DE4107362A1 - Verfahren zum stossfreien zuschalten eines umrichters auf eine sich mit unbekannter drehzahl drehende drehstromasynchronmaschine - Google Patents
Verfahren zum stossfreien zuschalten eines umrichters auf eine sich mit unbekannter drehzahl drehende drehstromasynchronmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein solches Verfahren ist in der DE 35 43 983 C2
als Stand der Technik beschrieben.
Bei diesem bekannten Verfahren prägt der Umrichter der Statorwick
lung der Drehstromasynchronmaschine mittels eines Suchstromreglers
einen Soll-Strom ein, der beispielsweise der Nennstrom der Maschine
sein kann. Dabei durchfährt der Umrichter von der Suchfrequenz Null
Hz beginnend in Richtung Maximalfrequenz oder auch umgekehrt das Fre
quenzband der zu "fangenden" Drehstromasynchronmaschine. Gleichzei
tig wird fortlaufend der Wert des Spannungsanstiegs der Statorspan
nung erfaßt, bis ein vorbestimmter Wert des Spannungsanstiegs er
reicht wird. Sobald dieser Wert erreicht ist, befindet sich die Such
frequenz des Umrichters an der unteren oder oberen Grenze des
Schlupffrequenzfensters der zu "fangenden" Drehstromasynchronmaschine.
Das Schlupffrequenzfenster wird nun mit einer verminderten Suchgeschwin
digkeit durchfahren. Dabei baut sich in der Drehfeldmaschine ein
Fluß auf. Überschreitet der Fluß dann einen vorbestimmten Grenzwert,
wird dieses als Kriterium dafür gewertet, daß die Umrichterfrequenz
und die Maschinenfrequenz annähernd gleich sind, das heißt
der Betriebspunkt der noch drehenden Drehstromasyn
chronmaschine gefunden worden ist. Der Umrichter wird über seine
Steuerung nunmehr in den Normalbetrieb umgeschaltet.
Zur Durchführung dieses bekannten Verfahrens ist eine verhältnismäßig
aufwendige zusätzliche Fangschaltung notwendig.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bereits durch die
DE 39 22 479 A1 ein Umrichter bekannt ist, der über ein läuferfluß
orientiertes Spannungsmodell der Drehstromasynchronmaschine eine
Ständerspannung und die entsprechende Phasenlage dieser Spannung
vorgibt. Dabei wirkt ein Magnetisierungsstromregler zur Kompensation
von Nichtlinearitäten korrigierend auf das Spannungsmodell ein, wäh
rend ein Läuferstromregler entsprechend der Lastanforderung auf die
vorzugebende Ständerfrequenz wirkt. Beide Regler erhalten ihre Ist
werte von einem Stromistwertrechner.
Der Erfindung liegt unter dieser Prämisse die Aufgabe zugrunde, das
eingangs angegebene Verfahren derart auszugestalten, daß eine weit
weniger aufwendige Fangschaltung für ein stoßfreies Zuschalten des
Umrichters auf die sich drehende Maschine verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 ge
kennzeichneten Merkmale gelöst.
Vorteilhafterweise können somit ausschließlich Teile der ohnehin
vorhandenen Regelstruktur für den Betrieb der Drehstromasynchron
maschine über den Umrichter für die Fangschaltung verwendet werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung sind
in den übrigen Ansprüchen gekennzeichnet.
Das Verfahren nach der Erfindung soll im folgenden anhand eines in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels einer Schaltungsan
ordnung zur Durchführung des Verfahrens erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Regelstruktur, mit der die Frequenzgleichheit
zwischen einem Umrichter und einer mit unbekannter
Drehzahl rotierenden, geberlosen Drehstromasyn
chronmaschine herbeigeführt werden kann und
Fig. 2 die Einbindung der in Fig. 1 gezeigten Regelstruk
tur in die Steuerung des zu der Drehstromasyn
chronmaschine zugeschalteten Umrichters im Nor
malbetrieb.
In Fig. 1 ist die prinzipielle Regelstruktur einer Fangschaltung
zum stoßfreien Zuschalten einer (nicht gezeigten) sich mit unbekann
ter Drehzahl drehenden, geberlosen, unerregten Drehstromasynchronma
schine zu einem (ebenfalls nicht gezeigten) Umrichter dargestellt.
Ein Stromistwertrechner 7 erhält Meßwerte von der Drehstromasynchron
maschine, aus denen er eine dem Läuferstromistwert der Maschine ent
sprechende Regelgröße xil bildet. Diese Regelgröße xil wird mit
einer Stromführungsgröße wil verglichen und die Regelabweichung
einem Strom-Regelverstärker 3 zugeführt.
In einem dem Stromregelverstärker 3 nachgeschalteten Addierglied 2
kann eine frei wählbare Startfrequenz fstart eingestellt werden, mit
welcher der Stromregelverstärker 3 für den Suchvorgang initialisiert
wird. Das Spannungsmodell 1 gibt frequenzabhängig eine Ausgangsspan
nung |USF| mit der Phasenlage ϕu vor.
Diese in Fig. 1 gezeigte Fangschaltung, deren Funktionsweise weiter
unten beschrieben wird, ist gemäß der Erfindung Teil der durch die
DE 39 22 479 A1 bekannten Regelstruktur für die Drehstromasynchronma
schine im Normalbetrieb. Die Einbindung der für die Fangschaltung
benötigten Schaltungsteile in diese Regelstruktur im Normalbetrieb
zeigt Fig. 2.
Vorgegeben sind dann zum einen (von dem Spannungsmodell 1) der Soll
wert wim für den Magnetisierungsstrom der Drehstromasynchronmaschine
und die Solldrehzahl wn, zum anderen die durch (nicht gezeigte) Meß
einrichtungen bereitgestellten Meßwerte, aus denen der Stromistwert
rechner 7 die Istwerte der Magnetisierungsstromkomponente xim und der
Lastkomponente xil im Maschinenstrom errechnet, und eine der tatsäch
lichen Drehzahl der Asynchronmaschine entsprechende Regelgröße xn.
Die Regelabweichung des Istwerts der Magnetisierungsstromkomponente
xim von dem Sollwert wim wird über einen Magnetisierungstrom-Regel-
Verstärker 6 als Größe ΔU dem Spannungsmodell 1 zugeführt.
Ein Drehzahlregelverstärker 5 gibt die Regelabweichung des Istwerts xn
der Drehzahl von dem vorgegebenen Drehzahl-Sollwert wn als Sollwert wil
für die lastabhängige Komponente des Maschinenstroms vor. Dieser
Sollwert wil wird erstens dem Spannungsmodell 1 zugeführt. Zweitens
wird die Regelabweichung des Istwerts xil der lastabhängigen Kompo
nente im Motorstrom von diesem Sollwert wil über einen (Läufer-)
Stromregelverstärker 3 dem (Frequenz-)Addierglied 2 eingegeben und
drittens bestimmt dieser Sollwert wil über ein im Addierglied 2 ent
haltenes Läufermodell der Drehstromasynchronmaschine in Abhängigkeit
des Quotienten von Läuferwiderstand und Verkettungsfluß eine zusätz
liche Frequenzanhebung. Der Stellwert des Stromreglers 3 entspricht
dem Drehzahlistwert xn der Drehstromasynchronmaschine. Dieser ist ein
Pseudoistwert, da der Antrieb geberlos ist.
Der Ausgangswert des Addierglieds 2, nämlich das Frequenzführungssig
nal f für die Steuerung des mit der Drehstromasynchronmaschine ver
bundenen Umrichters wird ebenfalls dem Spannungsmodell 1 eingegeben.
Das läuferflußorientierte Spannungsmodell 1 gibt dann in üblicher
Weise den Betrag der Ständerspannung |US| und zur Läuferflußorien
tierung den Phasenwinkel ϕu für die Umrichtersteuerung vor.
Soll nun der Umrichter auf die sich mit unbekannter Drehzahl drehende,
unerregte, geberlose Drehstromasynchronmaschine für den weiteren nor
malen (zu Fig. 2 zuvor erläuterten Betriebsfall) stoßfrei geschaltet
werden, sind der Magnetisierungsstromregelverstärker 6 und der Dreh
zahlregelverstärker 5 zunächst gesperrt. Die Regelstruktur entspricht
dann der in Fig. 1 gezeigten.
Die Erfindung geht nun davon aus, daß die Frequenzgleichheit vom Um
richter und der sich drehenden Maschine dann gegeben ist, wenn im
Läufer der Drehstromasynchronmaschine bei gegebener Spannung |USF|
kein bzw. nur noch ein minimaler induzierter Strom auftritt. Das
heißt, es muß lediglich als Sollwert für den Läuferstrom der Wert
wil=0 (wie in Fig. 1 gezeigt) vorgegeben werden. Die Fangschaltung
nach Fig. 1 regelt ausgehend von der Frequenz fstart dann die (Fang-)
Frequenz fF des Umrichters derart ein, daß sie der Drehfrequenz der
Drehstromasynchronmaschine entspricht.
Es wird als Ausgangsfrequenz für diesen Suchlauf der Fangschaltung
eine Startfrequenz fstart in das Addierglied 2 eingegeben, die höher
als die Betriebsfrequenz der Drehstromasynchronmaschine ist.
Um harte transiente Vorgänge zu vermeiden, wird der vom Spannungsmo
dell vorgegebene Spannungsbetrag |USF| (entsprechend einem reduzierten
Magnetisierungsstromsollwert) auf ein Sechstel bis ein Zehntel, vor
zugsweise auf ein Achtel der Leerlaufspannung der Drehstromasynchron
maschine reduziert.
Da während des Suchvorgangs die reduzierte Spannung |USF| an die Dreh
stromasynchronmaschine gelegt wird, stellt sich ein Stromistwert xil
ein, der ebenfalls sehr klein sein kann. Um den Fangvorgang unabhängig
von den Regelverstärkereinstellungen zu optimieren, ist es sinnvoll,
die Verstärkung dieses Meßwerts um einen normierten Verstärkungsfak
tor vorzusehen.
Errechnet der Stromistwertrechner 7 ein parametrierbares Minimum des
Stromistwerts xil (bzw. den Wert Null), sind die Betriebspunkte von
Umrichter und Drehstromasynchronmaschine gleich oder die Statorfre
quenz ist Null. Dann wird ein Suchlauf aus der anderen Richtung ge
startet.
Wird nach der automatischen Suchrichtungsumkehr ein zweites Mal die
Statorfrequenz "Null" erkannt, wird davon ausgegangen, daß die Ma
schine steht.
Der Umrichter und die Drehstromasynchronmaschine können für den Nor
malbetrieb mit Anwendung der Regelstruktur nach Fig. 2 zusammenge
schaltet werden. Bevor die Regelverstärker für den Normalbetrieb
allerdings freigegeben werden, ist die Maschine zunächst aufzuma
gnetisieren. Zur Vermeidung von starken transienten Vorgängen und
damit verbundenen Drehzahleinbrüchen sollte die Aufmagnetisierungs
zeit nicht zu klein gewählt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum stoßfreien Zuschalten eines Umrichters auf eine
sich mit unbekannter Drehzahl drehende, geberlose, unerregte Dreh
stromasynchronmaschine mit einem Stromsollwert-/Stromistwertver
gleich über einen Suchstromregler zur Bestimmung der Gleichheit
von Umrichter- und Maschinenfrequenz,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Umrichter, der im Normalfall über ein läuferfluß
orientiertes Spannungsmodell der Drehstromasynchronmaschine eine
Ständerspannung sowie die entsprechende Phasenlage dieser Span
nung vorgibt, bei dem ein Magnetisierungsstromregler zur Kompen
sation von Nichtlinearitäten korrigierend auf das Spannungsmodell
einwirkt, während ein Läuferstromregler entsprechend der Lastan
forderung auf die vorzugebende Ständerfrequenz einwirkt, und bei
dem beide Regler ihre Istwerte von einem Stromistwertrechner er
halten,
- - der Stromregler als Suchstromregler verwendet wird, dem der Stromsollwert "Null" bei ausgeblendeten Magnetisierungs- und Drehzahlreglern vorgegeben wird,
- - dabei dem Umrichter eine beliebig wählbare Startfrequenz vorge geben wird,
- - der Umrichter durch das Spannungsmodell mit einer reduzierten Ausgangsspannung betrieben wird, bis der Stromistwert einen Minimalwert erreicht hat und
- - der beim Erreichen dieses Minimalwertes festgestellte Frequenz wert zur Initialisierung der betriebsmäßigen Steuerung des Um richters nach Auferregung der Drehstromasynchronmaschine ver wendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Startfrequenz eine Frequenz gewählt wird, die höher
als die Betriebsfrequenz der Drehstromasynchronmaschine ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die reduzierte Ausgangsspannung einem Sechstel bis einem
Zehntel der Leerlaufspannung der Drehstromasynchronmaschine
entspricht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Stromistwertrechner von der Drehstromasynchronmaschi
ne zugeführten Meßgrößen mit einem normierten Verstärkungsfaktor
multipliziert werden.
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