DE4103464A1 - Instrument fuer endoskopische eingriffe in der bauchhoehle - Google Patents

Description

Aus medizinischen Gründen, z. B. wegen einer entzündeten Gallen­ blase ist nicht nur die Öffnung der Gallenblase zur Steinent­ fernung, sondern häufig auch eine vollständige Entfernung der Gallenblase erforderlich.

Hierzu ist nach der DE-PS 35 04 292 ein Instrument zur perkuta­ nen Gallensteinentfernung bekannt, bei dem eine Trokarhülse mit außen in Langsrichtung verlaufenden Faßzangen durch einen Ein­ stich in der Bauchdecke in die Körperhöhle eingeführt wird. Durch die Zangen ist es möglich, die Gallenblase relativ zur Trokarhülse zu fixieren und sodann einen Hülseneinsatz abgedich­ tet in die eröffnete Gallenblase einzuführen, eine Spülung der Gallenblase, das Absaugen von Steinen und Steinchen, sowie die Entfernung relativ großer Gallensteine durchzuführen. Die Anwen­ dung dieses Instrumentes ist aber sehr umständlich und erfordert eine langere praktische Erfahrung, um die Gallenblase zu fixie­ ren und die Trokarhülse in die Gallenblase einzuführen sowie flüssigkeitsdicht festzulegen. Eine Entfernung der Gallenblase erfordert einen zusätzlichen operativen Eingriff.

Bei einem Instrument nach der DE-PS 39 15 597 fehlt die Mög­ lichkeit, die Gallenblase relativ zum Dichtkegel und zu der verwendeten Halteplatte festzulegen, da die entlang der Mantel­ fläche des Dichtkegels aus der Körperhöhle herauszuführenden Haltefäden eine Erweiterung der den Dichtkegel aufnehmenden Öffnung der Bauchdecke erfordern, so daß ein gasdichter Abschluß der Körperhöhle verhindert wird.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Nachteile bekannter Instrumente zu vermeiden und ein Instrument so auszubilden, daß eine notwendige Cholezystektomie (Entfernung der Gallenblase) im Anschluß an die endoskopische Untersuchung der Gallenblase lapa­ roskopisch durchgeführt werden kann.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Lösung wird gegenüber dem Stand der Technik eine vereinfachte Handhabung des Instrumentes erreicht und vor allem neben der Durchführung einer Cholezystotomie auch eine Cholezystektomie möglich. Die Nahfäden zur Fixierung der Gallenblase relativ zum Schaft verlaufen durch den Schaft, so daß auch Vergrößerungen dar Bauchdeckenöffnung mit sich erge­ bender Undichtigkeit vermieden werden.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert, in der das Instrument im unteren Teil im axialen Längsschnitt und im oberen Teil in Seltenansicht dargestellt ist.

Das Instrument nach der Erfindung besteht aus den beiden ver­ bindbaren Teilen 1 und 2. Zur Durchführung der Cholezystotomie erfolgt das Festlegen der Gallenblase relativ zum Instrumenten­ teil 1 dadurch, daß durch den durch die Bauchdecke in die Kör­ perhöhle eingeführten Schaft 3 ein zentral verlaufender Kanal 4 relativ großen Durchmessers verläuft, durch den ein bekannter Nadelhalter mit chirurgischer Nadel in die Körperhöhle einge­ führt und nach erfolgtem Durchstechen der Gallenblase ein Faden durchgeführt wird. Dieser wird dann aus der Körperhöhle inner­ halb des Schaftes nach außen herausgeführt und mit seinen beiden Enden in einem der Schlitze 5 einer Stütz- und Fadenbefestigungs­ platte 6 festgelegt. Um ein sicheres Festlegen der Gallenblase zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, mehrere chirurgische Näh­ fäden in der vorerwähnten Weise anzubringen. In die eröffnete Gallenblase können sodann durch den Kanal 4 entsprechende Opti­ ken zur Diagnose und zur Therapie sowie geeignete Hilfsinstru­ mente zur Zertrümmerung von Steinen eingeführt werden, und es können Spülungen zum Entfernen der Steintrümmer durchgeführt werden.

In Abhängigkeit des laparoskopischen Eingriffes ist es teilwei­ se auch erforderlich, diesen unter Durchführung mehrerer Ein­ stiche mit nachfolgendem Einführen von weiteren Hilfsinstrumen­ ten in die Körperhöhle vorzunehmen.

Zur Durchführung eines laparoskopischen Eingriffes, insbesonde­ re einer Cholezystektomie auf laparoskopischem Wege, kann der Instrumententeil 2 mit seiner unteren Kegelaufnahme 7 auf dem Kupplungskegel 8 des durch die Bauchdecke in die Körperhöhle eingeführten ersten Instrumententeiles 1 gasdicht aufgesetzt werden. Durch den mittels eines Trompetenventils 9 absperrbaren zentral verlaufenden Kanal kann z. B. eine zum Einführen einer nicht dargestellten Endoskopoptik erforderliche Reduzierhulse 11 oder auch ein anderes erforderliches Hilfsinstrument in die Körperhöhle eingeführt werden. Die Teile 2 und 10 sind oben durch eine abdichtende Gummikappe 12 und 13 abgeschlossen. Der in Art eines Bojonettverschlusses ausgebildete Kupplungskegel 8 weist zum gasdichten Abschluß einen Dichtungsring auf.

Ist es aufgrund krankhafter Veränderung der Gallenblase erfor­ derlich, diese vollständig aus der Körperhöhle zu entfernen, so erfolgt dies nach dem Versorgen der hierbei entstehenden Wunde über mehrere zusätzliche Einstiche durch den Kanal 4 des Instru­ mententeiles 1 hindurch, gleichzeitig mit dem Entfernen des Instrumenteiles 2, ohne daß die Körperhöhle unter Einbringen eines Bauchschnittes eröffnet werden muß.

Claims (2)

1. Instrument für endoskopische Eingriffe in der Bauchhöhle durch einen Einschnitt der Bauchdecke, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit relativ großem Durchmesser versehener, zur Durch­ führung von Hilfsinstrumenten für die Cholezystotomie dienender Schaft (3) eine Stütz- und Befestigungsplatte (6) für Haltefäden mit einer Dicht- und Fixiervorrichtung (7, 8) für einen mit dem Schaftkanal (4) fluchtenden, lösbaren, durch eine obere Dicht­ kappe (12) abgedichteten und verschließbaren Instrumententeil (2) zur Durchführung eines Schaftes (10) einer Endoskopoptik oder eines Hilfsinstrumentes für die laparoskopische Cholezy­ stektomie aufweist.

2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixiervorrichtung (7, 8) eine Steckverbindung aus einer Konus­ ausnehmung (7) des lösbaren Instrumententeiles (2) und einem Gegenkonus (8) der Stützplatte (6) umfaßt.