Registrier-Papier 5, 7 hinausragen und die überste henden Ränder 10, 11 miteinander verbunden, z. B. verklebt oder verschweißt sind. Die Längsränder sind in Fig. 3 mit 10 und die Schmalränder mit 11 be zeichnet.

Bezugszeichenliste

1 Laminat
2, 3 Kunststoff-Folien
4 Klebstoff-Schicht
5 druckempf. Registrier-Papier
6 Klebstoff-Schicht
7 wärmeempf. Registrier-Papier
8 Klebstoff-Schicht
9 Etikett
10 Längsränder
11 Schmalränder

Claims

1. Beschreibbares Folien-Papier-Laminat, gekennzeichnet durch folgende Schichten-Anordnung:

- Kunststoff-Folie (2),
- Klebstoff-Schicht (4) aus einem kalt aushärtenden Polyurethan- Reaktionsklebstoff,
- wenigstens ein Papier (5, 7) aus der Gruppe der druckempfindlichen oder der wärmeempfindlichen Registrier-Papiere,
- Klebstoff-Schicht (8) aus einem kalt aushärtenden Polyurethan- Reaktionsklebstoff,
- Kunststoff-Folie (3).

2. Laminat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils außenliegenden Kunststoff-Folien (2, 3) Polyesterfolien sind.

3. Laminat nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Schichten:

- Kunststoff-Folie (2),
- Klebstoff-Schicht (4),
- druckempfindliches Registrier-Papier (5),
- Klebstoff-Schicht (6),
- wärmeempfindliches Registrier-Papier (7),
- Klebstoff-Schicht (8),
- Kunststoff-Folie (3).

4. Laminat nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Schichten:

- Kunststoff-Folie (2),
- Klebstoff-Schicht (4),
- druckempfindliches Registrier-Papier (5),
- Klebstoff-Schicht (8),
- Kunststoff-Folie (3).

5. Laminat nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Schichten:

- Kunststoff-Folie (2),
- Klebstoff-Schicht (4),
- wärmeempfindliches Registrier-Papier (7),
- Klebstoff-Schicht (8),
- Kunststoff-Folie (3).

6- Anhänge- oder Aufklebe-Etikette aus Folien-Papier-Laminat nach einem der Ansprüche 1 bis 5.

7. Anhänge- oder Aufklebe-Etikett nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Kunststoff-Folien (2, 3) über das von ihnen eingeschlossene Registrier-Papier (5, 7) hinausragen und die überstehenden Ränder (10, 11) miteinander verbunden, z. B. verklebt oder verschweißt sind.