DE4107684A1 - Verfahren zur aufarbeitung von loesemittel- und treibmittelhaltigen waschrueckstaenden - Google Patents
Verfahren zur aufarbeitung von loesemittel- und treibmittelhaltigen waschrueckstaendenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von löse
mittel- und treibmittelhaltigen Waschrückständen, insbesondere
aus PVC-haltiger Restpaste und Lösemittel bestehender Rückstän
de, und Rückgewinnung von in den Waschrückständen enthaltenem
Lösemittel.
Derartige Waschrückstände fallen beispielsweise beim Reinigen
von Schablonen, Druckwerkzeugen, Wannen, Pumpen und Behältern,
die bei der Verarbeitung von PVC-Plastisolen verwendet werden,
an. Als Reinigungsmittel werden Lösungsmittel eingesetzt, die
aus isoparaffinischen und n-paraffinischen Kohlenwasserstoffen
bestehen, deren Siedebereich etwa zwischen 185°C und 215°C liegt.
Üblicherweise bestehen die Waschrückstände aus ca. 30% Restpaste
und ca. 70% Lösemittel. Unter Restpaste werden eingefärbte PVC-
Plastisole verstanden, die bei der Fertigung als Restmengen
verbleiben. Derartige Restpasten bestehen aus etwa 30% bis 50%
PVC-Gemisch, etwa 20% bis 40% Weichmacher, etwa 5% bis 15%
Füllstoffen, etwa 2% bis 10% Farbpigmenten, etwa 5% bis 10%
Lösemittel und geringen Mengen an Stabilisatoren und Treibmit
tel.
Es ist bekannt, derartige PVC-haltige Waschrückstände in Ab
setzbehältern zu sammeln und dekantieren zu lassen. Das hierbei
zurückgewonnene Lösemittel kann der Fertigung wieder zugeführt
werden. Der zurückbleibende Feststoff, der noch einen Restlöse
mittelgehalt von etwa 40 bis 50 Gewichtsprozent besitzt, muß
als Sondermüll entsorgt werden.
Auch ist es bekannt, andere Trennprozesse zur Trennung des
Feststoffes und des Lösemittels einzusetzen. Die Trennung der
festen Phase von der flüssigen Phase kann durch Filtrieren oder
Zentrifugieren erfolgen. Auch in diesen Fällen wird der löse
mittelhaltige Feststoff keiner Wiederverwendung zugeführt und
muß als Sondermüll entsorgt werden.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren werden die Waschrück
stände einem Destillationsprozeß unterworfen. Unter Einsatz von
Temperatur und Vakuum kann ein Großteil des Lösemittels zurück
gewonnen werden. Der hierbei verbleibende Rückstand wird mit
einem Lösemittelanteil von etwa 20 Gewichtsprozent als Sonder
müll entsorgt.
Den genannten bekannten Verfahren ist gemeinsam, daß der zu
rückbleibende Rückstand noch einen hohen Anteil an Restlösemit
tel und chemischen Treibmitteln besitzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Rückgewinnung lösungsmittel- und treibmittelfreier Rückstände
vorzuschlagen, die einer Wiederverarbeitung zuführbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Waschrückstände zunächst einem Destillationsschritt unterworfen
werden, bei dem das aus den Waschrückständen freigesetzte Lö
sungsmittel zurückgewonnen und das Treibmittel zumindest teil
weise zersetzt wird und daß das erhaltene pastöse Produkt an
schließend in einem Plastifikationsschritt unter Abkühlen und
Mischen in ein pulverförmiges Produkt umgewandelt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein lösemittel- und
treibmittelfreies Produkt gewonnen, das einer Wiederverarbei
tung zuführbar ist. Durch die Rückführung des bei der Fertigung
anfallenden Restmaterials können die Materialkosten reduziert
werden. Darüber hinaus fällt dieses lösemittel- und treibmit
telhaltige Restmaterial nicht zur Entsorgung als Sondermüll an.
Darüber hinaus kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren das in
dem Restmaterial enthaltende Lösemittel zurückgewonnen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf der Kombination ei
nes Destillationsschrittes mit einem sich anschließenden Pla
stifikationsschritt. Bei der Destillation der Waschrückstände
wird einerseits das in den Waschrückständen enthaltene Lösungs
mittel freigesetzt und andererseits ein Rückstand erhalten, der
noch einen gewissen Restlösemittelanteil besitzt. Weiterhin
wird das in den Waschrückständen enthaltene Treibmittel, wobei
insbesondere Azodicarbonamid eingesetzt wird, bei der Destil
lation zersetzt. In dem sich den Destillationsschritt anschlie
ßenden Plastifikationsschritt werden die erhaltenen Rückstände
einem Misch- und Rührprozeß unterworfen. Hierdurch wird dem
Rückstand ein weiterer Anteil von Lösemitteldämpfen entzogen.
Während des kombinierten Misch- und Kühlvorganges wird der pa
stöse Waschrückstand in ein rieselfähiges Pulver umgewandelt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen aufgeführt.
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß vor dem Destilla
tionsschritt und/oder dem Plastifikationsschritt eine die
Trenneigenschaften der Rückstände verbessernde Substanz und
Wasser zugegeben wird. Dies kann beispielsweise dadurch gesche
hen, daß den Waschrückständen eine Menge von etwa 0,5 bis 2,0
Gewichtsprozent Calciumstearat und/oder Magnesiumstearat und
eine Menge von etwa 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent Wasser zugege
ben wird. Die Zugabe der Stearate verbessert die Trenneigen
schaften der pastösen Rückstände, wodurch insbesondere das An
kleben der Rückstände auf Metallteilen verhindert wird. Außer
dem haben die Stearate eine stabilisierende Wirkung. Mit der
Zugabe von Wasser wird der Zerfall des zum Einsatz kommenden
chemischen Treibmittels (Azodicarbonamid) unter dem Einfluß der
vorhandenen Temperatur ermöglicht oder zumindest beschleunigt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorteilhaft vorge
sehen werden, daß der Destillationsschritt zunächst ohne Vakuum
unter Aufheizung der Waschrückstände bis auf eine Temperatur
von etwa 135°C bis 145°C und anschließend bei dieser Temperatur
mit Vakuum von etwa 800 bis 900 mbar durchgeführt wird. Bei der
ohne Vakuum in der Aufheizphase durchgeführten Destillation
können die im Gemisch von Weichmacher und Lösemittel befindli
chen PVC-Globulen gelieren. Gleichzeitig entweicht das zugege
bene Wasser und Ammoniak als eines der Zerfallprodukte des zum
Einsatz kommenden Treibmittels. Bei der anschließenden Destil
lation unter Vakuum verflüchtigt sich das Lösemittel unter
gleichzeitiger weiterer Zersetzung des Treibmittels. Hierbei
verbleiben Weichmacher und andere Bestandteile des Plastisols
im Feststoff.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß der Destillations
schritt bei einem Temperaturabfall der Lösemitteldämpfe auf
unter 100°C beendet wird. Nach der Beendigung der Destillation
wird der breiige oder pastöse Rückstand aus der Destillations
anlage abgelassen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird der Plastifika
tionsschritt unter turbulentem Rühren durchgeführt. Bei diesen
Verfahrensbedingungen wird eine besonders gute Freisetzung von
noch in dem Rückstand enthaltenem Lösemittel erzielt.
Zur Mischung der Rückstände einzelner Chargen, die dem Destil
lations- und Plastifikationsschritt unterworfen wurden, kann
vorteilhaft ein Homogenisierungsschritt vorgesehen sein.
Hierdurch wird für die Weiterverarbeitung ein gleichmäßig ge
mischtes Produkt erhalten.
In Weiterbildung kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß die Ho
mogenisierung unter Zugabe von etwa 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent
Wasser und/oder Zinkoxid erfolgt.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die nach dem Destillations-, Plastifikations- und Homogeni
sierungsschritt erhaltenen Rückstände mit Restpasten, insbeson
dere eingefärbten PVC-Plastisolen, zusammengeführt werden, die
als Restmengen bei der Fertigung angefallen sind. Hierbei kann
vorteilhaft vorgesehen sein, daß die Restpasten zunächst unter
Zugabe von etwa 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent Wasser und/oder et
wa 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent Zinkoxid zu Großchargen gemischt
werden und dann mit den pulverisierten Rückständen zusammenge
führt werden. Somit können auch derartige Restpasten einer Wie
derverwendung zugeführt werden. Die direkte Rückführung derar
tiger Restpasten in die Fertigung ist durch deren Einfärbung
und Viskositätseinstellung nur in Ausnahmefällen möglich.
In Weiterbildung kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß die pul
verisierten Rückstände und/oder die Restpasten nach einer Vor
heizung einem Extrusionsschritt unterworfen werden. Durch die
Aufheizung wird einerseits ein weiteres Ausbringen von Restlö
semitteln und andererseits eine weitere Zersetzung von Treib
mittel erzielt.
Zur Durchführung der Aufheizung und Extrusion kann vorteilhaft
ein mehrstufiger Scherwalzenextruder eingesetzt werden, der
über eine Aufheiz- und eine Abkühlungsstufe verfügt ist. Der
artige, an sich bekannte Scherwalzenextruder besitzen Dosier
systeme mit separater Vorheizung. In den Walzenextruder wird
das Material auf etwa 180 bis 195°C aufgeheizt und entlang der
Walzen transportiert. Durch die eingetragenen Scherkräfte er
folgt die weitere Ausdampfung des Restlösemittels und die wei
tere Zersetzung des noch vorhandenen Treibmittels. Im letzten
Drittel des Scherwalzenextruders ist eine Abkühlzone vorgese
hen. Die PVC-Schmelze wird auf eine Temperatur von etwa 90 bis
100°C abgekühlt.
Die Zusammenführung der aus den Waschrückständen gewonnenen
Produkte und der Restpasten kann vorteilhaft in dem Scherwal
zenextruder erfolgen. Hierdurch entfallen weitere separate
Mischvorrichtungen.
Es kann weiterhin vorteilhaft vorgesehen sein, wenn die bei der
Aufheizung freigesetzten löse- und treibmittelhaltigen Abgase
sowie die aus dem Treibmittelzerfall, insbesondere Azodicarbo
namid, entstandenen Produkte über einen Kondensator einer Nach
verbrennungsanlage zugeführt werden.
Um ein besonders gut verarbeitbares Produkt zu erhalten, kann
dem Extrusionsschritt ein Granulierungsschritt nachgeschaltet
werden. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß dem
Scherwalzenextruder eine mit Bohrungen versehene Zylindertrom
mel nachgeschaltet ist, mit der ein linsenförmiges Granulat
erhalten wird.
In einem dem Granulierungsschritt nachgeschalteten Kühlprozeß
erfolgt die Endabkühlung des Granulates. Hierbei können Kühl
vorrichtungen eingesetzt werden, wie beispielsweise ein luft- oder
wassergekühlter Wendelförderer oder Förderschnecken.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschrei
bung einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Beim Reinigen von Schablonen, Druckwerkzeugen, Wannen, Pumpen
und Behältern, die bei der Verarbeitung von PVC-Plastisolen
eingesetzt werden, werden lösemittelhaltige Reinigungsmittel
eingesetzt. Derartige Reinigungsmittel bestehen aus isoparaffi
nischen und n-paraffinischen Kohlenwasserstoffen, deren Siede
bereich etwa zwischen 185 und 214°C liegt. Die bei der Reini
gung anfallenden Waschabfälle oder Waschrückstände bestehen aus
ca. 30% Restpaste und ca. 70% Lösemittel.
Unter Restpasten bezeichnet man eingefärbte PVC-Plastisole, die
bei der Fertigung als Restmengen verbleiben. Die direkte Rück
führung in die Fertigung ist durch die Einfärbung und Viskosi
tätseinstellung nur in Ausnahmefällen möglich.
Üblicherweise besitzen Restpasten folgende Materialzusammenset
zung:
E-PVC (Gemisch mit verschiedenen K-Werten) | |
ca. 30 bis 50%; | |
Weichmacher (Gemisch) | ca. 20 bis 40%; |
Füllstoffe (CaCO₃, TiO₂, SiO₂) | ca. 5 bis 15%; |
Stabilisatoren, Kicker (Ca, Zn, Sn, K, Ba) | ca. 1 bis 3%; |
Treibmittel (Azodicarbonamid) | ca. 1 bis 3%; |
Farbpigmente (Gemisch) | ca. 2 bis 10%; |
Lösemittel:
Isoparaffinische oder n-paraffinische Kohlen wasserstoffe Siedebereich 185 bis 214°C ca. 5 bis 10%.
Isoparaffinische oder n-paraffinische Kohlen wasserstoffe Siedebereich 185 bis 214°C ca. 5 bis 10%.
Bei der Verarbeitung von PVC-Plastisolen fallen die Restpasten
als Waschrückstände in Kombination mit Lösemittel an. Darüber
hinaus fallen aber auch Restpasten bei der Verarbeitung an, die
keinem Waschprozeß unterworfen wurden.
Sowohl die Waschrückstände als auch die außerhalb eines Wasch
prozesses anfallenden Restpasten werden einer Wiederverwendung
zugeführt.
Zunächst soll die Aufarbeitung der Waschrückstände beschrieben
werden:
Die angefallenen Waschrückstände, die aus ca. 30% Restpaste und
ca. 70% Lösemittel bestehen, werden zunächst einem Destilla
tionsprozeß unterworfen. Das Destillieren erfolgt in einer De
stillationsanlage mit Rührwerk unter Vakuumanschluß. Vor Beginn
der Destillation werden der zu destillierenden Masse etwa 0,5
bis 2,0 Gewichtsprozent Kalzium- oder Magnesiumstereat oder
eine andere chemische Substanz zugegeben, die einerseits die
Trenneigenschaften verbessert und gleichzeitig stabilisierende
Wirkung besitzt. Hierdurch wird insbesondere erreicht, daß ein
Verkleben der aufzuarbeitenden Waschrückstände mit Metallteilen
vermieden wird, mit denen die Waschrückstände in Kontakt kom
men. Weiterhin wird der zu destillierenden Masse etwa 0,5 bis
2,0 Gewichtsprozent Wasser zugegeben, um den Zerfall des in der
Restpaste vorhandenen chemischen Treibmittels (Azodicarbonamid)
unter Einfluß vorhandener Temperatur zu ermöglichen oder zumin
dest zu beschleunigen.
Während des Aufheizens der zu destillierenden Masse auf eine
Temperatur von etwa 135 bis 145°C wird kein Vakuum angelegt.
In dieser Phase können die im Gemisch von Weichmacher und Löse
mittel befindlichen PVC-Globulen gelieren. Gleichzeitig ent
weicht das zugegebene Wasser und Ammoniak als eines der Zer
fallprodukte des Treibmittels.
Das Vakuum wird nach dem Erreichen der vorgegebenen Temperatur
zugeschaltet. Nunmehr erfolgt die Destillation bei einem Vakuum
von ca. 800 bis 900 mbar. Unter diesen Gegebenheiten wird das
in den Waschrückständen enthaltene Lösungsmittel von dem Fest
stoff getrennt. Gleichzeitig erfolgt die weitere Zersetzung des
Treibmittels. In dem zurückbleibenden Feststoff sind Weichma
cher und andere Bestandteile des Plastisols enthalten.
Fällt die Temperatur der Lösemitteldämpfe auf unter 100°C ab,
so wird der Destillationsvorgang beendet. Der breiige oder pa
stöse Rückstand wird nach dem Vakuumabfall aus der Destilla
tionsanlage in ein kombiniertes Misch- und Kühlgerät abgelas
sen.
Das während der Destillation gewonnene Lösemittel kann wieder
verwendet werden.
In dem auf den Destillationsschritt folgenden Plastifikations
schritt wird der im Destillationsschritt gewonnene Rückstand in
einem Turbulentmischer abgekühlt und pulverisiert. Der Turbu
lentmischer, der mit zwei Schneckenwellen ausgestattet ist,
entzieht dem Rückstand einen weiteren Anteil von Lösemittel
dämpfen, die über einen Kondensator einer Nachverbrennungs
anlage zugeführt werden. Während des kombinierten Misch- und
Kühlvorganges wird der breiige oder pastöse Rückstand in ein
rieselfähiges Pulver umgewandelt. Mit dem zum Einsatz kommenden
Mischer kann auch eine erforderliche Rezeptureinstellung er
folgen.
Die abgekühlten und pulverisierten Einzelmischungen werden in
einem Großmischer zu Großchargen homogenisiert. Hierdurch wird
ein gleichmäßig gemischtes Produkt erhalten. Die Homogenisie
rung erfolgt unter gleichzeitiger Zugabe von etwa 0,5 bis 2,0
Gewichtsprozent Wasser oder 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent Zink
oxid.
Nach der Homogenisierung der pulverförmigen Destillations- und
Plastifikationsrückstände erfolgt die Zuführung von Restpasten,
die nicht als Waschabfälle angefallen sind. Derartige, bei der
Verarbeitung von PVC-Plastisolen in Kleinmengen anfallende
Restpasten werden zunächst in einem Großtank mit Rührwerk zu
Großchargen gemischt. Gleichzeitig werden etwa 0,5 bis 2,0%
Wasser oder etwa 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent Zinkoxid zugege
ben.
Die Zusammenführung der pulverisierten Rückstände und der Rest
pasten erfolgt in einem Scherwalzenextruder, der über Dosiersy
steme mit separater Vorheizung verfügt. Die Großchargen der
pulverisierten Rückstände und die Großchargen der Restpasten
werden separate Dosiersysteme in die Aufheizzone des Scherwal
zenextruders eingeführt.
In dem Walzenextruder wird das zusammengeführte Material auf
180 bis 195°C aufgeheizt und entlang der Walzen transportiert.
Währenddessen erfolgt die Ausdampfung des Restlösemittels und
die weitere Zersetzung des noch vorhandenen Treibmittels. Die
hierbei freigesetzten Abgase werden über einen Kondensator der
Nachverbrennungsanlage zugeführt.
Im letzten Drittel des Scherwalzenextruders ist eine Abkühlzone
vorgesehen. Die PVC-Schmelze wird auf eine Temperatur von etwa
90 bis 100°C abgekühlt und am Ende der Walzen mittels einer mit
Bohrungen versehene Zylindertrommel in ein linsenförmiges Gra
nulat verformt.
Die Endabkühlung des Granulates erfolgt mittels üblichen Kühl
vorrichtungen. Beispielsweise können luft- oder wassergekühlte
Wendelförderung zur Abkühlung des Granulats eingesetzt werden.
Das erhaltene lösemittel- und treibmittelfreie Weich-PVC-Granu
lat kann dann einer Wiederverwendung zugeführt werden.
Claims (16)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von lösemittel- und treib
mittelhaltigen Waschrückständen, insbesondere aus PVC-haltiger
Restpaste und Lösemittel bestehender Rückstände, und Rückgewin
nung von in den Waschrückständen enthaltenem Lösemittel, da
durch gekennzeichnet, daß die Waschrückstände zunächst einem
Destillationsschritt unterworfen werden, bei dem das aus den
Waschrückständen freigesetzte Lösemittel zurückgewonnen und das
Treibmittel zumindest teilweise zersetzt wird und daß das er
haltene pastöse Produkt anschließend in einem Plastifikations
schritt unter Abkühlen und Rühren in ein pulverförmiges Produkt
umgewandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Destillations- und/oder dem Plastifikationsschritt eine
die Trenneigenschaften der Rückstände verbessernde Substanz und
Wasser zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
den Waschrückständen eine Menge von etwa 0,5 bis 2,0 Gewichts
prozent Kalziumstearat und/oder Magnesiumstearat und eine Menge
von etwa 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent Wasser zugegeben wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Destillationsschritt
zunächst ohne Vakuum unter Aufheizung des Waschrückstandes bis
auf eine Temperatur von etwa 135°C bis 145°C und anschließend
bei dieser Temperatur mit Vakuum von etwa 800 bis 900 mbar
durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Destillationsschritt
bei einem Temperaturabfall der Lösemitteldämpfe auf unter 100°C
beendet wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Plastifikations
schritt unter turbulentem Rühren durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der mehreren der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem Destillations- und
Plastifikationsschritt erhaltenen Rückstände einzelner
Chargen in einem Homogenisierungsschritt gemischt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Homogenisierung unter Zugabe von etwa 0,5 bis 2,0 Gewichts
prozent Wasser und/oder Zinkoxid erfolgt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem Destilla
tions-, Plastifikations- und Homogenisierungsschritt erhaltenen
Rückstände mit Restpasten, insbesondere eingefärbte PVC-Plasti
sole, zusammengeführt werden, die als Restmengen bei der Ferti
gung angefallen sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Restpasten zunächst unter Zugabe von etwa 0,5 bis 2,0 Ge
wichtsprozent Wasser und/oder etwa 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent
Zinkoxid zu Großchargen gemischt werden und dann mit den Wasch
rückständen zusammengeführt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die pulverisierten Rückstände und/oder die
Restpasten nach einer Vorheizung einem Extrusionsschritt
unterworfen werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Extrusion in einem mehrstufigen Scherwalzenextruder erfolgt,
der über eine Aufheiz- und eine Abkühlungsstufe verfügt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusammenführung der aus den Waschrückständen gewonnenen
Produkte und der Restpasten in dem Scherwalzenextruder erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die bei der Aufheizung freigesetzten löse- und
treibmittelhaltigen Abgase sowie die aus dem Treibmittelzerfall
entstandenen gasförmigen Produkte über einen Kondensator einer
Nachverbrennungsanlage zugeführt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Extrusionsschritt ein Granulierungs
schritt nachgeschaltet ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
das Granulat einem Kühlprozeß unterworfen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4107684A DE4107684C2 (de) | 1991-03-09 | 1991-03-09 | Verfahren zur Aufarbeitung von lösemittel- und treibmittelhaltigen Waschrückständen |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4107684A1 true DE4107684A1 (de) | 1992-09-10 |
DE4107684C2 DE4107684C2 (de) | 1994-05-19 |
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ID=6426935
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4107684A Expired - Fee Related DE4107684C2 (de) | 1991-03-09 | 1991-03-09 | Verfahren zur Aufarbeitung von lösemittel- und treibmittelhaltigen Waschrückständen |
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