DE4105532A1 - Verfahren zur herstellung von 2,2-bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 2,2-bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propanInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von 2,2-Bis-(3,4-di
methyl-phenyl)-propan.
1,1-Diarylalkane sind im allgemeinen leicht durch säurekatalysierte Alkylierung von
aromatischen Verbindungen mit Aldehyden oder Styrolen erhältlich (siehe z. B.
J. Org. Chem. 26(1961), 1398). Die Herstellung von geminalen Diarylalkanen mit
substituierten Phenylgruppen, die im Prinzip durch Kondensation von aliphatischen
Ketonen oder α-Methylstyrolen mit aromatischen Verbindungen erfolgen könnte, ist
jedoch auf die Verwendung aktivierter aromatischer Verbindungen wie Phenole und
Aniline beschränkt. Toluol z. B. läßt sich nicht mit Aceton oder α-Methylstyrolen zu
den entsprechenden 2,2-Diarylpropanen umsetzen (siehe J. Org. Chem. loc. cit.).
Die Herstellung geminaler Diarylalkane mit substituierten Phenylgruppen, z. B. des
2,2-Ditolylpropans, bereitet erhebliche Schwierigkeiten und erfordert für jede
aromatische Verbindung jeweils spezielle Alkylierungsmittel und
Friedel-Crafts-Katalysatoren (siehe J. Org. Chem. loc. cit. und J. Org. Chem. 41
(1976), 1698 ff).
In neuerer Zeit (DE-OS 39 16 557) wurde ein allgemein anwendbares Verfahren zur
Herstellung von 2,2-Diaryl-alkanen, insbesondere von 2,2-Diaryl-propanen bekannt,
das auf der Umsetzung von bestimmten Tetrachlorbutanen bzw. Trichlorbutenen mit
aromatischen Kohlenwasserstoffen basiert. Dieses Verfahren setzt voraus, daß als
Ausgangsstoff Tetrachlorkohlenstoff eingesetzt wird, so daß bei der Durchführung
des Verfahrens ein erheblicher Aufwand zum Schutz der Umwelt entsteht. Außer
dem fällt bei diesem Verfahren als Koppelprodukt 1,1-Dichlorethen an, das zwar als
Monomer für spezielle Kunststoffe genutzt werden kann, dessen Menge aber nicht
dem jeweiligen Bedarf angepaßt werden kann.
Da 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan ein geeignetes Vorprodukt für die durch
Oxidation zugängliche entsprechende Tetracarbonsäure ist, die ihrerseits wieder
eine interessante Ausgangsverbindung für die Herstellung hochwertiger Kunststoffe
(z. B. Polyimide) darstellt, bestand ein Bedarf an einem wirtschaftlichen und öko
logisch unbedenklichen Verfahren zur Herstellung von 2,2-Bis-(3,4-di
methyl-phenyl)-propan.
Die Alkylierung von aromatischen Kohlenwasserstoffen mit bifunktionellen Alky
lierungsmitteln wie 2,2-Dichlorpropan oder 2-Chlorpropen bzw. 2-Brom-propen
oder mit reaktiven Zwischenstufen, die aus 2-Chlor-2-aryl-propanen gebildet
werden und die vermutlich auch intermediär bei der stufenweise verlaufenden
Alkylierung ausgehend von den genannten bifunktionellen Alkylierungsmitteln
auftreten, ist ein sehr komplexer Vorgang, der zu einer Vielzahl von Reaktions
produkten führt und häufig nur unbefriedigende Ausbeuten an erwünschten 2,2-Di
aryl-propanen ergibt.
Aus der US-Patentschrift 27 12 543 ist es bekannt, 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-
phenyl)-propan aus o-Xylol und 2,2-Dichlorpropan herzustellen. Das Molverhältnis
von eingesetztem o-Xylol zu eingesetztem 2,2-Dichlorpropan betrug 4 : 1; die er
haltene Ausbeute schwankte zwischen 50 und 58% der Theorie.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Umsetzung von o-Xylol und 2,2-Di
chlorpropan zu einer stark erhöhten Ausbeute an 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-pro
pan führt, wenn man das Molverhältnis Xylol/Dichlorpropan auf mindestens 5 : 1 an
hebt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von
2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)propan
durch Umsetzung von o-Xylol mit 2,2-Dichlorpropan in Gegenwart von einem
Friedel-Crafts-Katalysator, wobei das Molverhältnis von eingesetztem o-Xylol zu
eingesetztem 2,2-Dichlorpropan mindestens 5 : 1, vorzugsweise mindestens 8 : 1,
besonders bevorzugt mindestens 10 : 1, beträgt.
Die Art der für Friedel-Crafts-Alkylierungen geeigneten Katalysatoren ebenso wie
die Reaktionsbedingungen sind im Prinzip bekannt; vgl. z. B. "Methoden der Or
ganischen Chemie" (Houben-Weyl), Bd. V/1a, Georg Thieme Verlag, Stuttgart
1970, 501-539.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phen
yl)-propan aus o-Xylol und 2,2-Dichlor-propan kann durch das folgende Schema 1
beschrieben werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl in der Flüssigphase als auch in der
Gasphase durchgeführt werden. Bei der Durchführung des Verfahrens in der
Flüssigphase wird im allgemeinen bei Temperaturen von -50 bis +200°C, vorzugs
weise von -20 bis 180°C, besonders bevorzugt bei -10 bis +50°C gearbeitet. Als
Friedel-Crafts-Katalysatoren können die üblicherweise für die Alkylierung von
aromatischen Verbindungen verwendeten Friedel-Crafts-Katalysatoren eingesetzt
werden, z. B. AlCl3, BF3, FeCl3, ZnCl2, TiCl4, ZrCl4, SnCl4, H3PO4, HF, HBF4,
saure Erdalkaliphosphate, Tonerden, Zeolithe oder saure Ionenaustauscherharze.
Gegebenenfalls kann zur Beschleunigung der Reaktion die Mitverwendung von
Cokatalysatoren, wie sie bei der Friedel-Crafts-Alkylierung vielfach verwendet
werden, vorteilhaft sein; solch ein Cokatalysator ist z. B. HCl.
Die Flüssigphasenalkylierung kann z. B. wie folgt ausgeführt werden: Die Lösung
des Friedel-Crafts-Katalysators in überschüssigem o-Xylol wird unter Rühren bei
Temperaturen von -10 bis +50°C mit 2,2-Dichlor-propan oder einer Lösung von
2,2-Dichlorpropan in o-Xylol versetzt. Das Reaktionsgemisch wird zur Vervoll
ständigung der Umsetzung noch einige Zeit, je nach Ansatzgröße, Katalysator und
gewählter Rekationstemperatur 10 Minuten bis 10 Stunden bei Temperaturen von 0
bis +50°C gerührt. Der Katalysator wird im allgemeinen anschließend durch Zugabe
von Wasser desaktiviert. Die organische Phase des Reaktionsgemisches wird abge
trennt und nach dem Trocknen destillativ aufgearbeitet.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Gasphase wird im all
gemeinen bei Temperaturen von etwa 180 bis 450°C gearbeitet. Als Katalysatoren
werden die üblicherweise für Gasphasenalkylierungen von Aromaten verwendeten
Friedel-Crafts-Katalysatoren wie beispielsweise Al2O3·SiO2, H3PO4·SiO2,
BF3/γAl2O3 und saure Zeolithe angewendet.
Die Gasphasenalkylierung kann z. B. wie folgt ausgeführt werden: o-Xylol und
2,2-Dichlor-propan werden durch Erhitzen in einem geeigneten Apparat, z. B. einem
Schlangenrohr- oder Fallfilm-Verdampfer, in den gasförmigen Zustand gebracht und
in einen für kontinuierliche Gasphasen-Prozesse geeigneten Reaktor, z. B. einen
Rohrbündel-Reaktor, überführt, der den Alkylierungskatalysator in fester Form
enthält. Das den Reaktor verlassende Reaktionsgemisch wird durch Kondensation in
flüssige und gasförmige Produkte aufgetrennt. Die Reaktion kann sowohl bei
Normaldruck als auch unter vermindertem Druck ausgeführt werden.
Das 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan und überschüssiges Xylol werden aus
dem anfallenden Reaktionsgemisch durch fraktionierende Destillation erhalten bzw.
zurückgewonnen, wobei Chlorwasserstoff durch Waschprozesse, z. B. mit Wasser,
gegebenenfalls zuvor entfernt werden kann.
Zur weiteren Reinigung kann das erhaltene 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan
aus geeigneten organischen Lösungsmitteln umkristallisiert werden. Geeignete
organische Lösungsmittel umfassen z. B. Alkohole und aromatische oder
aliphatische Kohlenwasserstoffe.
Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die
Verwendung von 2-Chlor-propen bzw. von Gemischen von 2-Chlor-propen mit
1-Chlor-propenen, wie sie bei der Abspaltung von HCl aus 1,2-Dichlorpropan
entstehen, als primärem Ausgangsstoff für die Alkylierung von o-Xylol zur
Herstellung von 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan.
Es ist bekannt, 2-Chlorpropen als Alkylierungsmittel für aromatische Kohlen
wasserstoffe zur Herstellung von 2,2-Diaryl-propanen einzusetzen. Die Ausbeuten
an erwünschtem Produkt sind häufig nicht zufriedenstellend. So ergibt die
Umsetzung mit m-Xylol und 2-Chlorpropen (s. Helv. 10 (1927), S. 138) nur eine
Ausbeute von 25% der Theorie an 2,2-Bis-xylyl-propan.
Es wurde nun gefunden, daß man mit gutem Erfolg 2-Chlorpropen als Ausgangsstoff
für die Herstellung von 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan einsetzen kann, wenn
man der Alkylierungsreaktion eine HCl-Addition in situ vorschaltet.
Überraschenderweise stört die gleichzeitige Anwesenheit von 1-Chlorpropenen bei
dieser Umsetzung von 2-Chlor-propen nicht.
Die Verwendung dieser Alkylierungsmittel -2-Chlorpropen in reiner Form bzw. im
Gemisch mit 1-Chlor-propenen, wobei das Gemisch vorzugsweise unter 80 Gew.-%
1-Chlorpropene (bezogen auf die Summe von 1- und 2-Chlorpropenen) enthält - ist
vorteilhaft, weil dieser Ausgangsstoff leicht aus 1,2-Dichlorpropan durch
HCl-Abspaltung zugänglich ist, wobei Gemische von 1- und 2-Chlor-propenen an
fallen, deren aufwendige Trennung bei der vorgeschlagenen Verwendung entfallen
kann. Das nach der Umsetzung anfallende, nicht umgesetzte 1-Chlor-propen kann
von den anderen Ausgangs- und Reaktionsprodukten wegen der großen Siede
punktsunterschiede leicht abgetrennt werden.
Da 1,2-Dichlorpropan Zwangsanfall-Produkt bei der technischen Herstellung von
Propenoxid ist, stellt die vorgeschlagene Verwendung von 2-Chlor-propen eine
ökologisch besonders vorteilhafte Verfahrensweise zur Verfügung, da sie ein mit
erheblichem Aufwand zu entsorgendes Abfallprodukt nutzbar macht.
Die Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von
2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan, die von o-Xylol, 2-Chlorpropen und
Chlorwasserstoff ausgeht, wird durch das Schema 2 beschrieben.
Dieses Verfahren wird im allgemeinen in der Flüssigphase bei Temperaturen
von -78 bis +200°C, vorzugsweise bei -20 bis +180°C, besonders bevorzugt bei -10 bis
+50°C, ausgeführt.
Die Umsetzung verläuft in zwei Stufen, die sowohl in getrennten Reaktoren als auch
in einem Reaktor nacheinander ausgeführt werden können. Bei einer diskontinuier
lichen Arbeitsweise ist es zweckmäßig, die Reaktionen in dem gleichen Reaktor, bei
kontinuierlicher Arbeitsweise ist es im allgemeinen zweckmäßig, die Reaktionen in
getrennten Reaktoren durchzuführen.
In der ersten Reaktionsstufe wird gegebenenfalls in o-Xylol gelöstes 2-Chlorpropen
bzw. ein Gemisch von 2-Chlor-propen und 1-Chlor-propenen mit Chlorwasserstoff
umgesetzt, wobei 2,2-Dichlorpropan gebildet wird. Die Umsetzung kann in dieser
ersten Reaktionsstufe unkatalysiert ausgeführt werden; zweckmäßig ist es jedoch,
die HCl-Addition durch Zugabe geeigneter Katalysatoren zu beschleunigen. Ge
eignete Katalysatoren sind die üblicherweise zur Friedel-Crafts-Alkylierung
angewendeten Katalysatoren, wie z. B. AlCl3 oder HF·BF3, wobei in dieser ersten
Reaktionsstufe, sofern bereits o-Xylol als Lösungsmittel zur Anwendung kommt,
vor allem mild wirkende Friedel-Crafts-Katalysatoren wie ZnCl2, FeCl3, BiCl3,
SnCl4, TiCl4, ZrCl4, saure Tonerden, Zeolithe oder saure Ionenaustauscher, die bei
den in der 1. Reaktionsstufe angewandten Temperaturen von -78 bis +90°C zwar die
Addition von Chlorwasserstoff an 2-Chlorpropen, die unerwünschten Nebenreaktion
von 2-Chlorpropen mit dem aromatischen Kohlenwasserstoff jedoch nicht merklich
katalysieren, eingesetzt werden. Geeignet sind weiterhin Katalysatoren, die zwar die
HCl-Addition an ungesättigte Verbindungen katalysieren, jedoch nicht als
Friedel-Crafts-Katalysatoren bei der Alkylierung von aromatischen Kohlenwasser
stoffen wirksam sind, wie z. B. Kupferhalogenide, Quecksilbersalze oder Barium
chlorid, wobei diese Stoffe auch in Form heterogener Katalysatoren auf Trägern,
wie z. B. Aktivkohle, angewendet werden können.
Der gasförmige Chlorwasserstoff, der in der ersten Reaktionsstufe mit 2-Chlor
propen umgesetzt wird, wird in mindestens äquivalenter Menge eingesetzt, kann
aber auch im Überschuß, z. B. 2 bis 10 Mol pro Mol 2-Chlorpropen, eingesetzt
werden. Diese 1. Reaktionsstufe kann sowohl bei Normaldruck als auch unter Druck
ausgeführt werden, wobei Druck zur Reaktionsbeschleunigung beiträgt. Der Druck
bereich liegt zwischen 1 und 10 bar, im allgemeinen nicht über 8 bar.
Der Reaktionsablauf wird zweckmäßig durch gaschromatographische Untersuchung
des Reaktionsgemisches verfolgt. Nach weitgehender Umsetzung des 2-Chlorpro
pens wird der zweite Reaktionsschritt ausgeführt.
Der zweite Reaktionsschritt ist die weitere Umsetzung des gebildeten 2,2-Dichlor
propans mit o-Xylol in der Flüssigphase, die oben bereits beschrieben wurde
(Schema 1).
Sofern die erste Reaktionsstufe bereits in o-Xylol als Lösungsmittel unter Ver
wendung milder Friedel-Crafts-Katalysatoren ausgeführt wurde, kann der zweite
Reaktionsschritt, der mitunter parallel zur 2,2-Dichlorpropanbildung bereits langsam
abläuft, durch Temperaturerhöhung beschleunigt werden. Zweckmäßig ist es jedoch,
einen aktiven, stärker wirkenden Friedel-Crafts-Katalysator, der z. B. in o-Xylol
gelöst bzw. suspendiert sein kann, dem Reaktionsgemisch hinzuzufügen. Auf jeden
Fall müssen Friedel-Crafts-Katalysatoren hinzugefügt werden, wenn solche Kata
lysatoren in der ersten Reaktionsstufe noch nicht zur Anwendung kamen.
Die weiteren Verfahrensweise entspricht der bereits für die Umsetzung von
2,2-Dichlorpropan mit o-Xylol ausgeführten Beschreibung. Zur weiteren
Aufarbeitung des Reaktionsgemisches werden zunächst gelöste oder suspendierte
Katalysatoren durch wäßrige Wäsche oder Filtration entfernt. Dann kann eine
fraktionierte Destillation durchgeführt werden. Dabei werden unumgesetzte
Chlorpropene als Niedrigsieder abgetrennt und nach bekannten Verfahren, z. B.
durch katalytische Hydrierung, entsorgt.
Eine bevorzugte Verfahrensweise nutzt die Kombination der intermediären Her
stellung des Alkylierungsmittels 2,2-Dichlorpropan aus 2-Chlor-propen und Chlor
wasserstoff und des im Alkylierungsschritt anfallenden Chlorwasserstoffs. Bei
dieser Ausgestaltung des Verfahrens wird das anfallende Reaktionsgemisch zu
nächst destillativ aufgearbeitet, der anfallende Chlorwasserstoff wird bzw. die
Chlorwasserstoff-haltigen Xylolfraktionen werden in die erste Reaktionsstufe
zurückgeführt. Bei Verwendung eines heterogenen Festphasenkatalysators wird vor
der destillativen Aufarbeitung dieser Katalysator durch Filtration entfernt. Bei
Verwendung eines flüchtigen Katalysators, wie z. B. TiCl4 oder HF·BF3, wird dieser
destillativ vom Reaktionsprodukt, gegebenenfalls zusammen mit o-Xylol als Misch
fraktion, abgetrennt und der Reaktion erneut zugeführt. Bei Verwendung von nicht
durch Filtration oder Destillation vom Reaktionsprodukt abtrennbaren Kataly
satoren, wie z. B. AlCl3, wird der Katalysator nach weitgehender destillativer
Abtrennung von gegebenenfalls unumgesetzten Chlorpropenen, von Chlorwasser
stoff und überschüssigem o-Xylol, die dem Prozeß erneut zugeführt werden können,
durch Behandlung mit Wasser bzw. Säuren unschädlich gemacht und entfernt.
Die weitere Reinigung des 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propans kann, wie bereits
beschrieben, durch Kristallisation erfolgen.
Die Prozentangaben der nachfolgenden Beispiele beziehen sich auf das Gewicht.
(Molverhältnis Dichlorpropan/Xylol = 1 : 4).
11,3 g (0,1 Mol) 2,2-Dichlorpropan, gelöst in 10,6 g (0,1 Mol) o-Xylol, werden
innerhalb einer Stunde zu einer Lösung von 2,6 g AlCl3 in 31,8 g (0,3 Mol) o-Xylol
unter Rühren bei 0 bis 10°C (Eiskühlung) zugetropft. Nach 4 Stunden Reaktionszeit
bei dieser Temperatur wird durch Zugabe von 50 ml Wasser der Katalysator zerstört
und entfernt. Nach Trennung der Phasen wird die wäßrige Phase noch zweimal mit
o-Xylol (je 50 ml) extrahiert; die vereinigten organischen Phasen werden am Rota
tionsverdampfer im Vakuum eingeengt, wobei überschüssiges Xylol abdestilliert.
Man erhält 19,1 g Rohprodukt, das nach GC-Analyse 67% des gewünschten Pro
duktes (= 51% d.Th.) enthält. Das Rohprodukt wird mit 30 ml Methanol versetzt,
die Mischung unter Rühren bis zum Rückfluß erhitzt und dann auf 0°C abgekühlt.
Man erhält 11,4 g kristallines 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan. Durch frak
tionierte Destillation des Filtrates wird eine Fraktion (2,7 g) vom Siedebereich 120
bis 150°C/0,1 mbar erhalten, aus der durch erneute Kristallisation 0,8 g 2,2-Bis-
(3,4-dimethyl-phenyl)-propan erhalten werden. Dies entspricht einer Gesamtaus
beute von 12,2 g (48% d.Th.), bezogen auf eingesetztes 2,2-Dichlorpropan.
11,3 g (0,1 Mol) 2,2-Dichlorpropan, gelöst in 21,2 g (0,2 Mol) o-Xylol, werden
innerhalb von 10 min zu einer Mischung von 1,1 g AlCl3 und 85,0 g (0,8 Mol)
o-Xylol unter Rühren bei 0 bis +10°C (Eiskühlung) zugetropft. Nach einer
Reaktionszeit von 90 min wird durch Zugabe von 50 ml Wasser der Katalysator
zerstört und entfernt. Nach Trennung der Phasen wird die wäßrige Phase noch
zweimal mit o-Xylol (je 50 ml) extrahiert; die vereinigten organischen Phasen
werden destilliert, wobei zunächst ein Wasseranteil azeotrop abdestilliert und
danach überschüssiges o-Xylol zurückgewonnen wird. Der Destillationsrückstand
wird mit 35 ml Methanol versetzt, die Mischung unter Rühren bis zum Rückfluß
erhitzt und dann auf 0°C abgekühlt. Man erhält 14,2 g kristallines 2,2-Bis-
(3,4-dimethyl-phenyl)-propan, Fp. 55,5°C. Aus dem Filtrat werden nach destillativer
Entfernung des Lösungsmittels unter Normaldruck und von geringen Nebenprodukt
anteilen im Vakuum und erneuter Kristallisation weitere 9,7 g 2,2-Bis-(3,4-di
methyl-phenyl)-propan erhalten. Dies entspricht einer Gesamtausbeute von 91%
d.Th., bezogen auf eingesetztes 2,2-Dichlorpropan.
In 7,65 g einer Mischung aus 2-Chlor-propen (80%) und E- und Z-1-Chlor-propen
(20%) (0,08 Mol 2-Chlor-propen) wird nach Zugabe von 0,1 g FeCl3
Chlorwasserstoff bis zur Sättigung eingeleitet; dabei wird die Temperatur durch
Kühlung mit Trockeneis bei -78°C gehalten. Nach 14 Stunden wird das erhaltene
Reaktionsgemisch zu einer Mischung von 106 g (1 Mol) o-Xylol und 1,1 g AlCl3
unter Rühren hinzugegeben, wobei die Temperatur zwischen -10 und +10°C gehal
ten wird. Nach 2 Stunden wird die Reaktion durch Zugabe von 100 ml Wasser
beendet.
Die Aufarbeitung und Reinigung des erwünschten Reaktionsproduktes erfolgt
analog Beispiel 1. Man erhält 17,5 g (= 87% d.Th., bezogen auf eingesetztes
2-Chlor-propen) 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan.
Zu einer Lösung von 7,65 g 2-Chlor-propen (80%) und E- und Z-1-Chlor-propenen (20%)
(0,08 Mol 2-Chlor-propen) in 106 g (1 Mol) o-Xylol werden 200 mg FeCl3
hinzugefügt. Die Lösung wird bei 0°C mit Chlorwasserstoff gesättigt. Nach
15 Stunden werden 1,1 g AlCl3 hinzugegeben, wobei ein Temperaturanstieg von 0
bis +20°C innerhalb einer Stunde erlaubt wird. Nach dieser Zeit wird die Reaktion
durch Zugabe von 100 ml Wasser beendet. Die Phasen werden getrennt, die wäßrige
Phase wird zweimal mit je 50 ml o-Xylol extrahiert und wieder abgetrennt.
Die weitere Aufarbeitung und Reinigung erfolgt analog Beispiel 1. Man erhält
16,8 g (= 83% d.Th.) reines 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan, Fp. 55 bis 56°C.
11,3 g (0,1 Mol) 2,2-Dichlorpropan werden innerhalb von 10 Minuten zu einer
Lösung von 0,6 g AlCl3 in 53 g (0,5 Mol) o-Xylol unter Rühren bei 0 bis 10°C
zugetropft. Nach 5 Stunden werden 50 ml Wasser zur Reaktionsmischung gegeben
und die Phasen getrennt. Die wäßrige Phase wird zweimal mit o-Xylol (je 50 ml)
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden durch eine Vakuumdestil
lation vom überschüssigen Xylol befreit; es hinterbleibt ein Rohprodukt (20,7 g),
das aus 25 ml Methanol umkristallisiert wird. Man erhält 14,3 g 2,2-Bis-(3,4-
dimethyl-phenyl)-propan; die Mutterlauge wird zunächst destillativ aufgearbeitet.
Durch Umkristallisieren der Fraktion vom Siedebereich 135 bis 142°C/0,8 mbar aus
Methanol erhält man weitere 4,0 g des erwünschten Produktes. Die Gesamtausbeute
an 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan beträgt 73% d.Th., bezogen auf einge
setztes 2,2-Dichlorpropan.
Analog Beispiel 4 werden 11,3 g (0,1 Mol) 2,2-Dichlorpropan mit 63,6 g (0,6 Mol)
o-Xylol umgesetzt, wobei 0,7 g AlCl3 als Katalysator verwendet werden. Nach
4 Stunden Reaktionszeit wird wie in Beispiel 4 beschrieben aufgearbeitet. Man
erhält 19,9 g 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan (Fp. 55 bis 55,5°C). Das
entspricht einer Ausbeute von 79% d.Th., bezogen auf eingesetztes 2,2-Di
chlorpropan.
Analog Beispiel 4 werden 11,3 g (0,1 Mol) 2,2-Dichlorporpan mit 84,8 g (0,8 Mol)
o-Xylol umgesetzt, wobei 0,9 g AlCl3 als Katalysator verwendet werden. Nach
2,5 Stunden Reaktionszeit wird wie in Beispiel 4 beschrieben aufgearbeitet. Man
erhält 21,1 g 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan. Das entspricht einer Ausbeute
von 84% d.Th., bezogen auf eingesetztes 2,2-Dichlorpropan.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan durch
Umsetzung von o-Xylol mit 2,2-Dichlorpropan in Gegenwart von Friedel-
Crafts-Katalysatoren, wobei das Molverhältnis von eingesetzten, o-Xylol zu
eingesetztem 2,2-Dichlorpropan mindestens 5 : 1 beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Molverhältnis mindestens 8 : 1 beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Molverhältnis mindestens 10 : 1
beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 2,2-Dichlorpropan
verwendet wird, das aus 2-Chlor-propen durch Addition von Chlorwasser
stoff hergestellt wurde.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 2,2-Dichlorpropan
verwendet wird, das durch Umsetzung von 2-Chlor-propen mit Chlorwasser
stoff in Gegenwart von 1-Chlor-propenen hergestellt wurde.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
mit o-Xylol ohne Abtrennung der 1-Chlorpropene oder aus ihnen entstande
ner Folgeprodukte ausgeführt wird.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105532 DE4105532A1 (de) | 1991-02-22 | 1991-02-22 | Verfahren zur herstellung von 2,2-bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan |
EP92102155A EP0499925B1 (de) | 1991-02-22 | 1992-02-10 | Verfahren zur Herstellung von 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan |
EP95105012A EP0665202A2 (de) | 1991-02-22 | 1992-02-10 | Verfahren zur Herstellung von 2,2-Dichlorpropan |
DE59204022T DE59204022D1 (de) | 1991-02-22 | 1992-02-10 | Verfahren zur Herstellung von 2,2-Bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan. |
CS92399A CZ281498B6 (cs) | 1991-02-22 | 1992-02-11 | Způsob přípravy 2,2-bis-/3,4-dimetylfenyl/-propa nu |
JP4059217A JPH0585957A (ja) | 1991-02-22 | 1992-02-14 | 2,2−ビス−(3,4−ジメチル−フエニル)−プロパンの製法 |
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DE19914105532 DE4105532A1 (de) | 1991-02-22 | 1991-02-22 | Verfahren zur herstellung von 2,2-bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4105532A1 true DE4105532A1 (de) | 1992-08-27 |
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---|---|---|---|
DE19914105532 Withdrawn DE4105532A1 (de) | 1991-02-22 | 1991-02-22 | Verfahren zur herstellung von 2,2-bis-(3,4-dimethyl-phenyl)-propan |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4105532A1 (de) |
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1991
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |