DE4104904A1 - Regelbares federungssystem fuer radaufhaengungen an kraftfahrzeugen - Google Patents
Regelbares federungssystem fuer radaufhaengungen an kraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein regelbares Federungssystem für Radauf
hängungen an Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1. Derartige regelbare Federungssysteme werden insbeson
dere eingesetzt, um das Federungsverhalten und insbesondere das
Schwingungsverhalten bei Kraftfahrzeugen zu verändern. Da die
Schwingung des Fahrzeuges, ausgelöst durch Bodenunebenheiten, je
nach Geschwindigkeit des Fahrzeuges und Länge der Bodenwelle
unterschiedlich ist, werden regelbare Federungssysteme für Rad
aufhängungen eingesetzt, die das Schwingungsverhalten des Fahr
zeuges über entsprechende Rechenprogramme oder durch Handver
stellung den äußeren Fahrbedingungen anpassen.
Die DE 26 04 809 A1 zeigt verschiedene Lösungen für die Ausbil
dung von regelbaren Federungssystemen auf. Dabei wird eine stu
fenlose Regelung der Federkennlinie vorgeschlagen. Für eine hy
dropneumatische Feder wird auch eine Zwei-Punkt-Verstellung be
schrieben.
Nachteilig gestalten sich die beschriebenen Federungssysteme als
sehr aufwendig. Sie sind durch den Einsatz einer aufwendigen
Regelung und der Vielzahl der Verstellelemente auch störanfällig
und hohem Verschleiß unterworfen.
Von daher stellt sich die Aufgabe, ein regelbares Federungssy
stem mit einfachen Mitteln zu gestalten, deren Stell- und Fe
derelemente einem möglichst geringen Verschleiß ausgesetzt sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 12 beschrieben.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
in dem einfachen und robusten Aufbau des erfindungsgemäßen re
gelbaren Federungssystems. Durch die schnelle Umschaltbarkeit
ist es auch für eine semiaktive Fahrzeugsregelung geeignet. Bei
der Ausbildung nach Anspruch 3 wird sichergestellt, daß bei Aus
fall der Regelelemente automatisch das sicherste Fahrverhalten
durch Einsatz der härtesten Federung eintritt. Besonders vor
teilhaft kann die Erfindung bei Schwerlastwagen und Omnibussen
eingesetzt werden, um das Federungsverhalten mit einfachen Mit
teln der Beladung anzupassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar
gestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 ein Prinzipbild des regelbaren Federungssystems,
Fig. 2 die Ausbildung eines Systems mit mechanischen Federn und
einem schaltbaren Hydraulikzylinder als Sperre in kom
pakter Bauweise und
Fig. 3 die Ausbildung einer hydraulisch schaltbaren mechani
schen Feder als separates Bauteil.
Fig. 1 zeigt ein Prinzipbild des regelbaren Federungssystems,
bei dem zwischen Fahrzeugaufbau 1 und Radführungsglied 2, wie
z. B. einem Radlenker, eine übliche Federungseinheit, bestehend
aus Feder 3 und hydraulischem Stoßdämpfer 4, angeordnet ist.
Diese arbeiten wie üblich zueinander parallel. Zusätzlich hierzu
sind weitere Federn 5, 6 angeordnet, die zur Federungseinheit 3, 4
parallel arbeiten. Die Federn 5, 6 sind an einem Ende mit dem
Radführungsglied 2 verbunden und mit ihrem anderen Ende mit dem
Gehäuse eines Hydraulikzylinders 7, 8. Eine bewegliche Kolben
stange 9, 10 trennt über einen an ihrem Ende angeordneten Kolben
den Hydraulikzylinder 7, 8 in zwei Arbeitsräume und ist an ihrem
anderen Ende mit dem Fahrzeugaufbau 1 verbunden. Beide Arbeits
räume der Hydraulikzylinder 7, 8 sind jeweils über Leitun
gen 11, 12, 13, 14 mit einem Schaltventil 15 verbunden. Dieses
Schaltventil öffnet oder schließt eine Verbindung zwischen den
Leitungen 11, 12 bzw. 13, 14.
Fig. 2 zeigt eine Ausbildung eines regelbaren Federungssystems
mit einer zuschaltbaren Feder 5. Ein üblicher Stoßdämpfer 4 ist
zum Anschluß an das Radführungsglied 2 und den Fahrzeugaufbau 1
mit einer Öse 16 am Zylindermantel und einem Gewinde 17 an der
Kolbenstange 18 ausgebildet. Der fest mit der Kolbenstange 18
verbundene Federteller 20 und der mit dem Zylindermantel ver
bundene Federteller 19 halten die parallel zum Stoßdämpfer 4
arbeitende Feder 3. Diese Feder 3 ist als Wendeldruckfeder aus
gebildet und um den Stoßdämpfer 4 angeordnet. Um diese Feder 3
legt sich eine weitere Feder 5, die mit einem Ende mit dem Fe
derteller 19 verbunden ist. Das andere Ende dieser Feder 5 ist
mit einem ringförmigen Kolben 21 eines schaltbaren Hydraulik
zylinders 7 verbunden. Dieser Zylinder ist als Ringzylinder
aufgebaut und umschließt ebenfalls Feder 3 und Stoßdämpfer 4.
Der Boden 22 des Kolbens 21 ist mit dem Federteller 20 verbunden
und somit über die Kolbenstange 18 mit dem Fahrzeugaufbau 1. Der
Kolben 21 taucht mit seinem abdichtenden Ende in den Ringraum
des Hydraulikzylinders 7 ein und trennt diesen in zwei Arbeits
räume 23, 24. Jeder Arbeitsraum 23, 24 ist über eine Leitung 11,
12 mit einem Schaltventil 15 verbunden. Das Schaltventil kann
die Verbindung zwischen den Leitungen 11, 12 sperren oder öff
nen. Es wird in üblicher Weise z. B. über elektrische Mittel ge
steuert. Die Steuerleitung 26 kann einem Schalter oder einem
Fahrzeugrechner zugeführt werden. Bypassbohrungen 27 mit einem
hohen Strömungswiderstand schließen die beiden Arbeitsräume 23,
24 kurz. Sie beeinflussen die normale Regelung nicht. Bei Ausfall
der Regelung oder Ausfall der Stromzufuhr zum Schaltventil 15,
schließt dieses Ventil automatisch und damit wird die Feder 5
zugeschaltet, was zu einer harten Federung und damit einem siche
ren Fahrverhalten führt. Die Bypassbohrungen 27 dienen in diesem
Fall dazu, alle Zusatzfedern 5, 6 in eine mittlere Ausgleichsla
ge zu bringen, um dadurch sicherzustellen, daß alle Räder eine
gleiche Höhenlage erhalten, auch wenn bei Ausfall der Ansteue
rung der Schaltventile 15 die Kolbenstangen 9, 10 an den ver
schiedenen Rädern in einer unterschiedlichen Höhenlage in den
zugeordneten Hydraulikzylinder 7, 8 fixiert worden sind.
Fig. 3 zeigt ein einzelnes zuschaltbares Federungselement, das
räumlich getrennt zur Feder 3 und Stoßdämpfer 4 zwischen Radfüh
rungsglied 2 und Fahrzeugaufbau 1 parallel arbeitend eingebaut
werden kann. Diese Bauweise ist beim Einsatz für Omnibusse oder
schwere Kraftfahrzeuge vorzuziehen. Die zuschaltbare Feder 5 um
gibt den Hydraulikzylinder 7. Sie ist mit einem Ende mit einem
Federteller 28, der eine Öse 29 aufweist, verbunden. Diese Öse
dient zur Verbindung mit dem Radführungsglied 2. Das andere Ende
der Feder 5 ist über einen Flansch 30 mit dem Gehäuse des Hy
draulikzylinders 7 verbunden. In den Hydraulikzylinder 7 taucht
längsbeweglich eine Kolbenstange 9 ein, die an ihrem unteren
Ende einen Kolben 21 aufweist. Dieser Kolben trennt den Hydrau
likzylinder 7 in zwei Arbeitsräume 23, 24. Der Kolben weist eben
so wie der Kolben nach Fig. 2 eine Bypassbohrung 27 auf. Das
Schaltventil 15 ist räumlich mit dem Kolben 21 zusammengefaßt.
Die Steuerleitung 26 verläuft durch eine Bohrung der Kolbenstan
ge 9 und dient zur Stromzufuhr der Spule 31 eines Elektromagne
ten. Ein axial verschieblicher Stellschieber 32 wirkt als Anker
für den Elektromagneten. Eine nicht dargestellte Feder entfernt
den Stellschieber 32 von der Spule 31, wenn die Spule nicht vom
Strom durchflossen wird, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Der
Stellschieber 32 ist glockenförmig ausgebildet und weist einen
inneren Hohlraum auf. Ventilbohrungen 37 in der Umfangswand des
Stellschiebers 32 wirken mit Durchgangsbohrungen 38 im Gehäu
se 33 zusammen, das das integrierte Schaltventil 15 und den Kol
ben 21 aufnimmt. Sobald die Spule 31 stromdurchflossen ist, wird
der Stellschieber 32 angezogen und liegt direkt an der Untersei
te der Spule 31 an. In diesem Schaltzustand fluchten die Öffnun
gen in der Umfangswand des Stellschiebers 32 mit den Öffnungen
im Gehäuse 33. Da derartige Öffnungen oberhalb und unterhalb des
Kolbens 21 angeordnet sind, ist der Arbeitsraum 23 mit dem Ar
beitsraum 24 über den Ventilraum 25 hydraulisch verbunden, so
daß der Kolben 21 im Hydraulikzylinder 7 frei beweglich ist. An
das Gehäuse 33 schließt sich ein Volumenausgleichsbehälter 34
an. Dieser weist einen Gasraum 35 auf, der durch einen beweg
lichen und abgedichteten Trennkolben 36 gegenüber dem Hydrau
liksystem verschlossen ist. Der komprimierbare Gasraum dient zum
Ausgleich des Hydraulikvolumens, das durch das unterschiedlich
tiefe Eintauchen der Kolbenstange 9 verändert wird.
Bezugszeichenliste
1 Fahrzeugaufbau
2 Radführungsglied
3 Feder
4 Stoßdämpfer
5 Feder
6 Feder
7 Hydraulikzylinder
8 Hydraulikzylinder
9 Kolbenstange
10 Kolbenstange
11 Leitung
12 Leitung
13 Leitung
14 Leitung
15 Schaltventil
16 Öse
17 Gewinde
18 Kolbenstange
19 Federteller
20 Federteller
21 Kolben
22 Boden
23 Arbeitsraum
24 Arbeitsraum
25 Ventilraum
26 Steuerleitung
27 Bypassbohrung
28 Federteller
29 Öse
30 Flansch
31 Spule
32 Stellschieber
33 Gehäuse
34 Volumenausgleichsbehälter
35 Gasraum
36 Trennkolben
37 Ventilbohrungen
38 Durchgangsbohrungen
2 Radführungsglied
3 Feder
4 Stoßdämpfer
5 Feder
6 Feder
7 Hydraulikzylinder
8 Hydraulikzylinder
9 Kolbenstange
10 Kolbenstange
11 Leitung
12 Leitung
13 Leitung
14 Leitung
15 Schaltventil
16 Öse
17 Gewinde
18 Kolbenstange
19 Federteller
20 Federteller
21 Kolben
22 Boden
23 Arbeitsraum
24 Arbeitsraum
25 Ventilraum
26 Steuerleitung
27 Bypassbohrung
28 Federteller
29 Öse
30 Flansch
31 Spule
32 Stellschieber
33 Gehäuse
34 Volumenausgleichsbehälter
35 Gasraum
36 Trennkolben
37 Ventilbohrungen
38 Durchgangsbohrungen
Claims (13)
1. Regelbares Federungssystem für Radaufhängungen an Kraftfahr
zeugen, das zum einen mit dem Radführungsglied und zum ande
ren mit dem Fahrzeugaufbau verbunden ist, bestehend aus einer
Feder und einem zu dieser parallel arbeitenden hydraulischen
Stoßdämpfer sowie einer zweiten, der ersten zuschaltbaren
Feder, dadurch gekennzeichnet, daß beide Federn (3, 5) paral
lel arbeiten.
2. Regelbares Federungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzliche parallel arbeitende Federn (6) zu
schaltbar sind.
3. Regelbares Federungssystem nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sich bei Ausfall der Regelung die
schaltbaren Federn (5, 6) selbständig zuschalten.
4. Regelbares Federungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Ende der schaltba
ren Federn (5, 6) über eine schaltbare Sperre mit dem Fahr
zeugaufbau (1) oder dem Radführungsglied (2) verbunden sind.
5. Regelbares Federungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Sperre schaltbare Hydraulikzylinder (7, 8)
eingesetzt sind.
6. Regelbares Federungssystem nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fe
dern (3, 5, 6) als mechanische Federn ausgebildet sind.
7. Regelbares Federungssystem nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (3)
als Luftfeder ausgebildet ist.
8. Regelbares Federungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der schaltbare Hydraulikzylin
der (7, 8) innerhalb eines Freiraumes im Bereich der Mittel
achse der zuschaltbaren Feder (5, 6) angeordnet ist.
9. Regelbares Federungssystem nach einem oder mehreren der An
sprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein innerhalb
oder außerhalb des schaltbaren Hydraulikzylinders (7, 8) an
geordnetes hydraulisches Schaltventil (15) zum Schalten ver
wendet wird.
10. Regelbares Federungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schaltventil (15) mit einem Stellschie
ber (32) ausgebildet ist, der durch axiales Verschieben oder
Drehen Kanäle zwischen den zwei Arbeitsräumen (23, 24) des
Zylinderraums der schaltbaren Hydraulikzylinder (7, 8) über
den Ventilraum (25) öffnet oder schließt.
11. Regelbares Federungssystem nach einem oder mehreren der An
sprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Hydraulik
system wenigstens einen Volumenausgleichsbehälter (34) auf
weist.
12. Regelbares Federungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Volumenausgleichsbehälter (34) innerhalb
oder außerhalb der schaltbaren Hydraulikzylinder (7, 8) ange
ordnet ist.
13. Regelbares Federungssystem nach Anspruch 10 oder Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenausgleichsbehäl
ter (34) einen gegenüber dem Hydrauliksystem durch einen Trenn
kolben (36) verschlossenen Gasraum (35) aufweist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4104904A DE4104904A1 (de) | 1991-02-18 | 1991-02-18 | Regelbares federungssystem fuer radaufhaengungen an kraftfahrzeugen |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4104904A DE4104904A1 (de) | 1991-02-18 | 1991-02-18 | Regelbares federungssystem fuer radaufhaengungen an kraftfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4104904A1 true DE4104904A1 (de) | 1992-08-20 |
Family
ID=6425250
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4104904A Withdrawn DE4104904A1 (de) | 1991-02-18 | 1991-02-18 | Regelbares federungssystem fuer radaufhaengungen an kraftfahrzeugen |
Country Status (4)
Country | Link |
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EP (1) | EP0501115A1 (de) |
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