DE4104121A1 - Verfahren sowie vorrichtung zum trocknen von halbleitermaterialien - Google Patents
Verfahren sowie vorrichtung zum trocknen von halbleitermaterialienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie auf eine
Vorrichtung (Rotationstrockner) zum Trocknen von Halbleiter
materialien, wie beispielsweise Halbleiter-Wafer oder
Glasfotomasken usw., die in einem Träger angeordnet sind,
wobei der Träger zum Trocknen auf einem Rotor angeordnet und
der Rotor in eine Rotationsbewegung versetzt wird, wobei
durch Zentrifugalkraft Wassertropfen, die an Oberflächen der
Halbleitermaterialien haften, entfernt und diese getrocknet
werden.
Rotationstrockner werden üblicherweise zum Entfernen von
Wasser von Halbleitermaterialien, beispielsweise von Halb
leiterscheiben oder -Wafer usw., sowie zum Trocknen von
Halbleitermaterialien verwendet. Derartige Rotationstrockner
bestehen aus einem Rotationstrocknerbasiskörper bzw. -maschi
nengestell, welches einen Rotor aufweist, der für eine
Rotationsbewegung antreibbar ist. Weiterhin weisen derartige
Rotationstrockner ein Gehäuse auf, welches einen Umfangs- und
Bodenbereich des Rotors umschließt. Schließlich ist eine
Filterbox, die ein Öffnen gestattet, auf dem Gehäuse vorge
sehen. Die Halbleitermaterialien werden durch Schließen der
Filterbox und durch anschließende Rotation des Rotors
getrocknet, d. h. an den Oberflächen der Halbleitermateria
lien anhaftendes Wasser wird durch die durch die Drehbewegung
des Rotors erzeugte Zentrifugalkraft nach außen weggeschleu
dert. Zusätzlich erzeugt der rotierende Rotor auch einen
Unterdruck in der mittleren Zone des Rotors, so daß Luft nach
unten an den Rotor gesaugt wird. Die so angesaugte Luft
strömt dann durch die Filterbox und wird dabei gefiltert. Die
gefilterte Luft tritt dann in den Rotor ein und strömt radial
nach außen aus der mittleren Zone des Rotors. Anschließend
strömt die Luft durch einen Auslaß, der in dem den Rotor
umschließenden Gehäuse gebildet ist. Die Halbleitermateria
lien auf den Rotor werden durch diesen Luftstrom getrocknet.
Die auf diese Weise getrockneten Halbleitermaterialien sind
solche, die unmittelbar vor dem Trocknen in einem sauberen
Wasser gewaschen bzw. gereinigt wurden. Nach dem An- bzw.
Einbringen am Rotor für das Rotationstrocknen verbleibt daher
Wasser am Träger sowie an den einzelnen Halbleitermateria
lien, die in diesem Träger angeordnet sind, was zu Problemen
führt, die nachfolgend beschrieben werden.
Da einige Zeit für die Anordnung der Halbleitermaterialien im
Rotationstrockner sowie für das Trocknen dieser Materialien
nach deren Waschen benötigt wird, tritt eine Oxidation der
Halbleitermaterialien durch das gereinigte Wasser ein,
welches während dieser Zeitdauer an den Oberflächen verblie
ben ist. Dies kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung der
Qualität der hergestellten Bauelemente führen. Sind die
Halbleitermaterialien beispielsweise Speicher, so können
Bit-Fehler an Gatterbereichen entstehen, die zu Nachteilen
dahingehend führen, daß die Halbleitermaterialien ihre
Funktion als Speicher nicht erfüllen können bzw. diese
Funktion stark beeinträchtigt ist. Darüber hinaus können sich
auch für die Konzentration eines diffundierten oder zu
diffundierenden Dotierungsstoffes ungleichförmige und nicht
kontrollierbare Verhältnisse ergeben, und zwar insbesondere
hinsichtlich des Diffusionskontaktes und/oder auch der
Diffusionsbereiche, so daß die Steuerung der Dotierungskon
zentration bzw. -dichte zumindest sehr schwierig werden kann.
Weiterhin können insbesondere bei Aluminiumkontakte oder
-leiterbahnen Probleme auftreten, wie z. B. fehlende Verbin
dungen bzw. Unterbrechnungen, Kurzschlüsse usw.
Aufgabe der Erfindung ist es, die oben erwähnten Probleme und
Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und ein
Verfahren zum Trocknen (Trocknungsverfahren) für Halbleiter
material aufzuzeigen, mit welchem Verfahren es möglich ist,
Halbleitermaterial gegen eine Oxidation durch gereinigtes
Wasser zu vermeiden, welches vor dem Trocknen an der Ober
fläche des Halbleitermaterials verbleibt. Aufgabe der
Erfindung ist es weiterhin, eine Vorrichtung (Rotationstrock
ner) aufzuzeigen, die für eine Durchführung dieses Trock
nungsverfahrens geeignet ist.
Ein Aspekt der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum
Trocknen eines Halbleitermaterials aufzuzeigen, welches in
einem Träger angeordnet ist, und zwar durch Einbringen bzw.
Festlegen des Trägers auf einem Rotor in einem Basisgestell
des Drehtrockners und durch anschließendes Rotieren des
Rotors, so daß an dem Halbleitermaterial haftendes Wasser
durch die so erzeugte Zentrifugalkraft entfernt und das
Halbleitermaterial durch einen Luftstrom getrocknet wird, der
nach unten in den Rotor angesaugt und dann radial und nach
außen aus einer mittleren Zone des Rotors fließt, und zwar
aufgrund der Rotationsbewegung des Rotors. Vom Zeitpunkt der
Anordnung des Halbleitermaterials am Rotor bis zum Start der
Rotationsbewegung des Rotors wird ein Stickstoffgas (Stick
gas) in geringer Menge derart freigegeben, daß der Rotor in
einer Stickstoffgasatmosphäre eingeschlossen ist. Beginnend
mit dem Start der Drehbewegung des Rotors oder beginnend mit
einem Zeitpunkt unmittelbar vor dem Start der Drehbewegung
des Rotors wird das Stickstoffgas in einer relativ großen
Menge freigegeben, der Fluß von Luft nach unten in den Rotor
wird für eine vorgegebene Zeitperiode beginnend mit dem Start
des Rotors oder beginnend mit einem Zeitpunkt unmittelbar vor
dem Start des Rotors unterbrochen, und nach dem Ablauf der
vorgewählten Zeitperiode wird dann ein Luftstrom in den Rotor
veranlaßt.
Nach einem anderen Aspekt der Erfindung ist ein Rotations
trockner vorgesehen, der ein Rotationstrocknerbasisgestell
bzw. -maschinengestell und eine Filterbox aufweist, wobei das
Maschinengestell einen Rotor, der für eine Rotationsbewegung
vorgesehen ist und zum Aufnehmen eines in einen Träger
angeordneten Halbleitermaterials ausgebildet ist, sowie ein
Gehäuse besitzt, welches einen Umfangsbereich sowie einen
unteren Teil des Rotors aufnimmt. Das Filtergehäuse ist auf
dem Gehäuse vorgesehen und besitzt ein ringförmiges Filterme
dium, eine oberhalb des Filtermediums vorgesehene obere Wand
sowie ein Gehäuse, welches aus einer Umfangswand, die um das
Filtermedium mit einem Abstand zwischen dem Filtermedium und
dieser Umfangswand angeordnet ist, sowie eine Bodenwand, die
unter dem Filtermedium vorgesehen ist. Luft wird hierbei in
den Rotor durch einen Spalt oder eine Öffnung zwischen der
oberen Wand und der Umfangswand sowie durch das Filtermedium
beim Rotieren des Rotors angesaugt. Die Filterbox besitzt
einen Deckel, der oberhalb der oberen Wand und oberhalb des
Gehäuses angeordnet ist, sowie Antriebsmittel für eine
vertikale Bewegung des Deckels. Der Deckel ist an einem
äußeren Umfangsbereich luftundurchlässig und in einem Bereich
innerhalb des äußeren Umfangsbereichs luftdurchlässig
ausgebildet. Der Trockner besitzt weiterhin eine flexible,
vorzugsweise blatt- oder lamellenartige Dichtung, die
zwischen der Umfangswand des Gehäuses und einem äußeren
Abschnitt bzw. dem Umfang des Deckels vorgesehen ist, sowie
eine weitere Dichtung zum Abdichten eines Bereichs bzw. einer
Öffnung oder eines Spaltes zwischen dem inneren Umfang des
äußeren Umfangsbereiches des Deckels und der oberen Wand,
wenn der Deckel nach unten bewegt ist. Weiterhin ist eine
Speiseleitung zum Zuführen des Stickstoffgases vorgesehen,
und zwar für die Abgabe bzw. Freigabe des Stickstoffgases auf
den Rotor.
Ab dem Beginn der Anordnung des Halbleitermaterials, welches
in einem Träger vorgesehen ist, am Rotor bis zum Starten der
Drehbewegung des Rotors wird dann das Stickstoffgas mit einer
geringen Menge um den Rotor derart freigegeben, daß der Rotor
in einer Stickstoffgasatmosphäre eingeschlossen ist. Hier
durch ist es möglich, einen Kontakt des Halbleitermaterials
mit Luft zu verhindern, und zwar selbst dann, wenn das
Halbleitermaterial in die Nähe des Rotors gebracht ist.
Zusätzlich wird bis zum Ablauf der vorgewählten Zeitperiode
der Luftfluß in den Rotor verhindert und das Stickstoffgas
veranlaßt, anstelle hiervon mit relativ hoher Menge zu
strömen, wodurch ebenfalls eine Berührung des Halbleiter
materials mit Luft verhindert wird. Wenn das ursprünglich an
dem Halbleitermaterial haftende Wasser schließlich im
wesentlichen entfernt ist, kann jeder nachfolgende Kontakt
des Halbleitermaterials mit Luft nicht zu einer Oxidation
führen. Dementsprechend wird dann Luft zum Trocknen der
Halbleitermaterialien zugeführt.
Bei dem Rotationstrockner nach der Erfindung wird das
Halbleitermaterial auf dem Rotor angeordnet, worauf dann das
Rotieren des Rotors erfolgt. Bis zum Ablauf der vorgewählten
Zeitperiode ist der Deckel der Filterbox abgesenkt und der
Spalt zwischen dem inneren Umfang des äußeren Umfangsbereichs
des Deckels und der oberen Wand ist abgedichtet. Mit anderen
Worten bedeutet dies, daß in der Phase bzw. in dem Zustand,
in welcher bzw. in welchem der Luftfluß in den Rotor unter
brochen ist, Stickstoff mit einer relativ großen Menge durch
die Speiseleitung für das Stickstoffgas zugeführt wird, um
eine Stickstoffgasatmosphäre im Rotor zu erzeugen, so daß das
Halbleitermaterial in einer Phase getrocknet wird, in welcher
ein Kontakt des Halbleitermaterials mit Luft verhindert ist.
Bevorzugt wird die Zuführung des Stickstoffgases nachfolgend
an einem bestimmten Zeitpunkt unterbrochen, nachdem die oben
erwähnte vorgegebene Zeitperiode abgelaufen ist, und der
Deckel der Filterbox wird angehoben. Hierdurch wird es der
Luft ermöglicht, nach unten in den Rotor zu fließen, nachdem
die Luft durch die Öffnung bzw. den Spalt zwischen der oberen
Wand und dem Umfangsbereich des Deckels und von dort durch
das Filtermedium hindurchgetreten ist. Das Halbleitermaterial
wird dann in diesem Luftstrom fertiggetrocknet.
Wie oben beschrieben wurde, wird erfindungsgemäß ein Halb
leitermaterial in einer Stickstoffgasatmosphäre gehalten, und
zwar während der Anfangsphase in der noch ein großer Anteil
von Wasser an den Oberflächen des Halbleitermaterials haftet.
Vom Zeitpunkt des Startes der Rotationsbewegung des Rotors
oder von einem unmittelbar vorausgehenden Zeitpunkt an bis
zum Ablaufen der vorgegebenen Zeitperiode wird die Zuführung
von Luft unterbrochen und das Drehtrocknen des Halbleiter
materials wird in der Stickstoffgasatmosphäre durchgeführt.
Das bis zu diesem Zeitpunkt am Halbleitermaterial haftende
Wasser wird dann im wesentlichen entfernt und das Halbleiter
material wird auf diese Weise getrocknet. Ein anschließender
Kontakt des Halbleitermaterials mit Luft verursacht keine
Oxidation mehr, da der Anteil an noch am Halbleitermaterial
haftenden Wasser äußerst gering ist. Die Rotationstrocknung
von Halbleitermaterial kann somit ohne Oxidation ausgeführt
werden, so daß nachteilige Effekte durch Oxidation, bei
spielsweise Streuungen bzw. Toleranzen bei den Bauelementen
usw. wirksam verhindert werden.
Diese und andere Maßnahmen, Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen in Verbindung mit
den ebenfalls beiliegenden Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Querschnitt eines Drehtrockners
entsprechend einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
Fig. 2 eine perspektivische Teildarstellung des Trockners;
Fig. 3 in einer graphischen Darstellung die Beziehung
zwischen der Geschwindigkeit des Rotors und die
Strömungsmenge des Stickstoffgases beim Trocknen;
Fig. 4 eine Draufsicht des Trockners;
Fig. 5 in Teildarstellung einen Querschnitt des Trockners
beim Betrieb; und
Fig. 6 in Teildarstellung einen vertikalen Querschnitt eines
Trockners entsprechend einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
Bestimmte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Beispiel eines Zentrifugen
bzw. Drehtrockners, der in der Praxis zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Trocknungsverfahrens geeignet ist. Der
Trockner besteht aus einem Drehtrocknerbasiskörper bzw.
-gestell 1, der bzw. das einen Rotor 11 und ein Gehäuse 12,
welches einen Boden- und Umfangsbereich des Rotors 11
umschließt, sowie einen Filterkasten 2 aufweist, der geöffnet
werden kann und auf dem Drehtrocknerbasiskörper 1 angeordnet
ist.
Mit dem Trocknungsverfahren kann in geeigneter Weise ein
Rotationstrocknen von Halbleitermaterialien unter Verwendung
eines solchen Rotationstrockners erfolgen.
Ein Träger, der eine geeignete Anzahl von Halbleitermateria
lien enthält, die als Menge jeweils gemeinsam gehandhabt
werden sollen, wird im Rotor 11 angeordnet, und zwar mit
Hilfe einer nicht dargestellten und am Rotor 11 montierten
Aufnahme. Der Rotor 11 wird dann in Rotation versetzt,
wodurch die Halbleitermaterialien durch die von der Rotation
des Rotors 11 erzeugte Zentrifugalkraft sowie durch einen
Luftstrom getrocknet werden, der durch den Rotor strömt.
Hierbei wird Wasser, welches an den Halbleitermaterialien
anhaftet, radial und nach außen bewegt sowie durch die
Zentrifugalkraft entfernt, wobei innerhalb des Rotors 1 ein
Unterdruck erzeugt wird. Die in den Rotor eingesaugte Luft
wird beim Passieren eines ringförmigen Filtermediums 21,
welches in der Filterbox 2 angeordnet ist, gefiltert. Der
Luftstrom tritt nach unten in die zentrale Zone des Rotors 11
ein und fließt dann radial nach außen. Hierbei kommt der
Luftstrom in Kontakt mit den Halbleitermaterialien, so daß
diese getrocknet werden. Der Luftstrom wird dann durch eine
Umfangswand des Gehäuses 12 geführt und kann über einen
Auslaß 13 abfließen.
Eine Besonderheit des Verfahrens zum Trocknen gemäß der
Erfindung beruht auf der Verhinderung eines Kontaktes der
Halbleitermaterialien mit Luft in der Anfangsphase des
Trockenvorgangs, nämlich in der Phase, in der noch Wasser an
den Halbleitermaterialien anhaftet. Um dies zu erreichen,
wird ein Stickstoffgas mit einer niedrigen Rate oder Menge
(Strömungsmenge/Menge je Zeiteinheit) auf den Rotor 11 oder
um den Rotor 11 freigegeben, und zwar während der Zeit, in
der der Träger mit den darin angeordneten Halbleitermateria
lien auf dem Rotor 11 plaziert wird, bis oder unmittelbar
bevor die Rotation des Rotors 11 gestartet wird, um so den
Rotor 11 in einer Stickstoffgas-Atmospäre einzuschließen. Die
Abgabemenge des Stickstoffgases in dieser Zeit beträgt
beispielsweise etwa 10 bis 15 Liter/min.
In der nächsten Phase, nämlich während einer vorgegebenen
Zeitperiode ab dem Start der Drehbewegung des Rotors oder ab
einem Zeitpunkt unmittelbar vor dem Start der Rotations- oder
Drehbewegung des Rotors wird die Luft daran gehindert, nach
unten in den Rotor zu fließen. Weiterhin wird während
wenigstens einer vorgegebenen Zeitperiode ab dem Start der
Rotation des Rotors oder ab einem unmittelbar vor dem Start
der Rotation des Rotors liegenden Zeitpunkt Stickstoffgas auf
den Rotor in einer relativ großen Menge gerichtet, beispiels
weise in einer Menge von etwa 100 bis 500 Liter/min. Die
maximale Drehgeschwindigkeit des Rotors des Rotationstrock
ners des angegebenen Typs liegt bei ungefähr 800 bis 1200
Umdrehungen/min. Es ist möglich, Stickstoffgas solange
zuzuführen, bis der Rotor angehalten wird, allerdings unter
der Voraussetzung, daß es zu einem gewissen Grad möglich ist,
die Wirtschaftlichkeit zu beeinträchtigen, da Stickstoffgas
teuer ist (Fig. 3, Kurve c). Es ist jedoch vorzuziehen, das
Stickstoffgas an einem bestimmten Zeitpunkt vor dem Anhalten
des Rotors abzustellen (Fig. 3, Kurve b). Vom ökonomischen
Standpunkt ist es sehr vorteilhaft, das Stickstoffgas zu
einem Zeitpunkt abzuschalten, der unmittelbar vor dem
Zeitpunkt liegt, an welchem der Rotor seine maximale Ge
schwindigkeit erreicht hat. Beispielsweise erfolgt das
Abschalten des Stickstoffgases dann, wenn der Rotor eine
Drehgeschwindigkeit von 600 bis 700 Umdrehungen/min. erreicht
hat (Fig. 3, Kurve a).
Nachdem die vorgewählte Zeitperiode seit Beginn des Starts
der Rotation des Rotors 11 oder seit dem Zeitpunkt unmittel
bar vor dem Start der Rotation des Rotors abgelaufen ist,
wird Luft nach unten in den Rotor angesaugt und die Halb
leitermaterialien werden dann in einer ähnlichen Weise
getrocknet, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist.
Eventuell ist ein kontinuierlicher Stickstoff-Gas-Fluß auch
noch dann möglich, wenn die Geschwindigkeit des Rotors einen
vorgegebenen Wert überstiegen hat.
In einer Anfangsphase des Trockenvorgangs, nämlich während
der vorgegebenen bzw. vorgewählten Zeitperiode seit dem Start
der Rotation des Rotors, sind demnach die Halbleitermateria
lien in einer Stickstoffgasatmosphäre gehalten und sind damit
vor einem Kontakt mit Luft geschützt. Da das an dem Halblei
termaterialien anhaftende Wasser in dieser Anfangsphase des
Trockenvorgangs im wesentlichen entfernt wird, können die
Halbleitermaterialien selbst bei einem nachfolgenden Kontakt
mit Luft nicht oxidieren, so daß ihre Oxidation in der
Trocknungsphase ausreichend verhindert werden kann.
Der Trockner gemäß der Erfindung, der für das vorstehend
beschriebene Trocknungsverfahren in der Praxis verwendbar
ist, besteht aus dem Rotationstrocknerbasiskörper bzw.
-gestell 1, der bzw. das den Rotor 11 und das Gehäuse 12
aufweist, sowie aus der Filterbox 2, die an dem Basiskörper 1
in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Weise vorgesehen
ist. Der Rotor 11 ist durch einen nicht näher dargestellten
Motor antreibbar, und zwar über eine Antriebswelle 14. Die
Filterbox 2 für das ringförmige Filtermedium 21 umfaßt eine
obere Wand 22, die oberhalb des Filtermediums befestigt ist
sowie ein Gehäuse 23, welches sich seinerseits aus einer
Umfangswand 23a, die das Filtermedium 21 mit Abstand bzw. mit
einem Zwischenraum umschließt, sowie aus einer Bodenwand 23b
zusammensetzt, welche unterhalb des Filtermediums 21 vorge
sehen ist. Ein sogenanntes "HEPA"-Filter ("HIGH EFFICIENCY
PARTICULATE AIR"-Filter - Luftfilter mit hoher Leistung) oder
ein sogenanntes "ULPA"-Filter ("ULTRA HIGH EFFICIENCY
PARTICULATE AIR"-Filter - Luftfilter mit extrem hoher
Leistung) oder ein ähnliches Filter kann als Filtermedium 21
verwendet werden. Das Filtermedium 21 besteht vorzugsweise
aus einem faserförmigen Material und einem 8eparator bzw.
Trenn- oder 8tützelement. Vorzugsweise ist eine nach unten
hin konvex ausgebildete Leitplatte 22a an der Unterseite der
oberen Wand 22 vorgesehen, wodurch der Luftstrom in den Rotor
in geeigneter Weise geleitet bzw. geführt wird. Bevorzugt ist
auch eine Ionisier-Einrichtung bzw. ein Ionisierer 24 an dem
untersten Vorsprung bzw. Bereich der Führungs- bzw. Leit
platte vorgesehen, um die in den Rotor einströmende Luft zu
ionisieren.
Die dargestellte Vorrichtung weist weiterhin auch einen
Deckel 25 auf, der für eine Bewegung nach oben und unten
oberhalb der oberen Platte 22 und oberhalb des Gehäuses 23
angeordnet ist. Weiterhin besitzt die Vorrichtung verbunden
mit diesem Deckel ein Dichtungselement in Form eines Balgs
26, eine Dichtung 27 und Antriebsmittel 28, um die Dichtung
27 sowie den Deckel 25 nach oben und nach unten zu bewegen.
Wie in der Fig. 4 dargestellt ist, hat der Deckel 25 eine
quadratische Form mit den gleichen Abmessungen wie das
Gehäuse 23. Der äußere Umfangsbereich 25a des Deckels 25 ist
aus einer dünnen Platte oder einem dünnen Flachmaterial
luftundurchlässig hergestellt. Ein Abschnitt bzw. Bereich 25b
innerhalb des äußeren Umfangsbereichs 25a ist vorzugsweise
kreisförmig ausgebildet und ist luftdurchlässig. Die Luft,
die in den Rotor 11 strömt, wird über diesen inneren Bereich
25b zugeführt. Der Balg 26 ist zwischen der Umfangswand 23a
des Gehäuses 23 und dem äußeren Umfang des Deckels 25
vorgesehen. Der Balg 26 erlaubt somit vertikale Bewegungen
des Deckels 25, verhindert aber einen Luftstrom in den Rotor
durch den Bereich zwischen dem Deckel 25 und der Umfangswand
23a des Gehäuses 33, d. h. durch den Balg 26 ist trotz einer
vertikalen Bewegungsmöglichkeit des Deckels 25 der Bereich
zwischen dem Deckel 25 und der Umfangswand 23a abgedichtet.
Anstelle des Balgs 26 kann auch ein anderes geeignetes
Dichtungselement, beispielsweise ein flexibles lamellen- oder
bahnartiges oder aus einem Flachmaterial hergestelltes
Dichtungselement, beispielsweise ein solches aus Kunststoff
verwendet sein. Die Dichtung 27 ist beispielsweise von einem
Dichtungsring oder einem Dichtungspaket gebildet und ist an
dem inneren Rand des äußeren Umfangsbereiches 25a des Deckels
25 oder aber an der oberen Wand 22 vorgesehen. Die Dichtung
27 dient dazu, um den Bereich bzw. Spalt zwischen dem
Innenrand des Abschnittes 25a und der oberen Wand 22 abzu
dichten, wenn der Deckel 25 abgesenkt ist. Die Dichtung 27
ist, wie in der Fig. 4 dargestellt ist, ringförmig ausgebil
det. Vorzugsweise sind die Antriebsmittel 28 von einer
einzigen Einheit gebildet und mittig an der oberen Wand 22
vorgesehen. Diese Antriebsmittel 28 können von einem Elektro
magneten, von einem Luftzylinder oder von einem anderen, eine
hin- und hergehende Bewegung erzeugenden Stellglied gebildet
sein. Ein freies Ende eines Antriebsschaftes der Antriebs
mittel 28 ist mit der Mitte des Deckels 25 verbunden.
Bei der gezeigten Vorrichtung ist weiterhin eine Leitung 29
zum Zuführen des Stickstoffgases vorgesehen, über die das
Stickstoffgas auf den Rotor oder um den Rotor herum abgegeben
wird. Bei dem dargestellten Beispiel ist die Leitung 29 durch
die obere Wand 22 hindurchgeführt und ein freies Ende
(Abgabebereich) der Leitung 29 für die Zuführung des Stick
stoffgases erstreckt sich durch den mittleren Teil des
Ionisierers 24. Vorzugsweise ist der freie Endbereich
(Abgabebereich) der Leitung 29 zum Zuführen des Stickstoff
gases in einem Raum zwischen der Dichtung 27 und dem Filter
medium 21 vorgesehen. Die Leitung 29 erstreckt sich dann an
ihrem freien, zur Abgabe des Stickstoffs dienenden Ende 29a
vorzugsweise durch die Umfangswand 23a in den von dieser
Umfangswand und dem Filtermedium 21 begrenzten Raum, wie dies
in der Fig. 6 dargestellt ist. Durch diese Anordnung wird das
Stickstoffgas durch das Filtermedium 21 geführt, so daß
abruptes Ziehen bzw. abrupte Zugkräfte beim anschließenden
Luftstrom vermieden werden. Hierdurch ist das Filtermedium
vor zerstörenden Einflüssen bzw. Effekten geschützt und die
Haltbarkeit bzw. Standzeit des Filtermediums können verlän
gert werden. Wie in der Fig. 1 dargestellt ist, kann bevor
zugt eine Heizeinrichtung 30 um eine Öffnung in der Bodenwand
23b der Filterbox 2 vorgesehen sein, beispielsweise eine
elektrische Heizeinrichtung oder ein Quartz-Lampen-Heizer
(z. B. Infrarot-Heizeinrichtung), um das Stickstoffgas, den
Rotor 11 sowie dessen Umgebung zu erwärmen. Falls gewünscht,
kann eine Heizeinrichtung 31 auch an einem Zwischenabschnitt
der Leitung 29 vorgesehen werden, wie dies in der 6 darge
stellt ist, und zwar anstelle des Heizers 30. Das Stickstoff
gas kann dann vor seinem Austritt erwärmt werden. Die
Erwärmung des Stickstoffgases hat den Vorteil, daß das
Trocknen der Halbleitermaterialien in der Anfangsphase
schneller ausgeführt werden kann.
Bei dem Trockner wird das Stickstoffgas somit mit einer
geringen Menge von der Leitung 29 zum Zuführen dieses
Stickstoffgases so abgegeben, daß Rotor 11 in einer Stick
stoffgasatmosphäre eingeschlossen ist, und zwar in einer
Vorbereitungsphase vor dem Arbeiten des Trockners, nämlich in
einer Phase beim Anordnen der in dem Träger plazierten
Halbleitermaterialien am Rotor bis zu dem Zeitpunkt, an dem
die Rotation des Rotors gestartet wird. Der Deckel 25 wird
dann mit Hilfe der Antriebsmittel 28 abgesenkt, um mit Hilfe
der Dichtung 27 den Raum zwischen dem äußeren Umfangsbereich
25a des Deckels 25 und der oberen Wand 22 abzudichten, wie
dies in der Fig. 5 dargestellt ist. Hierdurch wird ein
Luftstrom in den Rotor für eine vorgegebene bzw. vorgewählte
Zeitperiode nach dem Start der Rotationsbewegung des Rotors
verhindert. Während dieser vorgegebenen bzw. vorgewählten
Zeitperiode wird Stickstoffgas in einer relativ großen Menge
am freien Ende der Leitung 29, beispielsweise am Ende 29a
abgegeben. In dieser Phase werden die Halbleitermaterialien
daher unter Vermeidung eines Luftkontaktes getrocknet. Nach
Ablauf der vorgewählten Zeitperiode wird der Deckel mit Hilfe
der Antriebsmittel 28 angehoben, wie dies in der Fig. 1
dargestellt ist, so daß der Rotor nun Luft ansaugen kann, die
in den Rotor strömt, womit die Halbleitermaterialien durch
den sich einstellenden Luftstrom weiter getrocknet werden.
Obwohl das Stickstoffgas vorzugsweise nach dem Ablauf der
vorgewählten Zeitperiode abgeschaltet wird, kann unter
gewissen Umständen oder bei gewissen Anwendungen ein konti
nuierlicher bzw. sich fortsetzender Stickstoffgasstrom
erfolgen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Trocknen von Halbleitermaterial, welches in
einem Träger angeordnet auf einen an einem Maschinenge
stell eines Rotationstrockners vorgesehenem Rotor
plaziert wird, wobei der Rotor anschließend in Rotation
versetzt und dadurch am Halbleitermaterial anhaftendes
Wasser durch Zentrifugalkraft entfernt und das Halblei
termaterial durch einen Luftstrom getrocknet wird, der
aufgrund der Rotations- bzw. Drehbewegung in den Rotor
angesaugt wird und dann von einer zentralen Zone des
Rotors radial nach außen strömt, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stickstoffgas (Stickgas) in geringer Menge
freigegeben wird, um den Rotor in einer Stickstoffgas
atmosphäre einzuschließen, und zwar während der Zeit
zwischen dem Plazieren des Halbleitermaterials am Rotor
und dem Start der Drehbewegung des Rotors, daß beginnend
mit dem Start der Drehbewegung des Rotors oder mit einem
Zeitpunkt unmittelbar vor dem Start der Drehbewegung des
Rotors Stickstoffgas in einer relativ großen Menge
freigegeben wird, daß der Luftstrom in den Rotor für eine
vorgegebene bzw. vorgewählten Zeitperiode beginnend mit
dem Start der Drehbewegung des Rotors oder zu einem
Zeitpunkt kurz vor dem Start der Drehbewegung des Rotors
verhindert bzw. unterbrochen wird, und daß nach dem
Ablauf der vorgewählten Zeitperiode ein Luftstrom in das
Innere des Rotors freigegeben bzw. erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stickstoffgas mit einer relativ hohen Menge in den
Rotor während einer vorbestimmten oder vorgewählten
Zeitperiode abgegeben wird, die mit dem Start der
Rotationsbewegung des Rotors oder unmittelbar vor dem
Start der Rotationsbewegung des Rotors beginnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgegebene bzw. vorgewählte Zeitperiode, während
der das Stickstoffgas in relativ großer Menge abgegeben
wird, die gleiche ist wie die vorgegebene bzw. vorge
wählte Zeitperiode, während der der Luftstrom verhindert
bzw. unterbrochen ist, sowie auch bis unmittelbar einen
Zeitpunkt reicht, an dem der Rotor seine maximale
Geschwindigkeit erreicht.
4. Vorrichtung zum Trocknen von Halbleitermaterial, mit
einem Rotationstrocknergestell und einer Filterbox, wobei
das Gestell einen Rotor für eine Rotationsbewegung sowie
für die Aufnahme von in einem Träger angeordnetem
Halbmaterial und ein den Umfang sowie den unteren Teil
des Rotors umschließendes Gehäuse aufweist, wobei die
Filterbox auf dem Gehäuse angeordnet ist und ein ring
förmiges Filtermedium, eine obere Wand oberhalb des
Filtermediums und ein Gehäuse aufweist, welches aus einer
um das Filtermedium mit Abstand angeordneten Umfangswand
und aus einer unter dem Filtermedium vorgesehenen
Bodenwand besteht, wobei beim Rotieren des Rotors Luft in
das Innere des Rotors angesaugt wird, und zwar durch
einen Bereich bzw. einen Spalt oder eine Öffnung zwischen
der oberen Wand und der Umfangswand sowie durch das
Filtermedium, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterbox
(2) einen Deckel (25) aufweist, der oberhalb der oberen
Wand (22) und des Gehäuses (23) angeordnet ist, und daß
Antriebsmittel (28) für eine vertikale Bewegung des
Deckels (25) vorgesehen sind, daß der Deckel (25) in
einem äußeren Umfangsbereich (25a) luftundurchlässig und
einem innerhalb des äußeren Umfangsbereiches (25a)
vorgesehenen Bereich (25b) luftdurchlässig ausgebildet
ist, daß die Vorrichtung weiterhin eine Dichtung (26),
vorzugsweise ein flexibles Dichtungselement (26),
beispielsweise ein flexibles lamellenartiges Dichtungs
element oder ein Dichtungselement aus Flachmaterial,
zwischen der Umfangswand (23a) des Gehäuses (23) und dem
Außenumfang des Deckels (25) aufweist, daß eine weitere
Dichtung (27) vorgesehen ist, die bei nach unten bewegtem
Deckel (25) den Bereich zwischen dem inneren Rand des
äußeren Umfangsbereichs (25a) des Deckels (25) und der
oberen Wand (22) abdichtet, und daß wenigstens eine
Leitung (29) zum Zuführen von Stickstoffgas für die
Abgabe dieses Gases auf den Rotor (11) vorgesehen ist.
5. Trockner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Heizeinrichtung (30) zum Heizen des Stickstoffgases,
des Rotors sowie der Umgebung des Rotors vorgesehen ist.
6. Trockner nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Heizeinrichtung (31) an einem geeigneten Bereich
der Leitung (29) zum Zuführen des Stickstoffgases
vorgesehen ist, und zwar derart, daß das durch die
Leitung (29) fließende Stickstoffgas erhitzt wird.
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