DE410307C - Einrichtung zum Erdschlussschutz von Hochspannungsnetzen mit geerdetem Nullpunkt - Google Patents

Einrichtung zum Erdschlussschutz von Hochspannungsnetzen mit geerdetem Nullpunkt

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DE410307C
DE410307C DEA39114D DEA0039114D DE410307C DE 410307 C DE410307 C DE 410307C DE A39114 D DEA39114 D DE A39114D DE A0039114 D DEA0039114 D DE A0039114D DE 410307 C DE410307 C DE 410307C
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H9/00Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
    • H02H9/08Limitation or suppression of earth fault currents, e.g. Petersen coil

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  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

Es sind Einrichtungen zum Erdschlußschutz von Hochspannungsnetzen bekannt, welche das Zustandekommen des Erdschlußstromes an der Fehlerstelle verhindern oder beschränken. Unter anderem werden zu diesem Zweck Drosselspulen zwischen Nullpunkt des Netzes und Erde geschaltet, welche auf die Teilkapazität des Netzes gegen Erde abgestimmt sein können. Bei genauer Abstimmung tritt im
ίο Erdschlußfall an diesen Drosselspulen eine Spannung auf, welche annähernd größen- und phasengleich mit der Spannung der kranken Phase ist. Da nun die Spannung des Netzes infolge des Erdschlusses 'ebenfalls um cie Spannung der kranken Phase gehoben wird, so ist in dem die Fehlerstelle enthaltenden Stromkreis (-Fehlerstelle-Erde-Drosselspule - Wicklung - Leitung - Fehlerstelle) die Summe der Spannungen gleich Null. Ein größerer Erdschlußstrom und ein Erdschlußlichtbogen kommt daher nicht zustande. Wenn damit auch die Gefahren eines Erdschlusses für den Netzbetrieb erheblich herabgesetzt sind, so ist ein Fehler dieses Systems doch darin zu erblicken, daß es außerordentlich schwierig ist, zu erkennen, in welchem Leitungsteil sich die Fehlerstelle befindet. Dias ganze Netz, kranke und gesunde Leitungsteile, zeigen die gleiche Spannungsverlagerung gegenüber dem normalen Spannungszustand des Netzes. Nun kann aber auch bei dem geschützten Netz bei Dauererdschluß die Abschaltung des kranken Leitungsteiles nicht vermieden werden, weil schließlich ein doppelter Erdschluß, welcher einem Netzkurzschluß gleichkäme, auftreten könnte. Ist aber der kranke Leitungsteil als solcher nicht zu erkennen, dann ist das Aufsuchen der Fehlerstelle schwierig, zeitraubend und ohne StöV rung des ganzen Netzbetriebes nicht ausführbar. Ein anderer Nachteil dieses Systems ist der, daß die Wicklungen und Klemmen der Generatoren und Transformatoren des Netzes im Erdschlußfall gegen Eisen mit der Außenleiterspannung des Netzes beansprucht wer-■den, so daß die Prüfspannung dieser Maschinen und Apparate bedeutend höher eingesetzt werden muß, als wie es bei direkter Erdung des Netznullpunktes nötig wäre.
1 Djie Vermeidung dieser Nachteile ist Aufgäbe der Erfindung, welche sowohl das Entstehen des Erdschlußlichtbogens verhindert, als auch es ermöglichen soll, die Spannungsverlagerung auf den kranken Netzteil zu beschränken und uns dadurch Mittel an die Hand zu geben, diesen Netzteil als fehlerhaft zu erkennen und ihn abzuschalten.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Einrichtung zum Erdschlußschutz von Hochspannungsnetzen mit geerdetem Nullpunkt und in Reihe zu den von der Stromquelle (bzw. den Sammelschienen) abgehenden Phasenleitern des Netzes geschalteten Spulen, welche unter sich durch einen gemeinsamen einphasigen Magnetkreis induktiv verkettet sind und bei denen sich bei gesundem Netz die Amperawindungen der einzelnen Spulen in ihrer Summenwirkung aufheben, wobei die Drosselspulen so angeordnet und bemessen sind, daß im Erdschlußfalle die von kapazitiven Strömen durchflossenen Spulen der gesunden Leitungen in der in der kranken Leitung, also im ErdscHußstromkreis, liegenden Spule eine elektromotorische Kraft induzieren, welche die in diesem Stromkreis wirken.de Spannung der kranken Phase mindestens so weit kompensiert, daß der noch zustande kommende Erdschlußstrom zur Bildung eines Dlauerlichtbogens nicht ausreicht.
Die Erfindung sei an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In Abb. ι ist schematisch ein von einer Generator- bzw. Transformatorwicklung a b gespeistes Einphasennetz tn ti dargestellt. Der Spannungsnullpunkt des Netzes, hier der Mit-
telpunkt ο der "Wicklung α b, ist direkt geerdet. Zwischen die Wicklung α und den zugehörigen Netzleiter m ist die Spulet und zwischen die Wicklung & und den zugehörigen Netzleiter ti die Spule e geschaltet. Die Spulen d und e befinden sich somit in Reihenschaltung zu den Leitungen des Netzes. Ferner sind diese Spulen derart auf einem gemeinsamen einphasigen Magnetkreis angeordnet,
ίο daß sich ihre durch den Strom des gesunden Netzes erzeugten Amperewindungen aufheben, so daß der normale Belastungsstrom nicht gedrosselt wird. Die Teilkapazitäten der Netzleiter gegen Erde sind mit ρ und q bezeichnet.
Auch die Ladeströme des gesunden und symmetrischen Netzes werden dann kein Feld in dem Magnetkreis erzeugen. Tritt aber eine kapazitive Unsymmetrie oder gar ein Erdschluß auf, dann entsteht eine Ungleichheit der Ströme in den beiden Spulend und e in dem Maße, in welchem die Erdverbindung des Nullpunktes Strom führt. Djlese Differenz der Amperewindungen wirkt auf den gemeinsamen Magnetkreis der Spulen magnetisierend, so daß ein Feld entsteht, welches eine der Spannung der kranken Phase entgegenwirkende E. M. K. in der in Reihe zur kranken Phase liegenden Spule erzeugt.
Gemäß der Erfindung läßt sich bei entsprechender Bemessung des Eisens und der Windungszahl erreichen, daß die Spannung der kranken Phase durch die in der zugehörigen Spule induzierte E. M. K. vollkommen kompensiert wird (wenn man von dem Einfluß des Ohmschen Widerstandes absieht). Ein Erdschlußstrom und Erdschlußlichtbogen kommt demnach nicht zustande. Dias Vektordiagramm der Spannungen und Ströme ist für diesen Fall durch Abb. 2a veranschaulicht.
Der Leiter tn der Abb. 1 hat bei gesundem Netz gegen Erde die Spannung ο α — E, der Leiter η die Spannung ο b E. Zwischen den Netzleitern herrscht dann die Spannung α b — iE. Sei oim der Strom im Netzleiter tn, oin der Strom im Netzleiter n, dann ist klar, daß sie in bezug auf den gemeinsamen Magnetkreis der Spulen d und e sich in Gegenphase zueinander befinden. olm und oin sind demgemäß im Diagramm der Abb. 2a um i8o~ gegeneinander versetzt gezeichnet. Wird das Netz entlastet, dann geht oim in old, oi„ in oie über, wobei oid und oie die kapazitiven Ladeströme des Netzes bedeuten. Die der Netzbelastung entsprechenden Stromkomponenten id im und ie in bleiben bei einem Erdschluß unverändert und kompensieren sich im Magnetkreis der Spulen d und e ständig. Sie können für die weitere Betrachtung daher unberücksichtigt bleiben. Wenn man annimmt, der Leiter η gerate in Erdschluß, dann verschwindet der Ladestrom oic, während der Strom oid auf den doppelten Wert steigt, weil die Spannung gegen Erde des Leiters tn auf das Doppelte gehaben wird. Da nun aber der Punkt ο (Abb. 1) direkt mit Erde verbunden ist, kann diese Hebung der Netzleiterspannung nur erfolgen, wenn zwischen Wicklung α und Leiter tn eine Spannung eingefügt wird, welche der Differenz 2E E = E entspricht. Betrachtet man nun den Magnetkreis der Spulen d und e, so geht aus Abb. 2b hervor, daß der jetzt in der Spule d fließende, voreilende Strom oid ein Feld Φ erzeugen wird, welches in dieser Spule d selbst, wie auch in der Spule e Spannungen induziert, die in Phase mit den Spannungen ο α bzw. ο b sind. Der Eisenquerschnitt und die Windungszahl der Spulen kann so gewählt werden, daß die induzierten Spannungen auch größengleich mit der Phasenspannung E des Netzes sind. In diesem Falle addieren sich für den Erdschlußkreis die Spannungsvektoren ο b -f- b 0 zu Null, für das Netz aber die Spannungsvektoren ο α -\- a 0 zu 2 E. Für die Bemessung der Spulen zum völligen Unterdrücken des induktiven oder kapazitiven Erdschlußstromes lassen sich folgende Gleichungen aufstellen. Im Erdschilußfcreis muß sein J^ · M · ω = E, wo Jd der Ladestrom des gesunden Leiters, M der Koeffizient der gegenseitigen Induktion g0 der Spulen d und e, ω die Kreisfrequenz des Netzes, E die Spannung der kranken Phase ist.
Nun ist aber Ji= 2E · cüC, wo C die Teilkapazität des gesunden Leiters gegen Erde bedeutet.
Hiernach ist
M.
■zC
Es ist leicht abzuleiten, daß bei Netzen beliebiger Phasenzahl zur möglichst genauen und gleichmäßigen Abgleichung
M =
S C
sein muß, wo unter Σ, C die Summe der Teilkapazitäten aller Phasen gegen Erde zu verstehen ist. Hierbei lassen sich die Unsym,-metrien in der Verteilung der Teilkapazitäten auf die einzelnen Phasen durch entsprechend unsymmetrische Bemessung der einphasig verketteten Reihenspulen oder durch zusätzliche, zwischen die Phasenleiter des Netzes und Erde geschaltete Drosselspulen ausgleichen.
Die Abb. 3, 4, 5 und 6 veranschaulichen den Gegenstand der Erfindung an Mehrphasensystemen. In Abb. 3 bedeutet a, b, c das Wicklungssystem einer dreiphasigen Stromquelle, wobei unter Stromquelle die Wicklung eines Generators^ Motors, Transformators, Umforc:ers oder äquivalenten Einrichtung zu verstehen ist. Der Nullpunkt ο
der Wicklung ist direkt geerdet. Mit den abgehenden Netzleitungen k, i, k sind die Spulen d, e, f in Reihe geschaltet, welche sich auf dem gemeinsamen einphasigen Magnet kreis g befinden. Bei normalem Netzbetrieb ist die resultierende Amperewinduingszahl dieses Magnetkreises gleich Null. Im Erdschlußfalle entsteht aber 'ein Feld, welches aus den Amperewindungen der in den gesunden Leitungen eingeschalteten Spulen resultiert und zeitlich senkrecht auf der Spannung der kranken Phase steht. Dieses Feld erzeugt in allen drei Spulen d, e und / gleichgerichtete Spannungen, die richtungs- und größengleich mit der Spannung der kranken Phase sind. Diese Spannungen addieren sich mit den Spannungen der Stromquelle und ermöglichen die Spannungsverlagerung "des Netzes derart, daß die Spannung zwischen so dem kranken Leiter und Erde verschwindet, während die beiden gesunden Netzleiter gegen Erde dief/ßfache Spannung aufweisen. Abb. 4 zeigt, daß die Verkettung der drei Spulend, e und / auch indirekt mit Hilfe von drei Einphasentransformatoren erfolgen kann, deren primäre Wicklungen sie darstellen, während die Sekundärwicklungen g, U, i dieser Transformatoren derart in Dreieck geschaltet sind, daß sich bei normalem Netzzustand die E. M. Ke. in diesem Stromkreis aufheben.
D;a bei den Spulen d, e und / nur im Erdschlußfalle eine große Spannung auftritt, ist man in der Lage, eine Abschaltung des kranken Leitungsteiles durch ein von dieser Spannung direkt oder indirekt gespeistes Relais zu bewirken, wie es Abb. 5 zeigt. Hier bedeutet a, b, c die Wicklung der Stromquelle, d, e, f die mit den Netzleitern in Reihe geschalteten, einphasig verketteten Spulen, S1S1. s den Schalter zum Abtrennen der Leitungen, r ein von der Spannung einer der Reihenspulen betätigtes Relais, welches demnach nur im Erdschlußfalle anspricht. Die Abschaltung kann dabei auch in Abhängigkeit von der Zeit erfolgen.
Damit ist nun aber femer auch der Selekivschutz des Netzes möglich gemacht. Bringt man die Schutzspulen in einem Netz etwa nach dem Schema der Abb. 6 an, in welcher Jf1, t2l 4 · · · die von den Sammelschienen abgehenden Leitungen darstellen, und schaltet man in jede dieser Leitungen besondere Schutzspulen X1, X2 xs ... ein, dann wird bei Erdschluß in einer der Zweigleitungen nur die Spannung dieser Leitung gegen Erde verlagert, während die anderen Leitungen von dem Erdschluß überhaupt nichts merken. An den Voltmetern ist sofort die kranke Leitung zu erkennen, und es ist möglich, sofort an 'die Beseitigung der Störungsursache zu gehen. Läßt sich die Störung nicht schnell genug be- ' heben, dann kann man die Leitung von Hand oder durch eine von der Zeit abhängige, selbsttätig wirkende Einrichtung nach Verlauf eines beliebig wählbaren Zeitraumes abschal- 6g , ten. Bei dem Schema nach Abb. 6 ist jedoch ( das Sammelschienensystem selbst nicht mit- : geschützt; ein Erdschluß in diesem würde einen Kurzschluß bedeuten. Aus diesem Grunde ist es empfehlenswert, entweder gemaß Abb. 7 die Schutzspulen schon in das Sammeischienensystem zu legen, wobei sie aber aus parallelen, ab- und zuschaltbaren Teilen χ und x' zur Einstellung auf die Zahl der eingeschalteten Netzleitungen bestehen müßten, oder aber, was einfacher ist, die Erdung des Transformator-Nullpunktes erfolgt nicht direkt, sondern über Ohmschen oder induktiven Widerstand, welcher so bemessen ist, daß er den Kurzschlußstrom in noch zulässigen, unschädlichen Grenzen hält. Hier- : bei wird man auf eine vorübergehende Abschaltung des Netzies bedacht sein müssen, weil eine solche Störung in der Zentrale selbst unbedingt schniellstens zu beheben ist. Die Verwendung von Ohmschem Widerstand w in der Erdungsleitung (s. Abb. 4) kann aber \ auch aus dem Grunde, erfolgen, um dem Netz eine gewisse Diämpfung zu geben, damit aus anderen Gründen verursachte Überspannungen go gemildert werden. Djiie Widerstände können zu diesem Zweck auch in an sich bekannter Weise parallel zu den Schutzspulen geschaltet : sein. Die Einstellung der Schutzspulen auf die Tejlkapazität des Netzes gegen Erde kann in an sich bekannter Weise durch Abschaltung von Windungsteilen erfolgen. Abb. 8 zeigt eine Dreiphasenschutzspule d, e, f mit Anzapfungen und regelbarem Anschluß. Wichtig ist die Frage der Spulenabstimmu'ng hinsiehtlieh des Betriebes der gesunden Leitungen. Bei Normalbetrieb des Netzes herrscht an den Spulen die Spannung o, falls die Teilkapazitäten der einzelnen Netzleiter gegen Erde die gleichen sind. Liegt aber eine unsymmetrische Kapazitätsverteilung vor, dann tritt bei genauer Abstimmung (Resonanzabgleichung) auch eine Spannungsverlagerung des gesunden Netzes ein. Man wird daher zweckmäßig die Abstimmung der Spulen so wählen, daß als äußerste Annäherung an den zu vermeidenden Wert
^(C1+C1"+"'.j
für die gegenseitige Induktivität der Spulen der Ausdruck
ω2 m Cx
zu gelten hat, wo m für Einphasenstrom, = 2, für D,reiphasenstrom = 3 zu setzen ist und
unter Cx die Teilkapazität gegen Erde derjenigen Phase zu verstehen ist, welche die kleinste oder größte Tieälkapazität gegen Erde hat. Um nun aber bei Abschaltung von Leitungsteilen nicht doch in die Resonanz hineiinzukommen, ist es zweckmäßig, die Verstimmung derart zu wählen, daß
M<
da dann ein Abschalten von Leitungsteilen die Verstimmung vergrößert. Es kann besonders beim Abschalten von Leitungsteilen auch der Fall eintreten, daß die Schaltkontakte nicht gleichzeitig unterbrechen. Unter Umständen führt dies zu kurzzeitigen, großen Kapazitätsunsymmetrien des Netzes und daher zu Überspannungen. Diesen kann man dadurch begegnen, daß man die Schutzspulen derart bemißt, daß sie schon, unter Phasenspannung auf dem gekrümmten Teil der Sättigungskurve arbeiten. Djurch die hohe Sättigung wird die Spannungsverlagerung begrenzt. Um bei parallelen, z. B. auf gleiche Gestänge verlegten Netzen die Resonanz und gegenseitige kapazitive Beeinflussung zu vermeiden, wird man die Regel
2 Σ C
für beide Netze in Anwendung bringen. Sind beide Netze spannungs- und phasengleich, dann kann der gegenseitigen Beeinflussung auch durch Verbindung äquipotentieller Punkte der beiden Netze durch auf die gegenseitige Kapazität der Netze abgestimmte Drosselspulen begegnet werden. Die in die Netzleitungen eingeschalteten Schutzspulen werden dauernd vom Hauptstrom des Netzes durchflössen. Um die Djauerverluste in diesen Spulen klein zu halten, ist es zweckmäßig, sie mit wenig Kupfer und vielem Eisen zu bauen. Das Verhältnis von Kupferverlust und Eisenverlust (die Verluste bezogen auf die maximale Beanspruchung der Wicklung und des Eisens) soll kleiner als 1 sein. D(ie den verschiedenen Phasen angehörigen Spulen sollen unter sich gut verkettet sein, damit der Belastungsstrom des Netzes möglichst keine
Drosselung erfährt. An sich ist aber der in- j duktive Spannungsabfall in den Schutzspulen j nicht ungünstig, dient er doch dazu, die Wir- | kungen eines Netzkurzschlusses zu mildern. ' Wollte man Däuerverluste durch die Schutz- | spulen durchaus vermeiden, dann könnte man diese durch einen als Schnellschalter ausgebildeten Kurzschließer überbrücken und Einrichtungen vorsehen, welche den Schnellschalter bei Eintritt eines Erdschlusses, z. B. ; durch den in der Verbindungsleitung zwischen Nullpunkt und Erde fließenden Strom, öffnen. ' D|er Schutzbereich der beschriebenen Einrichtung erstreckt sich nur auf elektrisch zusammenhängende Leitungsteile. Ist das Netz durch Zwischentransformatoren in an sich bekannter Weise in elektrisch getrennte Teile zerlegt, dann erfordert ^eder dieser Teile eine S chutz einrichtung.
Es ist möglich, die beschriebene Schutzeinrichtung mit dem bekannten Erdschlußschutz durch Nullpunktsdrosselspulen oder durch Polerdung über Drosselspulen zu kombinieren. Bei dieser Kombination tritt eine teilweise Verlagerung der Spannung der Stromquelle auf, die umso größer wird, je größer die Induktivität der Nullpunktsdrosselspulen bzw. Erdungsdrosselspulen im Vergleich mit der Induktivität der Spulen der beschriebenen Einr richtung ist. Bei der Abgleichung ist die Summe der Induktivitäten aller Einrichtungen in Rechnung zu setzen.

Claims (18)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Einrichtung zum Erdschlußschutz von Hochspannungsnetzen mit geerdetem Nullpunkt und in Reihe zu den von der Stromquelle bzw. den Sammelschienen abgehenden Phasenleitern des Netzes geschalteten Spulen, welche unter sich durch einen gemeinsamen einphasigen Magnetkreis go induktiv verkettet sind und bei denen sich bei gesundem Netz die Amperewindungen der einzelnen Spulen in ihrer Summenwirkung aufheben, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung und Bemessung der Drosselspule, daß im Erdschlußfalle die von kapazitiven Strömen durchflossenen Spulen der gesunden Leitungen in der in der kranken Leitung, also im Erdschlußstromkreis, liegenden Spule eine elektromotorische Kraft induzieren, welche die in diesem Stromkreis wirkende Spannung der kranken Phase mindestens so weit kompensiert, daß der noch zustande kommende Erdschlußstrom zur Bildung eines Djauerlichtbogens nicht ausreicht.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenseitige Induktivität (M) der verschiedenen Netzleitern angehörigen Schutzspulen derart n0 bemessen ist, daß sie dem Ausdruck
    entspricht, wobei ω die Kreisfrequenz des Netzes, Σ C die Summe der Teilkapazitäten gegen Erde der Netzleiter bedeutet, und wobei Einrichtungen vorgesehen sind, welche die Unsymmetrie des Netzes ausgleichen.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenseitige
    Induktivität (M) der verschiedenen Netzleitern angehörigen Schutzspulen derart bemessen ist, daß sie als äußerste Annäherung an den zu vermeidenden Wert
    w (O1 dem Wert entspricht,
    C2
    ~ cü2 m Cx
    wo m für Einphasenstrom = 2, für Dlreiphasenstrom = 3 zu setzen ist und unter Cx die Teilkapazität gegen Erde derjenigen Phase zu verstehen ist, welche die kleinste oder größte Teilkapazität gegen Erde hat.
  4. 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenseitige Induktivität (M) der Spulen kleiner als der Ausdruck
    w* Σ C
    gewählt ist.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 3 bei parallel verlegten Netzen, dadurch gekennzeichnet, daß in beiden Netzen die gegenseitige Induktivität der Spulen dem Ausdruck
    i C
    entspricht.
  6. 6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei parallel verlegten, spannungs- und phasengleichen Netzen äquipotentielle Punkte der beiden Netze durch auf die gegenseitige Kapazität der Netze abgestimmte Drosselspulen verbunden sind.
  7. 7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Netzleitern angehörigen Spulen unter sich gut verkettet sind.
  8. 8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen derart bemessen sind, daß sie bereits unter Phasenspannung auf dem gekrümmten Teil der Sättigungskurve arbeiten.
  9. 9. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen derart bemessen sind, daß das Verhältnis von Kupfer- zu Eisenverlusten (die Verluste bezogen auf die maximale Beanspruchung der Wicklung und des Eisens) kleiner als ι ist.
  10. 10. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen im Normalbetrieb durch Schnellschalter überbrückt sind, die im' Erdschlußfalle durch den in der Erdverbindung des Netznullpunktes fließenden Erdschlußstrom geöffnet werden.
  11. 11. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Verbindungsleitung zwischen Netznullpunkt und Erde Ohmscher Widerstand eingeschaltet ist.
  12. 12. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu den Spulen Ohmsche Widerstände geschaltet sind.
  13. 13. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Verbindungsleitung zwischen Netznullpunkt und Erde induktiver Widerstand geschaltet ist.
  14. 14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgleichung der in Reihe zu den Netzleitungen liegenden Spulen in bezug auf die Differenz
    Σ C-
    erfolgt, wo unter Ld die Induktivität der Nullpunktsdrosselspule zu verstehen ist.
  15. 15. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle von den Sammelschienen abgehenden Leitungen mit eigenen Schutzspulen ausgerüstet sind. g0
  16. 16. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzspulen sich zwischen Stromquelle und Sammelschiene befinden.
  17. 17. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erdschluß aufweisenden Leitungen durch Selbstschalter in Abhängigkeit von der Zieit abgeschaltet werden, wobei die Selbstschalter durch die infolge des Erdschlusses iOo auftretenden Änderungen elektrischer Größen in Tätigkeit gesetzt werden.
  18. 18. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß elektrisch getrennte Netze unabhängig voneinander durch in den Anfang oder in das Ende der Leitungen eingebaute Spulen geschützt werden.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
    BERLIN. UEDUIJCKT IN DEÜ
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